Diskussionsnachricht 000000
29.08.2010, 20:24 Uhr
~mm42
Gast
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Hallo!
Ich bin seit einem Monat unter die Nassrasierer gegangen. Hier nun ein paar Erlebnisberichte, Anmerkungen über mich und am Ende die Frage: Welche Tipps könnt Ihr Profis mir geben?
Also, weil ich mit meiner Trockenrasur nicht mehr zufrieden war, bin ich wieder zum Nassrasieren gekommen. Und diesmal nicht mit Dosenschaum. Ich habe mit Rasierseife und Wilkinson Classic angefangen. Nach den ersten paar Versuchen dachte ich: Hier und da noch etwas kratzig, aber so gut rasiert war ich noch nie. Und dabei habe ich "gegen den Strich" noch ausgelassen. Inzwischen nehme ich einen alten schweren Hobel als Erbstück (noname, made in USA). Die verstellbare Klinge ist viel Wert. Für bestimmte Bereiche war der Wilkinson-Classic-Spalt einfach zu schmal. An Rasierklingen konnte ich bisher nur Wilkinson testen.
Vielleicht kurz etwas zu meiner Einstellung. Ich bin kein Rasurfan wie einige von Euch, die die Rasur geradezu zelebrieren. Bei mir muss es effizient sein. Das Ergebnis ist wichtig, aber ebenso der Preis und der Zeitaufwand. 20 Minuten oder mehr sind mir am Morgen einfach zu lang. Das spiegelt sich auch in meiner Rasurvorbereitung wieder. Die ist inzwischen recht kurz:
- Bartregion mit normaler Seife waschen, heiß abspülen (das ist ein sehr wichtiger Schritt, finde ich)
- Rasierseife im Gesicht zu Schaum (zwei waren nicht, die dritte funktioniert gut)
- ohne Einwirkzeit an unkritischen Stellen beginnen, so dass die anderen noch besser aufweichen können
Heißes Handtuch oder heißer Rasierpinsel haben kein besseres Ergebnis gebracht und wurden deshalb gnadenlos gestrichen.
Zwischendurch habe ich mich auch mal wieder elektrisch rasiert: Und, man glaubt es kaum: Die Rasur wird so gut wie noch nie eine Elektrorasur war. Die Hautpflege, die eine Nassrasur bewirkt, spürt man auch bei der Elektrorasur. Und wenn ich mir jetzt den Zeitaufwand anschaue und vergleiche 4 Minuten Trockenrasur mit einem besseren Ergebnis als eine 20-Minuten-Nassrasur (gegen den Strich bräuchte noch länger), dann stünde mein Favorit eigentlich fest. Aber ich denke, es wird auf einen Tag trocken einen nass hinauslaufen, damit die Haut weiterhin gut genug gepflegt ist.
Heute habe ich testweise nochmal einen Mach3 mit neuer Klinge benutzt. Sei es die Gewöhnung der Haut an die Nassrasur, sei es die bessere Vorbereitung. So gut war ich noch nie rasiert. Wenn jetzt die Haare nur nicht einwachsen könnte das mein "Sonntagsrasierer" werden.
Soviel zu meinen Erfahrungen. Über meine Einstellung habe ich auch schon berichtet. Nun zu meinem Gesicht.
Da gibt es zwei Problemzonen. Zum einen der Streifen unter dem ... wie heißt das ... unter dem Unterkiefer. Dort wachsen die Haare quer. Die Stelle eignet sich ja eigentlich gut, um vom Hals kommend bis zur Kante zu rasieren. Nur muss ich da quer ran. Und um nicht nur einen Millimeter breit zu rasieren muss ich die Haut etwas quer drücken. Mit einem Rasiermesser oder meiner Shavette würde ich mir das nie trauen. Mit meinem Hobel hab ich die Stelle in zwei, drei nebeneinanderliegenden Bahnen abgedeckt, wenn ich nur genau genug trefen würde. Der Mach3 heute war die beste Rasur in dieser Region, die ich je hatte. Da kann man ein leicht aufdrücken, um eine gute Auflage zu gewährleisten. Zusammen mit dem Schwenkkopf war eine Rasur gegen den Strich überhaupt kein Problem. Nur sind Systemrasierer nicht unbedingt preisgünstig.
Problemstelle zwei ist unter der Nase. Wie um alles in der Welt kriegt man da mit einem Systemrasierer alle Haare weg, besonder die direkt unter der Nase? Da hab ich ja schon mit dem Hobel mit gröbster Stufe Probleme. Außerdem habe ich dort eine Warze. Mit dem Trockenrasierer kein Problem: einfach mehrfach über die Warze und alle Haare drumrum sind weg. Nass traue ich mir das nicht. Mit einem Systemrasierer hat man ja überhaupt keine Möglichkeit einigermaßen genau anzusetzen oder die Lücke zwischen Nase und Warze zu treffen. Ich versuche jetzt seit ein paar Rasuren diese Stelle mit einer Shavette in den Griff zu bekommen. Da es da sehr filigran zugeht habe ich eine mit halber Klinge genommen. Die ist aber aus Plastik und Alu und ich finde, sie überträgt das Zittern der Hand viel zu stark. Liegen schwere Shavettes da leichter in der Hand?
Im Moment sieht es also fast so aus als bräuchte ich drei Rasierer für eine Rasur: einen Systemrasierer (für die Problemstelle unter dem Kiefer),eine Schavette (für die Stelle unter der Nase) und einen Hobel (für die restlichen Stellen, damit ich nicht so viele teure Systemrasierklingen kaufen muss). Aber das kann's doch auch nicht sein, oder?
So, viel geschrieben. Welche Tipps hättet Ihr Experten für mich? Vielen Dank schonmal. |