Diskussionsnachricht 000056
03.10.2016, 19:54 Uhr
kinkjc
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In meinen Augen geht da bei Euch vieles durcheinander.
Ad1: Der Gedanke das eine seelenlose Maschine meine Messer schleift - nääääää!
Ad2: Der übelste Job war nicht die Schleiferei der Rasiermesser, sondern die Herstellung der Schleifsteine für selbige. Die haben wirklich Staub geschluckt oder in kaltem Wasser rumgespadelt unter dem diese Steine bearbeitet wurden - brutal. Ich habe mir das mal in einem Museum angesehen, wo die Herstellung von Sensenwetzsteinen gezeigt wurde.
Ad3: Ich gehe davon aus, das Dovo, Wacker, Aust, Thiers, das waren sie glaube ich (oder habe ich einen übersehen) heute wie früher arbeiten - eine aus 2 gegenläufig rotierenden Schleifscheiben mit Schärfer bestehenden Maschine, die über eine Mechanik die Scheiben manuell an die Klinge pressen.
Ad4: Ihr müsst unterscheiden, dass die Rohlinge vor dem Härten anders angegangen werden, also mit mehr Abtrag und weniger sanft, und nach dem Härten, wenig Abtrag und sehr sanft. Sowas schafft kein Vollautomat, weil die dazu ein paar Synnapsen zu wenig haben und nicht unter "Unschärfe" Entscheidungen treffen können.
Ihr könnt keine voll ausgeschliffenen Messer, papierdünn, härten! Das haut euch die ganze Klinge um die Ohren. Also zum Härten haben die Klingen eine gewisse Stärke. Nach dem Härten, da kommt der Künstler, der in seinen 10 Fingern mehr Gefühl hat als ihr in Euren 10 Daumen und schleift dat Dingens praktisch frei schwebend ohne Netz, auf eine Stärke die in sehr guten Messern einer Rasierklinge entspricht!!
Ich sehe also bis zum Arbeitsschritt Härten, theoretisch, eine mögliche Automation - danach ist Schluß! Meine Meinug und ich bin absolut Fortschrittsgläubig und auch moderner Technik in vielen Bereichen absolut verfallen.
-- kinkjc - wie einst die Cäsaren: "Er kam, sah und rasierte!" Die Dekadenz kommt auch nicht von ungefähr! Diese Nachricht wurde am 03.10.2016 um 19:55 Uhr von kinkjc editiert. |