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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » Hör mal, wer da schärft!? Nachhilfe gefragt ... » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
06.10.2008, 17:29 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


Hallo zusammen,
vorab, es geht hauptsächlich um das bewährte Thema »Schärfen & Abziehen«, dem stetigen Quell von Freude, Leid, Anfängerfehlern, Offenbarungen und Erkenntnissen. Ich habe zahlreiche Forenbeiträgen studiert und bin begeistert über die vielen Tipps, Infos und Erfahrungswerte, die hier zusammengetragen wurden und mir in den vergangenen Monaten geholfen haben das Messer richtig herum zu halten und den Stoßriemen nicht als Schnapsglaskelle zu verwenden. Dafür erstmal ein herzliches Dankeschön.

Zugegeben, als »Rasiermesser-Junior« ist man vor lauter Anregungen manchmal auch etwas erschlagen, da viele Wege nach Rom bzw. zur guten Rasur führen. Nach den ersten eigenen Erfahrungen und Experimenten mit Metall, Leder und Schaum inklusive Schnitzer und Erfolgserlebnisse, habe ich aber zumindest noch den Kopf auf den Schultern und die Nase an angestammter Stelle Anfangs neigt man wohl dazu, sich über jedes fallende Barthaar voller Begeisterung wie ein Schulbub’ zu freuen. Inzwischen merke ich aber, dass es spürbare Unterschiede gibt und ich wohl manchmal mit müden Klingen um die glatte Gesichtsoberfläche gerungen habe. Daher muss die Anfangseuphorie einfach mal weichen und das bisherige Treiben im Badezimmer hinterfragt werden, was der allgemeinen Begeisterung aber keinen Abbruch tun soll – im Gegenteil. Und damit meine Versetzung in das zweite Novizenjahr nicht gefährdet ist, wäre ich über ein paar Tipps und Ratschläge froh.

Kleiner Einblick in den Badezimmerschrank:
Aktives Werkzeug aus dem Nassrasur-Fundus:
- Stoßriemen XL (glatte Seite zum Abziehen und schwarze Seite mit TI-Paste)
- Kleiner Hängeriemen mit Chromoxid auf Leinenseite (Lederseite als »Trainingsseite« abgehakt)
- Belgischer Blauer Brocken
- Seife, Pinsel, After-Shave etc. ...

Anmerkung: Nach einem verkorksten Intermezzo mit einem kleinen Chromoxid-Hängeriemen, der wohl mit irgendetwas behandelt war und die Acrylfarbe (Schmincke PRIMAcryl 13559 Chromoxid stumpf) daher nur wie eine darüber gelegte Asphaltstrecke an- und nicht aufgenommen hat und keinerlei Wirkung zeigte, habe ich eine noch verfügbare Leinenseite zweimal dünn bepinselt. Die Farbe war in 10 Minuten gummiartig trocken. Bei Acrylfarbe habe ich eigentlich nichts anderes erwartet, aber hier und da habe ich von stundenlangen Trockenzeiten in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen (Öl, Pflegepaste gelb, etc.) gelesen. Aha und uii, da fliegt doch ein Haar – wobei ich nicht weiß, ob es von der Leinenstruktur, die ich vorher eher nicht benutzt habe, oder der grünen Farbe kommt

Als Richtung weisendes Rasiermessers nehme ich mal mein Friodur 8/8 span. Hohlkopf (unkompliziert, scharf, saubere Rasur, wie sie wohl sein sollte). Für die weiteren Aktionen und Fragen hätte ich diese zwei unterschiedliche Messer als Beispiel parat:
Wacker 6/8, 1/1, spanischer Hohlkopf
Aktueller Zustand: vom Start weg etwas ruppig, kein Haartest möglich, Unterarmtest O.K., Rasur machbar aber leicht reizend auf der Haut.
Le Grelot 6/8, 1/4-hohl, Rundkopf
Aktueller Zustand: Haartest in der unteren Klingenhälfte mit etwas Schmackes durchführbar, Rasur vergleichsweise angenehm und ordentlich, aber kein Friodur-Ergebnis.

Was in jüngster Zeit geschah:
Beim Wacker bin ich x-mal mit und ohne Schleifschlamm über den BBB und habe immer wieder Richtung Pasten- und Abziehriemen getestet. Mangels Erfahrung hat sich allerdings nicht das Gefühl irgendeiner Rückmeldung beim Schleifen eingestellt. Die höhere Schule mit Lupe und Kontrollblick muss wohl noch auf den Stundenplan. Aber probieren geht über studieren. In Etappen bin ich anschließend bestimmt 50-80x je Seite über den grünen Leinenstreifen, habe einen kurzen Abstecher mit 10-20x je Seite über die (huppelig anmutende) schwarze Stoßriemenseite mit der TI-Paste gemacht und dann 40-50x die feine Stoßriemenseite bemüht. Der Haartest gelingt erstmalig einigermaßen >0,5 cm über dem Haltepunkt. Zumindest ist noch nicht Hopfen und Malz verloren. Das Grelot habe ich (ohne BBB) etwa 30-40x über den grünen Pastenriemen geschickt und auf dem Stoßriemen ebenso oft abgezogen. Der berühmte Haartest ist jetzt knapp 1cm vom Haltepunkt durchgängig möglich.

Testrasur:
Links Wacker, rechts Grelot. Das vollhohle Messer rasiert noch immer etwas knisternd rau (als würde es sich einhaken und die Haare weghebeln wollen). Beim viertelhohlen Le Grelot geht es gewohnt geräuschlos und sanfter zur Sache, aber ich stelle keine richtige Aha-Steigerung fest. Das Rasurergebnis ist bei beiden ähnlich und so la la vertretbar inklusive Bitzeln auf der Haut, das beim Friodur nicht ins Gewicht fällt. Und: Ein Haarabsäbeltest ist bei beiden Messern direkt nach der Rasur nicht möglich (?). Spaßeshalber habe ich jetzt sechs Stunden später noch mal getestet: Beim Grelot geht es wieder knapp 1 cm über dem Haltepunkt verteilt über die ganze Breite und beim Wacker im Grunde überhaupt nicht (außer an einer Stelle in der Mitte / 2. Grad im Eimer?).

Was tun?
Bevor ich jetzt auf der Suche nach Sanftheit & Schärfe in Aktionismus verfalle oder mit Scheuklappen durch die Gegend renne, frage ich lieber um Rat. Auch mit Bitte um Nachsicht und auf die Gefahr hin, dass sich eventuell Fragestellungen aus dem Zusammenhang anderswo im Forum wiederholen. Nebenan beim Thema »New Generation« hat Bartisto freundlicherweise das Thema »haarscharfe Messer« und deren »Schärfezustand« aufschlussreich aufgelistet (Danke). Darum werde ich es bei meinen zwei Klingen mir ganz dolle Verkneifen nach der 27. Rasur auf »Einrasieren« und sich einstellende »Gründlichkeit« zu hoffen.

1. Ausrüstung
a) Pastenriemen: Da ich meinem eigenen grünen Leinen-Pastenriemen nicht so richtig traue , habe ich mir die Anschaffung eines Spannriemens (z.B. Dovo oder Puma mit Abzieh- und grüner Seite) als Zwischenschritt vor dem Abziehen überlegt. Auch geschickt für unterwegs.
b) Hängeriemen: Da es sich hier um zwei unterschiedliche Messer handelt, überlege ich, ob ich es alternativ für das tägliche Abziehen mal mit einem XXL-Hängeriemen probiere (Riemen ohne oder mit Griff, falls das was bringt). Mein Friodur ist und bleibt aber wegen dem spürbaren Erfolg auf dem breiten Stoßriemen gut aufgehoben

2. Messeroptimierung
a) Frei raus gefragt: Habe ich bei oben beschriebener Vorgehensweise irgendetwas vergessen oder definitiv falsch gemacht? Zumindest kann man sich noch mit den Messern rasieren
b) Kann ich die Ausrüstung sinnvoll verbessern? Bringt es vielleicht schon die angedachte alternative Vorgehensweise mit Spann- und XXL-Riemen oder soll ich z.B. zwischen BBB noch einen feineren Stein (MST, Spyderco UF) packen?
c) Auf langfristige Sicht: Sollte man, speziell beim rauen 1/1-Messer, besser gleich die ganze Schleifstein-Sammlung auspacken oder fällt das in die Rubrik »Mit Kanonen auf Spatzen geschossen«?

In diesem Zusammenhang, einfach mal nachfolgend bisher gesammelte Ideen zu durchgängigen Schleif-Paketen, die im Forum schon vielfach und variantenreich diskutiert worden sind. Vielleicht mag ja jemand trotzdem ohne große Erläuterung einfach seinen Paket-Tipp mit einwerfen:

Paket 1 »Japanische Schärfe-Helfer«
1000 Naniwa - 3000 Naniwa - (BBB) - 8000 Naniwa – Pastenriemen Chromoxid (notwendig?) - Abziehriemen

Paket 2 »Moderne Schleifsteine & Klassiker«
1000 King oder Naniwa - Spyderco M, F + UF - Pastenriemen (notwendig?) - Abziehriemen

Paket 3 »Natursteine Preis-Leistung«
1000 King - 4000 King - BBB - MST-Thüringer oder 8000 King - Pastenriemen - Abziehriemen

Paket 4 »Harte Keramik-Jungs«
Shapton 2000, 5000, 8000, ... Hängeriemen

Habe ich etwas vergessen? Meine Schleifsteinerfahrungen sind eher rudimentär. Grundsätzlich würde es mich das Thema aber interessieren, weil ich gerne sonstige Messer und Werkzeuge im Haus mal ordentlich schärfen möchte. Ja, dabei habe ich schon den Hinweis im Hinterkopf, dass man die Sense und das Rasiermesser zumindest nicht unbedingt auf der gleichen Schleiffläche bearbeiten sollte Es muss ja nicht alles sofort realisiert werden, da es auch eine Budgetfrage ist. Etwas Horizonterweiterung und Zukunftsvisionen können aber nicht schaden.

So (Luft holen), dass war es erstmal. Ich hoffe, dass das etwas mehr an Text bei der Diagnose und Behandlung meiner Fragezeichen hilfreich ist. Danke vorab fürs Lesen und ich würde mich über etwas »Nachhilfe« freuen, damit die guten Messer nicht nur scharf wie Paprika sondern wie Chilischoten werden ...

Gruß
Carsten

--
»Rasiermesser, Grillgabel und Hochvoltlicht, sind für kleine Kinder nicht.«
Le Grelot, TI, Wacker, Friodur ... XL Hand am Arm Mühle

Diese Nachricht wurde am 06.10.2008 um 17:29 Uhr von blindbox editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000001
06.10.2008, 18:09 Uhr
oskar
registriertes Mitglied


Hi Carsten,
klingt, als würde da bald jemand Steine bestellen...
Von den Steinen, die du anführst, kenne ich nur den BBB.
Habe ich das richtig verstanden, dass deine drei Messer alle neu gekauft wurden? In dem Fall soll man ja theoretisch (erstmal) mit dem BBB auskommen.Der BBB ist schon mal gut, aber auf Dauer dürftest du auch gröbere Steine benötigen.
Und eine Lupe o.ä. ist seeeehr ratsam!
Das Bestreichen der Leinenseite mit der Acrylfarbe bringt meiner Meinung nach nur was, wenn eine schön glatte Oberfläche entsteht, und ob dazu zwei Schichten reichen, bezweifle ich mal.
Als Pastenriemen würde ich einen verstellbaren Spannriemen empfehlen.

Schaumermal

oskar

--
Jeder Jeck is anders (kölsch)
 
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Diskussionsnachricht 000002
06.10.2008, 18:22 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


Hallo Oskar,

die drei als Beispiel genannten Messer sind kein Jahr alt, aber in reger Benutzung. Ja, im Falle einer Steinbestellung wird es wohl eine neue Lupe geben, da ich mit meiner Briefmarkenlupe und meinem kleinen Druckvorstufen-Fadenzähler nicht weit komme. Ich werde mich dann mal an den empfohlenen Artikeln und Adressen orientieren, über die ich per Suchfunktion in den letzten Wochen hier im Fernausbildungskurs, ähhm Verzeihung, Forum gestolpert bin

Danke & Gruß


Carsten

--
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Diskussionsnachricht 000003
06.10.2008, 21:40 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied


Hallo blindbox,

Dein Darstellung ist sehr offen und aufschlussreich. Ich möchte aber nur auf einige Teilbreiche eingehen.
Ich mach das mal ungeordnet:

- Friodur 8/8, Wacker, Grelot sind Messer, die bei richtiger Behandlung und Schärfung in ihren Rasurergebnissen gleichrangig sind. Sind sie richtig eingestellt, ist es ein Frage das Geschmacks, welches einem mehr liegt. Das Friodur unterscheidet sich natürlich von den anderen durch seinen rostträgen Stahl, der nicht mit jedem Stein optimal zusammengeht. Deshalb ist auch Deine Steinaufstellung schwierig zu beurteilen.
- Der BBB ist nicht der Feinsten einer. Er liefert noch eine Schärfe, mit der man sich zufrieden geben kann. Falls Bildbeispiele erforderderlich sind, im Forum sind Facettenbilder eingestellt.
- Chromoxyd grün stumpf sollte nur von den Herstellern eingesetzt werden, die hier im Forum getestet worden sind, denn das Pigment kann ganz unterschiedlich ausfallen.
- Chromoxyd grün stumpf in Acryl auf der Leinenseite kann dem Grat den Rest geben, wenn die feinen Farbspitzen nicht beseitigt worden sind. Die Künstlerölfarbe von Lukas, in die Lederseite eines Hängeriemens eingerieben, bietet keine Gefahren. Die Ergebnisse sind sehr gut.
- Wichtig! Man kann einem Messer Schärfe über Chromoxyd abquälen,
so wie Du das oben gemacht hast. ..."In Etappen bin ich anschließend bestimmt 50-80x je Seite über den grünen Leinenstreifen..." Das führt eindeutig zur gefürchteten Balligkeit, und dann läuft schließlich gar nichts mehr. Es ist kein Mittel zu Erzielung einer guten Schärfe.
- Stoßriemen, Hängeriemen, Spannriemen, alle haben eine unterschiedlich Wirkung auf den Gratbereich. Ich setze voraus, dass Du Dir darüber Klarheit verschafft hast. Der Stoßriemen setzt sich vom Hängeriemen am stärksten ab.
- Ohne genaue Kontrolle der Schärffacette und des Gratbereiches (2. Schneidenwinkel) sind Deine Bemühungen um Schärfe freischwebend. Der BBB macht´s dann auch nicht mehr. Eine ca. 20x Lupe (Einschlaglupe, Bucht; bei stärkerer Vergrößerung müsste die optische Leistung besser sein) liefert Dir ein Bild, ob die Schäffacette exakt V-förmig ist.

Und hier noch einmal die Schärfstufen in Kürze:

- 1000er - Ausarbeitung der Schärfacette, Unterarmhaartest (das Messer muss mit allen Schneidenbereich das Unterarmhaar bei entsprechendem Andruck rasieren! Das ist die wichtigste Schärfstufe!
- Verfeinerung der Facette und gründliche Beseitigung der groben Schärfriefen des vorangegangenen Steines mit feiner gestuften Steinen, die zusammen passen müssen und sich nicht nur nach Korngröße unterscheiden. Das ist eine Entscheidung, die man nicht unbedingt allein treffen sollte, denn hier geht ´s an die Hobbykasse und eine Fehlentscheidung bringt Ärger.
- Nach dem feinsten Stein 12x Chromoxyd pro Seite für Friodur und Wacker, denn beide Stähle sind nicht so hart. (Crx auf der Hängeriemen-Lederseite, Anzug des Riemens ca. 2kg, mehr nicht, Durchhang des Riemens beim Übergang des Messers über die Mitte ca. 2cm ) Hier wird der 2. Schneidenwinkel erzeugt, der für Gratstabilität sorgt und feinste Schärfriefen beseitigt. Das Grelot kann ca. 18 Züge pro Seite vertragen.
- Dann erfolgt das Ausledern bis zum optimalen Haartest.
- Jetzt ist kein Hantieren mit Chromoxyd mehr nötig. Vor der Rasur wird auf dem Hängeriemen ca. 12x pro Seite abgezogen, und ob es ein Friodur, ein Wacker oder ein Grelot ist, alle machen es sehr gut, auf ihre Art.

Gruß
Bartisto

--
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius

Diese Nachricht wurde am 06.10.2008 um 21:49 Uhr von Bartisto editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000004
06.10.2008, 22:50 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


Danke, Bartisto, für die ausführlichen Antworten. So wie es aussieht, war es gefühlsmäßig doch richtig und wichtig zum jetzigen Zeitpunkt Rat einzuholen, damit das nächste »Nassrasur-Schuljahr« nicht mit Frust endet. Herzlichen Dank, ich versuche schrittweise etwas daraus machen.

Gruß & schönen Abend
Carsten

P.S.: Ich hoffe nicht, dass jemand von mir unbeabsichtigt die beiden Beispielmesser in ein schlechtes Licht gerückt sieht. Herr Wacker hat mich beim Start freundlich beraten und in seinen Rasiermessern und den Klingen von Grelot stecken respektable Jahrzehnte an Know-How. Im Computerbereich würde man hier wohl eher von einem Anwenderfehler sprechen

--
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Diskussionsnachricht 000005
06.10.2008, 23:58 Uhr
KlingenSchwingeR
registriertes Mitglied


lieber blindbox,

steine gibt es viele, welche es dann schließlich werden, hängt von den kaufgelegenheiten und dem geldbeutel ab (und von dem, was du machen willst). diese steinereihen a la 1000er, 3000er, 5000er 8000er, chrompaste, eisenpaste, blankleder etc. lesen sich immer sehr gut. aber braucht man diese auch???

ich habe in meiner anfangszeit meine messer auf dem 1000er 6000er suntiger geschärft (ist kein superstein, aber günstig und leicht zu beziehen). dann die messer noch über den chromoxidriemen geschickt und sie waren recht scharf. mit dieser ausstattung kommst du schommal recht weit. wenn es dann noch etwas mehr sein dürfte, so würde ich den kauf eines thüringers empfehlen, der ebenfalls nicht viel geld kostet.den kombistein und den thüringer bekommst du für um oder unter 50 euro.

den BBB könntest du ggf. nach der 6000er seite des suntiger (ist glaube ich ein kingstein) einsetzen, da dieser wohl eher ein recht grober 6000er ist.

generell bin ich der meinung, dass ein 1000er,6000er kombistein und ein chromoxidriemen als schärfausrüstung für einen anfänger reichen, wie gesagt, vielleicht noch ein thüringer.natürlich wird man mit dieser kombi nicht aus jedem messer alles herausholen, aber das kann auch nicht das ziel eines anfängers sein.

wenn man nach den ersten so gegangenen schritten zum schärfprofi mutieren will, so muss man entscheinden (und probieren), welche weiteren steine man anschaffen will. das alte equipment aus dem 1000er, 6000er kombistein und ggf. dem thüringer wird aber nicht wertlos werden, den kombistein kann man für die küchenmesser (oder die sensen etc.) benutzen, der thüringer wird wohl auch in der kette der neuen steine einen sinnvollen platz finden oder eine wertvolle ergänzung liefern.

aber natürlich ist das nur meine bescheidene meinung!

in diesem sinne

lg

jan
 
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Diskussionsnachricht 000006
07.10.2008, 10:30 Uhr
DullBlade
registriertes Mitglied


Ich stimme mal wieder mit Bartisto überein!
In der Summe Deiner Behandlungen fehlt nämlich jedesmal der ganz entscheidende Schritt, die grundlegende Erstellung einer korrkten Schleiffacette mit einem Grundstein, in der Regel der 1.000er. Wenn dies nicht erfolgt, kannst Du Dich totwetzen, das Ergebnis ist immer nur suboptimal!
Mein Paket Tip für Dich ist Paket 2! (Wobei Paket 4 wahrscheinlich der gleiche Pakettyp ist, mit Ausnahme des 1.000er ist, eventuell sind die Shaptons sogar noch besser, ich habe aber keine)
Ich nutze nur noch die Packet 2 Kombination und habe seitdem keinerlei Probleme mehr. Alle meine Messer, die bisher über diese Kombination gegangen sind, sind gute, sanfte Rasierer geworden, die auch gegen den Strich durchhalten. Haartest nach der Rasur klappt auch leidlich gut, auf jeden Fall nach Vorabzug über den Handballen.
Die Spydercos werden aber auch unterschiedlich beurteilt, mir scheint das es gewisse Toleranzen gibt.
Obwohl nach dem UF meist schon der Haartest klappt, gönne ich meinen Messerchen noch ein paar Züge Chromoxid, wobei ich im Gegensatz zu Bartisto weniger Wert auf einen 2ten Schneidenwinkel lege, ich klebe meine Messer aber beim Schleifen so ab, dass ein Winkel von ca. 18° erreicht wird. Ich habe auch ein Messer, welches in Serie deutlich über 20° aufweist, auch das rasiert mittlerweile gut. Also ist die Winkelfrage nicht so existentiell, außer dass flachere Winkel (sei es nun mit 2tem Schneidenwinkel oder direkt mittels Klebeband) die Standzeit erhöhen.

"Das vollhohle Messer rasiert noch immer etwas knisternd rau (als würde es sich einhaken und die Haare weghebeln wollen). Beim viertelhohlen Le Grelot geht es gewohnt geräuschlos und sanfter zur Sache, aber ich stelle keine richtige Aha-Steigerung fest."

Das Grelot wird wahrscheinlich immer geräuschloser arbeiten als die vollhohlen, das liegt in der NAtur des Schliffs. Mein derben Messer geben faktisch überhaupt keine akustische Rückmeldung mehr. Man fährt drüber, meint nichts zu rasieren und dennoch ist es glatt. Nur sollte sich ein vollhohles nicht knisternd rauh, sondern knisternd sanft arbeiten! Geräusch und sanft sind m.E. unabhängig. Scharf und Sanft hängt dagegen zusammen!

--
mittlerweile über 20 auch mehrere noch mehr Chromoxid-Eigenbau; 4 ...
 
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Diskussionsnachricht 000007
07.10.2008, 14:43 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


Merci für die Analyse und Anmerkungen. Und eure Mühe soll nicht vergebens sein. Ich habe bereits angefangen meine Hausaufgaben zu machen und erstmal eine Einschlaglupe geangelt.

Ja, das Grelot ist ein stiller und guter Arbeiter, der mir im Lauf des Jahres einige Freude bereitet hat. Neben dem Friodur ist es eigentlich das Rasiermesser, das ich am liebsten verwende. Jetzt kommt eben die nächste Stufe mit einer Lerneinheit zum Thema Schärfe und derern Erhalt

Gruß
Carsten

--
»Rasiermesser, Grillgabel und Hochvoltlicht, sind für kleine Kinder nicht.«
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Diese Nachricht wurde am 07.10.2008 um 14:46 Uhr von blindbox editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000008
07.10.2008, 14:52 Uhr
KlingenSchwingeR
registriertes Mitglied


ich kann dir allerdins nur raten, die ersten versuche an irgendwelchen ebaymessern zu machen.vielleicht solltest du dir 1 - 2 mittelklasse messer (so zwischen 10 -20 euro) ersteigern und die erstmal schärfen. für fehlschläge sind deine jetzigen messer viel zu schade. und wenn es mal nicht sofort klappt, bitte keinen falschen eifer. mach dir die messer nicht kaputt.

viel erfolg
 
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Diskussionsnachricht 000009
07.10.2008, 14:57 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


Ja, da gebe ich dir recht. Im Haus finden sich bestimmt noch andere Opfer, die geschliffen werden wollen

Carsten

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Diskussionsnachricht 000010
07.10.2008, 15:14 Uhr
DullBlade
registriertes Mitglied


blindbox schrieb:

Zitat:
Ja, da gebe ich dir recht. Im Haus finden sich bestimmt noch andere Opfer, die geschliffen werden wollen

Nein! Keine anderen Messer auf die Steine, reservier die eine Seite für die Rasiermesser. Außerdem ist Messerschleifen und Rasiermesserschleifen was völlig anderes. Rasiermesserschleifen ist für mich eigentlich einfacher, da das Rasiermesser den Schleifwinkel vorgibt (eventuell mit Klebeband). Diesen zu halten ist bei allen anderen Messern das Hauptproblem. Kauf Dir ein Schrottmesser, am besten irgendein altes, falls Du das nämlich hinkiregst hast Du doppelt gespart! Andereseits kaputtschleifen ist echt schwierig, im schlimmsten Fall verlierst Du ein bisschen Klinge. Schau Dir die verschieden U-Tube Videos an, oder vielleicht ist ja ein Foriumianer in deiner Nähe, der Dir zeigt wie er es macht.
Ich habe ein Stück 0,3mm Edelstahlfolie mit einem Aufsteckrücken versehen und bis zum Haartest geschliffen. Danach wusste ich groß, wie das Ganze funktioniert. Danach ist viel Try and Error (und immer wieder forumlesen) angesagt, aber auch in der Phase kannst Du dich schon rasieren, mal besser, mal schlechter. NAch dem Schleifen kommt ja das Ledern, auch da lässt sich einiges erlernen...

--
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Diskussionsnachricht 000011
07.10.2008, 15:22 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


Keine Sorge, ich meinte mit »Opfer« auch ein Rasiermesser

Carsten

--
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Diskussionsnachricht 000012
08.10.2008, 13:55 Uhr
KlingenSchwingeR
registriertes Mitglied


wenn man stur weitermacht, dann verliert man mehr als nur ein bissl klinge. hier hatte mal jemand ein relativ neues dovo vorgestellt, was total verhudelt war. ich meine ja nur, alles ist möglich.
 
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Diskussionsnachricht 000013
08.10.2008, 15:46 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


@KlingenSchwingeR
Du hast recht, weil die Menschheit auf die kuriosesten Ideen kommt und es dabei aus Unwissen vielleicht auch noch gut meint. Ich schließe mich mal nicht aus

Nebenbei, ich finde es einfach interessant, dass es nach meinen zig Jahren Systemrasierer-Horizont darüber hinaus noch weites Neuland beim Thema »Nassrasur« zu entdecken gibt. Und mit Pflege, Schärfen und Hintergrundinfos (etc.) gibt es eine Menge rund um das Rasiermesser zu entdecken. Da drücke ich doch gerne noch einmal die Forum-Schulbank

Kurze Rückfrage noch zu den Schleifsteinen:
Einfach mal laut gedacht: Bei Spyderco oder Shapton müsste man aufgrund der Beschaffenheit ja eher normale Messer über die Schleiffläche jagen können (von der unterschiedlichen Technik mal abgesehen), ohne dass es sich wie bei King & Co. über kurz oder lang mit Abrichtorgien rächt. Die Reservierung einer Schleifsteinseite für Küchenmesser wird beim einseitig nutzbaren Shapton auch etwas schwierig Die universellere Nutzbarkeit wäre für mich nämlich ein Grund für die Shapton- oder Spyderco-Variante. Die Steinsammlung muss ja zwecks Finanzierung nicht gleich morgen mit Geschenkschleife auf dem Tisch liegen.

Die Schleifsteine machen an, hauen aber ganz schön in die Portokasse, wie ich zwischenzeitlich überschlagen habe. Habt ihr zu den bisher sehr ausführlichen Infos mit Blick auf den nachfolgenden Weg, der sich für mich so ein wenig herauskristallisiert hat (falls der Gedanke mit den Küchenmessern greift), freundlicherweise noch eine Anmerkung? (Ca.-Preisangaben)

- Erstmal Naniwa 1000/3000er Kombi (25 Euro oder King 1000+4000 für 40 Euro) besorgen und vor BBB verwenden.
- Zusätzlich Spyderco UF als kleiner Luxus und Feinarbeiter zwischen BBB und Grün+Juchten schieben (67 Euro).
- Später Spyderco Medium und Fein zwischen Kombi und BBB stecken (rund 100 Euro).

Teilweise habe ich gelesen, dass es Leute gibt, die mit dem Spyderco Medium anstatt dem 1000er starten, weil er scheinbar einen guten und für die Facettenbildung ausreichenden Abtrag hat?! Kann dies jemand bestätigen oder bitte kräftig mit dem Kopf schütteln, weil da am falschen Ende gespart ist?

Oder:
- Erstmal BBB mit Naniwa bzw. Cerax 1000/3000 ergänzen (25 Euro) und damit eine Weile spielen
- In ferner Zukunft das Shaptonset 500/2000/8000 anschaffen (mit Halter 185 Euro). Sind die Set-Sprünge ausreichend?

Die Shaptons sind recht groß und nicht viel teurer wie Naniwa Super Stone 1000/3000/8000 (165 Euro) oder die etwas schmäleren Spyderco (insg. 170 Euro). Nur die variantenreichen Abricht-Geschichten beim Shapton irritieren etwas, die ich so beim Spyderco bei Normalgebrauch nirgends gelesen habe.

Vorab Dankeschön & Gruß
Carsten

--
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Le Grelot, TI, Wacker, Friodur ... XL Hand am Arm Mühle

Diese Nachricht wurde am 08.10.2008 um 15:52 Uhr von blindbox editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000014
08.10.2008, 16:41 Uhr
DullBlade
registriertes Mitglied


mit dem Spyderco Medium starte ich nicht mehr. Ich dachte mal das würde reichen, aber mir reicht es nicht. Einen 1.000er brauchst Du also auf jeden Fall und wenn Du noch Küchenmesser schleifen willst, dann kauf Dir einen 1.000 Bankstein, keinen Kombi.
Vom 1.000er auf den BBB ist vielleicht etwas heftig, ich habe keinen BBB, wenn der aber irgendwo zwischen 4.000 und 6.000 liegt, dann lässt sich damit was bewerkstelligen. Dazu einen Chromoxidriemen und ein Leder, fertig ist die minimalistische Grundausstattung.
Den Spyderco medium würde ich um die 3-6.000 einschätzen, den Fine ca 6-10.000 (er fühlt sich eigentlich glatter an als mein 8.000 King, trägt aber besser ab) und den UF 9-12.000 und höher.
Damit könntest Du also nach dem BBB den Fine, bzw den Ultrafine einsetzen. Da ich den BBB nicht kenne, weiß ich nicht, ob der Sprung direkt auf den UF funktionieren würde. Der Medium wäre wohl eher ein etwas gröberer BBB Ersatz.

Abrichten: Den Medium Spyderco lässt sich wohl noch graduell abrichten, bei den Fine und Ultrafine, geht es eigentlich nicht mehr. Damit könntest Du also Küchenmesser schleifen, brauchst es aber nicht, da Du ja auch dort 2 Seiten hast.

Die Shaptons sollen auch toll sein, dazu kann ich aber nichts sagen, weil ich keine habe.
Wenn Du auf die Shaptons Keramic gehen willst, dann spar Dir den 1.000 und kauf den entsprechenden Shapton und später die fehlenden dazu.

Zu den keramischen, insbesondere die Spydercos aber noch das folgende:
Einen "normalen" japanischen Wasserstein kannst Du einfach abrichten, wenn Du ihn mal malträtiert hast, oder er eben nicht plan bei Dir eintrifft. Die Spydercos (und wahrscheinlich die Shaptons) kommen so, wie sie sind. Da es auch negative Berichte über die Spydercos gibt, heißt dass, das der Stein wenn er nicht gescheit ankommt, eigentlich unbrauchbar ist. Dies birgt natürlich ein gewisses Risiko. IM Gut-Rasiert Forum sollte eigentlich ein Test mit gleichen Spydercos von verschiedenen Besitzern gemacht werden, das Ergebnis steht aber noch aus.

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mittlerweile über 20 auch mehrere noch mehr Chromoxid-Eigenbau; 4 ...
 
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Diskussionsnachricht 000015
10.10.2008, 18:51 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


Kleiner Zwischenbericht:
Nach den freundlichen Tipps habe ich erstmal auf gut Glück einen Euro in den Bucht-Wunschbrunnen geworfen und dafür eine putzige zweckerfüllende Einschlaglupe (30x) geangelt. Und, wie praktisch, ein XL-Juchten-Hängeriemen und ein klassischer verstellbarer Spannriemen (grün/unbehandelt) haben eine neue Heimat gesucht und nach einem »Hier!«-Ruf gefunden. Mit dem bereits vorhandenen breiten Stoßriemen (TI-Paste/unbehandelt) kann ich jetzt alle Varianten durchspielen

Lampe an, Lupe und ein paar Messer auf den Tisch. Ich habe es trotz meiner Acrylriemenaktion wohl nicht geschafft, die als Beispiel angeführten Rasiermesser zu ruinieren. Ja, immer daran denken – korrekte Schleiffacette mit 1000er aufwärts erstellen ... mmh ... die Steinfrage habe ich allerdings für mich noch nicht auf den Punkt gebracht. Aber vielleicht wäre es ja ein neugieriger Versuch mit dem veränderten Equipment wert!? Gut, die Neugierde hatte gesiegt, aber mit dem berechtigten Warnhinweis von KlingenSchwingeR im Hinterkopf ging es behutsam ans Werk, um jederzeit die Notbremse ziehen zu können:

Wacker: Streicheln auf dem BBB, 10-15x grüne Seite Spannriemen (nicht absolut straff), unbehandelte Seite ... 30-40x Juchten ... pling – noch nicht 100%. Nochmal ruhig und gleichmäßig 10x Paste, 15x feine Seite, 30-40x Juchten ... pling, pling, durchgehend 1cm vom Haltepunkt

Gleiches Spiel mit dem Grelot 15x grüne Paste, 15x feine Seite, warum auch immer ein wenig Streicheleinheiten mit dem Stoßriemen (feine Seite) aus Gewohnheit, 20-30x Hängeriemen ... mmh ... noch einen Tick Paste und schön auf dem breiten Juchtenleder abziehen. ... geräuschlose Haarspalterei auf ganzer Länge.

Großes Fragezeichen: Kippt die Schärfe wieder nach der Rasur, wie nach der Acrylriemenaktion, oder bleibt sie kratzig, weil einfach doch ein ordentlicher Schleifvorgang von Anfang bis Ende fehlt? Jetzt habe ich damit angefangen und will es natürlich wissen. Einen Tag später, ein Bart, zwei Rasiermesser: Was soll ich sagen, das Wacker ist nicht mehr knisternd rauh sondern knisternd sanft. Sanft, wie ich es so vorher noch nie kennengelernt habe. Auch das Grelot macht wieder seinen Job wie am Anfang nach dem Kauf – jetzt allerdings mit gelungenem Haartest von vorne bis hinten. Nach der Rasur gelingt bei beiden Rasiermessern der Haartest ebenfalls. Wenn ich einmal zart über den Handballen streiche noch deutlicher. Glückseeligkeit macht sich erstmal breit und die Hoffnung, dass der Zustand anhält.

Mein jüngst erstandenes Weyersberg habe ich ebenfalls kurz über Paste & Juchten geschickt. Haartest – Bingo! Rasur steht noch aus.

Die Schleifsteine bleiben aber weiterhin ein Thema – nicht nur, weil ich endlich auch mal ein scharfes Küchenmesser benötige Da aber erstmal die eigentliche Hürde für den täglichen Rasiermessergebrauch genommen scheint, kann ich es etwas entspannter angehen lassen. Nicht zuletzt, wie auch Bartisto geschrieben hat, damit ich die Hobbykasse nicht durch Fehlkäufe unnötig strapaziere. Großartige Aufrüstung zum Zweck der Restaurierung von Rasiermessern ist momentan eh kein Thema.

Mit dem Pasten-Spannriemen komme ich auf Anhieb gut zurecht, so dass ich, wenn es denn so bleibt, nicht unbedingt extra einen Pastenhängeriemen anschaffen werde. Langsam geht es auch ins Geld Wo ich jetzt noch im Ablauf den breiten Stoßriemen unterbringen kann, wenn überhaupt, muss ich mir noch überlegen. Die hoppelige schwarze TI-Pastenseite des Stoßriemens hat mich rückblickend nicht so recht überzeugt. Die feine Seite macht sich dagegen positiv bemerkbar. Vielleicht macht es Sinn zwischen grüner Paste und unbehandelter Spannriemenseite/Hängeriemen die feine Stoßriemenseite pur oder mit TI-Diamantpaste für weitere Feinarbeit zu nutzen. Vielleicht hat jemand einen Tipp?!

Mit Lupe, BBB, verstellbarem Pastenspannriemen und XL-Hängeriemen stellt sich jetzt zumindest mal das gute Gefühl ein, eine brauchbare Grundausstattung parat zu haben, so wie es ähnlich auch Oskar anfangs und an anderer Stelle geschrieben hat.

Soweit erstmal & Gruß

Carsten

--
»Rasiermesser, Grillgabel und Hochvoltlicht, sind für kleine Kinder nicht.«
Le Grelot, TI, Wacker, Friodur ... XL Hand am Arm Mühle

Diese Nachricht wurde am 10.10.2008 um 20:50 Uhr von blindbox editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000016
12.10.2008, 13:24 Uhr
buster
registriertes Mitglied


Hallo blindbox,

ich habe die Shaptons aus der Professional Serie. 1000, 2000, 5000 u. 8000. Jüngst habe ich mir noch den 500er aus der "Keramik"-Serie geholt, hier ist im Gegensatz zur Professional Serie ja nur eine Seite nutzbar. Die Steinbeschaffenheit von 1000 u. 500 ist eigentlich identisch. In trockenem Zustand, als auch beim Schleifen. Auch das Schleifgefühl ist annähernd gleich - obwohl ein Unterschied von 500 in der Körnung liegt. Ich denke jedenfalls, die Schleifmittel sind identisch; die Professional Serie ist auch keramisch, soweit ich mir erinnere.

Für grobe Arbeiten sind die Shaptons sicherlich zu verwenden, aber ein angenehmes Schleifgefühl stellt sich hierbei nicht ein. In den höheren Bereichen 5000 u. 8000, hatte ich immer das Problem, dass die Schneide während des Schleifens ausbrach. Auch nach ca. 20 Zügen das Wasser zu wechseln und keine Vermischung von abgeschliffenen Schneidenteilen in den Schleifprozess zu bekommen, brachte wenig Erfolg. Es könnte auch sein, daß die Steine einfach nicht homogen genug sind und hier und da "mini-Brocken" ausbrechen, die einem das Ergebnis am Rasiermesser verhunzen.

Ursprünglich sind die Shaptons auch für's "Woodworking" entstanden... und das würde nach meinen Erkenntnisen auch passen.

Aus Neugier und Frust hatte ich mir dann die Naniwa's aus der Super-Stone Serie geholt. 1k, 3k, 5k, und 8k. Tja, die habens drauf. Zwar ist die Abtragsleistung bei weitem nicht so rasant wie bei den Shaptons, aber das Schleifgefühl ist einmalig; wie das Schleifen auf einem Schwamm. Das alleine ist schon genial - und die Steine sind keineswegs weich, sondern sind knapp unter den Shaptons einzuordnen was die Härte anbelangt. Den 8000er setze ich meistens noch nach dem MST Thüringer (150x63x20) ein, da er noch feiner arbeitet.

Ob man jetzt unbedingt diese geringe Abstufung in den Körnungen braucht ist letztendlich Geschmackssache. Es funktioniert sicherlich auch mit 1k, 3k und 8k. Der Unterschied zwischen 3k u. 5k ist meiner Meinung nach, aufgrund der Qualität des 3000ers, vernachlässigbar.

Das Thema "Spyderco" ist selbstverständlich auch ein interessantes. Im gut-rasiert Forum hat DullBlade einiges an Informationen eingebracht. Diese Steine wären ja wegen der Abtragsleistung und dem evtl. Verzicht auf das Pasten interessant.

Du wirst schon was finden! Ich wünsch dir noch weiterhin gute Nerven beim weiteren Aussuchen deines Equipments. :-)

Grüße,
Buster
 
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Diskussionsnachricht 000017
12.10.2008, 21:08 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


@Buster
Hallo und Dankeschön für die ausführliche Info, die sich toll in mein Steine-Puzzle einfügt. Ich habe mich in den letzten Tagen weiter mit der Steinfrage beschäftigt, nachgefragt und Preisschilder umgedreht. Dabei ist die Option Naniwa stetig nach oben gerutscht. Für eine Steinreihe mit Spyderco (+ zusätzl. 1000er) und Shapton sind doch ruckzuck 200 Euro fällig. In Augenblicken der Vernunft erscheinen die „Schleif-Goldbarren“ für den Hausgebrauch und Start doch eine Menge Geld. Man möchte ja auch noch ausbaufähig bleiben und muss nicht gleich mit dem Porsche vor der Fahrschule stehen Aufgrund positiver Berichte und Startpaket-Tipps steht aktuell noch folgende Notiz auf meinem Zettel:

Naniwa Superstone (1000, 3000, 8000)
+ Preis-Leistung, groß, viele positive Meinungen, Abrichten einfacher als bei Shapton
- Wasserplanschen, auch nicht umsonst, aber günstiger

Vielleicht hat mein BBB, der mit 5000 auf dem Zertifikat angegeben ist, noch einen Platz dazwischen, was es zu probieren gilt. Hier und da gibt es Berichte, dass der 3000er bereits eine gute Facette liefert und auf den BBB durch direkten Sprung auf den 8000er verzichtet werden kann. Ich kann mir aber einen günstigen Start mit 1000+3000 plus BBB, Paste und Juchten vorstellen. 5000, MST und/oder 8000 können bei Bedarf und entsprechender Finanzlage eingeschoben werden. Die Naniwa-Reihe bietet von unten nach oben ja alle Optionen.

Als Einstiegs- und Sparvariante habe ich noch den Naniwa XL-Kombi 1000/3000 (210 x 65 x 33 mm) auf dem Notizzettel.
+ ordentliche Größe, günstig, Preis-Leistung
- nur eine Seite nutzbar, Super Stones einzeln besser? (wg. Reservierung der 2. Seite für andere Messer)

... und dazu noch ein feiner Stein (MST, 8000, etc) nach dem BBB. In der Bucht gibt es ja auch noch den chin. 12000er-Wasserstein aus dem östlichen Nachbarland für freundliche 15 Euro (plus Porto). Bei unerwartetem Lotto-Gewinn mache ich mir dann Gedanken um ein paar Naniwa Chosera

Wie auch immer, langsam bekommen die Gedanken den nötigen Feinschliff

Danke & Gruß
Carsten

--
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Diese Nachricht wurde am 12.10.2008 um 21:53 Uhr von blindbox editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000018
12.10.2008, 21:53 Uhr
Olivia
registriertes Mitglied


Blindbox, schau auch mal nach einem Rozsutec.
Preislich ähnlich dem 12000er-Wasserstein, Naturstein, eigentlich mit 6000 ausgewiesen, aber sehr hart im Gegensatz zum 12000er.
Ich find den nicht schlecht.

--
 
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Diskussionsnachricht 000019
12.10.2008, 21:58 Uhr
blindbox
registriertes Mitglied


Danke, mache ich zwecks vielfältigem Input gerne ...

Gruß
Carsten

--
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