Diskussionsnachricht 000018
10.12.2008, 10:05 Uhr
lesslemming
registriertes Mitglied
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Wenn ich mich mal einklinken darf;
prinzipiell ist jeder Wasserstein auch trocken verwendbar.
Das einzige Problem das auftreten kann sind verstopfte Poren,
oder kleine Metallabriebskügelchen, die sich negativ auf die Schneidkante auswirken können.
Das Wasser in den Schleifsteinen sorgt für eine gleichmäßige Dispersion
der Schleifpartikel, sowie der abgeschliffenen Stahlpartikel.
Weiterhin sorgt das Wasser dafür, dass das Messer nicht immer wieder auf denselben Schleifkörnern reibt,
sondern ständig neue freiwerden können.
Weiterhin, von der Funktion bei geeigneten Steinen einen Schlamm zu erzeugen abgesehen, dient das Wasser als Gleitmittel.
Nun ist es aber so, dass grade einige professionelle "alte Schleifhasen",
damit meine ich die richtige alte Schleiferei,
ganz gerne einige Dinge tun, die für uns als No-Go gelten.
Da werden die feinsten Klingen, (rasiermesser habe ich selbst nicht gesehen)
auf Steinen geschärft, die so hohl sind, dass man eine Suppe daraus löffeln kann.
(vom Sprung von 1.000 auf 6.000 ganz zu schweigen und (unbehandeltes)Leder habe ich da auch keins gesehen ... )
Außerdem konnte ich beobachten, dass grade bei häufigem Gebrauch,
die Steine wohl "eingeschliffen" werden, d.h eine Schleifpaste oä wird erzeugt.
Dabei sammeln sich wie gewohnt im Wasser Schleifpartikel.
Im Laufe der Zeit wird zugelassen, dass dieser Stein aber eintrocknet.
Zurück bleibt ein schwarzer Staub auf dem Stein,
der teils aus abgeriebenem Stahl, teils aus Schleifpartikeln besteht,
und mit wenig, wirklich WENIG Wasser eine außerordentliche Polierwirkung hat.
Ich habe schon gelesen, dass einige zufälligerweise so darauf gekommen sind,
dass auch der eigentlich mattierende BBB eine extreme Polierwirkung haben kann.
Die Choseras im Speziellen sind sehr harte Steine.
Ich konnte sie leider selbst noch nicht testen, daher kann ich keine
totale Auskunft geben. Aber ich schätze,
diese Steine sind durchweg trocken verwendbar,
vom Naniwa Chosera 10k weiß man es bereits aus amerikanischen Foren,
auch wenn ich es nicht empfehlen würde.
Spritz`n`go ist da eigentlich immer mein Motto.
Die Sache mit dem Abriebstaub, der eingetrocknet ist,
darf aber jeder ruhig mal selbst probieren, vielleicht am Kochmesser
Zur Anfänglichen Ausrüstung;
Ich beneide dich um den Chosera 5.000, der mich schon lange interessiert.
Der hohe Preis hat mich abgeschreckt, daher habe ich zum Shapton 5.000 gegriffen,
der ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielt.
Die Finish-Folge 5.000 + BBB ist meine Standartreihenfolge
für meine Kochmesser. Nicht falsch verstehen,
ich halte meine Messer immer sehr scharf.
Der BBB eignet sich auch als Abschluss für ein Rasiermesser, wie mir deucht.
Dennoch könnte man überlegen einen weiteren Finishstein anzuhängen,
etwas das in die 10.000 vordringt?
Der Naniwa 10k kostet bei besagtem Shop 59€, was ein guter Deal ist.
Vom Chinese 12k könntest du vielleicht auch profitieren,
da er preisgünstig ist, oder ein kleiner(!) GBB ist auch nicht teuer.
Der Vorteil der Choseras zu den SS liegt auf der Hand,
die SS sind besonders sanft im Schleifgefühl, aber auch extrem weich.
Bei Kochmesser-Laien ist das ein Problem, da durchaus in den Stein geschnitten werden kann
und dann ist die Abrichterei groß.
Die Choseras sind Naniwas Schlachtschiffe,
sie sind die Professionell Serie.
Wie der Name schon sagt
Chou = Super/Hyper
Cera = Ceramix
Chosera = Die Superkeramik (irritierend, denn es gibt ja auch den Super-Stone -.- )
Diese Steine sind um einiges Härter als die SS.
Chosera wurde extra für die Profiküche entwickelt,
und für den schnellen Einsatz und Geschwindigkeit optimiert.
Soll heißen Chef Toni kann mit seinem Schinkenmesser
zweimal über den Chosera 2.000 rutschen und freut sich.
Für die niedrigeren Korngrößen,
wie 800 bis 5.000 würde ich (abgesehen vom Preis) jederzeit zu Chosera raten.
Für die hohen Körnungen finde ich SS ungeschlagen,
auch wenn ich den Chosera10k zu meinem Leidwesen nicht probieren konnte
Vor dem Ausglühen der Schneide hätte ich keine Angst,
denn so viele Pferdestärken hat mein überaus muskulöser Oberarm dann doch nicht
Nein quatsch, man nehme den Finger und reibe ihn 10 mal
auf einem beliebigen Stein in der üblichen Schleifgeschwindigkeit.
Diese Wärmeentwicklung entspricht der, beim Schärfen.
Die ist vernachlässigbar, egal ob trocken oder nass.
-- Wer fest mit beiden Beinen auf dem Boden steht,
bekommt nie eine frische Unterhose. Diese Nachricht wurde am 10.12.2008 um 10:22 Uhr von lesslemming editiert. |