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NassRasur.com-Forum » Rasierhilfsmittel und Pflegeprodukte » Alaunstein gefährlich? » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1- [ 2 ] [ 3 ] [ 4 ]
Diskussionsnachricht 000000
17.01.2009, 11:51 Uhr
Hobel-Petrus
registriertes Mitglied


Nach einem NTV-Bericht ist Alaun in selbst hergestellter Knetmasse gefährlich!

Zwar nur, wenn man es in den Mund nimmt, aber immerhin...

hier der link: www.n-tv.de/1086676.html


Ich lutsche zwar keine Alaunsteine ;-) aber ich benutze sie ab und zu zum Blutstillen auf der Haut. Manche aus dem Forum nehmen sie ja sogar komplett für Gesichtsdesinfektion!

Muss ich mir jetzt Gedanken über die Benutzung des Alaunsteines machen oder ist die über hundertjährige Benutzung Beweis für die Ungefährlichkeit?

--
Lieber heute zum Wirt als irgendwann zum Therapeut!

Hobel-Petrus
 
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Diskussionsnachricht 000001
17.01.2009, 11:57 Uhr
Kadauz
registriertes Mitglied


Naja, es ist sicherlich auch nicht gesund Rasiercreme zu essen. Auf der Haut iss das kein Problem.
Ich denke nicht, dass das Auftragen auf die Haut risikohaft ist.

--
Dovo 5/8" Ebenholz | Merkur 23C | Personna, Streamline | Cerrus | Speick RC | Dovo Rindsleder
 
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Diskussionsnachricht 000002
17.01.2009, 12:00 Uhr
PEOPLES
registriertes Mitglied


höchst giftig !!! genauso wie das natriumhydroxid in der seife und rasierklingen sind auch scharf, am besten alles entsorgen

also ich esse weder alaunsteine, noch seife, noch rasierklingen oder messer und von daher juckt mich das nicht. einfach weiterbenutzten.

gruss mcihi
 
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Diskussionsnachricht 000003
17.01.2009, 12:09 Uhr
plautze
registriertes Mitglied


naja, ich bin da nen bischen zurückhaltend mit großflächigem auftrag.
dailysoap hatte am 26.09.2007 folgendes dazu geschrieben:

"Also ich kann eine Pflege durch Alaun nicht erkennen, weil da nichts ist, was die Haut rückfetten oder wirklich pflegen könnte.
Kalialaun wirkt adstringierend und zeigt seinen Nutzen bei der punktuellen Behandlung von Verletzungen (BLutungsstillung).
Die größflächige Abreibung der rasierten Hautpartien als kosmetische AS-Behandlung ist Geschmacksache.
Man sollte bedenken (ich wiederhole mich sicherlich), dass Kalialaun ein saures Salz ist und mit Wasser leicht verdünnte Schwefelsäure bildet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für die Haut auf Dauer "gesund" ist.
Man sollte mal an einem Alaunstift lecken - da bekommt man schon einen Eindruck von der Wirkungsweise des Alauns."


--
"Ein Handtuch, heißt es da, ist so ziemlich das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann."
 
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Diskussionsnachricht 000004
17.01.2009, 12:11 Uhr
summit
registriertes Mitglied


dailysoap schrieb:

Zitat:
Kalialaun wirkt adstringierend und zeigt seinen Nutzen bei der punktuellen Behandlung von Verletzungen (BLutungsstillung).

Man sollte bedenken (ich wiederhole mich sicherlich), dass Kalialaun ein saures Salz ist und mit Wasser leicht verdünnte Schwefelsäure bildet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für die Haut auf Dauer "gesund" ist.
---------
Es handelt sich um eine hydrolytische Reaktion gemäß dieser Gleichung:
KAl(SO4)2 + 3 H2O ———> Al(OH)3 + K(+) + 3 H(+) + 2 SO42(2-)

dailysoap schrieb:

Zitat:
Schwefel ist ein uraltes Heilmittel, trocknet Pickel aus (aber auch die Haut), wirkt hornschichtlösend (damit Hauttalg besser abfließen kann), entzündungshemmend und desinfizierend.
Die desinfizierende Wirkung dürfte auf chemische Reaktionen des Schwefels an der Grenzfläche Haut/Schwefel zurückzuführen sein aufgrund einer schwachen Oxidation mit Luftsauerstoff und Feuchte der Haut und der Luft.
Es bildet sich gelinde Schwefeldioxid (deshalb riecht Schwefel auch so “schwefelig”, der bei Luftabschluss eher geruchlos ist), die mit der Hautfeuchte zu schwefeliger Säure (H2SO3) reagiert (nicht zu verwechseln mit Schwefelsäure H2SO4), die aber sehr leicht wieder in Wasser/Feuchte in Schwefeldioxid zerfällt.
Diese Reaktion in heftigerer Form beim Verbrennen von Schwefel kennt man vom “Schwefeln” von nassen Holzfässern für die Keimabtötung.


-----

Edit: plautze war etwas schneller

--
Thiers-Issard - Singing Satin 6/8" | Friodur 7/8" | Joseph Rogers 5/8" |
Kent (BK2) |
Kent L. RS | Floris N°89 RC | Acca Kappa RC & Col. Conk (Almond) RS
2x im laufendem Jahr
1x

Diese Nachricht wurde am 17.01.2009 um 12:12 Uhr von summit editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000005
17.01.2009, 13:17 Uhr
Dings
registriertes Mitglied


Hier im Forum wurde mal darauf geschrieben, Alaun würde Schnittwunden verätzen und damit zu Narbenbildung führen. Kann das jemand von euch bestätigen? Hat jemand von euch überhaupt schonmal Rasurnarben davongetragen?

Ich hab mit letztens böse und tief in die Oberlippe geschnitten, im Glauben damit die Blutung zu stoppen gleich Alaun drauf. Gestoppt hat das nix. Dafür verlief der Heilungsprozess ungewöhnlich schlecht. Ob da aber ein Zusammenhang ist kann ich freilich schlecht sagen.


Nochmal etwas leicht unsachliches:
(Zitat aus dem obigen verlinkten Artikel "'Alaun ist eine Chemikalie und hat in Kinderspielzeug nichts zu suchen', erklärte der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker."
Und das nun von einem sogenannten Fachmann. Haben die Kinder ja Glück, dass es keine Physikalie ist, sonst könnts ihnen noch auf den Fuss fallen..
Vielleicht wärs ihm lieber, wenn die aus Mehl und Öl hergestellte Knete ohne Alaun unweigerlich anfängt zu gammeln. Immerhin ist dann keine böse Chemikalie drin, sondern nur Biolikalien. Und Bio ist ja schliesslich gut, weiss doch jeder.
 
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Diskussionsnachricht 000006
17.01.2009, 18:57 Uhr
abc123
registriertes Mitglied


PEOPLES schrieb:

Zitat:
...und von daher juckt mich das nicht.

Bis jetzt der beste Satz in diesem Thread!
 
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Diskussionsnachricht 000007
17.01.2009, 20:22 Uhr
abc123
registriertes Mitglied


dailysoap schrieb:

Zitat:
Man sollte bedenken (ich wiederhole mich sicherlich), dass Kalialaun ein saures Salz ist und mit Wasser leicht verdünnte Schwefelsäure bildet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für die Haut auf Dauer "gesund" ist.
---------
Es handelt sich um eine hydrolytische Reaktion gemäß dieser Gleichung:
KAl(SO4)2 + 3 H2O ———> Al(OH)3 + K(+) + 3 H(+) + 2 SO42(2-)

Und wo die "leicht verdünnte Schwefelsäure" herkommt, hätte ich auch gern einmal gewußt.

Die vollständige Ionenzerlegung (in wässriger Lösung): [Al(H2O)6](3+), SO4(2-), K(+).

Diese Nachricht wurde am 17.01.2009 um 20:24 Uhr von abc123 editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000008
17.01.2009, 23:00 Uhr
abc123
registriertes Mitglied


Auf einer Herstellerseite für Alaun steht, in Anspielung auf die freigewordenen Sulfat-Ionen, folgendes: "Eine wässrige Alaunlösung stellt in gewissem Sinne eine temporäre Schwefelsäure dar,...".

Zur Klarstellung: Es entsteht keine Schwefelsäure!
Bitte diesen Unsinn nicht weiter verbreiten.

Diese Nachricht wurde am 17.01.2009 um 23:00 Uhr von abc123 editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000009
17.01.2009, 23:37 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


abc123 schrieb:

Zitat:
Auf einer Herstellerseite für Alaun steht, in Anspielung auf die freigewordenen Sulfat-Ionen, folgendes: "Eine wässrige Alaunlösung stellt in gewissem Sinne eine temporäre Schwefelsäure dar,...".

Zur Klarstellung: Es entsteht keine Schwefelsäure!
Bitte diesen Unsinn nicht weiter verbreiten.

Du bist Dir Deiner Sache offenbar sehr sicher, jedoch vermisse ich eine stichhaltige Begründung.

Kalialaun (genauer Kaliumaluminiumsulfat) reagiert in Wasser bekanntlich sauer. Das hat seinen Grund.
Eine 10-%ige Lösung hat einen pH von etwa 2,5 - 3,5. Das ist schon ziemlich “sauer”. Die saure Reaktion kann man anzeigen mit einem Indikatorpapier oder durch exakte pH-Messung.

Woher kommt aber die Säure, wenn Alaun in Wasser gelöst wird?
Das lässt sich doch aus der von mir angegebenen chem. Gleichung ersehen, die den hydrolytischen Zerfall dieses Salzes in Wasser zeigt. Dabei findet keine vollständige rechnerische Ionenzerlegung statt, denn so würde man keine saure Reaktion feststellen. Die gibt es aber. Der chemische Reaktionstyp ist eben eine Hydrolyse.

Die saure Reaktion wird letztlich bedingt durch hydrolytische Schwefelsäurebildung (H2SO4): 2H(+) + (SO4)(2-). Hierbei sind die H(+)-Ionen (eigentlich Hydronium-Ionen) für die messbare saure Reaktion verantwortlich.

Ein bekanntes Praxisbeispiel gibt es auch. Insbesondere in der Zellstoffchemie ist die unangenehme Wirkung von Alaun eine bekannte Tatsache. Das Sauerwerden von Papier und die chemische Zerstörung von Bücher in Archiven/Bibliotheken wird durch die Schwefelsäurebildung verursacht. Ursache ist Alaun, das als Hilfsstoff in einigen Papiersorten vorhanden ist oder war. Bereits mit H20-Molekülen aus der Luft bildet Alaun Schwefelsäure, die die Cellulosefasern im Papier zersetzt. Das sieht man dann auch z.B. an der Stockfleckenbildung.
 
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Diskussionsnachricht 000010
18.01.2009, 03:01 Uhr
abc123
registriertes Mitglied


Bitte nachlesen:

books.google.de/books?id=r7Jm908AswMC&pg=RA1-PA1079&a...
books.google.de/books?pg=RA1-PA1086&lpg=RA1-PA1085&am...
 
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Diskussionsnachricht 000011
18.01.2009, 10:11 Uhr
Dings
registriertes Mitglied


Ist es nicht eigentlich absurd, bei einer dissoziierten wässrigen Lösung noch zu streiten, zu welchen Grundstoffen man verschiedene Ionenpaare gern zusammenzählen möchte?

"Eine 10-%ige Lösung hat einen pH von etwa 2,5 - 3,5"
Damit ist doch das wesentliche gesagt.

Ob ich Kochsalzlösung jetzt als Na(+) + Cl(-) + H2O oder NaOH + HCl betrachte ist doch völlig ambivalent, es ist so oder so eine Gleichgewichtsreaktion. Und üblicherweise stellt sich da keiner die Frage, ob die böse Salzsäure jetzt gefährlich sein könnte.

Und dass Alaun an der Luft Schwefelsäure bildet ist irgendwie auch naiv gedacht. Es bildet ja gleichermassen Kalilauge. Unterm Strich lässt sich damit nicht mehr sagen als oben schon steht: Alaun ist ein hygroskopisches Salz mit saurem pH-Wert in wässriger Lösung.


Aber bitte mal zurück on-topic: Weiss jemand was von der angeblichen Narbenbildung durch Anwendung von Alaun auf Rasierschnitten?

Diese Nachricht wurde am 18.01.2009 um 10:12 Uhr von Dings editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000012
18.01.2009, 10:28 Uhr
oskar
registriertes Mitglied


Ich kann mir nicht vorstellen, dass Alaun allein Narben verursacht. Viel entscheidender ist, dass man den Schorf, der sich auf der Wunde bildet, in Ruhe lässt. Narben entstehen am besten, wenn man über den Schorf drüber rasiert, weil er vom Schaum so schön aufgeweicht ist.

Schaumermal

oskar

--
Jeder Jeck is anders (kölsch)
 
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Diskussionsnachricht 000013
18.01.2009, 15:30 Uhr
Gugging
registriertes Mitglied


Hallo Dings,

ich bin zwar kein Fachmann, wie anscheinend einige hier, aber als ich vor ca. zwei Jahren mit der Hobelei begonnen habe, habe ich mir ein ca. 4qmm großes Stück Haut abgehobelt und dies wegen der starken Blutung sofort mit einem Alaunstein behandelt. Danach habe ich über diese Stelle tagelang weder drüberrasiert noch sonstwie behandelt oder angefasst. Die Narbe sieht man bis heute und den Stein habe ich danach sofort weggeworfen.
Daher würde ich ganz klar sagen, daß Alaun die Narbenbildung meiner Meinung nach stark erhöht. Bei mir war es zwar kein Schnitt sondern relativ großflächiger "Abschnitt" aber das zeigte mir schon, zu was Alaun fähig ist.

Gruß

--
34C, 11C, Mühle R89, 41, Feather, Butterfly, Shavette Personna, Derby, Feather Rooney, Mühle, Baier Penhaligon's Blenheim RC (exzellente RC!), Maine Shave RC, Acqua di Parma RC, Zirh Shave Gel Penhaligon's Blenheim Bouquet AS, Musgo Real AS, D.R. Harris Bay Rum AS, Alt Innsbruck AS, Tüff AS, Dominica Bay Rum, Musgo Real ASB, Acqua di Parma ASB
 
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Diskussionsnachricht 000014
18.01.2009, 16:27 Uhr
sgjp77
registriertes Mitglied


Gugging, hast Du den noch eine vergleichbare Wunde die Du nicht mit Alaun behandelt hast? Die größe der Wunde mit 4qmm reicht schon für 'ne gute Narbe.
Ich habe genug Narben außerhalb vom Gesicht (nicht durch Rasur entstanden ) die ohne Alaun zu Narben geführt haben. Also den Zusammenhang würde ich nicht so festlegen.

--
Grüße, Jens

...und wenn sich das nicht reimt, dann ist mir das egal!
 
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Diskussionsnachricht 000015
18.01.2009, 16:48 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


abc123 schrieb:

Zitat:
Bitte nachlesen:

books.google.de/books?id=r7Jm908AswMC&pg=RA1-PA1079&a...
books.google.de/books?pg=RA1-PA1086&lpg=RA1-PA1085&am...

Sofern sich unter den Lösungsbedingungen (Kalialaun in Wasser) das Hexaaquaaluminium-Ion bilden sollte bzw. in ausreichendem Umfang, wird es hier (S. 1079) als “schwache Kationensäure” beschrieben. Der pks-Wert, der die Säurestärke angibt, ist ähnlich wie Essigsäure und der liegt bei 4,75, also tatsächlich eine schwache Säure.
Schwefelsäure hat dagegen -3 (pks). Je höher der pks-Wert, desto schwächer die Säure.
Zu schwach m.E., um die stärkere saure Reaktion des Alauns in Wasser zu erklären. Ob die Wirkung der schwachen Kationsäure ausreichen würde, um Cellulose im Papier zu knacken, wie das bei Büchern beobachtet wird?
(Beim zweiten Link bekomme ich nur Buch-Cover angezeigt, mit denn ich nichts anfangen kann, der erste Link hat eine Anzeigebeschränkung)

Ich bleibe dabei. Die Gleichung (s.u.) (Hydrolyse, Dissoziation) kann erklären, warum Kalialaun in Wasser sauer reagiert und “woher” die Säure kommt.
Die messbare saure Wirkung kann erst in Wasser oder in feuchter Luft entfaltet werden. Es wird dabei, wenn man dieser Gleichung folgt, Schwefelsäure gebildet.
Diese Gleichung findet man auch auf dem Bildungs-Server von
Prof. R. Blume (Univ. Bielefeld, Fakultät f. Chemie, Didaktik f. Chemie).
Träger der Internetseite ist der Cornelsen-Verlag, der zu den bekannten Schulbuchverlagen zählt:
www.chemieunterricht.de/dc2/papier/dc2pt_8.htm

Natürlich darf und soll Lehrbuchwissen kritisch hinterfragt werden.
Wissen ist ja im Wandel und nicht alles, was in Lehrbüchern steht stimmt oder stimmt noch bzw. ist ergänzungsbedürftig.
Dann würde mich aber eine konkrete Widerlegung der Gleichung interessieren und die Frage: kommt die Säurewirkung nun von der sich bildenden Schwefelsäure oder von sich bildenden Hexaaquaaluminium-Ionen.

Noch eine Zusatzbemerkung. Bei dieser Gleichung
KAl(SO4)2 + 3 H2O ———> Al(OH)3 + K+ + 3 H+ + 2 (SO4)2-
wurde Aluminiumhydroxid bewusst als Verbindung geschrieben und nicht in Ionenform. Die folgende Reaktion des amphoteren Aluminiumhydroxids nehme ich in diesem Fall nicht an, denn dann wäre die Lösung ja neutral, aber sie ist eindeutig sauer:
Al(OH)3 + 3 H(+) ———> Al(3+) + 3 H2O.
Kalilauge kann sich auch nicht bilden, denn dann wäre die Lösung nicht so sauer.

Diese Nachricht wurde am 18.01.2009 um 16:57 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000016
18.01.2009, 16:53 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Dings:
„Ist es nicht eigentlich absurd, bei einer dissoziierten wässrigen Lösung noch zu streiten, zu welchen Grundstoffen man verschiedene Ionenpaare gern zusammenzählen möchte? „

Antw.:
Nein, sofern wenn man es wissen will. Und dabei muss man nicht streiten.
Einfach zergliedern oder zusammenzählen geht auch nicht - man muss die Chemie berücksichtigen.

"Eine 10-%ige Lösung hat einen pH von etwa 2,5 - 3,5"
Damit ist doch das wesentliche gesagt.“

Antw.:
Kommt darauf an, was man unter wesentlich versteht. Es erklärt nicht, woher die Säure kommt. Dem Alaun sieht man erstmal nicht an, ob es real sauer reagiert.

„Ob ich Kochsalzlösung jetzt als Na(+) + Cl(-) + H2O oder NaOH + HCl betrachte ist doch völlig ambivalent, es ist so oder so eine Gleichgewichtsreaktion. Und üblicherweise stellt sich da keiner die Frage, ob die böse Salzsäure jetzt gefährlich sein könnte.“

Antw.:
Was hat das mit der Reaktion Kalialaun in Wasser zu tun?
NaCl mit Wasser reagiert nicht sauer wie Kalilalaun, sondern neutral.
Eine Gleichgewichtsreaktion ist das nur, wenn HCl und NaOH in äquivalenten Mengen zusammenkommen.

„Und dass Alaun an der Luft Schwefelsäure bildet ist irgendwie auch naiv gedacht. Es bildet ja gleichermassen Kalilauge. Unterm Strich lässt sich damit nicht mehr sagen als oben schon steht: Alaun ist ein hygroskopisches Salz mit saurem pH-Wert in wässriger Lösung.“

Antw.:
Es ist nicht naiv gedacht, sondern es ist so. Und gleichermaßen wird keine Kalilauge gebildet (wie denn?). Stichwort Papierversauerung: mit hohem Aufwand müssen Bibliotheken zumindest wichtige oder wertvolle Bücher neutralisieren um die papierschädigende Säure wegzubekommen. Luft und Papier sind nie 100 % trocken. Die Wassermoleküle aus der Luft und im Papier reichen aus, dass durch Alaun der Oberflächen-pH am Papier in die Knie geht. Die saure Wirkung ist so stark, dass die Molekülketten von Cellulose zerstört werden und Cellulose abgebaut wird. Das Papier verliert dadaurch seine Festigkeit und zerbricht letztlich:
Foto 1
Foto 2

Diese Nachricht wurde am 18.01.2009 um 16:54 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000017
18.01.2009, 18:08 Uhr
Dings
registriertes Mitglied


@Gugging,sgjp77:
Ich glaube flächige Wunden sind ein schlechtes Beispiel, da die tendenziell schlechter verheilen als gerade Schnitte. Denkt nur mal an Schürf- oder Brandwunden, da bleibt fast immer 'ne Narbe.

@dailysoap:
Bekomm das jetzt bitte nicht in den falschen Hals, aber ich habe den Eindruck, auch wenn die von dir zusammen getragenen Informationsfragmente für sich allein genommen im Wesentlichen richtig sind fehlt dir das grundlegende Verständnis für die Chemie, um derart tiefschürfende Grundsatzdiskussionen zu führen. Aber das hier ist auch kein geeignetes Fachforum. Es gibt ausgezeichnete Chemieforen mit Usern aus akademischem Umfeld, wo sich sowas weitaus sachlicher und zielführender diskutieren lässt. Zur Auffassung des Grundverständnisses ist aber das Internet nur schlecht geeignet. Ich empfehle dir ein schulisches Lehrbuch der Chemie der Oberstufe zu kaufen. Dort wird insbesondere die Bedeutung chemischer Gleichgewichte sehr gut erklärt.
 
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Diskussionsnachricht 000018
18.01.2009, 18:37 Uhr
abc123
registriertes Mitglied


Ich kann mir leider meine eigenen Links nicht mehr ansehen - Anzeigebegrenzung.

Was das Papier betrifft, scheint die Schwefelsäurebildung schon richtig zu sein. Man muß aber dazusagen, daß dieser Prozeß hochkomplex ist und noch nicht vollständig verstanden wird. Außerdem ist es ja nicht auf das Aluminiumsulfat zu begrenzen sondern im Zusammenspiel mit Cellulose, Holzschliff, usw. zu sehen. Erst dann entsteht mittelfristig freie Schwefelsäure. Den Satz aus Deinem Link Denn die Aluminiumsalze (als Alaun eingetragen) bilden in feuchter Luft durch Hydrolyse Schwefelsäure", kann ich über die Fachliteratur nicht nachvollziehen.

Was gleich dazu überleitet: Wann, wo und wie soll in einer Alaunlösung (oder am Stein selbst) freie Schwefelsäure auftreten? Und was würde dann laut Gleichung überbleiben? Durch starkes Erhitzen eines Alaunsteins würde freie Schwefelsäure anfallen, aber nur durch Lösung in Wasser?

Der pH-Wert ist durchaus interessant. Nach meiner laienhaften Messung komme ich auf 4. Vom pH-Wert und der Al(+) Konzentation in der Lösung hängt aber die weitere Deprotonierung der obengenannten Kationensäure ab. Leider habe ich im Moment keinen keinen Zugang auf die "springerlinks" und ich glaube, wir verlieren uns da auch in Details.

In der Ionenlösung wird sich wohl ein stöchiometrisches Gleichgewicht einstellen, in Abhängigkeit von Al(+) Konzentration und pH-Wert. Vielleicht hilft uns dieser Link weiter: de.wikipedia.org/wiki/Sulfate, unter "Anionen und pH-Wert", 2. Gleichgewichtsreaktion und Graphik. Wenn ich richtig ablese, kommen wir im relevanten pH-Bereich auf H(+) und SO4(-), was sich mit den Gleichungen teilweise deckt aber wieder von dem Deprotonierungsstadium des Hexaaquaaluminium abhängt. [Al(H2O)6](3+) [Al(OH)(H2O)5](2+) + H(+) bei pH 3-7.

Alles recht kompliziert.

Und nebenbei: Wer etwas weiß, kann gerne zu einer Lösung beitragen. (Die steht aber sicher nicht im Schulbuch "Chemie"). Und sollte es sich zu weit von Nassrasurgeschehen entfernen, bitte einen Hinweis durch die Moderation.

Diese Nachricht wurde am 18.01.2009 um 18:40 Uhr von abc123 editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000019
18.01.2009, 18:40 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


@ Dings:
ja, das ist hier noch weiter auszuweiten ist für eine Reihe von Forumianern sicher nicht so interessant, weil es zu sehr ins Detail geht. Darauf sollte man Rücksicht nehmen. Ich habe lediglich versucht eine Antwort zu geben.
Du unterstellst mir hier das Fehlen von einem grundlegenden Verständnis für die Chemie.
Nachdem, was Du hier in diesem Thread (Posting heute 10:11) abgeliefert hast, kann ich das auch gut gerne über Dich sagen.

Eine "richtige" Erklärung von Dir zur sauren Reaktion von Alaun in Wasser wäre mir lieber gewesen oder eine konkrete Widerlegung der zitierten Gleichung - das hast Du nicht geleistet.

Diese Nachricht wurde am 18.01.2009 um 18:41 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000020
18.01.2009, 18:56 Uhr
Yannick
registriertes Mitglied


Spannend, fast so wie in der Politik. Nur hat der, der am lautesten wettert nicht immer das Allwissen gepachtet. Wenn schon Lehrbücher für Oberstufe angepriesen werden, möchte ich noch auf eines hinweisen, dass Knigge heisst. Ich denke herablassende Bemerkungen haben hier nix zu suchen. Wer ausserdem eine Behauptung dementieren will, soll mit Fakten kommen.

Um noch etwas sinnvolles beizutragen. Ich verwende den Alaunstein nur dann, wenn ich ne gröbere Wunde habe, oder im Sommer als Deo. Es brennt zwar immer schrecklich, aber hässliche Vernarbungen habe ich bislang keine bemerkt.

--
General, we are surrounded by the enemies...!!
Excellent, now we can attack in any direction.
 
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Diskussionsnachricht 000021
18.01.2009, 19:52 Uhr
Dings
registriertes Mitglied


Ich kann mich nur noch einmal entschuldigen und betonen, dass mein Post auf keinen Fall herablassend gemeint war. Es sollten konstruktive Beiträge sein, wo man an geeignete Informationen kommt.

Es tut mir Leid, dass ich so oft den geeigneten Tonfall verfehle und entschuldige mich besonders bei Dailysoap, aber auch bei allen anderen, die ich unbeabsichtigt (!) beleidigt haben sollte.
 
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Diskussionsnachricht 000022
19.01.2009, 09:13 Uhr
Gugging
registriertes Mitglied


Hallo sgjp77,

ja, ich hatte danach auch noch vergleichbar große Wunden, die ohne Narben verheilt sind, wohl weil ich sie nicht mit Alaunstein behandelt habe. Eine Schürfwunde ist m.E. auch etwas anderes weil die Wundränder und die Wunde selbst "ausgefranst" ist. Das 4qmm große Hautteil wurde jedoch sauber abgehobelt. Daher würde ich schon stark vermuten, daß es gerade wegen des Alaunstein zur Narbe gekommen ist.
Die Wunde war eigentlich glatt und sauber aber im Vergrößerungsspiegel habe ich nach dem Benutzen des Steins gesehen, daß die Wunde verätzt war, die Oberfläche war uneben und rauh. In etwa so ist sie dann auch verheilt. Schlecht und uneben.

Gruß

--
34C, 11C, Mühle R89, 41, Feather, Butterfly, Shavette Personna, Derby, Feather Rooney, Mühle, Baier Penhaligon's Blenheim RC (exzellente RC!), Maine Shave RC, Acqua di Parma RC, Zirh Shave Gel Penhaligon's Blenheim Bouquet AS, Musgo Real AS, D.R. Harris Bay Rum AS, Alt Innsbruck AS, Tüff AS, Dominica Bay Rum, Musgo Real ASB, Acqua di Parma ASB
 
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Diskussionsnachricht 000023
30.01.2009, 00:16 Uhr
koffeinjunkie1980
registriertes Mitglied


Jetzt bin ich durch diesen Thread irgendwie verunsichert. Gibt es denn irgendwelche Versuche die belegen das Alaun bei Nutzung über mehrere Jahre hinweg der Haut (welche sich regeneriert) schadet oder maßgeblich beeinflußt? Ich weiss es nicht aber als Blutstiller wird es doch schon seit einiger Zeit benutzt.

mfg sinot

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Diskussionsnachricht 000024
05.11.2011, 14:10 Uhr
lawal100
registriertes Mitglied


Würde auch gerne mal was dazu schreiben:
Ich lese nun schon eine Weile mit und muss sagen, das ich dieses Forum wirklich hilfreich finde. Ebenso schätze ich die sachlichen Kommentare des Mitgleids dailysoap.
Eine Sache, die hier immer wieder Erwähnung findet, ist so jedoch nicht richtig.
Bei der Hydrolyse von Kalialaun entsteht keine Schwefelsäure, sondern lediglich H+ und SO4(2-) Ionen. Woher die bösen H+-Ionen kommen, "wissen" sie in der so stark verdünnten Lösung nicht mehr. So lässt die gleichzeitige Koexistenz von Sulfat(SO4) keinen Rückschluss auf die Acidität der Protonen(H+) zu.
Zumal es in verdünnter wässriger Lösung KEINE stärkere Säure als H3O+ gibt. Diese entsteht durch die Protonierung von Wasser durch die entsprechende Säure:
H+(aus Säure)+H2O--->H3O+
So wird in verdünnter Lösung quasi jeden noch so starke Säure abgeschwächt!

Liebe Grüße
lawal100
 
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