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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
20.03.2009, 19:54 Uhr
chnassrasierer
registriertes Mitglied


hallo

vorerst, wenn es einen Tread gibt um die einzupassen, bitte umstellen.


ich war heut zu Besuch bei einem bald 60 jährigen Mann, der rasiert sich mit dem Messer seit über 41 Jahren.

Er hat mir sein Equipment und seine Methoden kurz erklärt.

Er benutzt drei Messer, meisstens ein altes 3/8 Schwedisches, dieses seit Anbeginn. Ein 5/8 Solinger, das liebt er aber nicht besonders. Und vor 20 Jahren hat er ein Filarmoica, 3/8" geschenkt gekriegt, das findet er nicht so schlecht.

Zum Schleifen hat er verschieden grosse (kleine) Brocken von GBB, Thüringer (so 4 x 5 cm) und einen kroatischen Schleifstein. Alle seit Jahrzehnten nicht mehr abgerichtet, mit richtigen Wannen drin.

Chromoxyd-Riemen kennt er nicht, auf seinem Stossriemen (seit 41 J. im Gebrauch) soll die eine Seite etwas drauf haben. Jedenfalls waren die Oberflächen ziemlich glatt gestrichen aber voller Kerben und Dellen.

Er hat mir dann erklärt, dass er mit dem über den Rücken Wenden nichts anfangen kann, und wie seither abledert. Er hat das Messer richtig schnell auf das Leder geklatscht, hin und her... Dann hat er mir aber versichert, dass er halt durch die Uebung immer flach mit dem Messer aufschlägt.

Dazu benutzt er seit Jahrzehnten einen Dachshaar, ohne Silberspitz, und die Palmolive-RS. Die streicht er sich ins nasse Gesicht und schäumt dann mit dem Pinsel auf. Die Rasur, einmal mit und einmal gegen den Strich, alle 2 Tage. AS oder Cremes hat er nie benutzt.

War jedenfalls eine schöne und herzliche Begegnung und wirklich sehr interessant. Ausser der Rasiercreme, hat der Herr vielleicht 100 Euro in 40 Jahren für seine Rasur ausgegeben und war immer gepflegt.

Ich wollt nur sagen, so einfach kann die Sache mit der Rasur sein.

Liebe Grüsse
Markus

--
Eskilstuna Hellberg 6/8, Riethmüller Zürich 6/8, Feist Luna 3/8, TI 6/8 Col. Conk oder Mitchell's Wollfettseife Thäter und Mühle Silberspitz :aftershafe: Caldeys Island, Geo.F.Trumper Skye nur noch für den Duft, sonst Gesichtscreme
 
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Diskussionsnachricht 000001
20.03.2009, 20:15 Uhr
Olivia
registriertes Mitglied


Hhhm, so gehts.

Zitat:
Er hat mir dann erklärt, dass er mit dem über den Rücken Wenden nichts anfangen kann, und wie seither abledert. Er hat das Messer richtig schnell auf das Leder geklatscht, hin und her... Dann hat er mir aber versichert, dass er halt durch die Uebung immer flach mit dem Messer aufschlägt.

... und da gehts mir genauso. Mit dem "über den Rücken wenden" bekomm ich einfach keinen flüssigen Bewegungsablauf hin. Das kann ich nur langsam wenn ichs jemandem zeigen will.

--
 
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Diskussionsnachricht 000002
21.03.2009, 11:12 Uhr
McDeere
registriertes Mitglied


Mastro Livi zeigt das ja in seinen Videos (bei Youtube) ähnlich: er wendet nicht über den Rücken, sondern hebt ab, dreht und klatscht es dann wieder auf den Riemen drauf. Da gehn die Meinungen natürlich auseinander, in wie weit das so sinnvoll und praktikabel ist.
Aber offensichtlich geht es und führt (mit viel Übung) auch zum Ziel.

Dass der Mann mit drei Messern seit über 40 Jahren auskommt, finde ich höchst beeindruckend. Leider fehlt mir persönlich dazu die Beherrschung...

--
TI, Reynolds, Wostenholm, Ern, W&B,
RasurPur, Mühle;
Tabac, P 160, Palmolive, Wollfett; Dovo und Eigenbau; WMF, Suppentassen;
 
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Diskussionsnachricht 000003
21.03.2009, 13:23 Uhr
harrykoeln
registriertes Mitglied


Eines sollten wir bei der Betrachtung nicht ausser Acht lassen. Für den einen oder anderen hier ist das ein Hobby, in das unter Umständen viel Geld fließt. Für die meisten damals hingegen ein notwendiges Übel und keineswegs mit dem Wohlfühl-, und Spaßfaktor belegt, wie wir das heut tun. Ich erinnere mich noch an meinen Papa und meinen Opa, wie die mit den Klopapierfetzen im Gesicht rumrannten. Da wurde sich keineswegs täglich geduscht - Stichwort Badeofen und so. Da war der Samstag Großbadetag - erst die Kinder, dann die Mama dann der Papa ins Wasser... anschließend die Hitparade. Nach dem Bade kamen die Rasierutensilien zum Einsatz.
Ausserdem kann ich mich noch an Zeiten erinnern, als noch drei Generationen unter einem Dach lebten. Das sich da alle Herren der Schöpfung einen Pinsel und ein Messer teilten, war keineswegs ne Seltenheit...

--
Greetinx aus Köln
Harry

Erst wägen, dann wagen - erst denken, dann sagen!
 
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Diskussionsnachricht 000004
21.03.2009, 14:35 Uhr
steelbutt
registriertes Mitglied


McDeere schrieb:

Zitat:
Mastro Livi zeigt das ja in seinen Videos (bei Youtube) ähnlich: er wendet nicht über den Rücken, sondern hebt ab, dreht und klatscht es dann wieder auf den Riemen drauf. Da gehn die Meinungen natürlich auseinander, in wie weit das so sinnvoll und praktikabel ist.
Aber offensichtlich geht es und führt (mit viel Übung) auch zum Ziel.

Dass der Mann mit drei Messern seit über 40 Jahren auskommt, finde ich höchst beeindruckend. Leider fehlt mir persönlich dazu die Beherrschung...

Ehrlich gesagt, was man in den Videos von ML sieht sieht mir nach einer Mischung aus Show und Dilletantismus aus. Hat denn hier jemand eines seiner Messer und kann bestätigen, dass sie das nicht gerade wenige Geld wert sind? Ich denke, er zieht eine ziemliche Show ab und die Amis fahren darauf ab. Wenn man dann erstmal ein paar Hundert €/US$ für so ein Teil hingelegt hat, wird man sich auch nicht so gerne negativ darüber äussern. Sowas gibt's ja hier gelegentlich auch mal zu beobachten...

steelbutt
 
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Diskussionsnachricht 000005
21.03.2009, 15:23 Uhr
Der Moloch
registriertes Mitglied


MastriLivi ist der geilste. Ich finde, er ist einer der größten Kabarettisten unserer Zeit. Er ist der Begründer des Handwerkskabarett, einer weitaus komplizierteren Form des klassischen Slap Sticks. Im Slap Stick geht es ja nur um plumbe Ungeschicklichkeit, eine viel zu platte und offensichtliche Form des Humors, die den anspruchsvollen Geist nicht zu erreichen vermag (von diesem einen Stück Loriots mal abgesehen). Livis Humor ist hingegen so trocken wie die Scham einer katholischen Nonne, zum anderen täuscht er absolute Expertise vor. Der ganze Akt wird stilvoll untermalt mit italienischer Sprache. Es ist ein rundherum perfekt abgestimmtes Kunstwerk, was MastriLivi hier abliefert.

Anscheinend zu perfekt. Die meisten fehlinterpretieren dies gar als Leitfaden oder Anleitung. Ich muss mir gerade vorstellen, wie ein junger ahnungsloser italienischer Mann sein wundervolles Rasiermesser auf diese Art und Weise abschlachtet und zum Abschluss sagt: "Ahhhh, un rasoio affilato, benissimo".

Es wäre so komisch, wenn es nicht so tragisch wäre...

--
Tell me about the shooting.
It was justified.
 
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Diskussionsnachricht 000006
21.03.2009, 17:01 Uhr
chnassrasierer
registriertes Mitglied


hi Olivia

ist doch die Uebung und Rutine, dann geht es auf viele Wege.
Wie die Philosifien vom Ledern überhaupt. Habe mich lange von den Darstellungen von der Mikro-Verkümmungen und 24 Std. warten und Ledern mit dem Gewicht des Messers verwirren lassen. Jedenfalls glaub ich mittlerweilen, dass wenn ich, wie beschrieben, das Messer nur mit seinem Eigengewicht über das Leder streifen lasse, genau nix passiert. Hab noch auf keinem Video eines erfahrenen Rasierenden eine so feine Behandlung gesehen, wie sie in Lehrgängen vorgestellt werden.

McDeere

das älteste braucht er zu 80% seit 40 Jahren.

Harry

da hast Du natürlich absolut recht.

Der Herr kennt aber weder aus seiner noch sonst einer Generation jemanden der sich mit dem Messer rasiert. Für Ihn ist es eine Leidenschaft, die sich durch sein ganzes Leben zieht. Er liebt auch die guten, einfachen, bewährten und langlebigen Sachen.

Er hat mir ein "Feuerzeug" geschenkt. Witzig.. es war ein kleiner, schlichter Bleistiftspitzer aus der Migros mit 2 Ersatzklingen. Die Kreuzschlitz-Schrauben hat er ausgefeilt, dass man sie mit dem Fingernagel öffnen kann.

Der Trick dabei ist: Der Spitzer ist aus Magnesium gefertigt und mit den Messerchen kannst einfach kleine Späne davon abraffeln. Dann brauchst nur noch einen Achat und schlägst mit der Klinge Funken.

Der Moloch

seh ich doch auch so. Hoffendlich kriegen wir keinen Streit. Der Guru scheint doch sehr angesehen zu sein.

--
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Diskussionsnachricht 000007
21.03.2009, 18:21 Uhr
McDeere
registriertes Mitglied


Ich wollte sicher keine Lobeshymne auf Livi singen. Was er da zeigt und tut, ist beeindruckend, aber für Anfänger keinesfalls zu empfehlen. Dass die Videos überzogen sind und natürlich als Werbung dienen sollen, ist klar.

Aber offensichtlich ledert chnassrasierers Bekanntschaft nicht viel anders und mit Erfolg, sonst hätte er das ja nicht 40 Jahre so durchgezogen, oder?

Ich ziehe meine Messer auch lehrbuchmäßig über den Rücken ab, und werde das auch nicht ändern, weil mir die Methode gut liegt und ich sie sinnvoller finde.
Trotzdem bin ich persönlich (!) der Meinung, dass es auch anders geht, das ist ja nichts, über was man sich streiten muss.

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Diskussionsnachricht 000008
24.03.2009, 13:28 Uhr
KlingenSchwingeR
registriertes Mitglied


ich finde es auch beeindruckend, wenn etwas "nur" funktioniert. es wird keine wissenschaft draus gemacht und ein stein schärft auch noch, wennes eine wanne ist. das ewige dilemma zwischen theorie und praxis. ein toller bericht.

ob man das allerdings nachmachen will, muss jeder selbst entscheiden. zum einen arbeitet es sich bestimmt mit guten, breiten und planen steinen angenehmer und zum anderen dürfte das material stärker leiden, wenn man ständig die messer nachschärfen muss. da kann man an einem einmaligen guten schliff wahrscheinlich länger freude dran haben.

mich würde allerdings mal interessieren, ob du ein eindruck von der schärfe bekommen konntest. war diese mit einer guten liebhaberschärfe annähernd vergleichbar oder ging es hier lediglich darum, die barthaare zu entfernen und ein leichtes ziepen wurde gekonnt ausgeblendet?
 
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Diskussionsnachricht 000009
24.03.2009, 13:59 Uhr
steelbutt
registriertes Mitglied


KlingenSchwingeR schrieb:

Zitat:
mich würde allerdings mal interessieren, ob du ein eindruck von der schärfe bekommen konntest. war diese mit einer guten liebhaberschärfe annähernd vergleichbar oder ging es hier lediglich darum, die barthaare zu entfernen und ein leichtes ziepen wurde gekonnt ausgeblendet?

Das würde mich auch interessieren. Häufig ist es nämlich auch so, dass der Standpunkt "das haben wir schon immer so gemacht" dazu führt, dass nicht mehr nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht wird. Ich bin mir relativ sicher, dass ein heute von einem Könner geschärftes Messer deutlich schärfer ist, als das was zu den Hochzeiten des Rasiermessers üblich war. Da ist vielleicht auch einfach der Anspruch ein anderer. Und dass "shave ready" durchaus unterschiedlich ausgelegt werden kann, weiss jeder, der schonmal ein Messer aus der Bucht gekauft hat. Natürlich kann man sich auch mit Messern rasieren, die nicht die viel zitierte Liebhaberschärfe haben. Ob das dann Spaß macht und angenehm ist, ist die andere Frage.

steelbutt

Diese Nachricht wurde am 24.03.2009 um 14:01 Uhr von steelbutt editiert.
 
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