Diskussionsnachricht 000000
28.03.2009, 16:14 Uhr
oskar
registriertes Mitglied
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Liebe Messerschärfer und alle, die es werden wollen,
Ich möchte hier sozusagen offiziell eine Schärfmethode vorstellen, die sich sowohl dazu eignet, nach dem Schärfen auf Schleifsteinen die sogenannte zweite Facette herzustellen als auch dazu, Messer aufzufrischen, bei denen die Schärfe nachlässt.
Man nehme:
Einen Textilriemen (Rückseite vieler Lederriemen, ob Hanf oder Leinen, ist egal). Der wird sicherheitshalber mit warmem Wasser und Spüli ausgewaschen und trocknen gelassen.
Weiterhin eine Tube Unipol Chrompolitur. Nach dem Trocknen wird der Stoffriemen großzügig damit bestrichen (ca. 5 cm Strang) und wieder trocknen gelassen.
Als nächstes ein Bügeleisen, eingestellt auf "Baumwolle". Damit wird der Riemen als nächstes schön glatt gebügelt.
Fertig ist der Unipolriemen. Nun zur Technik:
Wie gehabt das Messer auf den Schleifsteinen schärfen, danach kommt statt Leder-Chromoxidriemen der Unipol-Textilriemen zum Einsatz.
Er wird genau wie beim normalen Abledern auf Spannung gehalten, dann folgen pro Seite 5 Züge mit dem Messer (erstmal nicht mehr, denn das Unipol geht ganz schön zur Sache, was sich auch an der schnellen Dunkelfärbung des Textils ablesen lässt).
Dann Abziehen auf dem unbehandelten Leder, dann Haartest. Wenn der nicht gelingt, nochmal 5 Züge Unipol, dann Leder, dann wieder Haartest.
Sobald der Haartest klappt, folgt der Rasurtest. Fertig.
Die gleiche Technik (ohne die Steine vorher) gilt für das Auffrischen von Klingen mit nachlassender Schärfe.
Ich habe bei meinen Versuchen festgestellt, dass härterer Stahl und rostfreier Stahl ein paar Züge mehr benötigen.
Das war es eigentlich schon. Die Entwicklung dieser Methode lässt sich hier verfolgen:
Forumsdiskussion #11240: [Leinen vs Chromoxid]
Fazit: Der Vorteil dieser Methode ist, dass man sich einen zweiten Riemen für das Chromoxid sparen und - falls vorhanden - die Textilrückseite eines vorhandenen Riemens nutzen kann.
Schaumermal
oskar
-- Jeder Jeck is anders (kölsch) |