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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » Harter Stahl » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
13.05.2009, 07:36 Uhr
Christof B.
registriertes Mitglied


Ich hab hier von der Arbeit eine Fräse, der Schaft ist aus einem dermassen hartem Metall, unglaublich. Ich kann ihn nur mit Diamanten Kratzer antun. Zange hab ich mir beim Versuch zu trennen gehimmelt. Als ich es dann geschafft hatte ist der Schaft mit lautem Knall in viele kleine Splitter zersprungen.

Ich hab das Teil über den Stein geschöben... NICHTS!! Nicht mal ne Kante brechen, null, kein Kratzer...

Das wär doch ne Klinge

Oder?!
 
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Diskussionsnachricht 000001
13.05.2009, 08:49 Uhr
Buddelfrosch
registriertes Mitglied


Vielleicht. Man weiß es nicht, weil hart allein nicht als Kriterium reicht. Sonst gäbe es ja auch Rasiermesser aus Keramik. Eine gewisse Elastizität ist vor allem auch im Bereich des Grades unabdingbar. Sonst bricht der dir nämlich einfach jedesmal weg und dann hat es sich mit der gründlichen Rasur.
Weiter wäre es wichtig, was über das Gefüge des Stahls zu wissen. Der sollte für ein Messer so feinkörnig sein wie möglich. Nur das lässt eine sehr feine Schneide ohne Ausbrüche zu. Schon relativ normale Stähle lassen sich auf 64 HRC härten. Allerdings sind die dann so spröde und grobkörnig, dass man die noch mal anlässt auf 62 HRC und gleichzeitig eine Gefügeverfeinerung erreicht. Beides ist viel wichtiger, als die reine Härte.

BF

--
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Diese Nachricht wurde am 13.05.2009 um 08:51 Uhr von Buddelfrosch editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000002
13.05.2009, 09:59 Uhr
lesslemming
registriertes Mitglied


Buddel hat recht, bei Stahl spielt eine hohe Härte alleine,
grade in so empfindlichen Dimensionen die bei Messern nötig sind,
eine untergeordnete Rolle.
Daher meide ich den Begriff "härten" und verwende Wärmebehandeln.
Letzteres schließt nämlich weit mehr Feinheiten ein,
die da vor sich gehen.

Grade bei Kochmessern geht der Trend zu enorm hohen Härten.
Der allseitsbeliebte Shirogami ist mit 63HRC für mich schon obere Grenze
(besonders weil er dabei all die anderen wichtigen EIgenschaften behält).
Da ist es schon häufig passiert dass man sich ein Kochmesser aus dem Wunderstahl
Cowry X (HRC reicht an die 70 ran) für einen 4 Stelligen Betrag zugelegt hat
und merkt das Ding kann nix was ein anderes Messer nicht auch kann,
nur das es schlechter zu schärfen ist...

Solch enorme Härten im Stahl kommen meist von großen Spannungen
innerhalb des Gefüges. Wird dieses Gefüge nun beansprucht,
hat es aufgrund seiner eigenen inneren Spannung
nicht mehr die Möglichkeit Schläge durch Deformation oder Schwingung
zu kompensieren, sondern erleidet Risse und Brüche.
Ähnliches würde bei einem zu harten Messer
in der Mikroschneide auch passieren;
ganz analog zu deinem Bruchversuch
Denn sowohl das Schärfen als auch das Rasieren
ist eine enorme Beanspruchung der Schneide

Kommerzielle Klingen sind meist auf ~60HRC gehärtet,
was deutlich unterhalb des erreichbaren liegt.
Das wird erreicht, indem die Klinge nach dem Härten nocheinmal angelassen wird,
nochmal erhitzt und langsam, nicht schreckhaft abgekühlt.
Dadurch wird dem Gefüge ein Teil seiner Spannung genommen
und es erlangt wieder Flexibilität.

Alte Schleif- und Rasierhasen sind übrigens der Meinung,
ein Messer rasiere so gut, weil die Schneide derart flexibel ist,
dass sie sich beim Rasieren an die Haut schmiegt
und die Haare abschert.
Die Behauptung der Keramikindustrie ihre Prototypen von Rasiermesser
wären unbrauchbar, weil sie sofort ins Fleisch schneiden,
könnte das unterstützen.

Allgemein kann man sagen die HRC alleine ist irrelevant.
Genauso wie die Megapixelzahl einer Kamera macht sie keine Aussage,
über die Qualität des Stahls

--
Wer fest mit beiden Beinen auf dem Boden steht,
bekommt nie eine frische Unterhose.

Diese Nachricht wurde am 13.05.2009 um 10:01 Uhr von lesslemming editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000003
13.05.2009, 13:59 Uhr
Olivia
registriertes Mitglied


Widia RM, pour le barbe dure!
hehehe worauf Ihr so alles kommt!

--
 
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Diskussionsnachricht 000004
13.05.2009, 14:51 Uhr
Christof B.
registriertes Mitglied


Vielen Dank für die ausführlichen Ausführungen.

Wir haben auf der Arbeit so einen Diamant-Sonstwas-Gemisch-Schleifer, dass ist der einzige der diesen Stahl bearbeiten kann.

Ich werd mal so ne 2mm lange Schneide damit aufbauen und ein wenig rumexperimentieren, also auf Haartestschärfe bringen und mal sehen was da alles geht.

Danke,
Christof
 
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Diskussionsnachricht 000005
13.05.2009, 20:58 Uhr
matchless
registriertes Mitglied


Hallo Christof B.

Nach Deinen Ausführungen vermute ich, dass dieser Fräser aus Hartmetall besteht.
Hartmetall besteht aus gesintertem WC, TiC, TaC und Co. ( Wolframkarbid, Titankarbid, Tantalkarbid, und Kobalt als Bindemittel.)
Die Härte beträgt ca. 1800HV (Härte Vickers) = ca. 80HRc.
Ist der Fräser mit TiN, TiAlN oder AlCrN beschichtet, dann ist diese 3 bis 5 Mikrometer dicke Schicht sogar über 3000HV hart.
HM (Hartmetall) lässt sich nur mit einer Diamant-Schleifscheibe ( Diamant = HV 10000) bearbeiten. Siliziumkarbid-Schleifscheibe, oder Schleifstein geht bedingt auch noch.

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Schleifen.

--
matchless
Dovo 5/8; Friodur 8/8; TI 6/8; Timor 7/8; W&B 6/8 + 7/8; Zwilling 5/8
 
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