Diskussionsnachricht 000005
18.05.2009, 15:03 Uhr
harrykoeln
registriertes Mitglied
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Es sollte in der Tat ein klärendes Wort über die Begrifflichkeiten her.
Wir reden vom Schleifen und bezeichnen damit den Vorgang, einem Messer die Schärfe zu verleihen, das eine Rasur möglich wird, also die Schneidfacette entsprechend bearbeiten.
Genau das, nennt der Fachmann den "Abzug".
Was wir "abziehen" nennen, ist für den Fachmann "ledern" und/oder "pasten".
Das Schleifen eines Messers ist für den Schleifer das Erzeugen der Hohlung, des Hohlschliffs.
Es ist also wichtig, die Termini entsprechend zu klären - sonst wird gnadenlos aneinander vorbei geredet. Das muss nicht sein, weil es ganz leicht zu vermeiden ist.
In der Begrifflichkeit der "Fachleute" geblieben:
Das Schleifen wird mit Maschinen bewerkstelligt, den Hohlschleifmaschinen oder auch Schleifhexen genannt. Das sind die Maschinen, in denen die Messer zwischen 2 rotierenden, runden Schleifsteinen bearbeitet werden. Dort wird die gesamte Geometrie des Messers festgelegt. Die Feinheiten werden ebenfalls maschinell, auf polierbock-ähnlichen (nur um einiges größeren) Geräten herausgearbeitet. Pliesten sagt man zu diesem Vorgang, der, immer feiner werdend, in etlichen Arbeitsschritten die runden und feinen Oberflächen erzeugt.
Nach weiteren Schritten wie, ätzen, lasern, heften ... werden die Messer so langsam fertig. Bevor ihnen der Abzug verpasst wird, heissts erst noch raiden (oder auch hexen). Das geschieht in der Regel auf einer Tellerschleifmaschine.
Ab da erst, wird die durchs hexen oder raiden erzeugte Facette, auf Banksteinen manuell weiterverarbeitet - das Messer wird abgezogen.
-- Greetinx aus Köln
Harry
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