Diskussionsnachricht 000000
13.07.2009, 23:25 Uhr
stoppelmaeccs
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Liebe Freunde der scharfen Sachen,
neulich hatte ich längstens Zeit, mir mal die Profi-Videos unserer
amerikanischen Freunde ausgiebig anzuschauen.
Heute nun kitzelte es mich in den Fingern und ich konnte nicht anders, nach langer Zeit mal wieder ein Messer zu schärfen. Ein schönes altes Tückmar Silberstahl, das ich letztes Jahr in virulenter Sucht erhascht hatte und brach lag, musste dran glauben.
Irgendwie sollten meine Schärfversuche voran kommen und ich überlegte gerade, welche Steinchen noch in meiner Sammlung fehlten.
Irgendwie fehlte mir noch die letzte Schärfe.
Einen Naniwa 8000 oder lieber ein 10000 oder die derzeit hoch im Kurs stehenden Zwillinge...? Was nehm ich nur???? Schwere Momente :-).
Ich entschied mich, einfach mal das mir beigebrachte umzusetzen.
Irgendwie hatte ich den Eindruck, ich nehm die Sache zu ernst. Einfach mal öfters das Steinchen wechseln, am besten vorne hinten vorne hinten, locker aus einem Handgelenk und alles flutscht schon. Wie in den einschlägigen Videos. Vor allem beim Ledern habe ich wohl einiges falsch gemacht. In sehr vielen Beispielen, einfach lockerer lassen und husch, husch,...und wenns dann 20cm Durchhang sein sollten Ah. mir ging ein Licht auf. Das geht alles viel einfacher.
Schon nach dem letzten Steinchen merkte ich deutliche Verbesserung :-).
Das schien vielversprechend zu werden. Dann pasten. Ah....
Nur wenige Züge auf Leder und der Haartest war da... ).
Ich konnte es nicht mehr aushalten und musste mich gleich rasieren.
Die Rasur war sanft wie noch nie. Das Tückmar scheint ein ausgesprochenes Schätzchen zu sein. Der helle Wahnsinn. So gründlich und sanft war die Rasur noch nie.
Weil ich noch nicht ganz wusste, ob s in besonderem Maße an dem Tückmar liegt, habe ich noch ein W&B hinterher geschoben. Die gleiche Erfahrung.
Ah! Wie schön.
Jetzt weiss ich endlich und erahne es nicht nur, was hinter den Beschreibungen steckt, die Sanftheit einer Messerrasur sei unerreicht.
Ja, es stimmt.
Und bevor mich nun einer an den Ohren zieht und meint, dies könne nicht sein....
Stimmt. Ich habe etwas geflaxxt.
Die Videos haben mich inspiriert. Im letzten Moment blieb ich aber bei den hiesigen Gepflogenheiten.
Naniwa SS 2000, dann 5000er. Dann blauer Thüringer, dann grüngrauer.
Und dann? dann wirds spannend :-))
Anstelle eines Steins habe ich Bartistos Kieselerdemethode angewendet.
Ausgiebig, sehr ausgiebig :-)).
Dann Cr203 pasten, wenige Züge.
Abschluss: nach 50mal Juchtenledern: Haartest ist da.
Dann nochmals 25 und gut für heut.
Bartisto sei Dank! ich spar mir zunächst die weiteren Steinchen. Bin ja kein Student mehr, der nicht weiss wohin mit seinem Geld. Die Zeit ist vorbei. ). Chapeau mein Lehrmeister.
Und immer dachte ich an den Satz: immer schön auf den Schleifschlamm achten!
PS: nicht einhändig, brav beidhändig schärfte ich.
Es geht nicht anders. Man muss sich sofort rasieren. Denn die Ahnung vom bevorstehenden Erlebnis offenbart sich einem schon nach wenigen Zügen Leder....
Und Schluss
Stoppelmaeccs. |