Diskussionsnachricht 000162
03.03.2013, 11:08 Uhr
kinkjc
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@Rasierbänsel: Die Schliffbilder zeigen keine Schwächen, zumindest in der gezeigten Vergrößerung. Irgendwas im Ablauf mit den Steinen muß da noch nicht passen.
Na klar hast Du, gerade in der max. Auflösung noch Kratzer, Ausbrüche und sonst was. Es sind aber zum Teil die Probleme mit dem Licht. Wenn man das weiß, dann kann man einige der "Scharten" ignorieren, weil sie reine Lichtreflexe sind.
Ich habe so ein System aus Fingerspitze, Auge und Mikroskop entwickelt und ich arbeite grundsätzlich in der max Vergrößerung und immer mit Mikrsokop.
Gerade am Anfang auf den Schruppsteinen, da brauche ich auch noch meine Fingerspitze um den Bart zu erfühlen, neben dem Mikro. zusätzlich. Und wass ich mit meinen alten Beilen gelernt habe, gerade am Amfang und Ende der Klinge, ist das besonders wichtig. Hier sind die meisten Wedges, weil stark lächelnd, schon in einem sehr dicken Bereich. Das Setzen der Facette entsprechend mühsam und schwierig.
Ich weiß nicht wie ich da meinen Zustand am besten beschreiben soll. Da bleibt regelrecht die Zeit stehen, ich falle in eine transzendente Ebene, meine Bewegungen werden bedächtiger, ich bin eins mit dem Stein und dem Messer, ich gleite sanft immer wieder mit der Fingerspitze über die Spitze der Facette an den neuralgischen Punkten, immer mit der Frage: "Süßer kleiner Bart zeige Dich".
Warum mache ich das? Na klar, weil ich völlig durchgeknallt bin
Schon klar, ne, sondern weil ich mit meinem Finger schneller bin, als wenn ich nach jedem 5ten Zug, dass RM auf das Mikro. lege. Erst wenn mein kleiner süßer schnuckeliger Bart überall zu spüren ist, dann gehe ich noch einmal zur Prüfung auf das Mikroskop.
Das war der Schruppstein. Auf den feineren Steinen ist mein Auge der Finger (wenn ich mir selber so zuhöre, also normal ist das jedenfalls nicht ).
Ich prüfe so den Spiegel an den neuralgischen Punkten. Glitzert und strahlt der nicht bis in die letzten Bereiche der Schneide, bleibe ich in meinem weggetretenen Zustand und schleife weiter.
Habe ich den Spiegel durchgehend überall, so daß mir ein Strahl des Lichts wie ein Klingonenschwert ins Auge fährt, geht es auf das Mikroskop, um zu prüfen, ob auch die Schleifriefen vom Vorgänger weg sind. Irgendwann ist das Messerchen fertig und ich brauch meine Gummipuppe und ein Belohnungsbier.
Messer schleifen, von uns immer flapsig als Meditation bezeichnet, ist eigentlich harte konzentrierte Arbeit. Bei den ganz schwierigen Kandidaten brauche ich absolute Ruhe, meine Familie im Bett oder vor der Glotze. Über diese Ruhe, die Arbeit am Messer, komme ich zu einem Zustand, dann sprechen der Stein und das Messer mit mir. :-) :-) Verrückt? Ja total, aber ich kann nicht anders
-- kinkjc - wie einst die Cäsaren: "Er kam, sah und rasierte!" Die Dekadenz kommt auch nicht von ungefähr! Diese Nachricht wurde am 03.03.2013 um 11:10 Uhr von kinkjc editiert. |