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NassRasur.com-Forum » Sonstige Nassrasurthemen » Rasierkultur » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
28.03.2004, 20:08 Uhr
Fetti
registriertes Mitglied


Hallo Freunde der Nassrasur,

ich arbeite in einem Krankenhaus, wo natürlich auch Patienten im Gesicht rasiert werden müssen wenn sie dies nicht mehr alleine können.
dies wird oft dadurch beeinträchtigt, das die Patienten keine oder fast keine Zähne mehr haben oder von den vorherigen Kollegen nicht rasiert worden sind.
Dann wird der gute alte Wilkinson Classik aus dem Schrank und der Dosenschaum (leider)aus dem Schrank geholt, und los geht`s.
Meine Kollegen (gerade die Frauen) beachteten weder einwirken des Schaumes noch das einweichen des Haares bei der Dusche(Viele Patienten werden im Bett gewaschen deswegen oft schwierig mit einweichen vor der Rasur), sodass viele Patienten aussahen als wenn sich ein Änfanger mit dem Messer rasiert hätte.

Dank diesem Forum (wobei meine Kollegen mich auslachen wenn ich hier von erzähle) habe ich meinen Kollegen beigebracht auch bei schlechten Vorraussetzungen "das volle Programm" durchzuführen.
Also wenn im Bett gewaschen wird ein Handtuch ,schön heiß Wasser, auf das Gesicht und einwirken lassen, das öfters wiederholen und dabei schon mal den Rest des Patienten waschen. Wenn der Bart dann eingeweicht ist, schön Rasierschaum drauf nochmal einwirken lassen und erst mit dem Strich, nochmal nachschäumen und gegen den Strich rasieren.
Zum schluß wenn vorhanden vom Patienten Aftershave o.ä. sonst Nivea Creme.

Seitdem sehen auch die Patienten im Geischt wieder tip top gepflegt aus, und nicht verstümmelt.

Danke im Namen meiner Patienten, Kollegen und vorallem von mir für dieses Forum !!!!!!!!!!!!!!!

MfG Fetti aus Aachen
 
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Diskussionsnachricht 000001
28.03.2004, 20:33 Uhr
Schaumschläger
registriertes Mitglied


Finde ich sehr lobenswert,deinen Bericht!
Ich finde, das richtige Rasieren sollte zu einer guten Krankenpflege selbstverständlich dazugehören.
Ich befürchte bloß, daß in unseren Zeiten wo - gerade in diesem Bereich - extrem eingespart und Stellen wegrationalisiert werden, kurz, wo alles nur noch schnell gehen muss, wird für mich, falls ich jemals so alt werde jedenfalls keiner mehr Schaum aufschlagen falls dann überhaupt noch rasiert wird. Kostet schließlich Zeit!
Also ich freue mich, daß es im Krankenhaus noch Leute wie Dich gibt, für die Menschenwürde nicht nur ein hohles Wort ist.Das tut gut.

Liebe Grüße

--
Motto:Rasieren und Rasierenlassen
 
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Diskussionsnachricht 000002
28.03.2004, 20:43 Uhr
Bart Wux
registriertes Mitglied


Ich arbeite nebenbei in einem Altenheim...dort werden alle Männer nur trocken rasiert...die Frauen werden naß rasiert......allerdings in der Regel ohne Schaum und meist mit verrosteten Wilkinsons (die orangenen), mit denen ich nicht mal die Scheiße aus dem Klo kratzen würde...wenn ich das mal mache, nehm ich wenigstens etwas Seife (normale) und laß die etwas einwirken. Eine der Alten freut sich immer, wenn ich da bin, die anderen meint sie ruckeln da immer so drüber...abe ehrlich gesagt ist mir das einigermaßen wurscht, ich rasier mich so wie ich das für richtig halte, ich missionier aber doch nicht da rum, daß am Ende jeder seine 20 minütige Prozedur täglich bekommt...dann komm ich da gar nicht mehr zurande mit der Arbeit, sorry, ist aber so. Zudem ist es nicht so einfach, eine Parkinson oder Alzheimerpatienten zu behandeln und dann so eine Prozedur mit den Leuten machen? Ne, danke, ohne mich...das Schlimme ist wohl, daß die meisten Pfleger dort Frauen sind und was die als Rasur bezeichnen geht bei mir als fahrlässige Körperverletzung durch...

--
Kommt Zeit, kommt Bart.
 
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Diskussionsnachricht 000003
28.03.2004, 21:07 Uhr
Fetti
registriertes Mitglied


Tja lieber Bart Wux das ist der Unterschied zwischen uns.
Für mich ist das ein Traumberuf (Krankenpflege) und denke einfach nur mal daran wenn dein Opa oder deine Oma oder auch nur irgendein Verwandter von dir im Krankenhaus liegt und so ein Typ wie du kommt und rasiert oder macht sonst was.

Patienten sind grundsätzlich keine "Alten" sondern Menschen !!!!!!!!!.

Ausserdem ist die Rasur unter anderem die Arbeit eines Kranken/Altenpflegers.

Herzliche Grüße Fetti

P.S. Nichts für ungut ist meine Ansicht und ich meine auch die Richtige !!!!

Diese Nachricht wurde am 28.03.2004 um 21:08 Uhr von Fetti editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000004
28.03.2004, 22:34 Uhr
Bart Wux
registriertes Mitglied


Das Stichwort unter anderem ist das Wichtige. Für alles, was über 3 Minuten mit dem Vibrator rüberrubbeln hinausgeht, ist keine Zeit, das ist Fakt. Teils sind wir mit 3, 4 Leuten für 35 Bewohner, die in innerhalb von anderthalb Stunden wach und angezogen sein müssen. Über diese Zustände kann man ewig philosophieren, aber das ist witzlos, denn so stellen sich diese nunmal da, würde hier außerdem zu weit führen. Eine halbe Nassrasur ist, wie wir alle wissen, schlechter als gar keine und für die volle ist die Zeit nicht da, in dieser Zeit hab ich 2 Kerle so fertig gepflegt. Mag ja ehrenwert sein, seine Kollegen in dieser Hinsicht zu erziehen, aber das ist schlicht nicht meine Aufgabe. Außerdem wäre es imo anmaßend (für mich, ich bin ja schließlich kein ausgebildeter Altenpfleger) Leuten mit 20jähriger Berufserfahrung plötzlich ihren Job zu erklären. Das bring ich nicht.
Von meinem Opa hab ich übrigens meinen Rasurtick, den rasiert keiner auf die Ruckelart, dafür sorgt der schon.
Und der Beruf heißt Altenpfleger und nicht Menschenpfleger!
Und ganz zum Schluß noch der Hinweis, daß es im Zusammhang mit Ansichten per Definition kein richtig oder falsch geben kann. Ich weiß auch nicht, warum du auf einmal so pikiert reagierst. Hab ich dich irgendwie beleidigt? Ich dachte nicht...

--
Kommt Zeit, kommt Bart.
 
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Diskussionsnachricht 000005
29.03.2004, 07:56 Uhr
legoland
registriertes Mitglied


@ Fetti: Top!
 
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Diskussionsnachricht 000006
29.03.2004, 09:42 Uhr
rosi1210
registriertes Mitglied


hej!

ich habe meinen zivildienst damals als altenpfleger abgeleistet. als vollpfleger (außer medizingabe und spritzen). dazu gehörte dann halt auch die komplette körperpflege bei den bewohnern durchzuführen, soweit sie dazu nicht mehr selbständig in der lage waren.

die rasierutensilien wurden in der regel von den verwandten gekauft. das waren dann meist dosenschaum und sicherheitsrasierer. auf drängen der schwestern, kam dann meist auch ein elektrorasierer (das war bei eingefallener/faltiger und drahtigem bart ein kampf, um eine halbwegs gründliche rasur zu erreichen).

zu dieser zeit war ich noch kein geläuterter nassrasierer. aber ich hatte auch einen bewohner zu betreuen, der sich nur rasieren ließ, wenn sein alter vorkriegshobel und seife/creme mit pinsel verwendet wurde. hat mich damals immer gewundert. meist haben die schwestern den zivi rasieren lassen, da ihnen der aufwand zu groß war. ich hab es gern gemacht. man sah es dem Mann an, dass er die rasur genoss. er straffte auch immer seine haut, in dem er grimassen schnitt. ausserdem gab er mir noch tipps, wie ich es besser machen könnte, sprich mehr "besenartig" schaben. so war es auch für mich keine lästige dienstpflicht.

wenn ich heute so zurückdenke, ist schon acht jahre her, kann ich seine hartnäckigkeit gut verstehen. bin ich doch durch dieses forum auch zum hobler geworden.

wenn wir morgens in minderbesetzung (2 Mann auf 20 Personen - manchmal fragte ich mich, was die ohne zivies machen würden) waren, dann wurden die bewohner halt gewaschen und angezogen. Und nachdem frühstück wurde dann rasiert, da dann doch mehr zeit vorhanden war. vor dem frühstück gibt es doch einen ziemlich großen zeitdruck.

@fetti: finde deine einstellung super.

grüße

rosi

--
"auch eine kaputte uhr geht zweimal am tag richtig" woody allen in "anything else"
 
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Diskussionsnachricht 000007
29.03.2004, 09:44 Uhr
Fetti
registriertes Mitglied


@ Bart Wux:
Da es Themenfremd ist, und ich glaube eine persönliche Sache wird sich über Kranken/Altenpflege oder die Pflege alter und kranker Menschen zu unterhalten antworte ich nicht mehr.

Zu mir: Nein mich persönlich hast du nicht beleidigt, aber JEDEN kranken und alten Menschen der auf hilfe angewiesen ist.

MfG Fetti aus Aachen

P.S. Wollte mit diesem Thema, zeigen dass man überall eine gewisse Rasierkultur pflegen kann,und wollte mal eure Erfahrungen dazu hören.
 
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Diskussionsnachricht 000008
29.03.2004, 10:40 Uhr
Bart Wux
registriertes Mitglied


Fetti schrieb:

Zitat:
P.S. Wollte mit diesem Thema, zeigen dass man überall eine gewisse Rasierkultur pflegen kann,und wollte mal eure Erfahrungen dazu hören.

Klar kann man das. Ob man das sollte, ist 'ne andere Frage. Wenn ich auf der Straße jemanden sehe mit Stoppeln an der Oberlippe oder Pflaster am Kinn, dann quark ich den doch auch nicht an, wie er die Rasur denn wohl vorbereitet hat. Wenn er mich ansprechen sollte, dann nehm ich in das nächste Geschäft mit und zeig ihm Pinsel,Creme, geb ihm Tips etc. Aber sonst kann er sich von mir aus doch täglich mit der Käsereibe rasieren. Bei der Pflege genauso. Da liegt ein 50 Jahre alter Braunrasierer, dann nehm ich den, da liegt Dosenschaum, nehm ich den und such den bestausehendsten orangenen Wilkinson raus, der da noch liegt, liegt da gar nix, nehm ich Handwaschseife (die Leute, bei denen gar nix liegt, bekommen dann also noch die beste Rasur der schlechten). Soll ich zu den Angehörigen gehen und denen eine Einkaufliste machen? Die rasieren sich teilweise seit 60, 70 Jahren so und jetzt sagt der Langhaarige mit dem 6cm Ziegenbart, das hat er die ganze Zeit falsch gemacht? Die erzählen mir doch sonst was. Ich trete doch nur an die Stelle der Alten selber. Ich helf denen doch nur bei dem, was sie sonst selbst getan hätten. Wenn sie so versessen auf die optimale Rasur wären, stünde da der Tiegel, der Dachshaar etc. Haben die das nicht, reicht denen der Vibrator doch offensichtlich. Dann reicht er mir in dem Moment auch. Und selbst, wenn er Stoppeln behält, wenn er sagt: Ist gut so, dann soll mir das doch erst recht reichen. Nicht falsch verstehen, offenbar denkst zu, ich reiß da an den Leuten mit dem Küchenmesser rum, nein, ich mach aus allem, was da ist, das beste, wenn ich neue Rasierer sehe, nehm ich die, ich säuber die Elektros immer vorher und nachher (weil die Weiber auch das nie machen). Ich will aber nicht verhehlen, daß ich durchaus froh bin, nicht bei jedem das volle Programm durchziehen zu müssen. Bei 5 Männern auf dem Flur wäre das eine Mordsarbeit, die zu der ganzen Palette an Aufgaben noch mal hinzukommt. Ich sag es ehrlich, ich reiß mich nicht drum. Allerdings hat bei mir auch noch nie einer ausgesehen wie abgeschlachtet, geblutet hat bei mir auch noch keiner. Man muß diesen Rasurtick meiner Ansicht nach nicht unbedingt über sein Badezimmer hinaus wachsen lasse. Wer von selber nicht draufgekommen ist, hat auch wohl nie Überlegungen in die Richtung angestellt. Was anderes ist es natürlich dann, wenn die Haut der Leute tatsächlich sichtlich angegriffen ist und das wiederholt. Da darf man denjenigen schon mal was sagen, vorausgesetzt man ist in der Position dazu. Aber auch hier würd ich es nicht übertreiben.

Zitat:
Zu mir: Nein mich persönlich hast du nicht beleidigt

Na dann bin ich ja beruhigt.

--
Kommt Zeit, kommt Bart.
 
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Diskussionsnachricht 000009
29.03.2004, 14:05 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Hi Fetti!

Wirklich ein ganz toller Thread (wenn Ihr Euch nicht noch kloppt)!

Zitat:
dies wird oft dadurch beeinträchtigt, das die Patienten keine oder fast keine Zähne mehr haben oder ...

Es gibt einen Trick, wenn man durch fehlende Zähne oder Zahnweh das
Straffen über die Zähne mittels Grimassen nicht durchführen kann.

Etwas Geschichte:

Früher haben die Barbiere auch kleine Eingriffe und sogar Operationen
durchgeführt, es gab sogenannte Barbier-Chirurgen (mit dem zu erwar-
tenden Ärger der Mediziner). Das ging von Hühneraugen, Zähneziehen
und Wundversorgung bis hin zur Entfernung von Steinen (vermutlich
haben einige auch noch "schlimmeres" gemacht).

Der Barbierpfosten (englisch: barber pole) mit seinen weißen, roten
und blauen Streifen, der in den USA noch heute als Zeichen für alte
Friseursalons gilt, soll aus dieser Zeit stammen. Hier sieht man
welche (und kann sie auch kaufen):

www.barbershopantiques.com

Angeblich wurden in der Zeit, in der die Barbiere neben Rasur und
Haareschneiden noch kleinen medizinischen Eingriffen nachgingen, die
teilweise noch blutigen Wundverbände zum Trocknen an weiße Pfosten
gebunden. Dort wickelten sich sie in der charakteristischen Form
streifenförmig um den Pfosten -- das blau wurde dann nur symbo-
lisch eingeführt (man meint heute, das Rot und Blau des Pfostens
symbolisiere das arterielle und das venöse Blut).

Zurück zu den Zähnen:

Wie gesagt, auch Zähneziehen gehörte dazu. Und da das Rasieren
(auch barbieren oder "balbieren" genannt) mit schmerzenden Zähnen
nicht so toll war, wenn die Haut über den schmerzenden Zahn (egal
ob über den Zahn oder über die Lücke nach dem Ziehen) gezogen wurde,
andererseits der barbier auch nicht auf die Zusatzeinnahme verzichten
wollte, wurde der Kunde "über den Löfel balbiert". Vermutlich kam der
heute negative Beigeschmck dieses Ausdruckes daher, daß der Barbier
den Kunden eben nicht nur erst mit der Zange entzahnt hatte, sondern
ihn dann auch noch unbedingt rasieren wollte, um den maximalen Lohn
zu bekommen.

Und das "über den Löffel balbieren" ist ganz wörtlich gemeint! Dem
zahnschmerzgeplagten Kunden wurde ein Löffel in den Mund geschoben
und von Innen mit der runden Seite des Löffels die Wange über dem
wehen Zahn gestrafft. So musste der Barbier nicht am schmerzenden
Kiefer herumstraffen und damit die Qual des Opfers zusätzlich er-
höhen.

Langer Rede kurzer Sinn: falls die Rasur wegen fehlender Zähne tat-
sächlich zu schwierig ist und der Patient/Bewohner es nicht als un-
angenehm oder herabwürdigende Prozedur ansehen würde, dann kann er
vielleicht (im positiven Sinne) "über den Löffel balbiert" werden!


Gruß, Stefan.

--
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Diskussionsnachricht 000010
29.03.2004, 16:48 Uhr
Icebear
registriertes Mitglied


Hallo, wertes Forum!

Ich bin Krankenpfleger an einer Uniklinik.

Ich möchte mich hier nicht wirklich an der von Fetti und Bart geführten Diskussion über Pflegequalität und -ethik beteiligen. Von mir dazu nur soviel: Ich verstehe Eure beiden Standpunkte und finde es persönlich bedauerlich, wie sehr das - auch in meinem - Stationsalltag (aus zeitlichen / personellen Gründen) maximal Durchführbare von meinem persönlichen Anspruch an eine professionelle Pflege abweicht.

Was ich jedoch eigentlich berichten möchte:

Wer unser Haus kennt, den wird es nicht wundern, daß Rasierutensilien zu der großen Horde der Stiefkinder unserer Abteilung für Materialwirtschaft gehören.

Rasiert wird meistens mit "geerbten", also von Angehörigen verstorbener Patienten den Stationen überlassenen Elektrorasierern.

Hat solch ein Gerät mal wieder den Geist aufgegeben, meist aufgrund mangelnder Fürsorge (erst kürzlich mußte ich einer Kollegin, die über ein knappes Vierteljahrhundert Berufserfahrung verfügt, erklären, wie man die Dinger überhaupt zur Reinigung öffnet), ist die Not groß und es wird improvisiert.

Vom Haus zur Verfügung gestellte Utensilien sind: Wilkinson Sprühschaum, einweg - Langhaarrasierer zur Körperhaarentfernung vor OPs und - man staune - Wilkinson Classic - Hobel.

Ich rasiere mich erst seit kurzer Zeit nach den hier gegebenen Ratschlägen "richtig" nass, benutze dazu zu meiner Zufriedenheit einen getunedten Classic.

Umso größer jetzt mein Ärger, daß ich persönlich veranlasst habe (vor dem Hintergrund übler Rasurerfahrungen mit diesem Gerät, Gel und ohne angemessene Vorbereitung), daß unser originalverpackter Hobel an die Materialwirtschaft zurückgeschickt wird.
Mein O-Ton "Ich hab mich schonmal mit sowas rasiert, das kann man ja keinem zumuten!"

Also gelobe ich nun feierlich: Sobald ich ausgetüftelt habe, welches unserer Hautpflegeprodiukte einen passablen Schaum ergibt (das Dosenzeug allein kann nicht die Lösung sein.... vielleicht mit irgendwas kombiniert....) werde ich einen neuen Hobel bestellen lassen, ein bißchen Schleifpapier mitnehmen und meinen Patienten "Die Wahre Lehre Der Rasur" zuteil werden lassen!

Tatendurstig - enthusiastische Grüße vom
Icebear
 
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Diskussionsnachricht 000011
29.03.2004, 19:11 Uhr
Fetti
registriertes Mitglied


Hallo,
hatte schon mal überlegt anstatt dem Rasierschaum aus der Dose, Rasiercreme zu bestellen (geht über die Materialwirtschaft), wurde aber dankend abgelehnt weil: zu teuer !?

Habe selber noch nen "alten" Borstenpinsel, kann den aber leider wegen der Hygienevorschriften nicht mehrmals (gibt ja mehrere Patienten die zu rasieren wären) gebrauchen, schade, schade... wäre ein kleiner Anfang gewesen auch das angenehmer zu machen.

@Stefan
Werde ich mal versuchen wenn der Patient mitmacht.

MfG Fetti aus Aachen
 
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Diskussionsnachricht 000012
29.03.2004, 20:14 Uhr
Bart Wux
registriertes Mitglied


Fetti schrieb:

Zitat:
Hallo,
hatte schon mal überlegt anstatt dem Rasierschaum aus der Dose, Rasiercreme zu bestellen (geht über die Materialwirtschaft), wurde aber dankend abgelehnt weil: zu teuer !?

Die wissen schon, daß es Rasiercreme für 99 cent pro 100ml Tube gibt? Wilkinson z.B. Nivea für 1,20. Rechne denen das mal vor, vielleicht überlegen die sich das ganz schnell.

--
Kommt Zeit, kommt Bart.
 
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Diskussionsnachricht 000013
29.03.2004, 22:21 Uhr
Fetti
registriertes Mitglied


Komm doch mal vorbei dann stelle ich dir diese Leue mal vor.

Ich glaube du wirst mit dem Kopf schüttelnd wieder gehen bei so viel Schwachsinn.

Ein hoch auf die Bürokratie und die Vetternwirtschaft in Deutschland und dem Öffentlichem Dienst !!!!!!!!!

MfG Fetti aus Aachen
 
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Diskussionsnachricht 000014
29.03.2004, 22:27 Uhr
Bart Wux
registriertes Mitglied


Ich weiß, was du meinst, aber wo ist denn das Problem? Die Rechnung ist doch simpel: Für 99 cent kriegst du keinen Schaum und wenn, dann hält der nicht so lange. Die Creme ist günstiger und die Anwendung kostet kaum mehr Zeit als der Schaum. Im Gesicht verteilen mußt du beides. Kann man denen das nicht beibringen? Die sparen Geld, das ist es doch, was die wollen...

--
Kommt Zeit, kommt Bart.
 
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Diskussionsnachricht 000015
29.03.2004, 22:32 Uhr
Fetti
registriertes Mitglied


Genau!!!

Die haben dann aber durch irgendwen einen "super tollen Vertrag" mit dem Kerl der den Dosenschaum verkauft, und dieser Vertrag läuft ja damit alles "super billig ist" auch ca 30 Jahre (etwas übertreiben aber an sich richtig) und den kann man natürlich nicht einfach so kündigen.

Schon mehrfach diese Erfahrung gemacht mit Med. Geräten oder auch Bürobedarf.

MfG Fetti aus Aachen
 
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Diskussionsnachricht 000016
02.04.2004, 19:24 Uhr
yankee
registriertes Mitglied


Bart Wux schrieb:

Zitat:
... aber wo ist denn das Problem? Die Rechnung ist doch simpel: Für 99 cent kriegst du keinen Schaum und wenn, dann hält der nicht so lange. Die Creme ist günstiger und die Anwendung kostet kaum mehr Zeit als der Schaum. Im Gesicht verteilen mußt du beides. Kann man denen das nicht beibringen? Die sparen Geld, das ist es doch, was die wollen...

Das Problem ist recht einfach: "Der Magnicht und der Kannnicht sind zwei Brüder." sagte ein alter Kollege von mir und recht hat er.

Nebenbei bemerkt, wir haben bei uns im Ausbildungsabend mal die Rasur (und auch Zahnpflege) beim Patienten durchgeführt, ist ein komisches Gefühl dem anderen mit dem Billig-Rasierer aus Plastik im Gesicht rum zu hobeln. Als Sani braucht man das zum Glück absolut selten, wenn überhaupt.

Aber an Fetti gerichtet: Freut mich für Deine Patienten, daß Du so denkst. Es sind eben Menschen die man vor sich hat und zwar solche die sich nicht selbst helfen können, dies bedeutet aber nicht, daß diese nichts mehr mitkriegen von ihrer Umgebung. Mach nur weiter so.

Gruß Robert
 
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Diskussionsnachricht 000017
03.04.2004, 13:51 Uhr
nafets
registriertes Mitglied


Hi Fetti,

Fetti schrieb:

Zitat:
Die haben dann aber durch irgendwen einen "super tollen Vertrag" mit dem Kerl der den Dosenschaum verkauft, und dieser Vertrag läuft ja damit alles "super billig ist" auch ca 30 Jahre (etwas übertreiben aber an sich richtig) und den kann man natürlich nicht einfach so kündigen.

Schon mehrfach diese Erfahrung gemacht mit Med. Geräten oder auch Bürobedarf.

später antwortete yankee auf Bart Wux:

Zitat:
Bart Wux schrieb:

Zitat:
... aber wo ist denn das Problem? Die Rechnung ist doch simpel: Für 99 cent kriegst du keinen Schaum und wenn, dann hält der nicht so lange. Die Creme ist günstiger und die Anwendung kostet kaum mehr Zeit als der Schaum. Im Gesicht verteilen mußt du beides. Kann man denen das nicht beibringen? Die sparen Geld, das ist es doch, was die wollen...

Das Problem ist recht einfach: "Der Magnicht und der Kannnicht sind zwei Brüder." sagte ein alter Kollege von mir und recht hat er.

Überbürokratisierung und langlebige Verträge lassen natürlich sehr starre Strukturen entstehen die schwer zu durchbrechen sind. Zumal die Rasur (wenn sie nicht für Operationen gebraucht wird) und das Schreibmaterial für ein Krankenhaus keine Kernaufgaben sind und sicher von den oberen Etagen recht stiefmütterlich behandelt werden.

Wenn man nicht auf offene Ohren stößt findet sich da vielleicht jemand, der auf eine schriftliche Kostengegenüberstellung reagiert, die natürlich auch beinhalten sollte, was das für die Patienten bedeutet.

Durch die schon angesprochene Rasiercreme von Nivea sind die Kosten wirklich sehr gering. Bei Florena bezahlt man gleich noch weniger und hat eine größere Tube und schlecht sind sie beide nicht, ich find sogar die von Florena besser. Und eine kostengünstigere Lösung die den Patienten zugute kommt ist wirklich ein Argument.

Natürlich hilft das alles nichts gegen Ignoranz. Ob man die Ignoranz generell erwarten kann weiß ich aber auch nicht. Ein Versuch wäre es wert, denn über sowas wird eher nachgedacht, als wenn man nur hört, daß sich irgendein "Spinner"¹ unter den Mitarbeitern darüber beschwert, daß man so die Patienten nicht rasieren könne, obwohl das doch schon seit Jahren so gemacht wird.

(¹ sorry, aber so werden einige denken. Denkt man scheinbar auch über mich, wenn ich was vom Forum bei Freunden erzähle. )

Was die Kolleginnen und Kollegen betrifft fällt mir nur eins ein: entweder man macht etwas richtig (und versucht das Beste drauß zu machen) oder man läßt es bleiben. Und daß bei Dir noch einige mitmachen ist auch gut, aber leider keine Selbstverständlichkeit, denn wenn man etwas jahrlang gleich macht besteht die Gefahr lernresistent zu werden, auch oder gerade wenn da jemand ankommt, der es offensichtlich besser macht. Andere Leute reagieren aber auch recht dankbar, wenn man ihnen zeigt, wie man etwas besser macht, was sie nicht so richtig draufhaben.


nafets, der zwar Probleme hätte in dem Bereich zu arbeiten, aber froh ist zu sehen, wie sehr sich einige Leute darum kümmern.

--
"WE TAKE YOUR BAGS AND SEND THEM IN ALL DIRECTIONS." -- Airline ticket office, Copenhagen
 
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Diskussionsnachricht 000018
07.04.2004, 20:04 Uhr
Icebear
registriertes Mitglied


Hallo, wertes Forum!

Übler Unmut macht sich breit:

In meinem Posting zum Thema vergaß ich zu erwähnen, daß ich nicht selbständig Materialbestellungen tätigen darf. Stattdessen unterliegt die Bestellung von Nachschub unserer Stationsleiterin, welche selbst die Bestände kontrolliert aber auch Hinweise der Mitarbeiter bezüglich benötigter Materialien entgegennimmt.

Normalerweise kein Problem, sie darum zu bitten, Einträge auf dem Bestellformular vorzunehmen, weswegen ich dies auch in meinem Posting nicht gesondert erwähnte.

(Wenngleich's auch eine gewisse Entmündigung darstellt - denkt man an höherer Stelle, daß das Pflegepersonal unreflektiert einen Achtjahresvorrat Klopapier bestellen würde? Oder meint man, daß wir die Mullbinden mit der Sackkarre von Station schaffen würden um sie auf dem nächsten Flohmarkt zu verkaufen?)

Nun bat ich heute meine Chefin um die Bestellung eines "Wechselklingenrasierers" (der Classic, Ihr erinnert Euch).

Die unvermutete, wenn man die Chefin kennt, jedoch nicht ganz abwegige Reaktion:

"Das geht doch nicht an! Ich kann doch nicht für jeden hier Rasierzeug bestellen! DIE [Patienten, meinte sie wohl] sollen sich ihren Kram selber mitbringen! Hier wird gar nix mehr bestellt! [Leiser werdend, in ihr Büro stapfend]"

Anmerkung: Dieser kleine Monolog fand statt 10 Minuten vor Dienstschluss, kurz bevor sie unserer Schülerin Arbeit für eine Dreiviertelstunde anbefahl um selber pünktlich in den Feierabend zu verschwinden. (Nur um Uns' Chefin etwas detaillierter zu zeichnen)

Fazit: Ignoranz findet man nicht immer nur auf der Ebene der Weißkragen.

Persönliches Fazit: Ich überlege, demnächst einige Angehörige im Sinne unserer Stationsmentalität um die Lieferung mehrerer Zehnliterkanister WARMEN Leitungswassers zu bitten - schließlich müssen wir sparen und können nun beim besten Willen nicht alle Pflegeutensilien stellen!

Und, um nicht ganz Off - Topic zu werden: Ich bin jetzt frustriert. Dagegen hilft mir Wellness - deswegen geh' ich jetzt mein von heut' morgen aufgeschobenes volles Rasurprogramm absolvieren. Das entspannt.

Liebe Grüße

Der Icebear!
 
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