Diskussionsnachricht 000011
11.11.2009, 00:15 Uhr
SchlitzOhr
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Tach nochmal!
War heute nochmal beim Messerfritzen wegen neuer Nieten (Das Melchior und das Reynolds sind angekommen und Melchior braucht neue), und hatte dann auch 'zufällig' mein Bengall mit um ihn zu fragen, was er gemacht hätte.
Seine Antwort war:
Am Erl nimmt man DREI Unterlegscheiben (die für die Nieten), eine auf die 'Nagelkopf' Seite, zwei auf die andere Seite, oder halt vier Scheibchen, wenn man mit Drahtstiften ohne Kopf arbeitet.
Dann bleibt immer noch genug Spielraum um die Niete nachträglich in eine gewünschte Schieflage zu bringen. Die zusätzlichen Scheiben klopft man vorher etwas flach. Sprachs und packte mir noch ein paar mehr Nieten und Scheibchen ein-.-
Also zusammenfassend:
Wie richtet man eine Klinge aus (vorläufige Version)
(1)Ist die Klinge noch nicht in den Griffschalen, dann provisorisch in den neuen Schalen fixieren oder einfach klemmen und prüfen ob und in welche Richtung die Klinge aufliegen würde.
Dann erst die Löcher für die Nieten vorbohren, und zwar leicht schräg (natürlich nur schräg, wenn auch die Klinge schief ist).
Beim zusammenfügen am Erl drei/vier (s.o.) Scheiben benutzen um auf der sicheren Seite zu sein. Leichtes Flachklopfen der zusätzlichen Scheiben
hilft, das ganze nicht so weit hervorstehen zu lassen.
Alternativ bietet sich auch ein Scheibchen Pappe/Weichmetall auf der nicht-aufliegenden Seite am Erl vor dem vernieten an (zwischen Heft und Klinge). Auch ein breiterer Keil/Abstandhalter/Spacer an der klingenlosen Seite des Hefts soll schon geholfen haben.
Für Schmiedekundige gibt es noch die Möglichkeit, die Klinge flachzuklopfen, dies scheint aber ein riskantes Verfahren für Unkundige zu sein.
(2)Wenn die Klinge noch in den Griffschalen ist und am Erl jeweils zwei Höheneinheiten Unterlegscheibchen hat, dann vorsichtig mit einem kleinen Hammer mit Streifschlägen (halt nicht senkrecht mit dem Hammer hauen sondern eher drüberstreifen beim klopfen) die Nieten auf beiden Seiten in die gewünschte Richtung bewegen. Hilft das nicht, weiter bei
(3)Ist die Klinge in den Griffschalen und hat nur eine (bzw zwei bei Drahtstift) Scheibe wirds eng. Dann kann man versuchen:
-eine geeignete Pappe/Plastik am Erl zwische Klinge und Heft schieben so daß die Klinge gerade schließt, festklopfen, Pappe raus, festklopfen.
-ein kleines Scheibchen aus Plastik/Pappe der richtigen Dicke schnitzen und mit Plastik/Pappe am Erl zwischen Klinge und Heft auf die Niete schieben. Alternativ kann man eine dünne Messingunterlegscheibe aussägen (wenn man eine findet), oder ein anderes Material was stabil aber weicher als Stahl ist. Mein Chemiker-Freund meinte aber, man sollte lieber kein Kupfer nehmen sonst rostet der Stahl schneller o_O.
-am anderen Ende des Hefts die Niete öffnen und einen breiteren Spacer einbauen.
-die meisten Materialien für Griffschalen sind durch /!\vorsichtiges/!\
Erwärmen verformbar, manche sogar sehr gut.
-Klinge ausbauen und oben (1) wieder anfangen :p
puh das wars, oder fällt jemandem noch was ein?
Gruß vom
SchlitzOhr
p.s.: also nicht daß ihr jetzt denkt ich bin voll der Streber und so, ich dachte nur es wär das mindeste, die vielen hilfreichen Beiträge an einer Stelle zusammenzufassen. Danke nochmal hier.
p.p.s.: heh und überhaupt, Griffschalen werden nicht schnell besorgt, die werden schnell selbst gemacht 
p.p.p.s.: a Propos, daß niemand auf Micarta oder Elektroformen eingegangen ist, heißt daß das hier keiner Erfahrung damit hat? Ich probier dann mal ein bisschen Rum.
Diese Nachricht wurde am 11.11.2009 um 00:27 Uhr von SchlitzOhr editiert. |
. Gibt es da irgendeine Standard Massnahme auf die ich einfach nicht komme?
