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NassRasur.com-Forum » Rasierhilfsmittel und Pflegeprodukte » Wenns mal stark blutet... » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
11.11.2009, 23:15 Uhr
Lucyfire
registriertes Mitglied


Ich habe mir gestern Abend eine kleine Vene unter dem linken Auge recht stark angekratzt. Das Ding wollte und wollte nicht aufhören zu bluten. Bis heute nachmittag. Solange Kompressen in Form von Heftpflastern draufwaren gings... da war nix. Pflaster runter und es ist herabgelaufen...das Blut. Aber dann: Babypuder (und zwar reichlich) drauf und es hat gestockt und koaguliert. Endlich! Nach ca. drei Stunden vorsichtig die Kruste entfernt und sofort mit Alaunstein (einem echten) drübergegangen... Blutung steht. Ich erwähne das deshalb hier etwas ausführlicher, da es sicherlich Leute gibt, die gerinnungshemmende Medikamente nehmen. Und dann blutets einfach irre lang. (ich hatte bloss zwei Tage lang Aspirin-C genommen...das reicht...). Wie gesagt: reichlich Babypuder drauf.... sollte genügen. Wenn grad keines zur Hand ist, dann eben Heftpflaster ganz streng draufmachen und am nächsten Tag das Puder besorgen...
Hoffe, ich konnte (kann) mit diesem Eintrag helfen...
lg, Andreas
 
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Diskussionsnachricht 000001
12.11.2009, 06:38 Uhr
AndreasTV
registriertes Mitglied


Guten Morgen, Namensvetter.
Das klingt ja wirklich drastisch ... Da werde ich - obwohl "medikamentenfrei" - ab morgen vielleicht doch etwas mehr Obacht geben - bis dato reichte bei mir immer der Klassiker "Toillettenpapierzipfel" aus.
Aber -> Schnell kann man ja in eine solche Situation kommen, also Danke für den Tip mit dem Puder.

MfG

Andreas
 
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Diskussionsnachricht 000002
12.11.2009, 06:59 Uhr
Elric
registriertes Mitglied


aber gerade im bereich der oberen wangenknochen richtung auge, sollte man sehr vorsichtig sein.
einmal ganz sachte mit dem strich reicht, um die dünnen häärchen zu kappen, mehr sollte man da nicht tun...

--
Messer verschenkt man nicht.
Sie zerschneiden die Freundschaft. (Solingen)
___________________________________
Hundert Menschen schärfen ihren Säbel, Tausende ihre Messer, aber Zehntausende lassen ihren Verstand ungeschärft, weil sie ihn nicht üben. (Pestalozzi)
 
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Diskussionsnachricht 000003
12.11.2009, 10:18 Uhr
Dhee
registriertes Mitglied


Babypuder soll auch als Aftershave-Ersatz gut sein... Eigentlich kein schlechter Tip.

--
Gruß, Dietmar
 
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Diskussionsnachricht 000004
12.11.2009, 10:32 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


...aber reichlich Baby-Puder auf eine klaffende Wunde?
 
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Diskussionsnachricht 000005
12.11.2009, 13:14 Uhr
Vectra C Caravan LPG
registriertes Mitglied


Rasierstift = Blutstiller !

--
Du hast keine Chance, nutze sie !
 
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Diskussionsnachricht 000006
12.11.2009, 21:49 Uhr
Lucyfire
registriertes Mitglied


@dailysoap ja...reichlich Babypuder drauf... irgendein Ding im Babypuder hilft dem Eiweiss im Blut zu stocken - sprich: koagulieren...
Babypuder is ja nix unhygienisches.... Ich mein: In einen zwei Zentimeter tiefen Schnitt, der schon die Muskelfasern erkennen lässt würd ich es auch nicht tun... es geht ja um ja stark blutende Schnitte, die nicht zu tief sind... und da hilft es.
lg, Andreas

@Vectra Rasierstifte sind IMO nicht geeignet. Wenn, dann Alaunstein... sollte es den auch als Stift geben, dann nix für ungut...
 
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Diskussionsnachricht 000007
13.11.2009, 10:51 Uhr
kirsche
registriertes Mitglied


Lucyfire schrieb:

Zitat:
Rasierstifte sind IMO nicht geeignet. Wenn, dann Alaunstein... sollte es den auch als Stift geben, dann nix für ungut...

Hab ich was verpaßt? Rasierstifte sind industriell herangezogene Alaunsteine. Die dürften sogar noch besser geeignet sein als ein Natur-Alaunstein, weil dort Verunreinigungen fehlen.
 
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Diskussionsnachricht 000008
13.11.2009, 13:34 Uhr
Lucyfire
registriertes Mitglied


Also ich kenne bis jetzt nur den Rasierstift von Wilkinson und der hat eine Konsistenz wie gefrorenes Labello. Der Alaunstein aus der Apotheke dürfte ja auch (nehme ich mal an) künstlich gewachsen sein. Auf alle Fälle: Ich sagte ja "meiner Meinung nach". Freilich soll jeder verwenden, was ihm/ihr am meisten zusagt. Ich schwör halt auf den Apothekenstein.
lg, Andreas
 
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Diskussionsnachricht 000009
13.11.2009, 14:07 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


In den meisten Fällen sind Rasierstifte (Sticks, Blutstillerstifte) noch nichtmal industriell kristallisierte Alaunsteine. Alaun ist hierbei nur zu einem geringen Anteil enthalten. Der Balea-Stick z.B. enthält gerademal 11 % Kalialaun. Der Rest von 89 % wird durch das preiswertere Aluminiumsulfat übernommen. Bei dem Stick von Wilkinson überwiegt ebenfalls der Aluminumsulfatanteil - gleiche oder ähnliche Größenordnung.

Wahrscheinlich wird das Gemisch lediglich geschmolzen und dann zu Stiften gegossen, also nichtmal aus einer wässrigen Lösung auskristallisiert, daher sehen diese Stifte auch durchgängig etwas trübe/milchig aus.

Aluminiumsulfat wirkt jedoch ebenfalls adstringierend.
Für die Versorgung kleinerer Cuts beim Rasieren finde ich diese Stifte völlig ausreichend und in Ordnung.
Man findet allerdings auch sog. Alaunsteine bzw. Rasiersteine, die größer als Stick sind, die nicht ganz aus Kalialaun bestehen, also auch einen Aluminiumsulfatanteil haben. Man sollte im Glauben einen reinen Alaunkristall zu kaufen vorher auf die Zutatenliste schauen. Oft werden zur strukturellen Verbesserung des Gesamtkristalls weitere Salze (wie Aluminiumsulfat) zugesetzt, so dass der Kalialaunanteil zwar hoch sein kann, aber nicht auf 100 % kommt.
 
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Diskussionsnachricht 000010
14.11.2009, 18:57 Uhr
kirsche
registriertes Mitglied


dailysoap schrieb:

Zitat:
Bei dem Stick von Wilkinson überwiegt ebenfalls der Aluminumsulfatanteil - gleiche oder ähnliche Größenordnung. [...] Aluminiumsulfat wirkt jedoch ebenfalls adstringierend.

Ich hab mir das jetzt mal beim Wilkinsonstift angeschaut. Da steht nur Aluminumsulfat drauf. Wie reaktiv ist denn eigentlich Al2(SO4)3? Kann das sein, dass sich bei Kombination mit Wasser aus dem Al2(SO4)3 ein Komplex mit Wasser bildet? In dem Fall würden die im Leitungswasser enthaltenen einwertigen Kationen wie z.B. Kalium und Natrium mit dem Al2(SO4)3 und Wasser den Alaun-Komplex bilden. Leider fehlen mir da Daten zur Reaktionsenergie und Dauer. Der LK Chemie ist einfach zu lang her.

dailysoap schrieb:

Zitat:
Man sollte im Glauben einen reinen Alaunkristall zu kaufen vorher auf die Zutatenliste schauen. Oft werden [...] weitere Salze (wie Aluminiumsulfat) zugesetzt, so dass der Kalialaunanteil zwar hoch sein kann, aber nicht auf 100 % kommt.

Alaun ist doch aber: KAl(SO4)2 * 12 H2O. Somit müssen da doch immer Aluminiumsulfate enthalten sein. Aluminiumsulfate bilden ja mit einwertigen Metall-Kationen die Gruppe der Alaune.
 
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Diskussionsnachricht 000011
14.11.2009, 23:20 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


@ kirsche:
Sicher, dass der Rasierstift von Wilkinson nur aus Aluminiumsulfat besteht?
Steht dort nicht (mehr) “Aluminium Sulfate, Aluminium Potassium Sulfate”?

Kalialaun (Kaliumaluminiumsulfat) ist chemisch etwas anderes als Aluminiumsulfat.
Kalialaun ist ein Doppelsalz und enthält zwei Kationen (eines davon einwertig, das andere dreiwertig), während Aluminiumsulfat ein Kation (dreiwertig) enthält, demzufolge kein Doppelsalz ist. Lapidar gesagt, dem Aluminiumsulfat fehlt das Kalium im Unterschied zum Kalialaun.
Demzufolge unterscheiden sich beide Salze in ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften.

Die Neigung zur Ausbildung von “schönen” Kristallen ist beim Abkühlen aus Kalialaun-Lösungen ausgeprägter als bei Aluminiumsulfat. Dieser Kristall-Aspekt dürfte im Zusammenhang mit dem Herstellen von “Rasiersteinen” eine Rolle spielen, sofern diese auskristallisiert und nicht einfach geschmolzen werden wie bei Stiften, die größtenteils aus Aluminiumsulfat bestehen.
Nicht umsonst wird daher auch beim Kristallzüchten (Schulversuch usw.) lieber auf Kaliumaluminiumsulfat zurückgegriffen und nicht auf Aluminiumsulfat. Löslichkeitsaspekte spielen dabei eine wesentliche Rolle. Mit zunehmender Temperatur können ziemlich hohe Mengen Kaliumaluminiumsulfat in Wasser gelöst werden. In 100 ml Wasser lösen sich bei 80 Grad C 195 g, während bei 20 Grad C nur 12 g gelöst werden. Aus dieser temperaturabhängigen Löslichkeitsdifferenz resultiert das Potenial beim Kristallisieren einer heißgesättigten Kalialaun-Lösung beim langsamen Abkühlen, in die man einen Faden bzw. Impfkristall einhängt.

Nach Informationen aus Chemiedatenblättern bilden sich beim Lösen von Kalialaun in Wasser keine Komplexionen. Die Ionen K(+), Al(+) und SO4(2-lassen sich nebeneinander nachweisen.
Das dürfte für Aluminiumsulfat auch zutreffen: Al(+), SO4(2-).
Wenn man von einer Lösung aus Kaliumsulfat und Aluminiumsulfat zusammengießt und auskristallisieren lässt bildet sich im äquivalenten Verhältnis Kaliumaluminiumsulfat-Kristalle und nicht getrennt voneinander Kaliumsulfat- bzw. Aluminiumsulfat-Kristalle.

Aluminiumsulfat scheint für die Bildung weißer Salzflecken auf der Haut nach dem Auftragen und Antrocknen im Gesicht verantwortlich zu sein, was bei Kalialaun weniger oder kaum so der Fall ist. Für eine großzügige Gesichtsabreibung mit einem größeren “Rasierstein” als eine Art AS-Behandlung, wie das manche machen, ist ein reiner Kalialaun-Stein oder ein solcher mit einem hohen Anteil Kalialaun in dieser Hinsicht vorteilhafter.
 
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Diskussionsnachricht 000012
15.11.2009, 04:45 Uhr
AndreasTV
registriertes Mitglied


Guten Morgen zusammen.
@ "daylisoap": Da habe ich doch jetzt mal Was gelernt am frühen Morgen :-).

MfG

Andreas
 
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Diskussionsnachricht 000013
15.11.2009, 19:15 Uhr
kirsche
registriertes Mitglied


dailysoap schrieb:

Zitat:
Sicher, dass der Rasierstift von Wilkinson nur aus Aluminiumsulfat besteht? Steht dort nicht (mehr) “Aluminium Sulfate, Aluminium Potassium Sulfate”?

Doch, Du hast Recht! Da steht auch noch Aluminium Potassium Sulfate mit drauf, was ja Kaliumalaun ist. Brille aufsetzen wäre halt manchmal doch nicht schlecht...

dailysoap schrieb:

Zitat:
Nach Informationen aus Chemiedatenblättern bilden sich beim Lösen von Kalialaun in Wasser keine Komplexionen. Die Ionen K(+), Al(+) und SO4(2-lassen sich nebeneinander nachweisen. Das dürfte für Aluminiumsulfat auch zutreffen: Al(+), SO4(2-).

Ich klugscheisse mal etwas rum: Kalialaun selber ist ein Komplex. Daher auch die Formel: KAl(SO4)2 * 12 H2O. Beim Lösen in Wasser werden gerade diese Komplexe gespalten - sonst wär es keine Lösung. Aber ansonsten ist das richtig. In der Lösung mit Kalialaun sind halt nur zusätzlich Kaliumionen drin.

dailysoap schrieb:

Zitat:
Aluminiumsulfat scheint für die Bildung weißer Salzflecken auf der Haut [...] verantwortlich zu sein, was bei Kalialaun weniger oder kaum so der Fall ist.

Das hat mich jetzt etwas irritiert. Deshalb hab ich mal nachgeschaut. Das Kalium-Ion verringert ja zusätzlich den Al2(SO4)3-Anteil an der Masse, welche in einer Maßeinheit Rasierstift enthalten ist. Aber diese Masse verhält sich mit 342,15 für Al2(SO4)3 zu 39.098 für K - sprich rund 9:1. Wenn man das Wasser des Komplexes mit 216,1776 einrechnet erhält man ein Verhältnis von 14:1. Das Kalium sollte doch im Grunde kaum Bedeutung auf die Bildung oder Untertrückung einer Salzkruste haben. Mir fehlt allerdings der direkte Vergleich zu einem echten Kalialaunstein. Ich hab sowas noch nie besessen. Insofern wäre ich an Erfahrungen bzgl. Unterschiede zwischen Alaun und Kalialaun interessiert.

Diese Nachricht wurde am 15.11.2009 um 19:16 Uhr von kirsche editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000014
16.11.2009, 12:47 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


@ kirsche:
Ich vermute, das hängt mit dem unterschiedlichen chem. u. physikal. Eigenschaften zwischen Aluminiumsulfat und Kaliumaluminiumsulfat (Kalialaun) zusammen. Die Kristallisationseigenschaften und -formen sind z.B. unterschiedlich. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass im Falle eines Rasiersteins mit einem hohen Kalialaunanteil (70 % bis annähernd 100 %) der Salzfilm auf der Haut anders aussieht als bei einem Stift (Balea, Wilkinson), der nur 10 % oder 11% Kalialaun enthält (der Rest Aluminiumsulfat).
Im Falle von Kalialaun scheint diese Kruste bzw. Film eher durchscheinend und damit nicht oder weniger auffällig zu sein zu sein. Im Falle von Aluminiumsulfat ist das nicht der Fall, der Salzfilm ist hell/weiß und erscheint je nach Fläche und Menge weiß und nicht durchscheinend. Das ist zumindest meine Beobachtung.

Doppelsalz ein Komplex?
Du hast oben gesagt “Kalialaun selber ist ein Komplex“. Das ist nach meiner Auffassung nicht richtig.

Das chem. Verständnis von Komplexverbindung trifft auf Doppelsalze nicht zu. Kalialaun kann aber Komplexe bilden durch Anlagerung z.B. an Proteinen (Gerberei, Vernetzung von Humanprotein bei Wundkontakt).

Das Kristallwasser im Kalialaun liegt im Gitter vor. Jeweils 6 Wassermoleküle (Hydratwasser) umgeben die Metallionen oktaedrisch. Für die beiden Metalle also zusammen 12 Wassermoleküle.
Diese Anordnung mag komplexartig erscheinen, aber deshalb sind Doppelsalze noch keine Komplexe.
Meine Begründung: Im Gegensatz zu den Doppelsalzen dissoziieren komplexe Moleküle nur bis zum Komplex-Ion. Aufgrund der oft hohen Stabilität können Zentralion und Liganden nicht direkt nachgewiesen werden, sondern nur als Komplex-Ion.
Bsp.: Bei K4[Fe(CN)6] (Kaliumhexacyanoferrat II), eine Komplexverbindung, lassen sich Kalium-Ionen und Hexacyanoferrat-Ionen nachweisen, aber keine Eisen- und keine Cyanid-Ionen.
Das ist im Fall von Kalialaun anders, wo beim Lösen alle Ionen nebeneinander vorliegen und getrennt voneinander nachgewiesen werden können.

Diese Nachricht wurde am 16.11.2009 um 12:49 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000015
16.11.2009, 15:57 Uhr
kirsche
registriertes Mitglied


dailysoap schrieb:

Zitat:
Im Falle von Kalialaun scheint diese Kruste bzw. Film eher durchscheinend und damit nicht oder weniger auffällig zu sein zu sein. Im Falle von Aluminiumsulfat ist das nicht der Fall, der Salzfilm ist hell/weiß und erscheint je nach Fläche und Menge weiß und nicht durchscheinend.

Ja, das klingt einleuchtend.

dailysoap schrieb:

Zitat:
Doppelsalz ein Komplex?
Du hast oben gesagt “Kalialaun selber ist ein Komplex“. Das ist nach meiner Auffassung nicht richtig.

Das chem. Verständnis von Komplexverbindung trifft auf Doppelsalze nicht zu. [...] Das Kristallwasser im Kalialaun liegt im Gitter vor. Jeweils 6 Wassermoleküle (Hydratwasser) umgeben die Metallionen oktaedrisch. [...]

Genau das erfüllt doch die Merkmale für eine komplexe Verbindung. Komplex heißt nur, dass eine andere Form der chemischen Bindung ausgebildet wird. Es handelt sich eben nicht um eine herkömmliche Ionenverbindung. Dies geschieht meist durch Anlagerung von Molekülen mit Dipolen an ein Metall-Ion. Die Liganden umschließen das Zentral-Ion / -Molekül aber geben ihre Elektronen nicht ab. Das einfachste Beispiel kennt sicherlich noch jeder aus dem Chemieunterricht: wasserfreies, weißes Kupfer(II)-sulfat (CuSO4) mit Wasser angemischt ergibt durch Zucht einen blauen Kupfersulfat-Pentahydrat (CuSO4 * 5 H2O) Kristall. Kupfersulfat-Pentahydrat ist ein Hydratkomplex. Wenn Du Dir nun die komplette Formel für Kalialaun anschaust siehst Du auch sofort die Anzeichen für eine Komplex-Verbindung: KAl(SO4)2 * 12 H2O. Das Multiplikationszeichen hinter einem Molekül zeigt immer an, dass ein Komplex vorliegt. Das sind ja gerade die Nomenklaturregeln für Komplexe.

Ich hab das jetzt nochmal bei WP nachgeschlagen. Hier hat mich mein Gedächtnis zur Abwechslung mal nicht im Stich gelassen:
de.wikipedia.org/wiki/Koordinative_Bindung
de.wikipedia.org/wiki/Komplexchemie#Chemische_Formel

Diese Nachricht wurde am 16.11.2009 um 15:58 Uhr von kirsche editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000016
16.11.2009, 17:56 Uhr
oskar
registriertes Mitglied


Au weia. Chemiker unter sich...

Schaumermal

oskar

--
Jeder Jeck is anders (kölsch)
 
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Diskussionsnachricht 000017
17.11.2009, 13:12 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Ich denke schon, dass die Diskussion inzwischen den Rahmen sprengt und in spezielleren Foren besser unterbracht wäre.

Vielleicht nur noch kurz soviel als Antwort auf das letzte Posting von kirsche.
@ kirsche:
Die Komplexchemie ist auch buchstäblich recht komplex und es gibt verschiedene Übergangbereiche und manchmal schwierige Eingrenzungen. Es mag typische und weniger typische Komplexe geben. Ins Spiel kommen nun auch Begriffe wie Kristallwasser, Aquakomplex, Salzhydrat, Bindungsformen und -stärke, Kristallstruktur, Begriffe Doppelsalz vs. Komplexsalz usw.
Du sagst “Das Multiplikationszeichen hinter einem Molekül zeigt immer an, dass ein Komplex vorliegt”.
Das sehe ich nicht so, denn diese Schreibweise gibt keine Auskunft über die Art der Bindung (koordinativ, Wasserstoffbrücke oder nicht am Kristallgitter beteiligt). Kristallwasser beschreibt m.E. nicht zwingend einen Komplex.

Im kristallisierten Zustand bildet Kalilaun eine einheitliche (unkomplexe) Struktur aus. In ihr lassen sich getrennt voneinander (unabhängig ob Kristallwasser vorhanden ist oder nicht oder die Kristalle gelöst werden!) Al, K und SO4 nebeneinander nachweisen.
Im Unterschied dazu stehen die Komplexsalze, bei denen aus zwei Komponenten Salze von ganz neuen physikal. u. chem. Eigenschaften entstehen. Das trifft nicht auf Kalialaun zu.
Man kann zwar von Aquakomplexen (im Kristall - Bsp. Kaliumaluminiumsulfat-Dodecahydrat , Kupfer(II)-sulfat-Pentahydrat) sprechen, aber echte Komplexverbindungen sind das nach meinem Verständnis eigentlich nicht. Daher hatte ich von komplexartiger Anordnung der Wassermoleküle gesprochen und nicht von “einem Komplex“.

Zwischen Doppelsalzen (wie Kalialaun) und Komplexsalzen (z.B. Kaliumborfluorid oder Kaliumtetrafluoroborat (KF. BF3) bestehen Übergänge derart, dass zwar im Gitter zwar komplexe Ionen vorhanden sind, diese aber in wässriger Lösung teilw. in die Komponeten dissoziieren. Das trifft auf Kalialaun zu (in wässriger Lösung Al, K, Sulfat wie auch im Kristall) - daher Doppelsalz und kein Komplex. Das trifft aber nicht auf Kaliumborfluorid zu.
Im Falle von KF . BF3 sind die beiden Komponenten zu neuen Ionen (Komplex-Ionen) zusammengetreten, die sich in ihren Eigenschaften von denen der Bestandteile verschieden sind. Daher auch diese Schreibweise: K[BF4] (Kalium-fluoroborat).

(Vgl. Hollemann-Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie zu “Alaune”)

Diese Nachricht wurde am 17.11.2009 um 13:12 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000018
17.11.2009, 13:41 Uhr
AndreasTV
registriertes Mitglied


... ich finde Es ja wirklich sehr gut das sich hier Einige mit den chemisch / physikalischen Besonderheiten der verschiedenen Arten von Alaunen auskennen, nur bin ich froh das man im Zweifelsfall keine derartige Analyse darüber anstellen muß ->
Ansonsten wären bestimmt schon Welche verblutet ;-)) *duckundwech*.

War jetzt wirklich nicht böse gemeint.

MfG

Andreas
 
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