Diskussionsnachricht 000000
22.04.2004, 02:25 Uhr
Icebear
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Hallo, Forum!
Nachdem ich nun die Form meines Bartes geändert habe, brauchte ich dringend einen Rasierer, mit dem man präziser arbeiten kann als mit dem Wilkinson Classic. Und – ein Hobel sollte es sein, da ich doch grad erst auf den angenehmen Geschmack gekommen war...
Inzwischen lag schon der Sensor wieder vor dem Badezimmerspiegel, weil der Klingenkopf doch so schmal ist..... alte Unsitten begannen einzureißen.
Da mein Budget doch etwas eng ist, entsann ich mich der preiswerten Hobel, die ich vor einiger Zeit eher unbewußt an einem Flohmarktstand gesehen hatte – einem dieser Stände, an denen man auch so sonderbar günstige Systemklingen, Batterien und ganz bös billige Sonnenbrillen kaufen kann.
Entschluß gefaßt – ich betrat den nächstgelegenen türkischen Kramladen. Dort fand und erstand ich denn auch für sagenhafte 1,90 Euro einen Hobel der Marke „HÜR“ – mir voll dessen bewußt, daß ich die Investition u.U. als Lehrgeld abschreiben kann.
Ein kleines Dingchen (Gesamtlänge 7,5 cm) trug ich da nach hause; mit einem hohlen Metallgriff, wohl gegossen, da einen deutliche Naht erkennbar ist. Ich bin handwerklich völlig unbewandert, aber auch die beiden Teile des Kopfes sehen mir nicht grade aus dem Vollen gefräst aus. Immerhin ergab ein Reibe-Test auf dem Unterarm (ohne Klinge, versteht sich) keine kratzigen Stellen. Die Oberflächen“vergütung“..... Die Zeit wird zeigen, ob mein neuer Hobel rostet oder abblättert. Sieht aus, wie in Silberlack getaucht, der Glanz läßt sich aber immerhin nicht mit einer Euro-Münze abreiben. (Ihr merkt schon, ein hochprofessioneller Test )
Ich hatte mir extra meine Rasur aufgespart, um einen eventuellen Neuerwerb testen zu können. Also: daheim nix wie ein zweites Mal ab unter die Dusche (Was man an seinem freien Tag nicht so alles interessantes machen kann... ), Schaum geschlagen und verteilt, meinen HÜR mit einer frischen „Bond“ – Klinge geladen , nachgeschäumt und –
Wie soll ich das kurze Ding denn bitteschön in meiner Größe-9-Hand halten? Bleistift in den hohlen Griff? Irgendwann gelang mir mit dem Hobel, was ich hier nicht schaffe: Kurz fassen! Und dann:
Autsch! Das ziept! Gar gewaltiglich! Aber: Wow! Wo sind die Haare hin? Zwei mal drüber und weg??
Beeindruckt sowohl von dem prompten Ergebnis als auch von dem ungewohnten „Zubeißen“ fiel mir die Entscheidung nicht leicht, aber schlußendlich habe ich das Hobelchen dann doch noch auf meine Glatze losgelassen. DAS hat mal gebrannt..... Vom ungewohnten Handling des kurzen Griffes ganz zu schweigen. Aber jetzt weiß ich endlich, was gemeint ist, wenn hier der Unterschied zwischen Gründlichkeit und Sanftheit erwähnt wird: Diese harsche Rasur war doch 'ne ganze Ecke sauberer im Ergebnis als alles, was ich mit dem Classic bisher erreicht habe. Inzwischen liegt sie 12 Stunden zurück und ich kann weder im Gesicht noch auf'm Kopp Stoppeln spüren.
Oder habe ich mir mit einer fehlerhaften Klinge die Haare epiliert?
Soweit also mein erster Eindruck: Der HÜR wird auf keinen Fall direkt in die Tonne fliegen. Am meisten stört mich der wenig wertige Eindruck, den dieser Hobel macht. Bin ich doch mittelfristig ein Merkur – Kandidat? Weiteres Manko: Der kurze Griff. Aber ich bin feinmotorisch lernfähig.
Ich hoffe nur, das alles war Euch nicht zu langatmig!
Alles Liebe und Gute wünscht
Der Icebear |