Diskussionsnachricht 000120
03.02.2011, 09:02 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer
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Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die besonders langen Barthaare der Grund sein dürften, warum Du beim Feather den Eindruck hattest, besonders oft ausspülen zu müssen. Hat natürlich auch stark mit der Konsistenz des Schaums zu tun. Ich bin ein Fan von viel warmem Wasser im Schaum und muss dementsprechend seltener spülen. Die Zugänge (Spülkanäle) finde ich beim Feather auch sehr gelungen. Klar ist natürlich, dass ein sanfter Hobel einen etwas schmaleren Seifenspalt hat, das ist je einscheidend dafür, wie gut die Haut (nicht der Bart!) vor der Klinge geschützt wird.
Je kleiner der Seifenspalt ist, um so leichter kann natürlich ein Hobel "aufschwimmen". Damit meine ich einen Effekt wie beim Aquaplaning beim Auto. Abhängig vom Spalt, von der Schaumkonsistenz, vom Druck und von der Rasiergeschwindigkeit kann es sein, dass der Schaumfilm den Hobel von der Haut abhebt und die Rasur nicht so tief/gründlich wie gewünscht wird. Dieser Effekt könnte Grund dafür sein, dass Zahnkammhobel, die den Schaumteppich besser aus dem Weg räumen (unter Opferung von Sanftheit) bei manchen Anwendern (und deren Schaum-/Rasierparametern) als gründlicher gelten. Das ist aber kein feststehendes Prinzip oder ein grundlegender Nachteil von glatten Seifenkanten: das Übergleiten des Schaumteppichs anstatt seiner vollständigen "Abschabung" durch die Klinge tritt um leichter auf, je fester der Schaum, je schneller der Zug und je geringer der Druck ist.
Fazit: auch mit einem (korrekt designten) Rasierer mit glatter Kante kann der härteste, dichteste und längste Bart perfekt glatt rasiert werden, wenn man den Schaum nicht zu zäh macht und die Züge sorgfältig ausgeführt werden. Den Druck sollte man hingegen nicht erhöhen, mit der richtigen Schaumkonsistenz und Technik ist das auch nicht nötig. Mit einem offeneren Hobel kann man das gleiche mit etwas zu festem Schaum und weniger Sorgfalt schaffen, verzichtet dabei aber auf Schutz und Sanftheit.
Daher: im Gesicht den Schaum nach dem Einwirken noch einmal mit frischem, feuchtem Schaum nachpinseln und sorgfältige Züge machen. Das dauert auch nicht länger, denn man muss dann auch nicht ewig oft über die gleiche Stelle wie bei hektischen, unkontrollierten Zügen. So wird auch bei sanften Hobeln jeder Bart gezähmt, es muss kein Torsionshobel oder Progress "auf Durchzug" sein
Gruß, Stefan.
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