Diskussionsnachricht 000005
14.08.2010, 18:33 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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tipaxt schrieb:
Zitat: | lesslemming schrieb:
Zitat: | P.s: jenachdem wo du das Messer kaufst solltest du es unbedingt vor der ersten Benutzung zu Baritosto (oder jemand anderem) zum schärfen schicken. Dann kriegst du das beste für dein Messer
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Vorsicht Falle: Das kann ganz gewaltig in die Hose gehen. Falls Du Dein neu gekauftes Silverwing-Rasiermesser zu jemanden schicken möchtest, der es Dir auf optimale Schärfe bringt, lass Dir unbedingt vorab Zusichern, dass er das Messer MIT ABGEKLEBTEM RÜCKEN bearbeitet.
Dabei spielt die Reputation des Schärfbetrauten keine Rolle - frage in jedem Fall per Mail nach, bevor Du das Messer wegschickst.
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Hallo tipaxt
An wen hier diese Warnungen gehen sollen, dass ist mir unklar. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Messer nicht mit Schärfspuren am Rücken zurückkommen dürfen. Das betrifft nicht nur das Silverwing.
Du verkennst, dass trotzt des abgeklebten Rückens die Spiegelpolitur gewaltig eins abbekommen kann. Es reicht nämlich schon, wenn sich die Finger beim Schieben (statt unmittelbar am Rücken) AUF der Klinge befinden, wie man es in Schärfanleitungen wunderbar falsch demonstriert bekommen kann. Der Schärfschlamm, den man nicht an den Fingern vermeiden kann, hinterlässt dann ein Gewusel von feinsten Kratzern.
Das Abkleben des Rückens hat aber beim Silverwing aber noch eine ganz andere wichtige Bedeutung.
Zitat: | Durch ein neues Härtungsverfahren wurde der Rücken etwas "weicher" gehalten als die Schneide.
; Zitat aus der Beschreibung Rasurpur
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Würde der Rücken nicht abgeklebt, dann besteht die Gefahr des unterschiedlichen Abtrags zwischen Rücken und Facette. Gibt der Rücken schneller ab, weil er weicher ist, verstellt sich der Klingenwinkel laufend in Richtung spitzer und der Stein erfasst möglicherweise immer schlechter die Schneidkante.
Das wird wohl u. a. auch der Grund dafür gewesen sein, weshalb vor einigen Tagen ein Silverwing völlig ballig poliert hier einging, und das im Auslieferungszustand. Das Messer verbiss sich im Bart. Der erfahrene User, der über keinerlei Schärfutensilien verfügt außer einem Leder, hatte es erworben und konnte sich nicht ordentlich damit rasieren.
Hier wurde meiner Meinung nach versucht, mit irgendeiner Poliervorrichtung letztendlich noch bis zur Schneidkante durch zu kommen. Unter dem Mikroskop war diese "Schärfung" klar zu erkennen.
Des weiteren sollte sich keiner an ein Silverwing mit dieser Stahlhärte herantrauen, der nicht schon bei anderen Stählen gleicher Härte Erfahrungen gesammelt hat. Das entsprechende know-how und das entsprechende Steinequipment ist hier gefragt.
Zitat: | Die durchschnittliche Härte liegt hier bei erstaunlichen 65 Rockwell (Vorgänger bei ca. 62-63 Rockwell). ; Zitat aus der Beschreibung Rasurpur
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Gegenüber dem alten Silverwing merkt man deutlich, dass sich hier etwas stark verändert hat.
@Rasierteufel
Es geht nicht nur um Schärfe und Verarbeitung. (Das bei einem 300 €-Messer immer noch die "Neusilber-Normalniete" Verwendung findet und nicht etwas Anspruchsvolleres, das mag man übersehen). Im Silverwing steckt meiner Meinung nach die volle Erfahrung der Leute aus Thiers. Man muss sich mit dem Messer einfach mal rasiert haben. Es liegt toll in der Hand, ein außergewöhnliches Handling, es "wingt".
Gruß
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius |