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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » Die Leistung einer Rasiermesserschneide » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
30.09.2010, 19:30 Uhr
leutnantbrown
registriertes Mitglied


Ich wollte mal für alle Neulinge aber auch für die alten Hasen einen Ausschnitt aus dem Buch "Das Rasiermesser" von 1939 ausgeliehen aus der Bayrischen Staatsbibliothek niederschreiben. Gerade bei Männern die sich eines Tages entscheiden mit der Messerrasur anzufangen kann der Abschnitt vielleicht hilfreich sein um zu verstehen, welche Leistung so ein Rasiermesser bewältigen muß und weshalb die Pflege und richtige Handhabung so wichtig sind:

"Wer sich über die gewaltigen Leistungen einer Rasiermesserschneide einen Begriff machen will, der mache sich die Mühe und versuche, durch ein Rechenexempel diese Leistung mathematisch zu erfassen. Wieviel Friseure und Privatkunden gibt es doch, die an ein Rasiermesser die unsinnigsten Forderungen stellen. Wenn man ihre Reden mit der nötigen Geduld und Resignation anhört, so muß man zu dem Schluß kommen, dass ein Rasiermesser im Stahl und Schliff nur dann einwandfrei ist, wenn es niemals stumpf wird. Solchen Kunden kann man, wenn man Zahlen sprechen läßt, sehr gut heimleuchten und ihnen dann gehörigen Respekt vor dem Fachkönnen unseres Berufsstandes abnötigen, denn bekanntlich ist die Zahl das Wesen aller Dinge.
Es kann mit Recht angenommen werden, dass ein Mann normalerweise eine etwa 250 Quadratzentimeter große Rasierfläche im Gesicht zu bearbeiten hat. Nehmen wir ferner an, dass auf je einem Quadratmillimeter dieser Fläche ein Haar steht, so sind bei der Rasur 25000 Haarstoppeln glatt zu durchschneiden. Die Stärke eines Haares schwankt zwar sehr, doch ist diese mit 0,1 Millimeter nicht zu hoch bemessen. Die errechneten 25000 Haare haben dann demnach eine Fläche von 2,5 Quadratzentimeter und somit einen Gesamtdurchmesser von 18 Millimeter. Die Schneidefläche schäzt man gut auf 0,001 Quadratmillimeter und die nutzbare Länge auf 40 Millimeter; teilt man diese 0,001 Quadratmillimeter durch die angenommene Länge von 40 Millimeter, so erhält man die Schneidebreite von 0,000025 Millimeter. Diesem Wert steht eine Haarstärke von etwa 0,1 mm gegenüber.
Das ist dieselbe Leistung und das gleiche Verhältnis, als wenn ich mit einem riesig langen Schinkenmesser von 1 Millimeter Stärke inen Baum von rund 4 Meter Durchmesser durchschneiden wollte und das noch in dem gleichen Zeitraum, in dem die Prozedur des Rasierens erfolgt; also in wenigen Minuten."

An alle Neulinge: Bitte mit einem wirklich scharfen Messer anfangen. Dann dranbleiben und die Haltung und das Handling beim rasieren üben.
Und Respekt vor diesem tollen Gerät haben.

Gruß
Peter

--
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.
 
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Diskussionsnachricht 000001
30.09.2010, 19:44 Uhr
Izrahvil
registriertes Mitglied


Interessant. Das mit dem RM geht ja mitlerweile. Mal ran an den Baum sag ich nur

--
Man(n) rasiert sich mit einem Rasiermesser, er trinkt ja auch keine Milch aus einem Whiskyglas, oder?
 
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Diskussionsnachricht 000002
30.09.2010, 21:01 Uhr
matthias147
registriertes Mitglied


hmm klingt schon interessant, wer denkt sich so etwas nur aus


so jetzl mal weiter meine Messer führung üben

--
charlex Nr.60 vollhohl 7/8" , H. Böcker&Co 1/4 hohl 5/8"
Palmolive C (RC) ,Arko (RS) ,Waldfussel Baba Joga u. Sandel (RS) ,Logonda BIO Ginko & Coffein
L-Scuttles mit Daumenhenkel
Wilkinson Dachsmix ,Balea Men ,Shaving Factory L Hand made
 
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Diskussionsnachricht 000003
30.09.2010, 21:11 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied


Hallo leutnantbrown,

vielen Dank für diesen Auszug aus diesem wichtigen Buch. Genau dieser Aspekt steht viel zu wenig im Mittelpunkt.

Zitat:
Wieviel Friseure und Privatkunden gibt es doch, die an ein Rasiermesser die unsinnigsten Forderungen stellen. Wenn man ihre Reden mit der nötigen Geduld und Resignation anhört, so muß man zu dem Schluß kommen, dass ein Rasiermesser im Stahl und Schliff nur dann einwandfrei ist, wenn es niemals stumpf wird. Solchen Kunden kann man, wenn man Zahlen sprechen läßt, sehr gut heimleuchten und ihnen dann gehörigen Respekt vor dem Fachkönnen unseres Berufsstandes abnötigen, denn bekanntlich ist die Zahl das Wesen aller Dinge.

Klartext, wie man ihn heute leider nicht mehr findet.


Gruß
Bartisto

--
Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius
 
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Diskussionsnachricht 000004
30.09.2010, 23:26 Uhr
Nik
registriertes Mitglied


was 0,1mm das kann man bei mir getrost nach oben setzen hab mir mal eins ausgerupft das ich besonders dick fand und es war fast n Millimeter dick . Meine armen armen Messer

Interessanter Artikel!

mfg Nik

--
Othello, Jaguar, Arko, Speick & Sebamed
 
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Diskussionsnachricht 000005
01.10.2010, 13:41 Uhr
crazor
registriertes Mitglied


Sehr schöner und interessanter Bericht. So noch nicht gesehen.

Danke,
Werner

--
WC, Gillette Adjustable Slim 1962, Merkur Progress 500
Weltmeister Wiener Schaber 5/8, Wilkinson 5/8, Solingen Rödter 5/8
Personna rot, Feather
Balea Dachs Taylor of old bond street RC
Tabac original
 
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Diskussionsnachricht 000006
01.10.2010, 14:27 Uhr
G-H-L
registriertes Mitglied


Ja der Bericht ist wirklich sehr interessant.

Es wird immer wieder vergessen, daß ein Rasiermesser ein Gebrauchsgegenstand ist, der natürlich durch Gebrauch stumpf wird und sich im Laufe der Zeit eben auch verbraucht.

Was mich immer wieder erstaunt, ist die Tatsache, daß sich einige Forumsteilnehmer mit uralten, teilweise vererbten, Rasiermessern rasieren und über die Qualität dieser Messer schwärmen.

Angesichts der Leistung, die diese Rasiermesser bringen müssen, frage ich mich, wie unsere Großväter ihre Rasiermesser geschärft und geschliffen haben. Denn die wenigsten dürften über eine größere Anzahl von Schleifsteinen und schon gar nicht welchen aus japanischer Produktion verfügt haben.

--
Gruß
Gerhard
Dovo "Best Quality"
Zwilling Friodur
Vision, Progress 500, WC Gilette Kiehl-Dachs, Wilkinson-Borste Tabak-Original (Seife+Stick)
 
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Diskussionsnachricht 000007
01.10.2010, 18:26 Uhr
leutnantbrown
registriertes Mitglied


@ G-H-L

das mit der Anzahl an Schleifsteinen stimmt nur bedingt. Dieses Buch "Das Rasiermesser" ist wirklich interessant. Aus den Zeilen kann man so einiges rauslesen. Unsere Ahnen, haben in den meisten Fällen ihre Messer nicht selber geschärft. Früher hat man sich über ein Jahr über die Schärfe seines Messer freuen können und dann das gute Stück für wenig Geld beim Hersteller wieder auf Vordermann bringen lassen. Die Schleifer und Schärfer hatten aber sehr wohl eine Auswahl an Steinen. Es gab früher sogar sogenannte "Freiberufler" die mit selbstgemischten Pasten an der Straßenecke standen. Dieses Thema wird ja auch immer so abgetan als hätte es damals keine Schleifpasten und diverses gegeben. Sie waren aber früher verrucht und hatten keinen guten Ruf bei den Meistern. Diese Schleifpasten wurden dann auf Riemen aufgetragen mit denen dann viele Männer ihre RM um die Schärfe oder schlimmeres gebracht haben.
Schon damals hatte der Autor die Gefahr erkannt, die darin steckt, dass Rasiermesser als Produkt irgendwie auf eine Ebene mit einem modernen Rasierapparat zu stellen. Man muß sich von diesem Gedanken verabschieden. Wer sich einmal entschließt zur Messerrasur und weitermachen will braucht heutzutage einige Kenntnisse zu seinem Messer und auch etwas Equipment oder einen guten Freund der dieses Equipment besitzt. Außerdem braucht er gute Beratung und etwas Ausdauer.


Gruß
Peter

--
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Diskussionsnachricht 000008
01.10.2010, 19:34 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied


G-H-L schrieb:

Zitat:
Angesichts der Leistung, die diese Rasiermesser bringen müssen, frage ich mich, wie unsere Großväter ihre Rasiermesser geschärft und geschliffen haben. Denn die wenigsten dürften über eine größere Anzahl von Schleifsteinen und schon gar nicht welchen aus japanischer Produktion verfügt haben.

Die Steine aus Thüringen ( Escher z.B) oder Belgien ( Gelber und Blauer Belgischer Brocken) sind erstklassige Steine und sind heute noch hoch geschätzt.
Ein Original Escher, den man kaum noch findet, kann locker mit einem hochwertigen japanischen Naturstein mithalten und erreicht zu Recht in der amerikanischen Bucht Preise von über 400$, je nach Zustand.
Auf synthetische Steine war man nicht angewiesen :-))
Leider wird in Thüringen nichts mehr abgebaut, und zu DDR_Zeiten wurden die kostbaren Stollen mit Müll verfüllt.


Gruß
Bartisto

--
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Diskussionsnachricht 000009
01.10.2010, 19:49 Uhr
shaved
registriertes Mitglied




Zitat:
Angesichts der Leistung, die diese Rasiermesser bringen müssen, frage
ich mich, wie unsere Großväter ihre Rasiermesser geschärft und
geschliffen haben. Denn die wenigsten dürften über eine größere Anzahl
von Schleifsteinen und schon gar nicht welchen aus japanischer
Produktion verfügt haben.

Die werden auch nicht so einen Wirbel darum gemacht haben, für viele,
wenn sie sich nicht haben rasieren lassen, dürfte ein Messer in etwa
den Charme einer Zahnbürste gehabt haben. Zum scharfhalten reicht ein
Stein, vorrausgesetzt man kann damit umgehen.

Entweder wurde vom Messerschleifer oder Frisör geschärft, oder selbst
mit Natur oder Kunststeinen. Zumindest in den Staaten waren auch
japanische Natursteine zu bekommen. [1] Hausmittel dürften in etwa so
ausgesehen haben. [2]

Die 'Leistung' dürfte zum großen Teil auf den Stahl und seine
Wärmebehandlung zurückzuführen sein.


[1] www.archive.org/details/essayonbarbersra00lebl
[2] up.picr.de/4033822.jpg
 
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