Diskussionsnachricht 000001
27.07.2004, 16:31 Uhr
Wiebel
registriertes Mitglied
|
Herrje Bin ich doch hier voll in die Längenbeschränkung reingerauscht, ich hoffe ihr schmeisst mich jetzt nicht wegen flodding raus
...
So und nun nicht unbedingt notwendiges aber auf jedenfall nützliches und schönes "Zusatzhobby"...
Das Schleifen:
Vorneweg Schleifen selbst ist eine Wissenschaft für sich, was aber auf keinen Fall abschrecken soll, aber man muss natürlich auch wissen das man das Messer auch schleifen lassen kann.
Wenn das Messer stumpf ist oder man ein altes Messer gekauft hat ist erstmal Schleifen angesagt, wenn man das selbst erledigen will fällt erstmal einiges an weiterem Material an. Als da wären:
- Ein/zwei Bankstein(e)(z.B. Kombistein 1000/6000, oder eben einzeln)
Zu dem Format gilt wohl die einfache Regel je grösser desto besser,
wenn ich das richtig verstanden hab sollte man ab einer Grösse von
40x150mm halbwegs zurechtkommen (wobei das glaub schon echt die
Schmerzgrenze darstellt) besser ist sicher 80x250mm, grösser (gibt es
das überhaupt?) ist aber wohl dann doch sinnlos. Welchen Stein man
nimmt ist wohl weitestgehend Geschmacksache, BelgischerBrocken
Arkansas, Japanischer Wasserstein, seien hier mal als Stichworte
genannt. (Da ich nicht die monetären Mittel habe hier einen eigenen
Geschmack durch Ausprobieren, zu entwickeln, werd ich vermutlich den
blauen Belgischen Brocken mit Arkansas Rückseite (Kombistein) nehmen
und dann wohl auch dabei bleiben.)
- Riemen, Riemen, Riemen und zwar in jeder Farbe einen. Nein im ernst
Mann sollte mindestens einen Riemen (imho darf das dann ruhig auch
ein Stossriemen sein) mit grüner Paste zur Nachbearbeitung
unmittelbar nach dem Schleifen. Ich habe bei Ebay auch schon
Praktische "Vierkant-Stossriemen" gesehen die dann tatsächlich in
jeder Farbe einen Riemen haben.
- Wenn man ein besonders edles Messer hat, evtl. noch einen hauchdünnen
Blechstreifen um den Rücken zu schützen (C) by Norbert
So da das Schleifen selbst ja wie bereits erwähnt eine eigene Wissenschaft ist will ich jetzt nur noch ein paar Gedanken einbringen die aber weit von Vorschlägen entfernt sind. Zumal es hier ja echte Spezielisten (Norbert) in sachen Schleifen gibt, da werd ich den Teufel tun und hier, als Noch-nichtmal-Anfänger (grade mal im möchtegern-Status angekommen), irgendwelche wilden Ratschläge in sachen Schleifen zu erteilen. Aber dennoch...
Eine Art Schleifbank (Steinhalter) ist glaube ich schon extrem hilfreich, Die Skala erstrekt sich von Holzbrett mit Spühllappen drauf und Gummifüssen drunter, bis Profi-Spanzangen, ich glaub ich greif da aber eher zu der Selbstbaumethode.
Obwohl man wohl wenn schon ein Schleifstein im Haus ist sicher auch auf die Idee kommt, die guten Küchenmesser mal wieder so richtig scharf zu machen, sollte man sich das glaub tunlichst verkneifen, oder natürlich man richtet den Stein alle Nase lang neu aus. (Wobei mich das schon auch interessieren würde mit welchen Steinen man das noch am ehesten machen kann.)
Was die Preise angeht kann man glaube ich von einem sicheren Minimum von 20+Eur für den Stein und nochmal 20Eur für einen Riemen. Ich halte den Schleifbereich für mein persönliches nach oben (oder besser nach unten) offenes Groschengrab, da ich sowieso eine grosse Begeisterung an scharfen Sachen habe und es sicher nicht bei reiner RASIERmesser-schleiferei bleiben wird, aber das steht natürlich auf einem anderen Blatt.
4. Spezialitäten und andere Sachen:
Die Shavette:
Messer mit Wechselklingen, best of both worlds oder Extremkompromiss zu lasten von allen Vorzügen?? Nunja was ich bisher gelesen habe scheint sie ja ganz brauchbar zu sein, ganz klar ist das die Wechselklingen natürlich sehr steif sind (wurde iirc mit 4/8 halbhohl verglichen) ein weiterer Aspekt scheint ein psychologischer zu sein da von der Klinge nur ca. 3mm herausragt scheint es etwas die Angst zu nehmen, da man sich ja nicht "richtig" tief schneiden kann (wobei mir 3mm echt reichen würden). Empfehlenswert scheint dieses Instrument wohl in jedem Fall zur Konturgebung und am Nacken. Ein weiterer Vorteil ist wohl eine gewisse Sicherheit was die Schärfe angeht (Frische Klinge = scharf, beim Messer gibt es da wohl bisweilen Selbstzweifel )
Zum Reinschnuppern wohl nur bedingt empfehlenswert, zwar ist es günstig (20Eur) und der "Mutbonus" wegen des vermeintlich geringeren Verletzungsrisikos sprechen dafür, aber es scheint das echte Messerfeeling doch zu fehlen und vor allem natürlich die Seele des Messers.
Reise-Spezial:
Nunja wenns leichtes gepäck sein soll würde ich ganz einfach (aus der Erfahrung anderer) empfehlen:
- Rasieröl (scheint echt toll zu sein gestern hab ich die Probepackung
aus Irland "Total Shaving Solution", bekommen freu mich schon das
anzutesten.)
- Reiserasierer.
Das War's kein Aftershave (die Öle versprechen auch dafür zu sorgen), kein Pinsel, echte Minimalausstatung (und das sogar ohne Dosenschaum)
Alaun-Stein:
Da ich erst jüngst meine "Kultur" auf drei verschiedene sorten Alaun aufgerüstet habe (Deo, Blutstillstift und jetzt auch der klassicher Alaunblock), will ich hier wieder meine eigenen Erfahrungen schildern.
Zuersteinmal sind alles 3 verschidene Alaunsorten (ich werd auch nicht anfangen mein Deo im Gesicht anzuwenden) bisher habe ich den Blutstillstift immer lokal auf Blutungen angewendet (unter grossen Schmerzen) das hat bisweilen auch weisse Flecken hinterlassen. Jetzt setze ich den Block grossflächig auf dem noch nassen (kalt) Gesicht an und ich muss sagen das Gefühl (sehr starkes zusammenziehen) gefällt mir sehr gut, auch brennt es nicht so stark wie der Stift. Danach nehm ich aber trotzdem noch alkoholisches Aftershave (ich finde ja desinfektion MUSS sein).
Alles in allem empfinde ich den Alaunstein als echte Bereicherung in meinem Rasurritual.
So abschliessend will ich nochmals darauf hinweisen das mein eigener Erfahrungshorizont beim Hobel mit Dachshaarpinsel und Seife, Alaun und Aftershave, aufhört, dass ich mich denoch über Sachen auslasse von denen ich im Endeffekt keine Ahnung habe sei mir, bitte, verziehen, da ich mich sehr über die vielen RTFMs (Read the Fucking Manual) bzw. Verweise auf die SUFU (Suchfunktion) geärgert habe (wenn man die sufu benutzt findet man 60% Beiträge in denen zuerstmal auf die sufu verwiesen wird, dann aber meist doch, erfreulicherweise, heiter diskutiert wird, was natürlich gut so ist). Ich bin zwar ausgemachter RTFM-Gegner, aber auch auf keine Fall Missionar, da es hier ja alles wunderbar funktioniert, was unbedingt dem super Moderatorenteam zu verdanken ist, will ich (vor allem nicht mit meinem dritten Posting *rotwerd*) auf keinen Fall irgendwas ändern, von daher dachte ich mir wäre eine Art Mini-Newbie-Guide die einzige Lösung. Ich hoffe inständig das sich jetzt
niemand ans Bein gepinkelt fühlt, weil ich hier Sachen behaupte und krude Vereinfachungen anbringe.
Alles was ich hier geschrieben habe resultiert aus meinen persönlichen Impressionen aus diesem Forum. Da ich mir ja bald ein Messer zulegen will *freu* hab ich mich selbst hier informiert und dabei bemerkt das es nicht ganz einfach ist manche Informationen zusammenzubekommen (und sei es nur weil einem die richtigen Suchwörter fehlen). Ausserdem hoffe ich auf diese Weise auch Fehlinterpretationen meinerseits berichtigt zu bekommen, also zereisst mich wo ihr könnt, ich freu mich über noch mehr Informationen.
Ich hoffe das Thema halbwegs umrissen zu haben, ohne gröbere Patzer gemacht zu haben.
Am Ende noch ein Tipp für Leute die nicht so viel Geld ausgeben wollen:
"Sucht euch was ihr wissen wollt und dann nix wie weg" nur Spass, aber je mehr ich lese desto länger wird meine Wunschliste, leider macht das irrsinnig viel Spass, das alles, von daher wird meine Warnung wohl sowieso ins Leere laufen. Have Fun.
P.S. Mich würde immer noch die Sache mit der Schieferrückseite der BBs interesieren (siehe Dies und Das) (?@Norbert?)
P.P.S. Die meisten Preisangaben basieren auf Messer-Rödter. Diese Nachricht wurde am 27.07.2004 um 17:11 Uhr von Wiebel editiert. |