Diskussionsnachricht 000000
04.08.2011, 10:50 Uhr
DullBlade
registriertes Mitglied
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Folgende Schärfmethode, Ihr habt sie vielleicht auch schon gelesen, möchte ich auch mal heir erwähnen.
Ich habe sie gestern leicht abgewandelt getestet:
www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,16646.0.html
Mangels Ohkuzu Stein habe ich meine beiden Nakayamas verwendet.
Diese Methode benötigt ab dem 3000. eigentlich nur noch einen Stein! Und geschärft wird eigentlich nicht mit diesem Stein, sondern mit Schleifschlamm, welches mit bestimmen Naguras erzeugt wird.
In meinem Fundus habe ich ein winziges Bröckchen Naturnagura, keine Ahnung, welcher Klassifikation. Die obige Methode habe ich wie folgt abgewandelt ausgeübt:
Ausgangsbasis, mein kritisches Dorko, welches generell ein guter Rasierer ist, welches aber nur mit viel Mühe auf Sanfheit gebracht werden konnte. Es war auch noch nicht wirklich stumpf, weshalb ich nicht auf 1000er und 3000 gegangen bin.
Ich nahm also einen meiner Nakayamas, jener, der etwas weicher wirkt und rieb diesen mit dem Bröckchen Nagura an, bis ich einen milchigen Schleifschlamm erhielt. Darauf habe ich dann einige Schübe ausgeführt (30 je Richtung?), dann habe ich diesen Schleifschlamm mit Wasser verdünnt und wieder einige Schübe, danach wieder Verdünnung Schübe, bis ich schließlich den ganzen Schlamm abrieb und nur noch mit Wasser gearbeitet habe. Mangels einem weiteren, feineren Nagura, habe ich dann den "weichen" Nakayama mit einem härteren Nakayama angerieben und mit dann mit diesem slurry auf dem harten Nakayama weitergearbeitet. Die Idee war, mit dem Slurry des weichen Nakayama zu arbeiten. Nun folgten wieder Schübe, Verdünnen, Schübe, Verdünnen bis auch hier nur noch mit Wasser gearbeitet wurde. Danach ein bischen Chromoxid und Leder fertig. Heute früh dann nochmal geledert und rasiert.
So gut hat dieses Messer meiner Erinnerung nach noch nie frisch geschärft rasiert, so sanft war es noch nie.
Kurzum diese Methode ist erwähnenswert. Für die die mich kennen und meine manchmal etwas unorthodoxen Methoden nicht teilen, sei gesagt, dass ich hier den Rücken nicht mit einer weiteren Lage Klebeband beim Finisher abklebte. Weiter habe ich mir aufgrund des Ergebnisses sofort in Japan zwei echte Naguras bestellt. Verfügbar war ein Botan Nagura und Tenjou Nagura , die letztlich wohl mit Porto und Zoll mit ca. 50 € zu Buche schlagen werden, weil sie relativ groß sind. Meine Nakayamas und eigentlich brauchs nur einen, habe ich von 330mate ebenfalls für weniger als 50 Euro bekommen. D.h. mit ca. 100 Euro einem Stein und mehreren Nagura kriegt man ein Messer hervorragend scharf (Für den Alltagsgebrauch wird man auch ein leicht verrundetes Messer damit scharf kriegen, für den Grundschliff, der ja im Alltag selten vorkommt, empfielht sich wohl dennoch ein 1000er und eventuell 3000er).
Die Methode ist eigentlich die Gleiche, die auch beim Schleifen mit dem Belgischen Brocken propagiert wird. Nur ein Stein, Schleifschlamm der mit zunehmender Schleifdauer immer feiner wird.
Laut obigem Link werden so "Körnungen" zwischen 6.000 und 40.000 eingesetzt.
Sobald mein neues Wackerchen kommt, wird dieses ebenfalls auf dem Nakayama malträtiert, hoffentlich dann mit den neuen, echten Naguras. Ich werde dann weiter berichten.
Auf jeden Fall meinen Dank an Rokediet, der diese Methode im Parallelforum geschildert hat. Letztlich ist das Ganze aber nichts neues, wahrscheinlich haben die Barbiere früher das auch so gemacht, mangels Steinen. Die Methode setzt einen Kontrapunkt gegen die Steininflation.
-- mittlerweile über 20 auch mehrere noch mehr Chromoxid-Eigenbau; 4 ... |