Diskussionsnachricht 000004
30.11.2011, 12:18 Uhr
CaptnAhab
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speierling eine apfelart: ja, das stimmt, der speierling schmeckt an sich zwar sehr bitter (man kann die äpfelchen unbehandelt kaum geniessen) aber er wurde schon von den germanen geschätzt und dessen früchte sind - wenn man sie speziell behandelt (ich glaube, wenn man sie fermentieren lässt) - zu wunderbaren produkten zu verarbeiten. schnäppes und so weiter.
ausserdem ist sein holz sehr schön gemasert, sehr dicht und hart und sehr schön ebenförmig vom gefüge her.
ein seltenes, wertvolles "edelholz", das viel zu wenig bekannt und geschätzt ist.
ja, und es stimmt ebenfalls, dass in hessen noch die grössten (rest-) bestände der republik stehen. überhaupt: in hessen gibt es noch viele der alten streuobstwiesen und da stehen mehr von diesen lebenden arboretischen schätzen herum. (zb. elsbeere, mehlbeere usw.).
Tempeltom schrieb:
Zitat: | Danke für den Tipp. Es muss nicht immer Kent sein...
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exkurs: (/ot-an/)
Tempeltom, danke, du spielst sicher auf den besonders seltenen stirneinzug von groetsch-bürsten an: ja das ist schon was besonderes, wenn ein hersteller von bürsten diesen aufwändigen stirneinzug heute noch beherrscht. nur von kent weiss man das ja landläufig, dass die so unverwüstliche bürsten herstellen können. sogar das englische königshaus wird damit beliefert. und kent-bürsten kosten dessenthalben so richtig kohle, nämlich so um die 200 euro, oft mehr.
zur technik hier eine (versuchte) erläuterung, der fachmann möge über etwaige darstellungs-fehler hinwegsehen:
es werden von der stirnseite aus langlöcher in das bürstenholz gebohrt, nach achtern, richtung griff.
von unten werden dann noch die vielen kleinen borstenlöchlein gebohrt, die wiederum exakt auf die langlochreihen treffen müssen. so hat man also "unterirdische" tunnels, t-förmige verbindungskanäle, durch die die bürste mit borsten bestückt wird.
dann wird jede borste (= u-förmiges borstenbüschel) mit einem langen stift bzw einer speziellen zange einzeln durch das langloch von vorne her nach achtern mit dem "kopf" voran eingeführt, drinnen wartet schon eine hilfsdrahtschlinge, die das ende des borsten-u's, also die borsten, nach unten herauszieht. arretiert wird das ganze durch einen borstenschonenden und zugleich bruchsicheren "sperrriegel", der schlussendlich oben im kopf steckt und sich im langloch quer verkeilen lässt. so wird jede borste auf position gebracht.
absolut sichere befestigungsmethode. es gibt keine knickbrüche. es kann sich keine drahtkrampe lockern, zb. durch feuchtigkeit, oder im laufe der zeit.
und so geht das stück für stück weiter, erst im selben langloch, der reihe nach, von achtern nach vorne, bis zum letzten borstenloch. und nun weiter, langloch für langloch. bürste für bürste. zeitaufwändig, aber genial.
ende exkurs: (/ot-off/)
-- Gruss CA.
Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. (Konfuzius) Diese Nachricht wurde am 30.11.2011 um 12:59 Uhr von CaptnAhab editiert. |