Diskussionsnachricht 000010
09.12.2011, 19:36 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Hallo Hannes,
es geht hier überhaupt nicht darum, dem Verfasser irgend etwas zu unterstellen. Davon möchte ich mich distanzieren.
Du schreibst nämlich, Zitat: „aber wie kommen dann die bilder zustande. gefälscht wird er sie nicht haben, also allein durchs ziehen?“
Es geht um den Zusammenhang zwischen Ursache und Auswirkung.
Er unterscheidet offenbar zwischen zwei Arten des Grates, nämlich dem, der durch Ziehen auf dem Stein erzeugt wird und dem, der sich durch Schieben bildet. Beide nennt er Grat. Er unterscheidet beide offenbar nur in Bezug auf ihre Länge. Diese Unterscheidung trifft er nicht in Form einer Definition, die aus einer klaren Beschreibung hervorgeht sondern nur nebenbei und zwar in einer Anweisung zur Schleifrichtung.
Zitat S. 50,"1. Die Klinge wird nur rückwärts (also von der Schneide weg in Richtung Klingenrücken) über den Stein gezogen. Die Gefahr, dass die Klinge sich in den Stein hinein gräbt, ist bei dieser Schleifrichtung nicht gegeben. Der sich bildende Grat fällt zwar länger aus, als wenn man gegen die Schneide arbeitet. Jedoch besteht zwischen der Ablösefreudigkeit eines langen Grates gegenüber der eines kurzen nach meiner Erfahrung kein Unterschied."
Diese Anweisung mag auf irgend etwas zutreffen, aber nicht auf Rasiermesser. Denn hier wird grundsätzlich auf dem Stein geschoben und nicht gezogen. Folglich entwickelt sich auch nicht dieser labile, folienartige Metallrückstand, den er langen Grat nennt.
Beim Schieben bildet sich nämlich an der steinabgewandten Seite der Facette ein rollenartiger Aufwurf aus Stahl, durchsetzt mit Schleifpartikel. Er steht nahezu rechtwinkelig zur Facettenseite und wird beim Wenden des Messer auf dem Stein sofort beseitigt, um sich auf der anderen Seite wieder neu zu bilden.
www.bilder-hochladen.net/files/4aer-15-jpg.html
Schon auf einem 5000er ist er jedoch kaum noch wahrzunehmen und auf einem 8000er schon lange nicht mehr. Spätestens bei den ersten Zügen auf dem Leder oder auf einer Paste wäre dieser sich dann noch einseitig bildende, mikroskopisch feine Metallaufwurf (Bart) restlos verschwunden. Deshalb gibt es beim schiebenden Schärfvorgang nicht das Problem, mit dem der Verfasser zu kämpfen hat, denn er zieht vornehmlich auf dem Stein und schafft sich dadurch das Problem selbst, um dessen Lösung er sich zugestandener Maßen intensiv bemüht, bis schließlich rotieren Stoffscheiben zum Einsatz kommen müssen, um diesen „ Metalllappen“ zu beseitigen.
Auf S. 25,26,27,50 und 52 wird nämlich nur von Schleifzügen gesprochen. Die Schubvariante sucht man vergebens.
In diesem Thread ist die Thematik ähnlich abgehandelt worden.
forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=14481&page...
Ein persönliche Anmerkung: Vieles wird einfach in eine Diskussion hineingeworfen, ohne dass eine inhaltliche Auseinandersetzung damit stattgefunden hat. Das mag die Erfahrenen kaum beunruhigen. Es ist jedoch für Einsteiger ein Dilemma. Wenn hier von Hartnäckigkeit eines Grates gesprochen wird, lieber CaptnAhab, dann trifft das nicht auf uns zu. Mit diesem Problem haben wir nicht zu kämpfen.
Und noch etwas zur Begrifflichkeit, wie sie sich bei uns etabliert hat.
Wir kenne den Bart, den wir rasieren ( Scherz am Rande) , wir kennen aber auch den „Bart“, wie er oben beschrieben ist und wir kennen unseren (heiligen) Grat, den schneidenden Grat. Den in der erwähnten Arbeit kennen wir nicht, denn er entsteht beim Rasiermesserschärfen nicht.
Gruß
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius Diese Nachricht wurde am 09.12.2011 um 19:42 Uhr von Bartisto editiert. |