Diskussionsnachricht 000000
08.01.2012, 13:09 Uhr
ziphi
registriertes Mitglied
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Liebes Forum,
wie viele (und meiner Meinung nach trotzdem zu wenige) Menschen habe ich einen Hang zum Einfachen. Im Bereich der Badezimmerkultur bedeutet dies:
Ich begrüße es, wenn Menschen nach sich selbst duften. Das bedeutet nicht: stinken, sich nicht waschen oder auf alle Pflegeprodukte verzichten!
Es bedeutet, sich nicht mit einer Wolke aus Deo oder Parfum vor der Welt zu verstecken, denn man riecht von Natur aus gut.
Es bedeutet, sich nicht zu schämen, ohne Parfum, AS oder sonstigem Fremdduft aus dem Haus zu gehen, auch bei "schicken" Veranstaltungen, beim Tanzen oder beim Abendessen mit der Freundin / dem Freund.
Ich begrüße es, wenn meine Freundin sich nicht schminkt, auch wenn es mich nicht sonderlich stört, wenn sie es tut.
Gestern habe ich mir wieder das volle Programm (+Parfum) gegönnt und mich dann gefragt, ob die vielen aufgetragenen Düfte sinnvoll sind.
Denn Rasierseife hat einen Duft, ebenso wie AS / ASB und gegebenenfalls Parfum. Und auch der Körper ist eine Chemiefabrik der feinen Düfte für sich, und ich spreche nicht von Achselschweiß!
Diese Düfte mögen einzeln wundervoll sein, aber ist eine Kombination sinnvoll? Ist weniger nicht mehr? Schließlich möchte ich nicht riechen, als hätte ich bei Douglas alles zusammengekippt: an dem Laden außen vorbeizulaufen ist schon zu viel des Guten.
Ich halte die Verwendung von Pflegeprodukten in Maßen für angebracht: Nach dem Duschen wird mein Haar den ganzen Tag nach Shampoo riechen, muss ich da noch mehr nutzen?
Wenn ich jeden Tag mehrere besondere Düfte verwendete, verlöre es seinen besonderen Reiz. Genau, wie es für mich zur langweiligen Normalität würde, jeden Tag einen Anzug zu tragen, wenn ich jeden Tag einen trüge.
OT:
Ganz besonders fiel mir dies auf, als ich mir nach Wegfall einer alten Hose eine neue, qualitativ besonders hochwertige Jeans kaufte (ich trage im Alltag ausschließlich Jeans): Seit ich mich an diese gewöhnt habe, mag ich meine andere Hose nicht mehr so gern anziehen, obwohl sie zuvor immer "die bessere" gewesen war. Ist das nicht merkwürdig? So möchte ich mich überhaupt nicht entwickeln!
Aber zurück zur Gretchenfrage: Der Kult um die Rasur und die zugehörigen Produkte ist schön, aber widerspricht er nicht dem Hang zum Einfachen? Denn der Purismus, der Hang zum Einfachen ist es doch, der viele von euch ursprünglich zur Messer- oder Hobelrasur gebracht hat. Und plötzlich ist man mitten im Rausch der Aftershaves und Duftwässerchen - und merkt nicht einmal, wie weit man sich vom ursprünglichen Gedanken entfernt hat.
Wie haltet ihr es damit? Ich bin gespannt! |