Diskussionsnachricht 000063
06.10.2012, 11:11 Uhr
Frank OZ
registriertes Mitglied
|
Klingelingeling, die Post ist da, heissa hopsa trallala …
Mein Pur ist angekommen. Hatte mich heute Morgen extra nicht vor dem Frühstück rasiert, denn mir war so, als ob heute … und dann klingelte es.
Zur Sache, fünf Absätze. 1) Ich habe den Pur erst einmal bestaunt. Noch bevor ich die Heftklammer aus dem Klarsichttütchen geprökelt hatte, wusste ich: Der Pur fühlt sich gut, angenehmes Gewicht, wird gut in der Hand liegen—drei Annahmen, die sich umgehend bestätigten. Der dicke, glatte Griff mit der optimalen Verjüngung zum Kopf hin: Dazu fällt mir nur Art Deco ein, wunderbar. 42g Lebendgewicht mit der vom Dr. verordneten Timor im Hals, wie ich später feststellte: Perfekt. Pur liegt mir zwischen den Fingern wie … keine Ahnung, es passt alles.
2) Als ich den Pur aufschraubte kam mir das Gewinde ein bisschen dürr vor, was sicherlich bei einem etwas dünneren Griff – den dieses Gerät auf keinen Fall haben sollte! – nicht passiert wäre. Handarbeit, dachte ich. Dann freute ich mich am Metallgewinde im Griff, das ich bei meinem Roten Fetz vermisse, und dann klöterte der Kopf ein wenig. Nun, die Fertigungstoleranzen sind mit einem Merkur nicht und mit einem Eddy aus England überhaupt nicht zu vergleichen, sprich, sie sind suboptimal. Und deswegen musste ich die Timor ein wenig justieren, bevor sie linientreu eingespannt war.
3) Das macht aber nichts, denn auch bei meinem sehr gerne genutzten 37er kann ich der Klinge nicht einfach die Luft abdrehen, ohne etwas fingern zu müssen. Und es macht mir nichts aus, weil ich von der Technik des Gerätes zutiefst überzeugt bin und ich etwas Toleranz meinerseits angemessen finde. So auch beim Pur. Denn nicht nur die harmonische Gestaltung, ich scheue mich nicht, das Wort „schön“ in die Waagschale zu werfen, sondern auch die nun erlebte Rasur war äußerst befriedigend.
4) Der Pur mach seinem Namen alle Ehre, denn ich würde die Rasur als puristisch bezeichnen. Wie in diesen Spalten schon beschrieben ist er aggressiver eingestellt, als mein geliebter 11 C, aber lenkt nie vom Ritual ab, wie die bekannten Grobschnitter. Der Pur fährt genau auf der Spur, die ich beim VISION immer ganz knapp unterbiete, um auf der sanften Seite zu bleiben. Der Pur geht aber auch nicht darüber hinaus, sondern fährt sich, wie auf Kante genäht. Dem Dr. sei für dieses hervorragende Feintuning Dank! Und so zog ich heute mit Ballistol grundiert und Williams eingeseift (auch genial, übrigens) zwei Bahnen. Wegen zweier Mückenstiche am Kinn hatte ich Bedenken, aber es ist nichts passiert. Der richtige Winkel war wie von Geisterhand gefunden und ich konnte mich ganz auf’s Geräusch verlassen, um den Andruck zu regulieren. Das Ergebnis war eine famose Rasur. I like.
5) Hand ans Kinn: Der Pur ist eine große Freude. Nun werde ich ihn benutzen, bis die Timor fertig hat (ich lese allerorten, dass diese Klinge ja eher Müll sein soll). Und dann, gleiche Stelle, gleiche Welle, mehr Pures …
-- Gut rasiert - gut gelaunt! (Rotbart) Diese Nachricht wurde am 06.10.2012 um 13:16 Uhr von Frank OZ editiert. |