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NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » Ist dieser Riemen noch zu retten? » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1- [ 2 ]
Diskussionsnachricht 000000
20.06.2012, 14:11 Uhr
knipser
registriertes Mitglied




Ich habe heute diesen Riemen geschenkt bekommen.
Er wurde schon mal eingeölt und dann Jahre lang liegen gelassen. Der Riemen ist noch unbenutzt. Der Stoff auf der Rückseite war noch in Pergamentpapier eingewickelt, das natürlich schon in Auflösung begriffen war.

Wenn Ihr das Foto auf 100% anschaut, seht Ihr "Brüche" im Leder.

Frage an alle: Ist der Riemen zu gebrauchen, bzw. zu retten?

--
Viele Grüße, Robert

Beim Rasieren ist`s wie oft im Leben: Gut, wenn der Schaum im Pinsel für den dritten Durchgang reicht!

Diese Nachricht wurde am 20.06.2012 um 14:13 Uhr von knipser editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000001
20.06.2012, 19:53 Uhr
razor60
registriertes Mitglied


Hallo Robert,
sieht so aus, dass das Lederobermaterial brüchig geworden ist.

Das einfachte wäre ein Stück Juchtenleder in gleicher Breite auszutauschen. Denn der Griff und das Oberteil mit Ring ist doch noch zu gebrauchen.
Wenn Du einen Juchtenriemen Solo bekommst, kann ich Dir die Riementeile annähen, die Maschinen habe ich dafür, aber Juchtenleder verarbeiten wir nicht somit habe ich selber keins.
Du kannst den Riemen aber mal komplett mit Balistol einreiben dann die Oberfläche mit 2-300er Glaspapier anschleifen.
Falls die Risse dann noch da sind, würde ich nicht mit einem Messer darauf gehen.
MFG Andreas

PS. Sag mal wie hast Du die Fotos hier verlinkt? Einfach bei dem entsprechenden Bild die Adresse im Adressfeld Kopieren und im Text einfügen, oder wie?

--
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Plisson,

Diese Nachricht wurde am 20.06.2012 um 19:58 Uhr von razor60 editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000002
20.06.2012, 21:09 Uhr
knipser
registriertes Mitglied


Hallo Andreas,

danke für das Angebot! Der Riemen ist jetzt auf dem Weg zu einem Freund, der versuchen wird, den Riemen zu restaurieren.

Wenn das nicht mehr möglich ist, komme ich gerne auf Dein Angebot zurück.

Wo bekommt man Juchtenleder her?

Zum Verlinken der Fotos. Das habe ich heute auch zum ersten Mal gemacht. Ist ganz einfach. Gehe auf media.nassrasur.com. Melde Dich dort an. Dann kannst Du die Bilder dort hochladen. Den Link, den Du dort generiert bekommst, kopierst Du (strg+c) und stells ihn in Deinen Post hier im Forum ein (strg+v). Das ist alles.

--
Viele Grüße, Robert

Beim Rasieren ist`s wie oft im Leben: Gut, wenn der Schaum im Pinsel für den dritten Durchgang reicht!
 
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Diskussionsnachricht 000003
20.06.2012, 23:09 Uhr
razor60
registriertes Mitglied


Hallo Robert,

erstmal die Info zum Leder:www.leder-info.de/index.php/Juchtenleder

dann noch das Material:www.lederhaus.de/leder/guertelleder.php

oder hier:www.ebay.de/itm/Leder-Blankleder-natur-Dickleder-2-5-3-mm...

Andreas

--
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Diskussionsnachricht 000004
20.06.2012, 23:55 Uhr
Asphalthaut
registriertes Mitglied


Würdest Du das Gürtelspaltleder nehmen? Und gibts hier noch 50 andere, die auch noch einen Riemen brauchen?

--
Schleifen, polieren, schärfen, rasieren. So einfach ist das.
 
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Diskussionsnachricht 000005
21.06.2012, 09:05 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Mit Glattleder werdet Ihr nichts. Für Riemen braucht man angeschlif-
fenes (Nubuk) Leder -- und es muss schon die Fellseite sein, keine
Spaltseite, die ist zu grob. Und das sollte der Profi vor dem Zuschnitt
machen -- einen Glattleder-Riemen mit Schleifscheiben fein anzuschlei-
fen und der Riemen bleibt perfekt plan: klappt nicht.

--
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Diskussionsnachricht 000006
21.06.2012, 13:51 Uhr
razor60
registriertes Mitglied


Der Juchtelederriemen ist kein nubukiertes Leder!
Nubukleder hat durch den Schliff eine feine Velour- Oberfläche
Ist in aller Regel auch zu weich. Juchtenlederriemen ist ein biologisch
zugerichtetes und gegerbtes Leder mit feiner Oberfläche, aber auch
dicker und fester.
Ich habe gestern 3 mm Leder mit Pattex auf ein Brett geklebt
und dann auf einer großen Schleifmaschine 0,5 mm plangeschiffen.
Dann 100000er Diamantspray drauf und 2 Messer drauf abgezogen.
Beide 1A scharf, also besser wir auf dem Juchtenriemen.
Andreas

--
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Diese Nachricht wurde am 21.06.2012 um 13:54 Uhr von razor60 editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000007
21.06.2012, 19:32 Uhr
shaved
registriertes Mitglied


Asphalthaut schrieb:

Zitat:
Würdest Du das Gürtelspaltleder nehmen?

Nein, aber das hier:

www.lederhaus.de/riemen/lederriemen.php

Ziemlich dick, braucht etwas Klauenöl o.ä..

Dazu:

lederhaus.de/ringe/d-ringe.php

Sowie:

lederhaus.de/nieten/buchschrauben.php
 
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Diskussionsnachricht 000008
22.06.2012, 11:47 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


razor60 schrieb:

Zitat:
Der Juchtelederriemen ist kein nubukiertes Leder!
Nubukleder hat durch den Schliff eine feine Velour- Oberfläche
Ist in aller Regel auch zu weich. Juchtenlederriemen ist ein biologisch
zugerichtetes und gegerbtes Leder mit feiner Oberfläche, aber auch
dicker und fester.

Ich muss Dir leider widersprechen.

1) Genau diese feine, offene Velouroberfläche haben doch alle Streich-
riemen! Ein Riemen aus ungeschliffenem Glattleder ist viel zu ... glatt.
Und die Oberfläche des Narbenleders mit ihren großen Poren, Fältchen
und Narben finde ich höchstens bei wertlosen Riemen aus Pakistan (die
auch schon 'mal lackiertes Gürtelleder zu Streichriemen verarbeiten,
habe welche hier als schlechtes Beispiel)... Streichriemen, egal ob
Hängeriemen oder Schraubriemen, sind immer aus angeschliffenem Leder
gefertigt. Das Anschleifen macht das Leder auch nicht weicher (im Sinne
von strukturell weicher -- die Oberfläche fühlt sich natürlich weicher
an), die Festigkeit von Leder kommt nicht aus der obersten Schicht der
Narbenseite! Du meinst evtl. chemisch weichgemachtes Leder, das ist
Buckskin, nicht Nubuk.

2) Echtes "Juchtenleder" gibt es bei Riemen m.W. gar nicht (s.u.),
das ist schon lange (länger als dieser Riemen alt ist) ein Werbebe-
griff, der eine hohe Qualität suggerieren soll. Die "Juchtenriemen",
die ich kenne, sind alle streng genommen nicht aus Juchtenleder, denn
das wesentliche, die Behandlung mit für viele Nasen recht übel
riechendem Birkenteeröl, ist bei keinem durchgeführt. Echtes Juchten-
leder hatte einfach einen guten Ruf und ich bezweifle, dass es jemals
aus diesem Leder Streichriemen gab. Der Begriff ist/war ungeschützt,
da hat man vielen hochwertigen, vegetabil gegerbten, aber ansonsten
nicht so behandelten Ledern den Namen "Juchten" oder "Russischleder"
gegeben. Auch heutige gute Rindslederr-Abziehriemen sind vegetabil
gegerbt, dick und stabil. Und auf einigen steht Juchten...

3) Du hast Dir also gestern einen Glattlederrriemen selber angeschlif-
fen -- damit also nubukiert -- siehe (1). "Besser als Juchtenriemen"
will ich jetzt nicht kommentieren, da ich nicht glaube, dass es einen
Unterschied gibt.

Was würde ein *echter* Juchten-Abziehriemen taugen? Nicht viel, m.E.
Das Birkenteeröl tut der Abziehwirkung sicher nichts Gutes (imprägniert
halt) -- und Juchten ist auch nicht angeschliffen... Tolle Schuhe, aber
miese Riemen wäre meine Idee.

Gruß, Stefan.

--
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Diskussionsnachricht 000009
22.06.2012, 12:53 Uhr
razor60
registriertes Mitglied


Wir liegen beide richtig und falsch!

de.wikipedia.org/wiki/Nubuk

Das typische Nubukleder wird NICHT für Abziehriemen verwendet, sondern
mehr im Bekleidungs, Möbel und Automobilbereich zum Polstern, ich verarbeite es seit 30 Jahren.


Es mag sein das das "Juchtenleder" Oberseitig blankgeschliffen wird, wird aber dadurch nicht automatisch zum in der Branche bekannten Nubukleder!

www.lederzentrum.de/wiki/index.php/Rauleder

Was es alles auf dem Markt an "Leder" gibt glaubt man garnicht, vor zwei
Tagen kam noch ein Kunde zu mir mit einem seiner "teuren Disignerstühle"
Das Leder brach zu erst an allen Nähten aus, dann hatte sich seine Frau auf einen der Stühle gestellt und das Sitzleder war kommplett gerissen.

Äußerlich ein ca. 4 mm glattes braunes Leder, von der Rückseite zu sehen
war dicker Pappdeckel 3mm mit 1 mm aufgeklebtem Billigleder (Spaltleder)

Für unsere Riemen zum Schärfen scheinen mir eigentlich nur 2 Dinge wichtig zu sein: 1. Naturgegerbtes Rindleder in 3- 4mm Stärke,
2. glattgeschlifffener Oberseite.

Das was wir im Handwerk als Nubukleder verarbeiten ist 1-1,2 mm stark und sehr weich und atmungsaktiv, abziehen von Messern ginge wenn überhaupt nur wenn man es vollflächig aufkleben würde.

Also unsere Übereinstimmung bezieht sich darauf, das der Riemen von der Oberseite glatt sein muss, ob gespalten oder geschliffen.
Das das Spaltleder mindere Qualitätseigenschaften hat ist natürlich klar, es ist nicht so flexibel und neigt auch eher dazu brüchig zu werden. ( gesamte Stärke des Leders kann schnell 8 mm sein und wird dann in mehrere Schichten aufgespalten) früher für billige Schulranzen.

Heute geht die Industrie sogar so weit das minderwertige Spaltleder beschichtet, gefärbt und mit einer gleichmäßigen Narbung geprägt werden.

Das sind dann die Möbelangebote: Vorher 3999€ jetzt u. n. heute 798 €

Also so ein bischen Recht hatte wir beide.

MFG Andreas

--
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Diese Nachricht wurde am 22.06.2012 um 13:37 Uhr von razor60 editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000010
22.06.2012, 13:00 Uhr
razor60
registriertes Mitglied


Ach ja ich meinte "besser wie auf dem Juchtenriemen"

Das schreibe ich eher dem Diamantenspray 100000er Körnung zu und nicht meinem verwendeten Leder.

Ich habe unter dem elektr. Mikroskop eine superpolierte Schneide gesehen, die besser wurde als nach einem 8000er Stein.

Aber zugegeben rasiert hat das Messer auch vorher schon, war auch mehr eine Form von "spielen von erwachsenen", der Versuch.

Andreas

--
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Diskussionsnachricht 000011
22.06.2012, 13:55 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Uns muss klar sein, dass die Lederbezeichnungen selten einen Hinweis
darauf geben, ob das Leder für einen Abziehriemen geeignet ist. Klar
ist "Nubuk" beim Großhändler Ware für Schuhe und Co. und kaum dick
genug für unsere Ansprüche. Kein Lederhändler schert sich "einen Käse"
um das exotische Randgebiet "Rasiermesserriemen", welcher Lederhändler
hat schon Ahnung von Rasiermessern. Diese Fachkenntnis darf man beim
Ledereinkauf nicht dort erwarten, sondern muss sie selbst mitbringen!

Vermeiden will ich auch den hier suggerierten Eindruck, dass das Her-
stellen eines guten und haltbaren Riemens ein Kinderspiel und schlicht
das Zusammenbauen von 10 Teilen ist, die man sich billig im Internet
bestellt. Ein gut gefetteter Riemen wird elastisch, da wird man allein
mit Schraubnieten nichts, plan bleibt der Riemen dann unter Zug auf
Dauer nicht. Also zusätzlich kleben und besser noch vernähen, notfalls
lernen, mit der Lederahle umzugehen oder einen Sattler finden, der eine
Maschine für 6mm (2 x 3mm) Leder hat. Auch ist es wesentlich einfacher
(erst Recht für einen Profi wie Dich) einen Glattlederriemen (von
Spaltleder würde ich für Abziehriemen dringend abraten!) anzuschleifen,
der auf Holz geklebt ist -- bei einem losen Riemen ist das schon
anspruchsvoller, daher der Hinweis, dass die Riemenmacher schon ge-
schliffenes Leder kaufen, aus dem sie zuschneiden. Reduziert man die
Lederstärke nämlich bei seinen ersten Versuchen ungleichmäßig, verzieht
es sich unter Fettung und Belastung nach kurzer Zeit.

Also Hängeriemen-Selbstbau: man muss schon viel Zeit, handwerkliches
Geschick und tolle Ideen haben, um etwas hinzubekommen, dass mindestens
gleich funktional, haltbar und attraktiv und auch noch preiswerter als
ein "Serien-Hängeriemen" wird, den man für 30 Öcken fertig kaufen kann.
Ein Schärfriemen -- ein Stück Leder auf ein Holz kleben, um Schleif-
paste zu verwenden (oder gar dick mit grüner Farbe dichtzuspachteln) --
da sind die Ansprüche geringer, das ist klar.

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Diskussionsnachricht 000012
18.07.2012, 19:00 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Sooo, nachdem ich den Riemen nun einige Zeit in Arbeit habe, kommen
hier die ersten Infos:

Robert schickte mir den Riemen vor etwa 3 Wochen zu. Die erste ober-
flächliche Begutachtung ergab einen unbenutzten Zustand, der Riemen
wurde allerdings leider wie befürchtet unsachgemäß erstgefettet (das
unbekannte Öl wurde nur vereinzelt aufgetropft/aufgetupft) und dann
in der Mitte geknickt vermutlich mehrere Jahrzehnte (!) eingelagert.

Riemenoberseite vor jeglicher Behandlung

Wie im Bild zu sehen ist, ist das Leder extrem versprödet und rissig.
Das Ol hat sich nicht verteilt und ist einfach in der Tropfenform leicht
eingezogen und dann verharzt (siehe unten). Der Knick in der Mitte hat
das Leder strukturell an dieser Stelle noch etwas stärker als bereits
sonst zu erkennen geschädigt.

Das Öl ist offenkundig völlig ungeeignet gewesen. Es hat nicht nur
keinerlei konservierende Wirkung bzw. Schutz vor Austrocknung geben
können, es hat vielmehr zusätzlich das Leder geschädigt. Erstens ist
es im Laufe der Jahre komplett verharzt, also trocken, hart und
brüchig geworden, zweitens hat es bei den größeren Tropfen noch im
flüssigen Zustand durch seine chemische Zusammensetzung Löcher tief
in die Lederoberfläche "gefressen", wie man es z.B. auch von der
Wirkung alter (Eisengallus--)Tinten auf Papier kennt.

3-dimensionale (tiefenwirkende) Beschädigung des Leders durch das Öl

Vor der strukturellen Stärkung bzw. dem Versuch, durch korrekte Fettung
die Integrität des spröden Leders wiederherzustellen, musste die Ober-
fläche bearbeitet und das verharzte Öl entfernt werden, da zu befürchen
stand, dass durch die Fettung und Durchwalkung die verhärteten Harz-
tropfen das Leder mechanisch weiter schädigen und/oder eine Erweichung
des alten harzigen Öls die Substanzen erneut freisetzt, die zum Loch-
fraß geführt haben, was das Leder auch zukünftig weiter beschädigen
könnte.

Zur Auswahl standen als "brute-force"-Methode das Abschleifen der Ober-
fläche bis unter die zerstörten Strukturen oder ein riskanter Versuch,
das verharzte Öl zumindest teilweise aus dem Leder herauszulösen. Da-
bei war de Befürchtung, dass das Öl sich löst und noch tiefer in das
Leder eindringt. Trotzdem entschied ich mich, auf einem begrenzten
Areal eine Anlösung zu versuchen -- nicht zuletzt, um die Natur des
Öls bzw. seiner Wirkung besser zu erkennen. Benutzt wurde eine spe-
zielle, stark mit Lanolin überfettete Lederseife, die nach der Reini-
gung nicht entfernt werden muss.

FORTSETZUNG FOLGT...

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Diskussionsnachricht 000013
19.07.2012, 08:53 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Es sollte ein Versuch mit Lederseife unternommen werden. Beim (durchaus
möglichen) Totalverlust des Leders war ein Heraustrennen des alten
Lederstreifens und Ersatz durch einen neuen geplant. Bei erfolgloser,
aber nicht zerstörender Reinigung sollte zunächst ein Versuch über das
Abschleifen der Oberfläche erfolgen.

In einem kleinen Gefäß wurde die Lederseife mit etwas Wasser aufge-
schäumt und mit einem Wattestäbchen auf einem mittelstark betroffenen
Areal des Riemens aufgetragen. Es löste sich sofort ein dunkelbrauner,
aus völlig zerstörten Lederfasern bestehender Brei.

Versuch mit Lederseife

Beim Abreiben zeigte sich eine größere Menge Ledermaterial als Krümel
wie die "Gummiwürste" beim heftigen Radieren.

nach dem Abwischen zeigt sich viel loses Ledermaterial

Nach dem Antrocknen der angereinigten Stelle wurde diese zudem hart und
spröde, so dass das Vorgehen sofort abgebrochen wurde. Es war klar,
dass der Riemen auf diese Weise bis in die Tiefe mit dem harzigen Öl
verdorben wäre und definitiv einen neuen Lederstreifen bräuchte.

Der nächste logische Schritt vor dem mühsamen und teuren Auswechseln
des Leders war der Versuch, die Oberfläche abzuschleifen. Dies sollte
möglichst viel von dem Harz und der rissigen, angefressenen Oberfläche
beseitigen und die Riemenfläche ebnen.

Da der Lederstreifen eine Dicke von etwa 3mm aufwies und die Löcher
wenige Zehntel Millimeter tief waren, bestand die Hoffnung, mit einem
Anschliff von ca. 0.5mm auszukommen. Ob dies noch eine brauchbare
Oberfläche (Schleifleder statt geschliffenem Spaltleder) ergeben würde,
musste sich zeigen. Einen weiteren Festigkeitsverlust befürchtete ich
nicht, zumal der Rücken des Lederstreifens offenbar sehr haltbar mit
einer Grundierung stabilisiert war und die abzuschleifende Oberfläche
ohnehin komplett rissig war. Die Frage war: wie tief war das harzige Öl
in die Tiefe eingedrungen und war das Leder überhaupt strukturell zu
retten nach diesen Jahrzehnten der Austrocknung.

FORTSETZUNG FOLGT...

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Diskussionsnachricht 000014
19.07.2012, 19:38 Uhr
mori
registriertes Mitglied


"vor dem mühsamen und teuren Auswechseln
des Leders"


... also die geschätzten 20 Stiche auf jeder Seite aufzutrennen und den Lederstreifen durch einen neuen zu ersetzen is nicht wirklich aufwendig und teuer auch nicht... ???
Man hat ja sogar schon die Sticklänge vorgegeben ^^
 
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Diskussionsnachricht 000015
19.07.2012, 19:58 Uhr
razor60
registriertes Mitglied


Oder Du sendest mir einen Lederstreifen zu und ich nähe ihn an.

Eine Maschine die 6 mm näht habe ich zufällig in der Werkstatt und kosten würde es dich nur den Versand.

Ich glaube nicht an eine Wiederbelebung des Gürtels, der hat den Zenit
überschritten.

Andreas

--
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Diskussionsnachricht 000016
20.07.2012, 10:25 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Ich spreche hier generell für Leute, die einen alten Riemen erben oder
ergattern. Mühsam ist allein das Besorgen eines guten Riemens und wenn
man nicht an 3mm vegetabil gegerbtes Schleifleder kommt, muss man Euer
Glattleder auch noch selber schleifen. Und 3mm Leder nähen finden doch
sicher auch die meisten Leute mühsam. Teuer: wer tägllich Leder verar-
beitet, kommt preiswert 'ran, aber umsonst ist es nicht, dazu Versand
etc. Evtl. muss man auch den exakten Zuschnitt in Auftrag geben, der
ist bei einem Austausch ja vorgegeben.

Bei diesem vorliegenden Riemen spielen noch zweierlei Überlegungen mit:

a) Erhaltung vor Veränderung
Der Riemen stammt von einer berühmten Person, insofern ist die
Konservierung einer invasiven Restaurierung vorzuziehen

b) kein Funktionsgewinn durch Austausch
(leider muss es jetzt 'raus, Robert) Der Riemen kann auf keinen Fall
mehr benutzt werden, sondern ist ein Museumsstück -- das dünne be-
schichtete Glattleder an den Enden und zur Griffbespannung ist spröde
und brüchig wie verwitterter Karton -- richtig Zug auf das Ding und
Griff sowie Abschlüsse zerlegen sich.

Insofern ist interessant, den Riemen zu konservieren -- überraschender-
weise... ach ich greife vor.

--
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Diskussionsnachricht 000017
20.07.2012, 11:30 Uhr
Grognar
registriertes Mitglied


Langsam wird das hier zur Nervenfolter..

Was wird denn jetzt mit dem Riemen?
Und was ist das für eine mysteriöse berühmte Person?
 
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Diskussionsnachricht 000018
20.07.2012, 13:28 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Zur berühmten Person muss Robert einen kurzen Satz schreiben, wenn er
das mitteilen will -- sonst wird's Off-Topic...

Das Schleifen geht los:

Geschliffen habe ich mit einem Akkuschrauber (nicht zu schwer, für
gute Kontrolle) und einem speziellen Mooskummikonus, der an der runden
Stirnseite mit Klett versehen ist -- man kann dann verschiedene Schleif-
papiere (mit Gegenklett) schnell auswechseln. Ich begann mit 120er-
Korn, da das Leder und die Harztropfen steinhart waren. Die Papiere
setzen sich immer wieder schnell zu, regelmäßig mit einem Borstenpinsel
(zum Malen, nmicht zum Rasieren ) freimachen. Und ruhige Hand!!!

erster Anschliff

Man sieht, wie tief zahlreiche Oltropfen eingedrungen sind, bevor sie
verharzt sind...

Wow, da muss ja einiges 'runter!

Schnell wird das nicht gehen...

Die Stelle mit dem Lederseifen-Versuch

Detail der gleichen Stelle

Beim Lösungsversuch mit der Lederseife hat sich wie befürchtet Harz
aufgelöst und ist als Fleck wieder hart geworden. Nur gut, dass es nur
die kleine Stelle war und wir ein tieferes Eindringen verhindert haben.
Der ganze Riemen wäre jetzt ein schwarzes Brett, hätten wir großflächig
gearbeitet. Wäre das Leder lose (nicht im System vernäht) und nicht auf
der Rückseite versiegelt und stabilisiert, hätte man anders arbeiten
können. Ein Handschuh-, Gürtel- oder Taschenleder hätte man mit der
Lauge tränken und durchwalken und so das Harz gründlich auswaschen
können -- hier nicht möglich.

FORTSETZUNG FOLGT...

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Diskussionsnachricht 000019
20.07.2012, 13:35 Uhr
Asphalthaut
registriertes Mitglied


...beeil Dich Stefan! Es sind zwei vorgelederte Messer zu Robert unterwegs. Sie halten wohl 2-3 Rasuren ohne Ledern durch, aber dann brauchts nen Riemen! Am Ball bleiben!

--
Schleifen, polieren, schärfen, rasieren. So einfach ist das.
 
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Diskussionsnachricht 000020
20.07.2012, 19:17 Uhr
knipser
registriertes Mitglied


Grognar schrieb:

Zitat:
Und was ist das für eine mysteriöse berühmte Person?

Klickst Du hier: blog.nassrasur.com/2011-04-28/alte-liebe-rostet-nicht-der...

--
Viele Grüße, Robert

Beim Rasieren ist`s wie oft im Leben: Gut, wenn der Schaum im Pinsel für den dritten Durchgang reicht!
 
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Diskussionsnachricht 000021
20.07.2012, 20:33 Uhr
Bushberti
registriertes Mitglied


Ich finde es wirklich lobenswert das ihr das alte Stück um retten wollt.Aber in meinen Augen ist da kein Glücklicher Ausgang in Sicht.Die Schäden scheinen zu gravierend und irreparabel.Trennt den Riemen aus den Endstücken und Beerdige das seelige Stück auf dem Rasierzubehörfriedhof.Setzt einen neuen Riemen ein pflegt diesen ordentlich-so das der Besitzer lange Freude daran hat.

LG Roberto

--
„Um das Gewicht der Barthaare, die ich verloren, hat mein Verstand zugenommen.“

Diese Nachricht wurde am 20.07.2012 um 20:34 Uhr von Bushberti editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000022
20.07.2012, 21:39 Uhr
razor60
registriertes Mitglied


Oder klebt eine Lederschicht 1-2 mm auf den Riemen, wenn der alte unbedingt bleiben soll.

Dann ist er wieder gebrauchsfertig !

Oder laßt ihn wie er ist, dann ist er ein Stück für die Vitrine.

--
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Diskussionsnachricht 000023
22.07.2012, 14:15 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Der Riemen ist wunderschön, aber leider sind gerade die Endstücke und
der Griff das eigentliche Problem (zu spröde für eine Belastung), so
dass aus einer Restaurierung eine Konservierung wurde. Der Riemen ist
entgegen Eurer Befürchtung eigentlich nicht das Problem. Dur ansehnlich
ist er nicht, daher meine Arbeit. Diese ist übrigens schon lange abge-
schlossen, dies hier ist eine Nacherzählung...

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Diskussionsnachricht 000024
22.07.2012, 16:34 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Das angekündigte Abschleifen ist eine mühsame Angelegenheit und macht
nur "Sinn" (wie passend), weil hier eine Konservierung des Original-
materials einen ideellen Wert erhalten könnte.

Lederseite nach ca. 30 Minuten Abschleifen

Schwierig bei rotierenden Schleifarbeiten sind immer Wanderungen des
Schleifblocks, so dass man extrem vorsichtig vorgehen muss. Leider
ist auch hier ein kleines Malheur passiert, in einer Zehntelsekunde
nachlassender Konzentration hat die Scheibe ein sprödes Endstück be-
rührt und einen Chip herausgeschlagen... Am besten eine Pause machen...

Die Versprödung ist leider sehr weit fortgeschritten...

Wie vorhin schon gemeldet, sind die Endstücke leider extrem spröde,
wie man an den Seiten sieht, wo die Metallaufhängung beginnt. Aufgrund
der geringen Materialstärke der rotbraunen Endstücke lässt sich das
auch nicht beheben. Gleiches gilt für die hauchdünne Lederhülle der
Handgriffbespannung. Durch die fehlende Benutzung ist es rissig und
brüchig wie stockiger Karton.

Leidet Leder nicht durch das ewige Anfassen? Nein, das Fett der Hand
ist gut für die Konservierung von Leder -- in Leder gebundene Bücher,
die unter regelmäßigem Gebrauch und "Handhabung" viele Jahrzehnte
ohne zusätzliche Lederpflege überdauert haben, trocknen bei Vernach-
lässigung in wenigen Jahren aus und gehen kaputt.

Nach weiteren 20 Minuten habe ich das Schleifen eingestellt und sorge
mit einer 320-Scheibe noch für eine feine, samtartige Oberfläche.

Weiter schleifen wir nicht...

Es sind noch vereinzelt Flecken zu sehen, allerdings sind diese nicht
verhärtet, sie wirken fast wie reine Verfärbungen. Wir werden hier das
Schleifen nicht fortsetzen, es soll ja auch noch Leder übrig bleiben
und die größten Tropfen sind offenbar zumindest in feinen Spuren sehr
tief eingezogen.

Der nächste Schritt wird nun das Fetten sein. Ich entschied mich schon
vor beginn der Arbeiten für Klauenöl (Neatsfoot Oil), da dieses sehr
tief eindringt und wir das extrem durchgetrocknete Leder ja bis in die
Tiefe versorgen wollen.

Das Öl hat auch noch den netten Nebeneffekt, dass es das Leder (je
nach Ölmenge) dunkler macht, viel stärker als feste Fette oder (für
Streichriemen unerwünschtes) Wachs. Eventuell werden die verbleibenden
Flecken viel weniger sichtbar. Hier sieht man, wie dunkel der Riemen
bei noch ganz frischem Öl ist, bevor es ganz eingezogen ist.

Wirkung des frisch aufgetragenen Klauenöls

FORTSETZUNG FOLGT...

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