Diskussionsnachricht 000000
20.11.2004, 14:40 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied
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Das Thema „Schick“ ist gemäß SUFU sehr dünn gesät. Erfahrungen haben vielleicht nach dem Suchergebnis rd. drei Mitglieder.
Ich habe selbst die Schick-Ära hierzulande nicht bewußt mitbekommen So konnte ich kürzlich die Erfahrung mit einem ersteigerten System reproduzieren, eine Zeitreise in die 70er machen (das ursprüngl. System gibt es seit den 20er Jahren). Besonders in den USA wird der Schick noch recht gern verwendet, zumal noch Klingen, wenn auch von anderen Herstellern, angeboten werden.
Mit kommt Schick nicht wie ein Systemie (wie hier allgem. verstanden), sondern eher wie ein halber Hobel vor, da nur eine Schneide zur Anwendung kommt (natürlich ist die Klingenhaltung beim Schick anders als beim Hobel). Allein das Klingenspendersystem ist faszinierend. Es gibt keine Plastikabfälle, die Klingen werden aus einem Metallbehälter heraus bequem in einen Metallhalter geschoben, wobei die Altklinge rausgedrückt wird.
Es gab mal eine Werbung, die einen eingeschäumten roten Ballon zeigte und einen Schick, der eine Bahn rasierte:„...selbst einen Luftballon rasiert der Schick injector“.
Die Klinge kam mit einem 3-Phasen-Schliff und war Platin+Chrom veredelt.
Laut damaliger Werbung: „Die Injector-Klinge ist millimetergenau eingepaßt und darum beim Rasieren absolut schwingungsfrei. Deshalb können Sie sich praktisch nicht mehr schneiden.“
Es gab (gibt?) sogar einen 2-Klingen-Injector: zwei übereinandergeschweißte (oder gelötete) leicht versetzte Einzelklingen im Spender (bemerkenswert: eine plastikfreie Doppelklinge!). Dieses System wurde dann von einem 2-Klingen-Systemie (Schick II) abgelöst (2 Schneiden in Kunststoff+Spender-Kassette), vergleichbar mit dem Gillette GII (Seitwärts-Aufstecken des Klingenblocks auf den Halter).
Somit kann man aktuell vielleicht 4 Nassrasierer-Typen unterscheiden: Rasiermesser, Hobel, Schick und Systemrasierer (das Bandklingensystem Techmatic hat sich dagegen gar nicht durchsetzen können – war aber techn. gesehen recht bemerkenswert)
Hat jemand selbst eine „Schick-Zeit“ hinter sich und kann von diesen Erfahrungen im Vergleich zu heutigen Nassrasieren sprechen, hat insbes. Erfahrungen im Vergleich Hobel zu Schick?
Ich habe leider keinen Test mit frischen Klingen machen können. Die orginalverpackten, die ich nutzte (die Blind-Klinge habe ich natürl. rausgedrückt) hatte best. ihre 30 oder mehr Jahre auf dem Buckel.
Die Wangen rasierte der Schick prächtig, aber am Hals konnte ich den Ballontest nicht mehr nachvollziehen, allerdings die Farbe rot wiedergeben, da der Schick mir einige Schnitzer verpaßte (bzw. ich mit ihm), die ich nur mit etlichen Alaunstift-Anwendungen versiegeln konnte. Entweder die Klinge ist nichts mehr oder ich muß vorsichtiger mit dem Ding sein.
Wahrscheinl. verleitet der Systemie-ähnl. Halter zu einem leichtsinnigeren Umgang.
Im 2. Versuch klappte es am Hals dann besser, der Winkel ist wohl entscheidend und man muß vom Hobel her kommend wieder umdenken. |