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NassRasur.com-Forum » Rasierhilfsmittel und Pflegeprodukte » Frage zum Alaunstein (Schwer) » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1- [ 2 ]
Diskussionsnachricht 000000
13.12.2004, 16:48 Uhr
aufmessersschneide
registriertes Mitglied


Hallo,
kann mir jemand sagen ob ein Alaunstein (z.B. der von Messer Rödter) das gleiche ist wie ein Alonit? Dieser besteht aus Kalium, kalziumsalzen und Aluminiumsulfat.
Welche Bestandteile hat der Alaunstein?
Jetzt sind mal die Chemiker unter euch gefragt.

--
Ein - schläger ist nicht immer ein sich nass Rasierender.
Und wat is mit Tee???
 
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Diskussionsnachricht 000001
13.12.2004, 19:11 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Im Thread "Alauenstein zur Blutstillung" ("Alauenstein" wurde so geschrieben) ab 16.11. ist einiges zu lesen, was Deine Fragen (oder einen Teil der Fragen) beantworten dürfte.
Diese Nachricht wurde am 13.12.2004 um 19:12 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000002
13.12.2004, 19:45 Uhr
aufmessersschneide
registriertes Mitglied


Schon nich schlecht aber nicht 100% beantwortet. Ein Vergleich beider Steine in der Zusammensetzung hätte ich mir gewünscht.

Alaun vs. Alonit

--
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Diskussionsnachricht 000003
13.12.2004, 20:20 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Dafür müßte ich 100%ig wissen, was "ein Alonit" ist. Diese Bez. finde ich nicht in Chemiebüchern, auch nicht im Lexikon und auch nicht im Internet - ein mineralogischer Fachausdruck?
 
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Diskussionsnachricht 000004
13.12.2004, 21:48 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


dailysoap schrieb:

Zitat:
Dafür müßte ich 100%ig wissen, was "ein Alonit" ist. Diese Bez. finde ich nicht in Chemiebüchern, auch nicht im Lexikon und auch nicht im Internet - ein mineralogischer Fachausdruck?

Hat mich doch stutzig gemacht - was ein Buchstabe alles ausmachen kann.
Es muß Alunit heißen:

www.a-m.de/deutsch/lexikon/mineral/sulfate/alunit.htm

Der Unterschied ist also: Alunit kommt natürlich vor (und enthält möglicherweise kein Hydrat) und der Alaunstein (für Rasierzwecke oder als Deo) wird synthetisch gemacht.
Alaun (Kalialaun) ist ein Doppelsalz, genauer Kaliumaluminiumsulfat (mit Kristallwasser (12- oder 24-hydrat)): K2Al2(SO4)4·24 H2O.
Meistens besteht der "Alaunstift" überwiegend aus billigerem Aluminiumsulfat und enthält noch etwas Alaun (damit noch Alaunstift sagen kann).
Im Labor erhält man Alaun durch Zusammengießen der Lösungen von Aluminiumsulfat und Kaliumsulfat und durch nachfolgendes Auskristallisieren. Bei der technischen Herstellung wandelt man Ton oder Kaolin durch das Erhitzen mit Schwefelsäure in Aluminiumsulfat um und gibt dann das Kaliumsulfat hinzu:
Al2(SO4)3 + K2SO4 -----> 2 KAl(SO4)2 (= Alaun)

Diese Nachricht wurde am 13.12.2004 um 22:03 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000005
14.12.2004, 09:45 Uhr
aufmessersschneide
registriertes Mitglied


Tolle Erklärung. Danke schön.

Könnte man abschließend sagen das ein Alunit besser für die Rasur Nachbehandlung ist, da er hochwertiger ist, als ein Alaunstein?

Ich frage deshalb weil ich einen Alunitstein zuhause habe, der aber nur als DEO Stein bezeichnet wird. Wenn der aber auch für die Rasur zu gebrauchen ist und dabei noch hochwertiger ist, dann steht einer Benutzung nichts mehr im Wege.

Zu erhalten ist er hier

--
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Diese Nachricht wurde am 14.12.2004 um 09:47 Uhr von aufmessersschneide editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000006
14.12.2004, 12:22 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Bitte, gern geschehen.
Was steht auf diesem Deo-Stein als Zusammensetzung drauf?
Dieser und andere Deo-Steine vermitteln das Bild, man hätte die Kristalle bergmännisch abgebaut bzw. sie wären natürlich entstanden, was meistens oder gar nicht der Fall ist.
Daher behaupte ich, dieser Deo-Kristall ist höchstwahrscheinl. kein Alunit-Stein.
Aus Kostengründen werden die Kristalle technisch hergestellt und da Alaun wunderbar kristallisieren kann (habe in der Schulzeit mal einen 0,8 kg-Kristall über Monate Dauer gezüchtet, den würde ich auch nicht Alunit nennen) entsprechend Kristalle gezogen und verkauft. Selbst wenn man Alaunschiefer oder Alunit nehmen würde, müßte man diese Stoffe sicher auslaugen und umkristallisieren usw.
Entscheidend für die Behandlung kleiner Wunden (wie beim Rasieren) ist die zusammenziehenden Wirkung. Das geht auch mit dem billigeren Aluminiumsulfat. Daher bestehen die Deo-Kristalle und der Alaunstift überwiegend aus einer Mischung von Aluminiumsulfat u. Alaun. So kann könnte man eigentl. den Deo-Stift auch als Blutstiller verwenden - einfach ausprobieren. Der Balea-Blutstiller besteht z.B. aus 89 % Aluminiumsulfat und nur zu 11 % aus Alaun.
Da man unterschiedliche Erfahrungen mit der Blutstillung macht, hatte ich vermutet, daß die Zusammensetzung eine Rolle spielen könnte.
Die interessante Frage wäre: gibt es überhaupt Blutstiller und Deo-Kristalle aus natürlichem Alaun, oder: gibt es beides, wo der Anteil zu 100 % aus Alaun oder überwiegend Alaun im Gegensatz zu Aluminiumsulfat besteht?

Bsp. für natürliche Gewinnung von Alaun:

www.alaunwerk.de/alaun.htm

Diese Nachricht wurde am 14.12.2004 um 12:41 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000007
14.12.2004, 14:05 Uhr
aufmessersschneide
registriertes Mitglied


Habe extra bei der Firma angerufen und nachgefragt.
Er besteht aus Kalium, kalziumsalzen und Aluminiumsulfat. Es wäre angeblich ein ein Alunit.

Morgen früh probier ich den Stein mal aus und werde berichten.

--
Ein - schläger ist nicht immer ein sich nass Rasierender.
Und wat is mit Tee???

Diese Nachricht wurde am 14.12.2004 um 14:43 Uhr von aufmessersschneide editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000008
15.12.2004, 10:38 Uhr
aufmessersschneide
registriertes Mitglied


Heute morgen habe ich den DEO Stein mal getestet.
Nass gemacht und drüber über die frischrasierte Haut. Brennt ganz leicht und auch nur ganz kurz. Hatte dann aber ein sehr angenehmes gefühl. Die Haut spannte überhaupt nicht so wie sonst. Auch mein Nivea Aftershave Balsam zog ein wie von selbst. Keine gerrötete Haut. Nichts.
Also ab sofort benutze ich ihn immer.
Ein riesen Stein für nur 5 Euronen. Mein letzter hielt fast 2 Jahre. (als Deo). Da kann man nich meckern.

--
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Diskussionsnachricht 000009
15.12.2004, 13:32 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Ob "Stein", "Kristall", "Mineral", die "Chemie" ist rein bezogen auf "Alaun" gleich.

Auch die Naturkosmetiker züchten (wörtlich) fleißig Kistalle. Ein Hersteller: "Unsere Kristalle werden in reinem Quellwasser durch z.T. 30fache Kristallisation zu immer höherer Reinheit gezüchtet und sind damit durch ihre Homogenität ausgezeichnet hautverträglich und besonders wirksam."

Ich habe bisher keinen Blutstiller-Stick gefunden, der aus 100 % Kalialaun besteht. Diejenigen, die ich kenne, bestehen hauptsächlich aus Aluminiumsulfat und dann noch einen Schuß Alaun.
Kann auch sein, daß Aluminiumsulfat eine kräftigere zusammenziehende Wirkung hat als Alaun und deshalb (neben der Preisgünstigkeit) in der Zusammensetzung überwiegt.

Auch der Manufactum-Blutstiller z.B. besteht in erster Linie aus Aluminiumsulfat. Dagegen besteht der "Alaun-Stein" (für Deo-Zwecke) von Manufactum aus 100 % Kalialaun, was gegenüber anderen Produkten keine Selbstverständlichkeit ist: 115 g, 7,90.

Schaue mal bei Gelegenheit im Handel nach, aus was die marktgängigen Kristalle bestehen. Da mein Stick schon mal in drei Teile zersprungen ist und das eine oder andere Bruckstück bereits ziemlich angenagt aussieht, könnte ich es mal mit einem 100%-igen Alaun-"Stein" versuchen.

P.S.: kleine Geschichte am Rande:
Bei der Suche nach Rasierstick/Alaun im Internet gefunden – bitte keinen Lötkolben für die Cuts!

Autor unbekannt:„Ich habe an einem Weihnachtsfeiertag vor einigen Jahren meinen Vögeln die Krallen geschnitten und dabei eine Kralle sehr weit unten erwischt. Das Blut war einfach unstillbar und ich ganz verzweifelt. Während mein Mann in die Notfallapotheke unterwegs war, wegen blutstillender Watte, kam mir die Idee mit dem Rasierstick. Es hat prima funktioniert und die Blutung kam sehr schnell zum Stillstand. Der Vogel hat nur einmal kurz weggezuckt, weil es sicherlich brannte. Ich kenne die genauen Inhaltsstoffe jetzt nicht - vermute aber es ist Alaun. Solange der Vogel nicht den ganzen Stick vertilgt, dürfte das eigentlich unproblematisch sein. Man kann auch den Nagel in ein Stück Kernseife drücken oder - das wäre für mich aber die letzte Möglichkeit - mit einem Lötkolben verschweissen“

Diese Nachricht wurde am 15.12.2004 um 14:01 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000010
15.12.2004, 17:54 Uhr
Poetl
registriertes Mitglied


Hallöle.
Ich bin zwar neu hier, mir ist aber aufgefallen, dass die Leute hier Wert auf Athentizität zu legen scheinen. Was liegt da näher als sich einen Alaun selbst zu "züchten"? Es kann doch nicht so schwer sein Kalium- und Aluminiunsulfat zu besorgen. Sollte dies wider Erwarten doch der Fall sein, vergesst meine "grossartige Idee".
Einen schönen Tag noch.

--
Ich bin gegen Signaturen
 
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Diskussionsnachricht 000011
15.12.2004, 17:59 Uhr
Olivia
registriertes Mitglied


Sicher interessant, aber die Alaunsteine im Handel unterscheiden sich sicher nicht sehr vom Eigenbau. Allerdings ist Alaun in der Apotheke erstens schwer zu kriegen, weil Apos mit Rohstoffen immer seltener werden, und zweitens auch nicht ganz umsonst. (Brauch immer welches für die Hortensien, deswegen.... so 100 Gramm Pulver waren auch ungefähr 5 Euro)

--
 
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Diskussionsnachricht 000012
15.12.2004, 18:08 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Poetl schrieb:

Zitat:
Hallöle.
Ich bin zwar neu hier, mir ist aber aufgefallen, dass die Leute hier Wert auf Athentizität zu legen scheinen. Was liegt da näher als sich einen Alaun selbst zu "züchten"? Es kann doch nicht so schwer sein Kalium- und Aluminiunsulfat zu besorgen. Sollte dies wider Erwarten doch der Fall sein, vergesst meine "grossartige Idee".
Einen schönen Tag noch.

Hab´ich doch oben angesprochen, die Möglichkeit des Kristallzüchtens.
Aber meinen 800-g-Brocken, der etwas blaß geworden ist im Lauf der Jahre, werde ich nicht als Blutstiller benutzen... .
Es ist auch nicht schwer Alaun zu besorgen. Man kann gleich das Alaunpulver kaufen (nicht erst die beiden Sulfate getrennt) in heißem Wasser lösen (gesättigte Lösung), Bindefaden rein (in die Mitte) und langsam abkühen lassen. Erste Kristalle bilden sich. Den schönsten behält man im Auge und trennt die anderen ab. Dann wird dieser Krsitall wieder in eine
übersättigte warme Alaunlösung gehängt und abkühlen lassen und so fort.
Falls der zunehmend größer werdende Kristall mal kleiner werden sollte oder am nächsten morgen verschwunden sein sollte, dann war die Lösung nicht gesättigt und der Kristall löste sich auf. Kein Alu-Gefäß nehmen weil Alaun sauren pH-Wert hat.
Aber ehrlich gesagt nur für den Zweck "Deo" oder "Blutstiller" wäre mir das zuviel Aufwand (Gerätschaften, Pulver usw.), wo etwa 60-g-Kristalle in der Drogerie ca. 2-3 EUR kosten.
Außerdem muß man gehörige Mengen Alaun allein dafür verbrauchen, um die Lösung zu sättigen, also wesentlich mehr Pulver einsetzen, um mengenmäßig einen kleineren Kristall rauszubekommen.

Diese Nachricht wurde am 15.12.2004 um 18:41 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000013
08.01.2005, 11:02 Uhr
Pit
registriertes Mitglied


Schönen guten Tag,

es ist eigentlich unmöglich mit Hausmittelchen einen schönen großen Alaun-Kristall zu züchten. Man braucht eine Abkühlungsphase der gesättigten Lösung von mehreren Tagen. Außerdem darf keinerlei Bewegung in die Lösung kommen (z.B. durch Erschütterung). Aber wer gerne experimentiert, kann sich so einen schönen teuren Alaun-Stift basteln.

Mit der Aluminiumschüssel geht das aber voll okay. Eine Kaliumaluminiumsulfat-Lösung hat zwar einen sauren pH-Wert, aber Aluminium ist durch eine im Sauren unlösliche Oxidschicht passiviert.

Gruß!
Pit
 
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Diskussionsnachricht 000014
08.01.2005, 12:56 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


Pit schrieb:

Zitat:
Schönen guten Tag,

es ist eigentlich unmöglich mit Hausmittelchen einen schönen großen Alaun-Kristall zu züchten. Man braucht eine Abkühlungsphase der gesättigten Lösung von mehreren Tagen. Außerdem darf keinerlei Bewegung in die Lösung kommen (z.B. durch Erschütterung). Aber wer gerne experimentiert, kann sich so einen schönen teuren Alaun-Stift basteln.

Mit der Aluminiumschüssel geht das aber voll okay. Eine Kaliumaluminiumsulfat-Lösung hat zwar einen sauren pH-Wert, aber Aluminium ist durch eine im Sauren unlösliche Oxidschicht passiviert.

Gruß!
Pit

Alu-Geschirr hat üblicherweise keine Passivierungs- oder Oxidschicht von Haus aus, genauswenig wie Alufolie. Die saure Alaunlösung wird nicht gerade ein Loch reinfressen, aber heiße Alaunlösung wird auf die Dauer doch das Alu angreifen. Möglicherweise haben die zusätzlich rausgelösten Aluminium-Ionen auch einen Einfluß auf die Kristallisation. Man sollte allein aus der Kenntnis heraus, daß Aluminium für bestimmte pH-Bereiche chemisch ungeeignet ist, dieses Metall für bestimmte Anwendungen nicht empfehlen.
Ebenfalls ungeeignet ist Alu-Geschirr in der Seifenherstellung bzw. für basische Produkte.

Man kann durchaus sehr schöne und große Alaunkristalle in den eigenen vier Wänden züchten, braucht aber schon einen Grundstock an Hilfsmitteln, wie Gläser und einen Thermometer usw.

Richtigerweise muß man dem System Zeit und Ruhe geben. Aber man muß ja nicht solange nebendran stehen.
Kristalle züchten, um sie als Blutstiller zu verwenden, finde ich unangemessen aufwendig und zu teuer.

Die Industrie-Kristall-Deos und Blutstiller sind noch nicht mal gezüchtete Kristalle.
Man nimmt stark übersättigte Alaunlösung und gibt einen Impfkristall dazu und schlagartig setzt Kristallisation ein bzw. erstarrt die Lösung zu einem kristallin erscheinenden Block.
 
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Diskussionsnachricht 000015
08.01.2005, 14:52 Uhr
Pit
registriertes Mitglied


Hallo dailysoap,

selbst mein billiges Camping-Geschirr ist eloxiert, sollte jemand aber nicht-eloxiertes Geschirr haben, dann sind wir uns einig. Allerdings glaube ich kaum, daß Aluminium-Ionen die Kristallisation stören - es kristalliert schließlich Kalium<b>aluminium</b>alaun. Allerdings wäre es schade um das ruinierte Geschirr.

Ansonsten wäre ich auf einen Erfahrungsbericht der Alaun-Kristall-Zucht mit Hausmitteln gespannt, sollte es jemand mal versuchen. Ich glaube ja, das wird nix...

Gruß!
Pit
 
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Diskussionsnachricht 000016
08.01.2005, 17:37 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


@Pit:
Das Eloxieren von Alu-Geschirr ist für mich der Spezialfall, weil es rel. aufwendig ist und den Preis von „billigem" Alu-Geschirr höhertreibt.
Ich gehe davon aus, daß der übliche bzw. überwiegende Anteil an produziertem Alu-Geschirr uneloxiert ist, kann mich aber irren.

Die dünne Schicht ist zwar hart, aber sehr porös (kann aber versiegelt werden) und spröde und kann sich bei Gebrauch abnutzen bzw. die Schutzwirkung kann an manchen Stellen nachlassen und Säure oder Laugen können gezielt dort angreifen.
Eloxieren ist in erster Linie eine ästhet. Maßnahme vom Aussehen her die Werthaftigkeit des Alus (Glanz, Fleckenfreiheit) zu bewahren und es läßt sich auch schön einfärben.
Oxidschichten (vom Luftsauerstoff her) her werden von nichtoxidierenden Säuren bzw. sauren Salzlösungen aufgelöst. Kalte (oxidierende) Salpetersäure verstärkt dagegen die Oxidschicht.

Blankes Aluminium ist beständig in einem pH-Bereich von 5 bis 8,3.
Ob es aber gerade eine heiße, übersättigte saure Alaunlösung (bei 80 Grad Celsius lösen sich in 1 l Wasser 1950 g Alaun!) sein muß, um auch eloxiertes Alugeschirr herausfordern oder Alkalien darin zu schwenken (Seifenherstellung) darf gefragt werden.

Was die zusätzlichen Aluminiumionen angeht wirst Du recht haben. Aber man kann zumindest theoretisch fragen, ob es einen Einfluß gibt, wenn man an Mischkristallbildung denkt oder an stöchiometrischer vs. statistischer Kristallzusammensetzung.
Aber vom Leitungswasser dürften ja auch Fremdionen dazukommen und man müßte halt dest. oder deionisiertes Wasser nehmen.
Aus einem oktaedrischen Alaunkristall kann man einen würfelförmigen durch NaOH-Zusatz (Modifikator) machen. Das ist natürlich etwas anderes als eine Ionenart, das schon in der Kristallstruktur enthalten ist.

Auf jeden Fall ist die Kristallzüchtung eine interessante Sache, die man aus einem ästhetischen und/oder wissenschaftlichen Drang heraus machen kann.
Und man könnte o.g. Aspekte auf ihren Einfluß hin näher untersuchen.
Aber wie gesagt, wenn man nur das Deo und den Blutstiller vor Augen hat und keine Erfahrung, kann die Heimfertigung eine echte Herausforderung werden.

Diese Nachricht wurde am 08.01.2005 um 17:38 Uhr von dailysoap editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000017
08.01.2005, 18:04 Uhr
Pit
registriertes Mitglied


Hallo dailysoap,

wir sind uns ja dann eigentlich einig, nur daß ich von eloxiertem Alu ausgehen würde und du nicht. Kleine Verletzungen dieser Oxidschicht sollten den Topf nicht gleich zum Auslaufen bringen...
Deine Angst vor einer nicht-stöchiometrischen Zusammensetzung des Salzes (etwas anderes kannst du ja mit "Mischkristall" nicht meinen) ist in Anbetracht des Ligandenfeldes einer Spinell-Struktur unbegründet, sollte für einen Blutstiller aber auch egal sein.

Sollten wir noch weiter ins Detail gehen, dann vielleicht besser per Mail als in einem Rasur-Forum ;-)

Gruß!
Pit
 
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Diskussionsnachricht 000018
13.01.2005, 17:39 Uhr
Akira
registriertes Mitglied


Leut, ihr seid einfach zu geil !!

Ich liebe dieses Forum ! - echt, auch wenn (oder gerade weil) ich kein Wort verstanden habe !
 
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Diskussionsnachricht 000019
14.01.2005, 14:10 Uhr
Ras-Age
registriertes Mitglied


Akira schrieb:

Zitat:
Leut, ihr seid einfach zu geil !!

Ich liebe dieses Forum ! - echt, auch wenn (oder gerade weil) ich kein Wort verstanden habe !

Tja, Akira, die gemeine und auch spezielle Alaunstiftzucht ist für uns Nichtchemiker halt so spannend wie für andere das Zählen von Zügen (wie war das noch gleich ? Ah, jetzt, ja, Trainspotting...). Bin mal gespannt, ob die Kollegen irgendwann noch Strategien zur Ethanolsynthese hier anpreisen
 
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Diskussionsnachricht 000020
07.04.2007, 16:21 Uhr
Quallo
registriertes Mitglied


So, ich hab gestern mal ein bisschen Zucht betrieben

Zuerst hatte ich in der Apotheke für 2,49 EUR/100 Gramm Alumen bzw. Alaun erstanden:
newton.ne.funpic.de/cCore/albums/userpics/10002/normal_al...

Dann habe ich eine gesättigte Lösung erstellt, indem ich in einem Becherglas erhitzte und zuvor einen Faden präparierte, der dann unten einen dicken Kristall und sonst überall kleine an sich hatte:
newton.ne.funpic.de/cCore/albums/userpics/10002/normal_zu...

Nachdem die Lösung dann abkühlte, konnte man nach ca. 40 min dieses erblicken:
newton.ne.funpic.de/cCore/albums/userpics/10002/normal_zu...

Diesen Vorgang des übersättigen unter Hitze wiederholte ich dreimal und insgesamt brauchte folgender Kristall ca. 8 Std.; ca. 2x6cm:
newton.ne.funpic.de/cCore/albums/userpics/10002/normal_st...

Und weil die Struktur so schön ist, hier nochmal eine Bearbeitung:
newton.ne.funpic.de/cCore/albums/userpics/10002/normal_st...

Den Fuß des Kristalls habe ich mittels Wachs gebildet, das auf einem Stückchen Papier klebt. Leider ist das Gebilde spröde, was sich ja auch anhand der Struktur abzeichnet, denn anstatt an einem Impfkristall ist dieser an vielen gewachsen, so dass dort konkurriende Strukturen anzutreffen sind. Ausserdem ist mittendrin ja immernoch der Faden.

Deswegen habe ich ein Parallelprojekt laufen gehabt: in einer aus Aluminiumfolie gebastelten Schale ließ ich Alaun mit wenig Wasser (eher angefeuchtet) auf der Herdplatte erhitzen, so dass sich gemäß des Lösungsproduktes beim Abkühlen schnell Kristalle bilden. Diese besitzen zwar eine recht spröde Struktur, weil das Kristallisieren aufgrund der Temperatur erzwungen wurde, aber zur Zucht von Impfkristallen durchaus praktikabel. Entstanden ist folgendes; hier im Reagenzglas:
newton.ne.funpic.de/cCore/albums/userpics/10002/rg.jpg

Jenen Stein ließ ich über Nacht in einer Lösung Alaun und machte dann heute dieses Foto:
newton.ne.funpic.de/cCore/albums/userpics/10002/brokenAla...

Wie man sieht, ist der Stein gebrochen, was ja auch nur zu verständlich ist, die Schicht "richtiger" Kristalle ist ja recht dünn gewesen. Und ich mutmaße, dass die Kristallschicht so gering war im Gegensatz zu obigen Fotos, weil noch mehr konkurriende Strukturen vorhanden waren, vergleichbar mit einem verkleisterten Lego-Stein-Klumpen, an dem man auch schlecht weiterbauen kann.

Ziel wird es demnächst sein, einen Kristall in einem Reagenzglas zu züchten, diesmal aber mit mehr Zeit und vielleicht mit Haltegriff, den ich dann durch thermische Zerstörung des RGs freilege.

Weiterhin kam mir die Idee, dass man auch verbrauchte Lippenstifte (also Labello usw.) benutzen könnte, um sich einen für den Transport sicheren Stift zu züchten.

Alles in Allem eine schöne Sache und da man mit Salz experimentiert, kann man so oft zerschlagen und neu anfangen wie einem lieb ist

NACHTRAG: Wie erwartet ist der Kristal nach wenigen Tropfen Wasser in lauter Einzelteile-/kristalle zerfallen.

--
MfG, Quallo
--
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Diese Nachricht wurde am 07.04.2007 um 18:14 Uhr von Quallo editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000021
12.04.2007, 12:03 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


@quallo: hatte früher auch mal intensiv allerlei Kristalle gezüchtet.
Sehr schön ist auch Chromalaun und Kaliumdichromat (allerdings giftig) und Kupfersulfat.
Besonders typische Kristalle wie dieser Alaun...
www.min.uni-kiel.de/museumsfuehrer/TechnVerw/Bild2_600/AL...
...bekommt man, wenn man eine heißgesättigte Kalialaunlsg. auf Raumtemperatur abkühlt und erst dann den Kristall reinhängt bzw. man entfernt alle anderen Kristalle am Faden bis auf einen, den man dann weiterwachsen lässt. Man kann auch mit der Temperatur experimentieren, z.B. im Kühlschrank die Kristalle (weiter) wachsen lassen.
Die schönsten Kristalle bekommt man, wenn man sie ganz langsam in Ruhe und - wichtig - ohne Erschütterungen wachsen lässt.
Auch unter dem Mikroskop kann man sehr schöne Kristallisationsversuche durchführen und das Wachstumsverhalten beobachten, darunter auch Mischkristallisationen und Versuche zur Störung des Kristallwachstums.
 
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Diskussionsnachricht 000022
14.04.2007, 12:30 Uhr
Hobel_Heini
registriertes Mitglied


dailysoap schrieb:

Zitat:
Dafür müßte ich 100%ig wissen, was "ein Alonit" ist. Diese Bez. finde ich nicht in Chemiebüchern, auch nicht im Lexikon und auch nicht im Internet - ein mineralogischer Fachausdruck?

Hier: Super Alonit


--
Bock Silberspitz - Valobra Mandel- Futur - Personna
 
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Diskussionsnachricht 000023
16.04.2007, 11:49 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied


@Hobel_Heini:
danke für den Linkverweis - hatte ich doch glatt übersehen.
 
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Diskussionsnachricht 000024
18.04.2007, 23:01 Uhr
ORo
registriertes Mitglied


Hallo, nur eine Anmerkung: Ich beziehe türkische "Alaunsteine" I.H.A(Ich hoffe, dass die Chemie dort stimmt) 80 gr. als Quader 5,5x3,5x2,5 cm³ von einem türkischen Rasierbedarfhändler, der auch bei ebay handelt.
Privat kostet so ein Stein 2 Euro. Dabei wird er noch verdienen. Die ersten Steine, die ich dann weitergegeben habe, kosteten noch weiniger.
Ist es dann eine Frechheit, wenn manche Internetanbieter 10 Euro verlangen, nur weil eine Kordel im Stein ist oder gibt es doch Qualitätsunterschiede? Ich jedenfalls bin mit den türkischen Steinen zufrieden.

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Grüße aus dem Ruhrpott
habe ich alles mit zwei Schneiden am liebsten Dachs mit Holz/Metall-Griff nur Rasierseifen
... und immer Alaunstein und Creme

Diese Nachricht wurde am 18.04.2007 um 23:02 Uhr von ORo editiert.
 
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