Diskussionsnachricht 000000
06.01.2013, 22:53 Uhr
Matten
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Nabend,
zum Abend eine kleine Geschichte, eine Ode an meinen Semogue.
Es begab sich zu einer Zeit, in der ein stämmiger, junger Mann - lebhaft im Norden der Republik - Auszog, die Nassrasur zu erlernen. Er kaufte sich Seifen aus der Stützengrüner Manufaktur, nebst sanftem Dachs und scharfer Klinge. Freudig ging er ans Werk, doch wie er sich auch bemühte, er schaffte es nicht, stabilen Schaum zu erzeugen.
Zweifelnd an sich selbst mühte er sich wieder und wieder in redlicher Handwerkskunst...vergebens wie es schien. Auch der Erwerb neuer Seifen, angerührt in diversen Kesseln, führte nicht zum gewünschten Ergebnis und verbitterte den heiteren Gesellen zusehends.
Verzweifelt verbannte er sämtliche Seifen in die hintersten Ecken seines Kämmerleins, und erstand in seinem Frust Rasiercremes aller Couleur, denen er sich mit Freuden hingab, und mit denen stattlich Schaum zu produzieren, ihm spielend leicht von der Hand ging. So gab er sich seinen Rasurfreuden hin, welche seiner Gemahlin zum Wohlgefallen waren.
Die Tage gingen ins Land, doch um die Weihnachtszeit herum war es, da ihm eine Sau über den Weg lief. Sie war nicht teuer und possierlich anzusehen, so dass er sich entschloss, ihr ein Heim zu gewähren. Ihre handfeste Art gefiel ihm und er entschied, sie einzuseifen, um ihres strengen Geruchs Herr zu werden. Für das bescheidene Tier die wohlparfümierten Cremes zu nutzen, sah er nicht als notwendig, schliesslich dienten diese als Quell seiner ganz privaten Freuden.
Die Sau glitt also kreisend über die seifig harten Stücke...und wie durch Zauberhand rann über den Schalenrand ein standfester, herrlicher Schaum, welcher eines Fürsten zu Ehren gereichte. Verwundert über den Einzelfall probierte er sämtliche Seifen und war hoch erfreut, denn ab jetzt standen ihm neue Pforten offen. Die Seifen reihten sich neben den Cremes ein, am Platze, der ihnen gebührte...und auch das Stützengrüner Exemplar erschien ihm plötzlich in gänzlich neuem Glanze. Ebenso tat es die Sau, welche ihm von nun an als dankbarer und wohlriechender Begleiter zur Seite stand, und sich auch mit seinem Freund, dem Dachs, bestens verstand.
So, nun aber Licht aus...und husch husch ins Bettchen.
Gruß,
Matten
-- Fuddy-Duddy Razor Weirdo
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