Diskussionsnachricht 000000
09.06.2013, 16:49 Uhr
Weichei
registriertes Mitglied
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Guten Tag allerseits,
Zwar wurde der Weber-Hobel im Forum schon verschiedentlich erwähnt, es wurde jedoch noch nie eingehend darauf eingegangen. Ich finde jedoch, dass dieser Edelstahl-Hobel durchaus eine genauere Beschreibung verdient.
Es gibt, oder besser gesagt gab, den Weber Hobel meines Wissens in drei Varianten:
- DLC = " Diamond Like Coated"; dunkel beschichtet. Sah toll aus, wird angeblich nicht mehr hergestellt.
- ARC = "Advanced Razor Coating"; hell beschichtet. Wird angeblich ebenfalls nicht mehr hergestellt.
- Poliert
Zudem gibt es verschiedene Griffe dazu:
- den kurzen "Bulldog" (ca. 76 mm)
- den "Wave" (ebenfalls ca. 76 mm)
- den "langen" (ca. 88.5 mm)
Ich habe den (polierten) Hobel mit dem "Bulldog" - Griff.
Hier zwei Fotos welche ich schon an anderer Stelle im Forum gezeigt hatte:
- Von schräg vorne
- Kopf von hinten (bzw. unten)
Der ganze Hobel ist "von Kopf bis Fuss" ca. 87.5 mm lang und knapp 100 Gramm schwer (inkl. Klinge zeigt meine Waage 99.75 Gramm an). dem gegenüber ist der Merkur 34C bei 84 mm Länge mit 80.5 Gramm (inkl. Klinge) deutlich leichter.
Mit dem M5-Gewinde passen die Weber-Griffe auch an z.B. die dreiteiligen Mühle- Edwin Jagger- und Merkur-Köpfe, wobei jedoch die Mühle/EJ und Merkur Griffe nicht an den Weber Kopf passen, was mir selber jedoch eigentlich egal ist (zwei Quer-Stege auf der Unterseite des Weber-Kopfes verhindern eine einwandfreie Verschraubung der Teile).
Auf den ersten Blick scheint der Weber einfach eine Edelstahl-Kopie des Merkur Kopfes zu haben, jedoch hat der Weber mit dem Merkur etwa gleich viel zu tun wie Rotkäppchens Wolf mit der Grossmutter, und das liegt nicht nur am Griff!
Hier ein paar Bilder von den beiden Hobeln deren Köpfe sich so ähnlich sehen (man möge mir verzeihen, dass ich die Unterseite des Merkur-Kopfes, der zur Zeit des Fototermins in vollem Einsatz stand, in der Eile nicht vollständig von den Kalk- und Seifenresten befreit hatte):
Weber + Merkur 34C
- Von schräg vorne. Hinten Merkur, vorne Weber
- Von vorne, frontal. Links der Merkur, rechts der Weber.
- Köpfe von hinten (bzw. unten). Links der Merkur, rechts der Weber. Man bemerke auch den kleinen aber feinen Unterschied der ASP im Merkur gegenüber der Feather im Weber!
- Köpfe "von der Seite schräg oben". Links der Merkur, rechts der Weber.
- Die Griff-Enden. Links der Merkur, rechts der Weber.
- Detailansicht der Köpfe. Oben der Weber, unten der Merkur.
Beim Betrachten der Detailfotos wird wohl klar, dass die beiden Hobel-Köpfe nicht so ähnlich sind wie sie aussehen. In der Tat räumt der Weber ohne Umschweife auf, und mit einem ganz anderen Geräusch als der Merkur.
Obwohl ich mir in den bis jetzt vier Rasuren mit dem Weber keinerlei Verletzungen oder Irritationen zugezogen habe, denke ich, dass dieser Hobel genug aggressiv ist um dem Rasierenden ein gehöriges Minimum an Respekt vor seinem Umgang abzuverlangen. Zwar ist der Weber schon allein wegen seiner geschlossenen Schaumkante von der Aggressivität nicht mit dem R41 zu vergleichen, aber das Geräusch dieser beiden Hobel beim Rasieren kommt sich schon recht nahe.
Kurz und gut: der Weber ist ein Hobel vor dem man keine Angst zu haben braucht, obwohl er im Vergleich zum 34C äusserst direkt zur Sache geht. Mit keinem meiner anderen aktuellen Hobel (34C, EJ, R41, WC-Vorgänger, FatBoy) habe ich bisher die Zone zwischen Nase und Oberlippe so gut, problemlos und schnell absolut aalglatt hin bekommen! Wer es supersanft mag und sich gerne im Halbschlaf rasiert wird mit dem Weber wahrscheinlich nicht in Ekstase verfallen, aber bei mir wird dieser Hobel bestimmt noch lange zu den "Lieblingen" gehören.
Der Vollständigkeit halber hier noch ein Link zu einem schönen Bild, das Fynn1177 von seinem Weber mit pulverbeschichtetem (schwarzem) Griff gemacht hat.
-- Allen eine heikle, adrenalinschubreiche Rasur mit ungewissem Ausgang wünscht das
Weichei
Sparer leben gefährlich. ........ Diese Nachricht wurde am 09.06.2013 um 16:55 Uhr von Weichei editiert. |