Diskussionsnachricht 000041
13.08.2013, 20:35 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer
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hombre de habanos schrieb:
Zitat: | Wir reden hier auch nicht über eine Systemrasur.
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Sie dienen wie das Rasiermesser als Extrembeispiele, und damit als
Verdeutlichung, was sich bei den Hobeln dazwischen abspielt. Nämlich
ein unterschiedliches, konstruktionsbedingtes POTENTIAL, die Klinge
auf die Haut zu drücken.
Zitat: | Wenn ich heute aufgrund einer unempfindlichen Haut einen aggressiven Rasierer verwenden kann, mit dem ich von mir aus auch mehr Druck ausübe, dann bringe ich in einem Zug soviel Bart weg, wie mit einem sanften Hobel, mit dem ich nicht aufdrücke, in zwei oder drei Zügen.
|
Bitte entschuldige, aber das ist doch absoluter Quatsch. Ein sanfter
Hobel, der im richtigen Winkel und scharfer Klinge ohne Druck geführt
wird, der schneidet nach dem ersten Zug überhaupt nichts mehr ab,
ganz genau wie der aggressive mit Druck beim zweiten Zug nichts mehr
abschneiden würde. ABER: nach dem einen Zug mit dem sanften Hobel
(oder nach mehreren nutzlosen weiteren) schneidet der aggressive
Hobel mit leichtem Druck eben DOCH noch etwas ab.
Zitat: | Aber Bart ab ist eben Bart ab. Und glattrasiert ist glattrasiert.
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Das ist einfach nur absurd, was Du hier behauptest und Du solltest
einfach nicht über Dinge diskutieren, von denen Du anscheinend nur
rudimentäre Ahnung hast. Zuerst einmal wird durch eine gute Bart-
vorbereitung das Barthaar aus dem Haarkanal geschoben. Nun kann ich
das Haar auf verschiedene weise abschneiden:
1) genau an der Hautoberfläche
2) dicht unterhalb der Hautoberfläche
Nur bei Version 2 fühlt sich das Gesicht JETZT schon glattrasiert an,
bei 1) MUSS das Haar erst durch die Nachbereitung (Abkühlung) wieder
in die Haut eingezogen werden, damit es sich glatt anfühlt. Der Bart
ist nun bei beiden Varianten ab und man ist GLATTRASIERT. Aber natür-
lich bleibt das Kinn bei 2) länger glatt als bei 1).
Zitat: | Und tiefer als glatt geht schon aus reiner Logik nur, wenn ich dabei eben etwas mehr Haut abtrage.
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Schlicht falsch. Die Haut kann auch vom Hobel gespannt werden und
die Klinge kann auch ohne Verletzung über die Haut gleiten, dafür
setzt man ja "glitschige" Produkte wie überfetten Schaum, Gleitgel
oder Öl ein, diese schützen die Haut vor mechanischer Reizung durch
die Klinge.
Zitat: | Das gelingt mit einem aggressiven Hobel dann zwar eher als mit einem sanften, funktioniert aber nur bei unempfindlicher Haut ohne Reizungen.
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Die Diskussion, welcher Hobel denn nun der nachhaltigste ist, führen
ja aber auch praktisch nur Leute mit unempfindlicher Haut, das hatte
ich schon dargelegt. Und das klappt mit dem aggressiven Hobel nicht
"eher", das klappt u.U. überhaupt nur dort. Es ist nämlich ein Unter-
schied, ob die Haut von einem engen oder weiten Klingenspalt einge-
drückt wird, sie kann sich dabei je nach Technik nämlich in diesem
Spalt konvex zur Klinge wölben (weiter Spalt) oder ganz plan gespannt
bleiben (enger Spalt) und dann kann die Klinge in der durch die Kopf-
kanten gebildeten Ebene zurückgesetzt, in Ebene oder vorstehend sein.
Alles das bestimmt, inwieweit mehr Druck überhaupt tiefer abschneidet
oder schlicht abgeleitet wird.
Zitat: | Und um bei deinem Beispiel zu beleiben: Ich kann bei empfindlicher Haut mit einem aggressiven Hobel eben nicht "aufdrücken", ohne mich zu verletzen, womit ich wohl auch nicht mehr Bart abtragen kann als mit einem sanften Hobel in möglicherweise mehr Zügen.
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Wenn es überhaupt einen Hobel gibt, mit dem Du ein dosiertes, reiz-
freies Aufdrücken hinbekommst und es ist effektiv (also gründlicher
als der gleiche Hobel ohne Aufdrücken), wirst Du damit eine gründ-
lichere (s.o.) Rasur erreichen, als mit einem deutlich sanfteren Hobel,
bei dem das Drücken oder mehr Züge nichts beitragen.
Zitat: | Ich habe übrigens kein Problem damit, dir deine Meinung zu lassen und gehe einmal davon aus, dass du das auch schaffst.
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Bei physikalischen Vorgängen und messbaren Umständen haben Meinungen
und Überzeugungen nichts zu suchen, Deine These ist entweder richtig
oder falsch. Es geht auch nicht mehr um Auslegung oder Ansichten, es
gab eine These, dass die Konstruktion eines Hobels Einfluss darauf
haben kann, wie gründlich (wie lange glatt nach reizfreier Rasur)
eine gegebene Person mit ihm bestenfalls rasieren kann und eine
Gegenthese, die dementsprechend lautet, dass eine gegebene Person bei
identischer Bartvorbereitung und identischen Klingen mit *allen*
Hobeln praktisch nur durch Anpassung der Technik die identische
(gleich reizfreie und gleich lang glatte) Rasur erreichen kann.
So, mehr mag ich dazu nicht schreiben.
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