Diskussionsnachricht 000031
26.08.2013, 00:27 Uhr
Säurerasur
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Heute hatte ich meinen Durchbruch!
Hanging Hair Test bestanden!!! Und das auch noch mit einem ehemals sehr stumpfen Billigmesser!
Methode ist mehr oder weniger abgeguckt von Leonhard Ullrich und für Rasiermesser angepasst
Siehe Video hier: www.youtube.com/watch?v=lFY3Kh8kdxc
Messer:
Messer "SK Light"-Goldätzung von Scherenkauf, ca. 8€
Verwendete Ausrüstung:
240/800 von Taidea (~30€ im Set mit 10mL SiC Polierpaste und 1 Lederriemen)
3000/8000 von 1Attack (~30€)
12000 Chinesischer Naturstein (~40€)
Lederriemen mit Silciumcarbid (SiC) Polierpaste von Scherenkauf (Mittelfein)
Lederriemen mit Chromoxid (Cr2O3) Polierpaste von Puma (Sehr fein)
Lederriemen ohne alles
Schritt 1:
240er Stein (*Das Schliffbild entspricht eher eiem billigen 400er, nicht zu vergleichen mit ganz billigen 240er!)
Erst habe ich mit dem Taidea mit der 240er Seite alles soweit hin-und-her abgeschruppt bis, dabei gelegentlich sanfte links-rechts-Bewegungen gemacht (da das Messer 2cm länger ist als der Stein breit ist und es sonst ungleichmäßig wird), so ca. 50 Züge bis ein Grat klar spürabar war., dann die Klingenseite gewecheselt und das selbe nochmal auf der anderen Seite. Dann um den riesen Grat zu reduzieren zum Schluss nochmal 10-20 Züge, bei denen ich nach jedem bis jedem dritten mal die Klingenseite über den Rücken geflippt habe.
So bekam ich eine schöne Facette. Bei besseren Messern kann man diesen Schitt gewiss gleich überspringen!
Schritt 2
800er Stein
Ungefähr das selbe wie beim 240er gemacht, nur dass ich hier den Grat kaum fühlen konnte und noch Gefühl die Seiten gewechselt habe. Am Ende habe ich wieder den Grat reduziert durch Flips nach jedem bis jedem dritten Zug gemacht.
Schritt 3
Lederriemen Mittelfein
Hier habe ich das Messer ca. 20mal ordentlich abgewetzt.
Beinhaare etc. wurde bereits ab hier recht gut geschnitten
Schritt 4
3000er Stein
Hiermit wieder ungefähr das selbe geacht wie be Schritt 2
Schritt 5
Lederriemen Mittelfein
Hier das Messer wieder ordentlich ca. 15mal abgewetzt
Schritt 6
Lederriemen sehr fein
Hier das Messer ca. 10-15mal abgewetzt - das Messer schneidet danach Haare am Arm etc. hervorragend, auch mit dem Strich
Schritt 7
8000er Stein
Hier wieder das selbe wie beim 3000er Stein, allerdings habe ich diesmal weniger Züge gemacht
Schritt 8
Lederriemen sehr fein
Ca. 10-15mal abgewetzt
Schritt 9
12000er Stein
Hier das Messer sehr vorsichtig, mit sehr wenig durck zuerst eine Zeitlang hin-und-hier von beiden seiten und zuletzt nurnoch gaanz sanft zur Schneide hin und nach jedem Strich geflippt. Letzteres ca. 20-30mal wiederhohlt.
Schritt 10
Lederriemen mittelfein
Hier ca. 15mal abgezogen
Schritt 11
Lederriemen sehr fein
Hier ca. 20-25mal abgezogen, zwischendurch immer Armhaartest geacht.
Als es die Haare sehr gut erfasse konnte..............
Schritt 12
Hier wurdes jetzt merkwürdig....
Ich habe mal gelesen, dass man auf einem glatten Leder ohne Polierpaste gerne 50-100 Züge machen kann, ohne dass man die Klinge überschärft bzw. den Micrograt der Chromoxidpaste wieder entfernt. Ich habe ca. 60mal abgezogen, aber die Klinge war danach Stumpfer als nach Schritt 11 - Ich schätze mal das liegt daran, dass der Stahl dieses Billigmessers ein bisschen weicher ist, als bei der Markenware. Außerdem ist die Lederoberfläche eventuelle weicher, da leicht eingeölt - meinen nächsten Lederriemen werde ich komplett von Öl fernhalten!
Schritt 13
Lederriemen sehr fein
Hier ca. nochmal 20mal mit etwas mehr Druck als bei Schritt 11 agezogen
Haartestgemacht - WOW!!!
Hanging-Hair-Test gemacht - WOWWOWWOWWOWWOW!!! Geilomat! Endlich geschaft! Auch in mehreren cm Entfernung zu Hand wird jedes Haar problemlos erfasst!!!!
Fehleranalyse meiner letzten fehlgeschlagenen Versuche:
-Zu wenig Druck auf dem Lederriemen gehabt
-Schleiftsteine eventuell etwas zu nass gewesen - Paste ist besser als Pfütze!
-Ich habe etwas zu wenig mit dem 800er gearbeitet - das gute Arbeiten auf den gröberen Steinen ist viel wichtiger für das spätere Ergebnis als die Arbeit mit den 8000/12000er Steinen - THX für den Tipp @jazzmaster!
-Ich finde man sollte den Grat zwischen jedem Steinwechsel reduzieren - vorher habe ich immer eher das Gegenteil versucht, weil der Grat nachher ja die Haare schneidet. Allerdings wird der Grat glaube ich schnell zu groß, wenn man das nicht macht. Das Reduzieren geht hervoragend mit der mittelfeinen SiC-Polierpaste, die Chromoxidpasten sind hierfür eigentlich schon einen Tick zu fein.
-Ich habe auf den Lederriemen viel zu wenig Züge gemacht. Das lag daran, dass NObert mal was von 10-15 Zügen für den finalen Schritt empfohlen hatte. Bei mir waren aber immer eher 20-25 Züge notwendig. Das hängt mit Streichriemenlänge, Zuglänge und Druck (ich hatte auch zu wenig Druck) zusammen und ist individuell daher sehr verschieden!
-Selbst meine extrem gute 13x Lupe (meine besteht aus 8 vergüteten Linsen und ist von Carl Zeiss!) ist nicht stark genug um den Grat noch bei den feinen Steinen sichtbar machen zu können - vorhanden ist der Grat aber trotzdem immer!
Empfehlung an andere Anfänger:
-Das Video von Leo mehrfach genau angucken - im Grunde könnt Ihr es genau so machen, nur mit einem 6000er, 8000er- oder 1200er Stein anstatt eines 3000ers und damit das was wird muss man halt genug vorarbeit leisten.
Dies ist nur eine Technik von vielen, aber für mich hat sie sehr gut funktioniert!
-Auch immer zwischendruch mal die Lederriemen mit Polierpaste benutzen, damit der Grat nicht zu groß wird.
-Möglichst oft zwischendruch die Schärfe an Haaren testen
-Entweder gleich ne ca. 25-30x Lupe nehmen oder die Lupe garnicht erst benutzten um den Grat zu suchen, sondern mit den Fingerspitzen der Grat erfühlen und Haartest an Armen oder Beinen machen. Schwächere Lupen sind imho nur geeignet um zu erkennen wie fein das Schliffbild der Facette ist. Diese Nachricht wurde am 26.08.2013 um 02:41 Uhr von Säurerasur editiert. |