Diskussionsnachricht 000057
06.10.2013, 21:13 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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danterasur schrieb:
Zitat: | Sorry, dass ich hier nochmal so blöd nachfrage. Habe mich jetzt ziemlich ausführlich durch die Forumsempfehlung für den Chromoxidriemen gelesen. Zur Herstellung etc. habe ich auch gar keine Fragen. Was ich aber nicht verstanden habe: Wann man den Riemen dann sinnvoll einsetzt?
Ich hatte es so verstanden, dass er nur für die Politur ans Ende der Steinreihe und vor das Ledern kommt. Aber kann ich den auch einfach als "Nachschärfer" einsetzen, wenn die Schärfe des Messers nachlässt und Ledern nicht mehr reicht?
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Hallo danterasur,
Du solltest den Pastenriemen nicht als Nachschäfer einsetzen.
Den Rat kann ich Dir geben.
Der Pastenriemen kann oder sollte als Abschluss nach der Schärfung auf den Steinen eingesetzt werden und zwar mit so wenig Zügen, wie gerade notwendig.
Nimm z. B. mal einen rostträgen eisgehärteten Stahl wie den Friodur, der etwas weniger hart ist als der Carbonstahl und schicke das Messer mit ca. 100 Zügen pro Seite über den Pastenriemen mit
Chromoxyd Grün Stumpf.
Du siehst unter der Lupe und auch mit bloßem Auge gar keine Facette mehr. Sie ist vollkommen weggepastet. Die Stelle, an der sie sich einmal befunden hat, ist verrundet (ballig), mit dem Messer läuft überhaupt nichts mehr.
Um diese Verrundung zu beseitigen, muss auf einem groben Stein erst eine Facette aufgebaut werden, bevor die Schärfung überhaupt erst beginnen kann.
Wird nun zwischendurch zum "Auffrischen" der Schärfe der Pastenriemen eingesetzt, dann tritt ein ähnlicher Effekt ein. Die ehemals steilflankige Facette beginnt zu verrunden. Zunächst macht das Messer einen guten Eindruck. Die Schärfe lässt jedoch sehr schnell nach. Es wird erneut mit Paste herum gefummelt, wieder geht es noch kurze Zeit ganz gut bis bei diesen Spielchen dann die Schärfe vollkommen zusammenbricht und die Facette dann so aussieht, nämlich ballig.
www.bilder-hochladen.net/files/big/4aer-84-46ba.jpg
Fazit: Nach dem Schärfen knapper Einsatz von Paste, ca. 12 Züge pro Seite, und dann bewahrt man die Schnitthaltigkeit ausschließlich durch das Ledern.
Lässt dann die Schärfe nach ca. 1 1/2 Jahren nach. dann sollte das Messer auf die Steine. Die Facette ist nun nicht verrundet und muss nicht neu aufgebaut werden. Das Messer verliert dadurch auch kaum an Substanz.
Freundlicher Gruß
Bartisto
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