Diskussionsnachricht 000001
12.09.2014, 12:23 Uhr
Pilger
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Hallo liebes Rasurvolk,
gerne möchte ich diesen älteren Thread wieder etwas aufleben lassen und El Pueblos interessante Erstbeschreibung und Erfahrung mit dem SB bzw. mit seiner Klinge fortführen. Ich stimme ihm gerne in seinen Aussagen zu, ausgenommen die Erfahrung mit der Feather Klinge!
Durch die Infos hier im Forum bin ich doch mit etwas Respekt an den SB herangegangen und habe mich bemüht, auch persönlich bei Forumskollegen Infos einzuholen. Dank ans Forum und die Kollegen für die aufklärenden Berichte und Antworten!
Nun, was soll ich sagen: Nachdem ich mich überwunden hatte und den Hobel erwarb, sah ich nach einigen Tagen, dass der Tradere SB für meinen Bartwuchs ein sehr ausgewogener Geselle ist, mit dem ich von Anfang an gut zurecht kam. Auch an den bekannten schwierigen Stellen wie Kinn und unterhalb der Nase. Der schwere Hobel (116g gewogen) liegt gut ausbalanciert in meinen nicht so kleinen Händen. Die Verarbeitung ist außerdem prima und die Optik und allgemeine Kopf-Geometrie gefällt mir persönlich sehr gut. Das ist ja bekanntlich Geschmacksache. Im Großen und Ganzen ist das Gerät eine Eigenkonstruktion, soweit mir zumindest bekannt.
Die Erfahrungen manch anderer in punkto Rasurpraxis („nicht rasierbar“; „zu aggressiv“; oder auch: „macht nichts runter“) kann ich so nicht teilen - aber jeder Bart, jede Haut und Rasurvorbereitung ist anders und so darf auch mein Statement nur erst einmal subjektiv verstanden werden. Vielleicht findet aber der Eine oder Andere verwertbare Infos für sich! Zum besseren Vergleich: Mein Bartwuchs ist hart und mind. mittelstark und an manchen Hautpartien am Hals bin ich etwas empfindlich und dort ist die Rasur auch nicht so einfach zu bewerkstelligen. Ich rasiere mich täglich, weil es notwendig ist, ich es aber auch möchte!
Die Rasurvorbereitung war immer relativ gleich, mit 2 versch. Rasierseifen und After Shaves und einem AS-Balsam, das aber nicht jedes Mal aufgetragen wurde. Dank auch noch einmal an die netten Forumskollegen, die mir diverse Klingen zum Testen geschickt haben - das ist echt eine große Hilfe! Die passende Klingenauswahl ist nach meiner Meinung wichtig - da gibt es große Unterschiede was Verträglichkeit, Sanftheit und Gründlichkeit anbelangt. Und dies wird auch recht subjektiv wahrgenommen, wie ich schon anführte. Der Preis ist zweitrangig (bis auf evtl. 3 Ausnahmen), vernachlässigbar im Gegensatz zu Systemklingen. Aber jetzt in Stichpunkten zu den DE-Klingen, wobei ich jede Klinge ungefähr 2 Tage hintereinander benutzt habe. Bei vereinzelten Klingen habe ich darauf verzichtet, sie ein zweites Mal in den Hobel zu legen - evtl. später noch einmal. Es ist also keine Langzeiterfahrung (bis auf wenige Ausnahmen in anderen Hobeln) ; die werde ich dann zukünftig mit wenigen ausgewählten Klingen haben:
- rP (neue: ohne Aufdruck - einf. Papier): macht fast nichts runter, sehr enttäuschend / Wilkinson: etwas ruppig aber gründlich / Timor: ähnlich Wilkinson, aber gründlicher/ Blaue Personna: scharf, unsanft, für mich unangenehm/ Rapira Platinum Lux: sanft und sehr gründlich / Voskhod: richtig scharf, sanft, ab 2.Rasur scheinbar etwas stumpfer/ Gillette Silver Blue (GSB): scharf, sanft, sehr angenehm und gut/Astra Superior Platinum (ASP): scharf, sanft, etwas hinter GSB / Lord Platinum: nicht scharf genug, Neigung zum Aufdrücken-wiederholte Erfahrung / Astra Superior Stainless (ASS): gute Allround Klinge /
Feather: ungründlich, leichte Hautreizungen, für meine Haut nicht passend, wiederholte Erfahrung meinerseits// Einige andere Klingen teste ich zu einem späteren Zeitpunkt. Preis/Leistungssieger ist die beliebte ASP; mein Favorit ist die GSB! Hauchdünn hinter der GSB liegt die Rapira Platinum Lux = fertig ist das Rasur Dreier-Kolleg. Apropo Rapira und Tradere: Russisch-amerikanische Freundschaft ist zur Zeit doch noch möglich!
Nach diesem Trio kommen Voskhod, Timor, ASS und Wilkinson. Die verbliebenen Klingen waren „nicht so dolle...“ Mgw. ändert sich auch etwas an der Einschätzung der Klingenqualität bei längerem Gebrauch derselben Klingen. Was Technik und Rasurvorbereitung anbelangt, sage ich nichts Neues wenn ich darauf hinweise, das dort immer kleine Verbesserungen/Veränderungen möglich sind. Die „alten Hasen“ können dazu wesentlich mehr sagen!
Wenn man(n) bedenkt, das es vor Jahrzehnten vielleicht 1-2 Klingen zur Auswahl gab, haben wir heute dank Globalisierung die Qual der Wahl! Hätte ich damals gelebt und müßte mich mit rupfenden, unangenehmen Klingen (oder der gar einzigen erhältlichen Klinge) herumschlagen, wer weiß, mgw. wäre die Einführung der Systemrasur eine Freude für mich gewesen?! Aber das ist ein ganz anderes Thema und zeigt nur, wie komplex und umfangreich das Thema „Naßrasur“ ist. So ganz romantisch sollte man die „alten Zeiten“ vielleicht doch nicht sehen. Ich zitiere dagegen einmal die Erklärung des Namens „Tradere“ im NassRasur Shop: „Der Firmenname weist auf die Philosophie des Herstellers hin -- das lateinische Verb "tradere" bedeutet u.a. "(der Nachwelt) überliefern" und spielt zusammen mit dem Slogan "where tradition meets today" (etwa: "wo Tradition auf das Heute trifft") auf die Bewahrung der klassischen Rasur hin. Es ist aber auch ein Hinweis auf die Langlebigkeit der Hobel, was die Überlieferung an kommende Generationen ermöglicht.“
s. bitte: shop.nassrasur.com/de/Artikel-nach-Marke/Tradere-Razors
Soweit, so gut.
Natürlich sind die Tradere Rasierer (SB und OC) nicht für jeden geeignet und wir haben ja eine große Auswahl an passendem Werkzeug! Aber dennoch finde ich es schade, das der Tradere SB (und wohl auch der OC) nur eine Aussenseiter Rolle im Vergleich zu den anderen Edelstahl-Hobeln spielt und bald höchstwarscheinlich nicht mehr angeboten werden kann! Er hat (mit seiner Kleinst Firma) mehr Zuspruch verdient!
s. auch: forum.nassrasur.com/showtopic.phpthreadid=27166&threa...
Viele Grüsse vom Pilger |
viele 
ja
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