Diskussionsnachricht 000015
16.06.2015, 18:02 Uhr
CaptnAhab
registriertes Mitglied
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Guten Tag, die Herren,
mir geht es wie dem RazorRock, denn auch ich schneide mir die Haare mittlerweile seit 5 Jahren erfolgreich selbst, erst aus Interesse aber dann aus purer Unzufriedenheit über die schlechte Leistung von sogenannten "richtigen" "Friseuren".
forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=18856&sear...
Unter uns: Die nennen sich zwar "Profis", aber sie kommen halt an meine Schnittgüte überhaupt nicht heran. Was habe ich nicht schon alles an mir ausprobieren lassen. Du liebe Güte. Damals hätte ich ein Heer von Anwälten beschäftigen können. Gut, keiner kennt meinen Kopf besser, als ich selbst.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die alte Barbierskunst à la Schorem auch in Deutschland wieder mehr Fuß fassen wurde. Und das tut sie auch. Es springen derzeit viele Jungfriseure auf diesen Trend auf. Man muss aber trotzdem genau hinsehen, denn manchmal bekommt man für teuer Geld eine Mogelpackung von einem Nichtskönner.
Damenhaare werden traditionell vom "Damenfriseur" mit der Schere geschnitten, in Italien heisst der auch extra "Parrucchiere", im Gegensatz zum Barbiere, auch heute noch natürlich immer in ganz eigenen Geschäftsräumen.
Herren mit dem Messer, vom Barbier/Barbiere. Bloß, mal ganz ehrlich: Welcher Friseur kann heute hierzulande noch richtig mit dem Messer umgehen? Ich habe noch keinen getroffen. Und ein guter Herrenschnitt verlangt nun mal nach dem Messer. Erst dann legen sich die Haare richtig glatt in Form.
Der alte "Bader"/Barbier war ein ganz eigener Berufszweig: Es gibt ihn nicht mehr. Warum? Das traditionelle Badershandwerk war durch Gillette&Co. zu einem aussterbenden Beruf verwandelt worden und wurde kurzerhand von der aufnahmefreudigen Friseurinnung vereinnahmt. Nannte sich fürderhin "Friseurmeister". Naja. Die hängen zwar noch ehern an ihrem angestaubten Meistertitel dranne. Aber: Berufsethos findet sich keiner mehr. Seitdem läuft nämlich der Herrenfriseur unauffällig neben dem Damenfriseurbusiness her. Weil man es "auch" anbieten "muss". Das war schlimm für den ganzen Berufsstand, denn seitdem ging und geht es handwerklich mit dem "Herrenfriseurhandwerk" bergab.
Vielleicht gibt mir der eine oder andere von Euch recht: Es ist schwierig, einen guten Herren-Friseur zu finden, denn die meisten taugen fachlich bei Herren nicht viel und verschneiden sich gründlich, schneiden z.B. unerwünschte Stufen und Dellen ins Haupthaar/Deckhaar und passen auf Wirbel nicht sonderlich auf, sowie sie verstehen es nicht, Problemstellen schnitttechnisch richtig zu behandeln. Von sich Mühe zu geben ganz zu schweigen. Zuhause musste ich mir dann schon oft mal am Haaransatz nacharbeiten und hinten den Henker ausrasieren, wenn mir eine Reklamation vor Ort zuwider war.
Friseur-Damen können es manchmal besser aber ganz häufig auch keine so richtig guten Herrenhaarschnitte schneiden, sondern fuddeln und fuhrwerken ständig an einem herum, trauen sich nicht zuzufassen und machen nur Brimborium. Und am Schluss ist der Schnitt mäßig.
Nein, meine lieben Herren und Damen Friseure und Friseurinnen, so leid es mir tut: Es liegt euer Handwerk, zumindest bei den Herrenschnitten, sehr im Argen.
Gut dass Schorem euch zeigt, wie es wirklich geht.
https://www.youtube.com/watch?v=yeYF-BAsWXo
-- Gruss CA.
Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. (Konfuzius) Diese Nachricht wurde am 16.06.2015 um 18:24 Uhr von CaptnAhab editiert. |