NassRasur.com-Forum
 
Registrieren || Einloggen || Hilfe/FAQ || Startseite || NassRasur.com-Portal || Suche || Mitgliederliste || Team
[Gast]


Im NassRasur.com-Shop finden Sie
Alles, was Mann für die Rasur braucht
 

Besuchen Sie auch unser Blog:
Alles, was Mann interessiert
 

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Bilder auf unserem Server
speichern und direkt hier im Forum zeigen können
 

NassRasur.com-Forum » Rasiermesser und Zubehör » THIERS-ISSARD (SABATIER) Rasiermesser » Themenansicht

zum letzten Beitrag dieser Diskussion springen

Autor Thread - Seiten: [ 1 ] [ 2 ] [ 3 ] -4- [ 5 ] [ 6 ] [ 7 ] ... [ Letzte Seite ]
Diskussionsnachricht 000075
17.02.2004, 14:26 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Du hast Recht -- ich hatte das selbst 'mal gefragt und auch diese
Antwort im US-Forum bekommen. Das Erhitzen mit Blei bringt wenig
Vorteil für das Ergebnis, weil die Gefügestruktur beim ABKÜHLEN
die kritische Phase ist. Wobei hier "Abkühlen" relativ ist, das
flüssige Blei ist natürlich "heiß", aber eben viel kälter als die
erhitzte Klinge.

Der Vorteil ist die gegenüber Wasser oder Öl viel raschere Wärme-
aufnahme und -ableitung. Hier der damalige Beitrag:

health.groups.yahoo.com/group/straightrazorplace/message/...

Gruß, Stefan.

--
Sie kennen nur dieses Forum? NassRasur.com ist ein Nassrasur-Portal!
Besuchen Sie auch unseren Shop (enthält auch Infotexte und eine
internationale Barbierliste) und unser Blog "Männer unter sich" ...
... alles auf www.NassRasur.com!
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000076
17.02.2004, 18:30 Uhr
grafgoldfisch
registriertes Mitglied


Blei schmilzt bei 327 Grad und siedet bei 1740 Grad.
Der Stahl muß, um eine Gefügeänderung zu erreichen, rotglühend erhitzt werden. Solltze etwa bei 900 Grad liegen. Die Erhitzung wäre theoretisch in Blei möglich. Doch wird Blei nicht zur Erhitzung sondern zum Abschrecken benutzt. Somit liegt die Abschrecktemperatur über dem Schmelzpunkt, da es ja flüssig sein muß.
Warum in Blei ?
Je stärker der Abschreckvorgang, je feiner wird das Kristallgefüge des Stahles. Z.B wenn man in eiskaltem Wasser abschreckt. Es gibt sogar Eishärten. Je feiner das Gefüge, je härter der Stahl. Man erkennt es an der Funkenprobe. Es besteht aber die Gefahr, daß bei zu starkem Abschrecken sich Risse im Stahl bilden. Kohlenstoffstähle können stärker abgeschreckt werden als legierte Stähle. Bei den Legierten nimmt man dann Öl, flüssiges Blei, Wasser-Öl Emulsion oder härtet mit Luft.
Das Stahlgefüge ist dann etwas grobkörniger und nicht so hart.
Bei legierten Stählen muß das Abschrecken auf die Legierung und den Zweck abgestimmt sein. Härte ist nicht alles, es gibt auch andere nützliche Eigenschaften. Ein Stahl ist schon so etwas wie eine Gesamtkomposition. Eine Note verkehrt und man hört es.
(oder man spürt es auf der Haut)

Harald

--
Der Goldfisch ist das Tier, das auch nach einer Inflation seinen Wert behält, genau wie .
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000077
17.02.2004, 18:53 Uhr
NOrbert
registriertes Mitglied


Hallo Harald ,

was Du schreibst stimmt schon. Doch bei DOVO werden die Klingen wirklich in einem Bleitiegel auf 1060 Grad erhitzt und dann im Härteöl auf ca. 200 Grad abgeschreckt.
Ich glaube das sieht man in dem Videobeitrag ganz gut.
Eintauchen in Graphitpulver, rein ins Blei, rotglühend 1060 Grad , rausnehmen, Pulver durch nen Stoß abklopfen und sofort ins Ölbad.

Ich hatte dieses Verfahren vorher noch nicht gesehen.War mir auch neu und als Möglichkeit recht interessant.
Denn die Temperatur dieses flüssigen Bleis läßt sich so sehr genau und schnell regeln. Das hat keine 3 Minuten gedauert bis die Klingen diese Temperatur hatten.

--
schöne Grüße aus Nürnberg.......NOrbert


wer glaubt er sei der Beste hat aufgehört gut zu werden
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000078
17.02.2004, 23:56 Uhr
grafgoldfisch
registriertes Mitglied


Hi Norbert

danke für die Berichtigung.
Ich kannte flüssiges Blei nur als Abschreckmittel.
Wobei der Temperaturbreich zwische Schmelz- und Siedepunkt natürlich auch die andere Variante zuläßt. Dieses Verfahren wird auch in der Industrie angewendet. Beim Härten in Blei würde auch nicht das sehr feine Kristallgefüge entstehen, wie es für die Härte von Rasiermessern benötigt wird. Daß der Härtevorgang in Öl erfolgt, läßt auf einen gewissen Legierungsgrad schließen. Das Eintauchen in Graphitpulver wird sicherlich dazu beitragen, daß der Kohlenstoff nicht aus dem Stahl ausbrennt.

Gruß Harald

--
Der Goldfisch ist das Tier, das auch nach einer Inflation seinen Wert behält, genau wie .
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000079
18.02.2004, 07:04 Uhr
LuckyLuke
registriertes Mitglied


Sind eigentlich alle Rasiermesser von Sabatier "Singing Blades"?
Ich habe mir ja bei Dick das Messer mit dem Schlangenholzgriff gekauft (ist wie bereits geschrieben sehr ordentlich verarbeitet). Ist super-scharf - ausgepackt - Haartest direkt bestanden. Aber da singt nix beim rasieren.
Ich hab' da zwar noch nicht so viel Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten, da ich mich erst seit ein paar Wochen mit dem Messer rasiere (aber ich schneide mich nicht mehr und bekomme mittlerweile endlich auch ein glattes UND nicht-rotes Kinn hin - Stolz ;-)
Vielleicht singen die Dinger ja nur bei Profis ;-)

Ich habe noch ein Dovo-Messer, auch Normalstahl und ganzhohl. Erkennt man da mit dem blosem Auge den Unterschied im Schliff?

Grüße,
Luke
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000080
18.02.2004, 21:36 Uhr
frozenfrogz
registriertes Mitglied


Der Richtigkeit wegen muß ich mich hier mal zu Wort melden.
Ich hoffe daß ich es schaffe die Sachverhalte ein wenig gerade zu biegen, ohne mich zu sehr in Details zu verlaufen (Wärmebehandlung von Stählen ist nicht ganz ohne).


@grafgoldfisch:

Ich möchte Dir nicht an den Karren fahren, aber ich muß hier Deinen Beitrag etwas zerpflücken.


grafgoldfisch schrieb:

Zitat:
Blei schmilzt bei 327 Grad und siedet bei 1740 Grad.
Der Stahl muß, um eine Gefügeänderung zu erreichen, rotglühend erhitzt werden.Solltze etwa bei 900 Grad liegen.

Soweit in Ordnung, die Härtetemperaturen diverser Stähle liegen so zwischen 700 und 1300 Grad Celsius.

Zitat:
Die Erhitzung wäre theoretisch in Blei möglich. Doch wird Blei nicht zur Erhitzung sondern zum Abschrecken benutzt. Somit liegt die Abschrecktemperatur über dem Schmelzpunkt, da es ja flüssig sein muß.
Warum in Blei ?

Ja, das Abschrecken in Blei ist möglich (ähnliche Temperaturen wie im Warmbad -> Salzschmelze).

Wie Norbert schon geschrieben hat wird flüssiges Blei aber vorwiegend zum Erhitzen der zu härtenden Werkstücke genutzt.
Das "Bleihärten" ist deshalb so interessant, weil man die Temperatur des Bleibades sehr genau einstellen und den Stahl somit auf eine optimale Härtetemperatur bringen kann.

Zitat:
Je stärker der Abschreckvorgang, je feiner wird das Kristallgefüge des Stahles.Z.B wenn man in eiskaltem Wasser abschreckt. Es gibt sogar Eishärten.

Ja, es gibt Eishärten. Der Rest der Aussage ist leider nicht richtig.
Durch das Härten wird das Gefüge nicht verfeinert (feinkörniger).
Die Gefügefeinheit kann man durch Wärmebehandlung zwar positiv beeinflussen (Feinglühen), hat aber mit der Härte nichts zu tun.
Die Abschreckgeschwindigkeit hängt davon ab, was der Stahl verkraften kann ohne durch die erhöhte Spannung Risse zu bekommen, oder gar zu zerspringen.

Zitat:
Je feiner das Gefüge, je härter der Stahl.

Härte ist ein Maß für den Oberflächenwiderstand. Was Du meinst ist wohl eher die Zähigkeit eines Stahls.
Ein feines Gefüge macht sicherlich einen guten Stahl aus, die Härte hängt aber nicht unmittelbar von der Gefügefeinheit ab.
Für die Härte des Stahls ist vor allem interessant, in welcher Form (Ferrit, Perlit, Zementit, Austenit, Martensit) das Gefüge vor liegt.
Während dem Erhitzen des Stahls auf die Härtetemperatur wandelt sich das Perlitgefüge in Austenitisches gefüge um (der Kohlenstoff im Stahl wandert an eine andere Stelle zwischen den Eisenatomen -> Kubisch-Raumzentriert zu Kubisch- Flächenzentriert)
Durch das Abschrecken (schnelles Abkühlen) wird der Kohlenstoff daran gehindert wieder in seine Ausgangsposition zu gelangen und ein Teil des Austenitischen Gefüges wird zu Martensit.
Die dabei entstehenden Spannungen innerhalb des Gefüges sind verantwortlich für die Härte.
Durch spezielle Tiefkühlbehandlung (-> Eishärten) kann man das Gefüge noch zusätzlich "Martensitisieren" (Werde ich an dieser Stelle aber nicht weiter erläutern).

Zitat:
Man erkennt es an der Funkenprobe.

Das einzige was Funkenprobe und Härte gemeinsam haben ist ihr Zusammenhang mit Kohlenstoff.
Mit Hilfe der Funkenprobe kann man grob abschätzen wie hoch der Kohlenstoffgehalt im untersuchten Stahl ist.
Stahl läßt sich wiederum nur härten, wenn genügend Kohlenstoff enthalten ist (so zwischen 0,2 und 2% Kohlenstoffanteil).
Der selbe Stahl, gehärtet als auch ungehärtet, ist im Funkenbild nicht unterscheidbar.

Zitat:
Es besteht aber die Gefahr, daß bei zu starkem Abschrecken sich Risse im Stahl bilden.

Richtig.

Zitat:
Kohlenstoffstähle können stärker abgeschreckt werden als legierte Stähle. Bei den Legierten nimmt man dann Öl, flüssiges Blei, Wasser-Öl Emulsion oder härtet mit Luft.

Es stimmt, daß es Wasser, Öl- und Lufthärter gibt. Allerdings sind nicht alle unlegierten Stähle Wasserhärter und alle legierten Öl- bzw. Lufthärter.
Es gibt sowohl unlegierte Stähle die Ölhärter sind als auch legierte Stähle die Wasserhärter sind.
Es stimmt aber, daß unlegierte Stähle eine höhere Abkühlgeschwindigkeit benötigen.

Zitat:
Das Stahlgefüge ist dann etwas grobkörniger und nicht so hart.

siehe oben.

Zitat:
Bei legierten Stählen muß das Abschrecken auf die Legierung und den Zweck abgestimmt sein.

Auch bei unlegierten Stählen muß die Wärmebehandlung richtig abgestimmt sein. Es stimmt aber, daß unlegierte Stähle etwas Fehlerverzeiender als legierte Stähle sind und man bei der Arbeit mit legierten Stählen etwas feinfühliger dabei seien muß.

Zitat:
Härte ist nicht alles, es gibt auch andere nützliche Eigenschaften. Ein Stahl ist schon so etwas wie eine Gesamtkomposition. Eine Note verkehrt und man hört es.
(oder man spürt es auf der Haut)

Harald

Nichts für ungut, aber das mußte ich los werden.
Sollte ich mich in dem ein, oder anderen Punkt geirrt haben, gebt doch bitte euren Senf dazu



Jetzt halte ich erst mal den Mund, ich wollte ja nicht den ganzen Thread kapern ;-]

Diese Nachricht wurde am 18.02.2004 um 22:14 Uhr von frozenfrogz editiert.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000081
18.02.2004, 22:13 Uhr
NOrbert
registriertes Mitglied


Hi frozenfrogz ,

perfekt
könnte fast aus dem Merkblatt Nr 450 "Wärmebehandlung von Stahl
-Härten,Anlassen,Vergüten, Bainitisieren " sein

Also besser kann man es wirklich nicht " auf den Punkt" bringen.

--
schöne Grüße aus Nürnberg.......NOrbert


wer glaubt er sei der Beste hat aufgehört gut zu werden
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000082
19.02.2004, 00:10 Uhr
grafgoldfisch
registriertes Mitglied


@frozenfrogz

Na prima, das war sehr ausführlich. Soweit wollte ich eigentlich nicht gehen und die einzelnen Gefügearten aufzählen.
Bei der Funkenprobe habe ich mich tatsächlich geirrt. Man möge es mir nachsehen, Werkstoffkunde hatte ich letzmalig 1970.
Da aber nicht jeder Rasier-Fan eine derartige Ausbildung hat, reicht es auch zum Grundverständnis zu wissen, daß je stärker der Abkühlvorgang, je feiner das Gefüge, um so größer die zu erreichende Härte.
Das paßt jedenfals nicht zur Ausführung von Le Barbier:

Zitat:
Die im Vergleich zu Wassser oder Öl hohe Temperatur des Bleis sollte zu einem besonders feinen Korn des Klingenstahls führen.

eben nicht !

Und mit deiner Formulierung:

Zitat:
Durch das Härten wird das Gefüge nicht verfeinert (feinkörniger).

bin ich nicht so recht einverstanden.
Das Kristallgefüge wird feiner. Beim Glühen wird es grober und der Stahl verliert seine Härte. (Hier kann man natürlich auch die Namen der Kristallgefüge einsetzen, ändert aber nichts an der Tatsache daß es feine und grobe Kristallgitter gibt.)


Außer Abschrecken gibt es ja noch andere Verfahren zur Beeinflussung der Stahleigenschaften. Man kann eigentlich jeden Stahl in allen möglichen Mitteln abschrecken. Die Wahl wird durch die zu erzielenden Eigenschaften bestimmt. Man kann auch die Tiefe der gehärteten Schicht beeinflussen. Doch hier sind wir ja beim Thema Rasiermesser und nicht bei Wellen oder Bolzen.

Ob die eingesetzten Verfahren das optimale aus dem Stahl herausholen, sei mal noch in Frage gestellt. In jedem Fall kann man bei einer definierten Stahlsorte durch optimale Temperaturkontrolle (Bleibad)
industriell reproduzierbare und vorhersagbare Ergebnisse erreichen.
Wodurch eben eine konstante Qualität gewährleistet ist.

Wenn wir das Thema mal richtig zusammenstellen, sollten wir eventuell einen neuen Thrad eröffnen.
THIERS-ISSARD geht sonst hier unter.

Gruß aus Magdeburg Harald

--
Der Goldfisch ist das Tier, das auch nach einer Inflation seinen Wert behält, genau wie .
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000083
19.02.2004, 08:44 Uhr
frozenfrogz
registriertes Mitglied


grafgoldfisch schrieb:

Zitat:

Zitat:
Die im Vergleich zu Wassser oder Öl hohe Temperatur des Bleis sollte zu einem besonders feinen Korn des Klingenstahls führen.



Wo kommt das denn jetzt her? Das habe ich, glaube ich, nirgends behauptet.

Zitat:
Und mit deiner Formulierung:

Zitat:
Durch das Härten wird das Gefüge nicht verfeinert (feinkörniger).

bin ich nicht so recht einverstanden.
Das Kristallgefüge wird feiner.

Ich meine mit Härten wirklich nur den eigentlichen Abschreckvorgang. Dabei ändert sich nichts an der Korngröße.

Wenn Du allerdings unter Härten die gesammte Wärmebehandlung zusammenfasst stimmt es natürlich, daß man durch Wärmebehandlung das Korn verfeinern kann.

Zitat:
Beim Glühen wird es grober und der Stahl verliert seine Härte. (Hier kann man natürlich auch die Namen der Kristallgefüge einsetzen, ändert aber nichts an der Tatsache daß es feine und grobe Kristallgitter gibt.)

So allgemein darfst Du das nicht formulieren.
Langes Erhitzen bei hohen Temperaturen führt tatsächlich zu Kornwachstum.
Man kann aber ebenso eine Kornfeinung erreichen indem man bis kurz über die Temperatur zur Kornumbildung erhitzt, den Stahl wieder etwas abkühlen läßt und den Vorgang wiederholt.
Das passiert zum Beispiel beim Normalglühen.

P.S.: Vielleicht argumentieren wir auch an einander vorbei. Ich rede hier von der Korngröße, also das, was man im makroskopischen Bereich sieht wenn man z.B. das Werkstück bricht.
Das martensitische Kristallgefüge weist gegenüber gegenüber Ferrit/Perlit übrigens ein ungefähr 1% größeres spezifisches Volumen auf.

Diese Nachricht wurde am 19.02.2004 um 09:01 Uhr von frozenfrogz editiert.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000084
19.02.2004, 14:21 Uhr
grafgoldfisch
registriertes Mitglied




Zitat:
Die im Vergleich zu Wassser oder Öl hohe Temperatur des Bleis sollte zu einem besonders feinen Korn des Klingenstahls führen.

stammt von Le Barbier

einfach mal auf Seite drei zurückschauen.

Wir reden wohl doch aneinander vorbei.
Also doch neues Thema zu Härten und Anlassen anfangen.

Gruß Harald

Zitat:


--
Der Goldfisch ist das Tier, das auch nach einer Inflation seinen Wert behält, genau wie .
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000085
19.02.2004, 15:18 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Wollte nur kurz beisteuern, daß zum Härten die Temperatur des Stahles
schnell und möglichst gleichmäßig gesenkt werden muss. Dabei ist es
weniger interessant, wie "kalt" das Medium (Blei, Öl, Wasser, Luft)
zum "Abschrecken" ist, sondern wie gut, schnell und gleichmäßig das
Medium die Wärme vom Klingenrohling abnehmen kann und es unter eine
bestimmte Temperatur bringt. Und da ist das doch recht heiße Blei
dem kalten Öl oder Wasser offenbar überlegen, weil es eine sehr hohe
Dichte (Energiekapazität)und einen sehr guten Wärmeleitkoeffizienten
(hat. Wasser hingegen bildet ja sofort eine Dampfschicht, die sehr
gut isoliert und die Abkühlung verzögert. Die Eigenschaften von Blei
und Salzbädern für den Härtevorgang sind wohl unbestritten -- ist nur
sehr viel teurer im Unterhalt, die Schmelze ständig aufrechtzuerhal-
ten. Thiers-Issard "kühlt" jedenfalls mit Blei, DAS nennt man Blei-
härten. In Blei erhitzen und in Öl abkühlen (DOVO) ist Öl-Härten. Ob
es im Ergebnis beim Rasiermesser zu einem Vor- oder Nachteil führt,
wer will das mit gewissheit sagen.

Noch eine Frage: frozenfrogs deutet an, daß "Eishärten" das ist, was
man auch unter "Kryo-Behandlung" versteht:

Zitat:
Durch spezielle Tiefkühlbehandlung (-> Eishärten) kann man das Gefüge noch zusätzlich "Martensitisieren" (Werde ich an dieser Stelle aber nicht weiter erläutern).

Bei der Kryo-Behandlung wird das Gefüge des Stahls (vereinfacht aus-
gedrückt) durch extrem niedrige Temperaturen nahe dem absoluten Null-
punkt (nicht durch Abschrecken, sondern einfach durch nachträgliches
Tiefstkühlen) verdichtet und extrem gleichmäßig in die gewünschte
Kristallstruktur überführt. Ist DAS wirklich das gleiche wie des
Eishärten??? Oder ist Eishärten eher das "Abschrecken" in Schnee oder
(an?) Eis?


Gruß, Stefan.

--
Sie kennen nur dieses Forum? NassRasur.com ist ein Nassrasur-Portal!
Besuchen Sie auch unseren Shop (enthält auch Infotexte und eine
internationale Barbierliste) und unser Blog "Männer unter sich" ...
... alles auf www.NassRasur.com!
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000086
19.02.2004, 21:31 Uhr
frozenfrogz
registriertes Mitglied


@Stefan

Ja, Eishärten ist der Prozess bei dem das Werkstück nach dem Härten und Anlassen für mehrere Stunden kühl (so um -80°C) gelagert wird.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000087
20.02.2004, 10:32 Uhr
Le Barbier
registriertes Mitglied


grafgoldfisch schrieb:

Zitat:

Zitat:
Die im Vergleich zu Wassser oder Öl hohe Temperatur des Bleis sollte zu einem besonders feinen Korn des Klingenstahls führen.

stammt von Le Barbier

Jo, aber ich habe nur aus dem Gedächtnis referiert, was auf einer Webseite erzählt wurde. Das das stimmte, hatte ich damit nicht behauptet.
Mich würde echt interessieren, wie man auf die Idee gekommen ist, Klingen in Blei abzukühlen. Haben die Leute das wohl einfach mal ausprobiert, oder ging eine wissenschaftliche Untersuchung voran?
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000088
21.02.2004, 10:39 Uhr
frozenfrogz
registriertes Mitglied


Beim Abschrecken geht es ja nur darum das Werkstück möglichst schnell unter 723 °C zu bekommen (Kann sein, daß der Punkt bei legierten Stählen etwas anders liegt, weiß ich aber nicht).

Das ist der Punkt an dem es zur Kohlenstoffwanderung kommt.

Die Idee, Blei zum Abkühlen zu benutzen, ist halt gar nicht so abwegig. Wie Stefan schon erklärt hat geht es darum dem Werkstück die Wärme schön gleichmäßig zu entziehen.

Also doch ein neuer Thread.

Diese Nachricht wurde am 21.02.2004 um 10:43 Uhr von frozenfrogz editiert.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000089
24.02.2004, 10:10 Uhr
jurgus
Mitglied im Doku-Team


Die Stahlverarbeitung ist ja ein Kapitel für sich, was allerdings nur sehr schwierig zuhause nachzukochen ist.....
Dabei würde mich mal von den Messerrasierern die Information interessieren, welche Produkte nach welcher Herstellungsmethode die besten Klingen haben.
Dazu die Angabe der Standzeit, also wie oft kann man sich damit rasieren bis die Klinge verschlissen ist?
Bei meinem Carbonstahl-Messer waren es 4 Rasuren, dann ging es in zwangloses Reissen und Ziepen über.
Mit den hochwertigsten Mehrklingenrasierern liegt mein Rekord bei 50 ( Fünfzig) Rasuren. Dazu habe ich die Theorie, dass dort mit Keramik-Kern und Oberflächenbehandlung (z.B."Alpha-Diamond-Beschichtung" oder ähnliches) sehr viel mehr möglich ist, als mit der herkömmlichen Stahlbehandlung. Wenn ich die Zeit zum Messerschärfen mal kommerziell umrechne, das ergibt aber mehrere Packungen von hochwertigen Klingen.
Gruss Jurgus
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000090
24.02.2004, 12:56 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Nun schneidet bei einem Mehrklingenkopf nicht jede Klinge ständig
Haare -- während die vordere ainige Zeit am meisten zu tun hat,
rasierst Du nach 2 Wochen vielleicht zu 80% auf der zweiten und
später nur noch auf der dritten, wer weiß das schon. Bei diesen
winzig dünnen Klingenstreifen ist es außerdem ja auch sowas von
egal, wenn die spröde sind, die kann man ganz anders härten (und
beschichten, wie Du schon sagst) als ein Messer, das macht sie
natürlich schnitthaltiger.

Ein Rasiermesser soll nun aber nicht beim Abledern zerbrechen und
wenn man es immer richtig abledert, kann man auch 6-12 Monate damit
rasieren, ohne nachzuschärfen! Das wären also mind. 180 Rasuren. Ob
man bei einem Klingenstreifen durch Abledern die Standzeit so weit
erhöhen könnte oder ob dort eher Ausbrüche statt Umfalzungen passie-
ren, kann evtl. Norbert mit "seinem" Mikroskop sehen...

Gruß, Stefan.

--
Sie kennen nur dieses Forum? NassRasur.com ist ein Nassrasur-Portal!
Besuchen Sie auch unseren Shop (enthält auch Infotexte und eine
internationale Barbierliste) und unser Blog "Männer unter sich" ...
... alles auf www.NassRasur.com!
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000091
24.02.2004, 17:59 Uhr
NOrbert
registriertes Mitglied


Hi ,

bei richtigem Ledern ist eine Standzeit von etwa 1 Jahr durchaus möglich. Wenn ordentlicher Stahl verwendet wurde, klaro.
Denjenigen, die über mich zur Messerrasur kamen,habe ich bisher nur 1x im Jahr das Messer nachgeschärft ( allerdings nach der "Lern - und Probierzeit ). Also ohne die durchaus möglichen und immer wieder vorkommenden Fehlerchen und kleinen " Misshandlungen " der Messer.

Ich werde mich nun doch mal von einem alten z.T.defekten Messer trennen, es in kleinere Stücke teilen und dann ins Elektronenmikrofon
( nee,Mikroskop natürlich -- Hellau ) legen und diese Stellen versuchen schön zu Fotografieren.

Vielleicht hab ich die Bilder bis zum Mai fertig. Denn da soll( will ) ich ja nen Schleifkurs bei mir starten.

--
schöne Grüße aus Nürnberg.......NOrbert


wer glaubt er sei der Beste hat aufgehört gut zu werden
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000092
24.02.2004, 18:28 Uhr
Albert
registriertes Mitglied


Das ist ja echt starkmit den Schleifkurs
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000093
24.02.2004, 19:36 Uhr
Gerhard
registriertes Mitglied


Und mit den Bildern auch
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000094
25.02.2004, 10:42 Uhr
jurgus
Mitglied im Doku-Team


Nur alle 6 bis 12 Monate das Messer schleifen zu müssen, dazwischen reicht ein Abledern: Das ist natürlich ein Angebot! Da kann man schon mit kalkulieren. Gruss Jurgus
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000095
02.03.2004, 23:14 Uhr
ULF
registriertes Mitglied


Ich war vor zwei Wochen in Rom und bin per Zufall über ein Ladengeschäft gestolpert, das sehr charmant bis unter die Decke mit nützlichen und wichtigen Dingen der (täglichen) Rasur gefüllt war. Da gabs wirklich alles: Pinsel in vielen Farben, Formen und Größen, Seifen und Creme, Rasierer, Messer und Halterungen für Rasiere/Pinsel für die Wand, das Waschbecken, etc. Macht richtig Spaß dort zu stöbern. Das Geschäft ist zu finden in der Via dei Trimonti schräg gegenüber der Deutschen Bank.

Dort habe ich mir alle THIERS-ISSARD- Messer geben lassen. Zehn Stück hatte sie vorrätig, neun waren 5/8 Messer, eines war ein 6/8 Messer. Was ich da zu sehen bekam, war leider nicht die reine Freude. Kein Messer war so zwischen die beiden Griffschalen zentriert, dass es ohne (starken) seitlichen Druck zu schließen war.

Bei zwei Messern waren die Ansätze der Messerklingen (die Stabilisatoren am hinteren Ende der Klinge) voller Macken. Es sah nicht nach Gebrauchsspuren aus, eher nach einem Schmiedehammer, der mal daneben gefallen ist.

Bei zwei Messern (dem 6/8 und einem 5/8 Messer - und leider nicht denselben wie oben) waren die Verziehrungen auf der Klinge nicht zentriert angebracht.

Es war auch keines der Messer so scharf, dass es nur annähernd den Haartest bestanden hat. Obwohl die Messer im Geschäft pfleglich behandelt werden: Im Schauffenster stehen sie in einzelnen Halterungen und ansonsten sind sie einzeln in Holzschachteln und Einschlagtüchern verpackt.

Fazit also:

Das ist ein sehr schönes Geschäft. Es lohnt sich darin zu stöbern (und unbedingt zu handeln). Ich beschreibe Euch gerne noch die genauere Lage.

Was THIERS-ISSARD- Messer angeht, kann ich jedem, der sich dafür interessiert nur raten die Messer vor dem Kauf anzusehen, bzw. wenn das nicht möglich ist, auf eine Umtauschmöglichkeit zu bestehen.
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000096
03.03.2004, 17:55 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


Nochmal abschließend zum Namen "Bleihärten":

Zitat:
Ja, das Abschrecken in Blei ist möglich (ähnliche Temperaturen wie im Warmbad -> Salzschmelze).

Wie Norbert schon geschrieben hat wird flüssiges Blei aber vorwiegend zum Erhitzen der zu härtenden Werkstücke genutzt.
Das "Bleihärten" ist deshalb so interessant, weil man die Temperatur des Bleibades sehr genau einstellen und den Stahl somit auf eine optimale Härtetemperatur bringen kann.

Ich bezweifle nachdrücklich, daß mit "Bleihärten" das ERHITZEN in
Blei namensgebend ist. Da bei Wasser-, Öl- und Salzbad-Härten je-
weils das ABKÜHL-Medium namensgebend ist (und man nicht sagen kann,
was zum Erhitzen dient), wette ich ein kleines Bier, daß dies bei
"Bleihärten" ebenso ist. Demnach wären DOVO-Messer trotz des Erhit-
zens in Blei "ölgehärtet", manche (alle?) Thiers-Issard hingegen
"bleigehärtet".

Gruß, Stefan.

--
Sie kennen nur dieses Forum? NassRasur.com ist ein Nassrasur-Portal!
Besuchen Sie auch unseren Shop (enthält auch Infotexte und eine
internationale Barbierliste) und unser Blog "Männer unter sich" ...
... alles auf www.NassRasur.com!
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000097
03.03.2004, 17:58 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer


ULF schrieb:

Zitat:
Was THIERS-ISSARD- Messer angeht, kann ich jedem, der sich dafür interessiert nur raten die Messer vor dem Kauf anzusehen, bzw. wenn das nicht möglich ist, auf eine Umtauschmöglichkeit zu bestehen.

Damit ist endgültig klar, daß ich definitiv keine T-Is importieren
werde -- die Gefahr ist mir zu groß. Nachdem, was ich höre, ist das
keine Ausnahme durch die wenigen guten Rasiermesserschleifer -- die
Küchenmesser aus den Schmieden von Thiers hätten viel zu oft ähnliche
Qualitätsprobleme, berichten mir meine Buschtrommeln.

Gruß, Stefan.

--
Sie kennen nur dieses Forum? NassRasur.com ist ein Nassrasur-Portal!
Besuchen Sie auch unseren Shop (enthält auch Infotexte und eine
internationale Barbierliste) und unser Blog "Männer unter sich" ...
... alles auf www.NassRasur.com!
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000098
03.03.2004, 18:22 Uhr
Martin
registriertes Mitglied


Stefan P. Wolf schrieb:

Zitat:
die
Küchenmesser aus den Schmieden von Thiers hätten viel zu oft ähnliche
Qualitätsprobleme, berichten mir meine Buschtrommeln.

Gute Buschtrommeln! Bei Manufactum liegen ein paar TI (Sabatier) Küchenmesser in der Vitrine. Ich hab mir das mal angesehen und die Schneide sieht nicht sehr toll und sorgfältig geschliffen aus - sehr ungleichmäßig, ein Messer hatte ganz hinten an der Schneide sogar eine Scharte (sehr klein, aber da)
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000099
05.03.2004, 07:37 Uhr
razoredge
registriertes Mitglied


@ Ulf,

da bist Du in meinem Revier und ich weiß nichts davon. Ich hätte Dich gerne auf einen Espresso eingeladen und mit Dir einen Streifzug durch die Szene gemacht. Das Geschäft, das Du meinst, liegt wahrscheinlich in der Via del Tritone (auf der rechten Seite, wenn man zum Palazzo Chigi geht). In der Via Trinità dei Monti (oberhalb der Spanischen Treppe) gibt es nichts. Dafür aber noch welche in der Gegend der Piazza della Repubblica.

Insgesamt ist zu sagen, daß in Rom in bezug auf Naßrasur wenig zu holen ist: Man findet fast ausschließlich Messer von Dovo und TI, die Preislich aber um mindestens 50% über deutschem Niveau liegen. Gleiches gilt für die besseren Rasierseifen, insbesondere die englischen. Meine Trumper-Seife, die mir meine liebe Tochter immer von der Insel schickt, kostet dort schlappe 7,50, hier aber 18,00. Und Ahnung hat hier auch kaum ein Geschäftsmann. Bis vor zwei Jahren gab es noch einen kleinen Messerladen in der Via Salaria, geführt von einem alten Mann, der noch wußte, wie man Rasiermesser schärft. Er hatte auch die (deutsche) Ausrüstung dazu. Er war nach seiner Aussage der letzte seines Standes in Italien. Dann hat er aus Altersgründen dichtgemacht. Jammerschade. Aber: Wenn jemand über die Flohmärkte streift, da ist das Angebot noch gut, weil Messerrasur in Italien total out ist und Opas Sachen nach und nach verhökert werden.

--
Viele Grüße
razoredge
 
Profil des Verfassers || private E-Mail an Verfasser || andere Forumsnachrichten des Verfassers || Nachricht an Moderation melden Zitatantwort || Editieren || Löschen
Seiten: [ 1 ] [ 2 ] [ 3 ] -4- [ 5 ] [ 6 ] [ 7 ] ... [ Letzte Seite ]     [ Rasiermesser und Zubehör ]  

NassRasur.com-Portal  |  Impressum  |  Datenschutz

powered by ThWboard
(with modifications by Stefan P. Wolf)

© by Paul Baecher & Felix Gonschorek
(modifications © by Stefan P. Wolf)