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NassRasur.com-Forum » Sonstige Nassrasurthemen » PP - das Pragmatische Programm » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1-
Diskussionsnachricht 000000
01.05.2014, 20:19 Uhr
Drill Instructor
registriertes Mitglied


Das pragmatische Programm (PP) in Abgrenzung vom vollen Programm (VP)

Anfangs wusste ich es auch nicht besser: Als Neuling sucht man (hoffentlich!) alles was man im Internet finden kann um in eine bisher unbekannte Thematik schnellstmöglich von 0 auf 100 einzusteigen. Im Bereich der Nassrasur findet man schnell das Volle Programm (VP) das wie die Lösung aller Probleme erscheint.
Anscheinend ist es unter Neueinsteigern das unumstößliche Mantra des Nassrasierens: Man musste sklavisch alles durchziehen, was im VP auch nur erwähnt wurde. Oft war dann zu lesen: „Ich habe Hautprobleme, die Rasur ist ungründlich und Blutverlust gab es auch – obwohl ich doch das VP gemacht habe!“ Nicht obwohl, sondern deswegen: Leider wurde das an sich sehr gut gemeinte VP als absolutes Minimalprogramm angesehen und vieles, was alternativ genannt wurde, wird nacheinander durchgezogen. In der Folge wurde manchmal die Haut über eine halbe Stunde oder länger mit so vielen „Vorbereitungsschritten“ malträtiert, dass sie nur noch verquollen und zerschunden war, bevor die Klinge das erste Mal auch nur in die Nähe der Haut kam. Da wurde heiß geduscht, am besten noch ein Peeling im Gesicht gemacht, dann heiße Kompressen ins Gesicht, Preshave und/oder Öl auf die total aufgequollene Haut gekleistert, die Seife viel zu lange einziehen lassen, etc. Für mich ist das als geradezu verpflichtend wahrgenommene VP (Volle Programm) eher das GG (Große Gewese) das nichts macht außer die Haut zu terrorisieren.

Gut gemeint ist halt oft das Gegenteil von gut gemacht.

Aber wie macht man es dann gut? Über die Monate des Experimentierens habe ich sehr viele (gefühlt: alle) Varianten einmal durchgemacht und für mich und meine Haut herausgefunden:
- Eine Dusche reicht völlig aus um Haut und Haare anzufeuchten und die Barthaare zu entfetten – insbesondere, wenn die Dusche mit einer guten Seife erfolgt.
- Eine heiße Kompresse macht man ausschließlich dann, wenn man mit komplett ausgetrockneter Haut eine Rasur durchführt, beispielsweise wenn man sich beim Barbier rasieren lässt. Also: Keine heiße Kompresse nach der Dusche!
- Pre-Öl hat bei mir ausschließlich dazu geführt, dass Haut und Barthaare ölig verkleistert waren. Während das Öl noch etwas in die Haut eingezogen ist, musste es ewig lange mit dem Pinsel von der Barthaaren entfernt werden – dadurch ist die Haut außenrum aber unschön aufgequollen. Also: Kein Öl und auch kein anderes Pre-Shave.
- Die Rasur wird dann gut, wenn der Rasierer das Barthaar schneidet und nicht die Haut. Dazu sollte er über die Haut hinweggleiten und das Haar gut erfassen. Dafür darf die Haut nicht aufgequollen sein wie ein Schwamm und das Haar darf auf keinen Fall extra eingeölt sein.
- Viele Prozeduren kommen aus dem Babiergeschäft und machen dort auch Sinn. Zuhause sind die Voraussetzungen teilweise ganz andere, siehe Dusche.
- Keine Peelings, Wunderwässerchen und sonstiges Gewese das Cleopatras Baderituale zu einer Katzenwäsche degradiert. Weniger ist mehr.

Daraus habe ich mein Pragmatisches Programm entwickelt, welches so aussieht:
- Falls ein Naturpinsel verwendet wird, stelle ich diesen vor der Dusche bis kurz unter den Knoten in das Waschbecken oder ein Wasserglas mit handwarmem Wasser.
- Dusche mit Savon du Midi: Hierdurch wird das Barthaar perfekt entfettet, die Haut gut gepflegt. Meine Dusche dauert ohne jegliche Hektik 6-7min, das reicht locker um die Sau / den Dachs vollständig zu wässern.
- Falls ich Rasiercreme (RC) verwende: RC ins Gesicht schmieren. Pinsel komplett ausschleudern, RC verteilen. Bei Synthetik-Pinseln die kaum Wasser speichern, muss öfter ein bisschen Wasser mit der Pinselspitze aufgenommen und gleichmäßig verteilt werden, beim Naturpinsel tropfe ich 1-2mal etwas Wasser auf den Pinsel, den Rest macht die Naturborste. Dann folgt entspanntes aufschäumendes Verteilen der RC, bis ein Schaumteppich entsteht der nicht mehr an der Haut klebt. Der Vergleich mit Joghurt ist sehr treffend.
- Falls ich Rasierseife (RS) verwende: Seife aufnehmen und Seife so lange schlagen, bis der Rasierschaum cremig, „schlotzig“ ist. Dann ab ins Gesicht und weiterarbeiten. Hier gilt ebenso: Der Schaum darf nicht wie eine Gesichtscreme auf der Haut kleben sondern muss sich zur Seite schieben lassen. Wenn der Pinsel das schafft, wird es der Rasierhobel auch schaffen. Also bei Bedarf mit der Pinselspitze Wasser aufnehmen und im Gesicht einarbeiten, bis der Rasierschaum richtig joghurtcremig wird.
- 1 Zug südwärts, 1 Zug nordwärts. Mehr muss nicht sein und belastet nur die Haut. Elementar ist, die individuelle Wuchsrichtung der Barthaare zu kennen und zu respektieren. Selbstverständlich wird zwischen den Zügen neu eingeschäumt.
- Gesicht sauberwaschen. Durch kaltes Wasser konnte ich bisher keine Verbesserung erkennen, daher lasse ich den Kälteschock sein.
- Mit einem Blatt Zewa o.ä. abtrocknen
- Sonstiges Hygieneprogramm bzw. Espresso ziehen um die Haut trocknen zu lassen
- Wenn die Haut spürbar trocken ist, AS(B) drauf.
- fertig

Die Pragmatische Rasur:
Eine wirklich sehr kleine Menge Rasiercreme kommt ins tropfnasse Gesicht, ohne Pinsel o.ä. gehe ich mit dem in Wasser getauchten Panasonic drüber, fertig. Extrem hautschonend, absolut ultrasauber und so nachhaltig, dass 16h später der Wattebauschtest locker bestanden wird. Das funktioniert nur, wenn 24h vorher gründlich mit der Klinge rasiert wurde. Dieses Vorgehen ist für mich optimal wenn ich auf zweitägige Geschäftsreisen gehe, dann muss ich nicht wegen einer Rasur den ganzen Rasierhobel-Klingen-Terz mitschleifen. Leider funktioniert das nicht zwei Tage hintereinander, dann bleiben weiche Barthaare stehen und das sieht ungepflegt aus.

Die Pragmatisch-Perfekte Rasur:
Wie oben kommt eine kleine Menge Rasiercreme oder (nicht notwendigerweise perfekt aufgeschäumte) Rasierseife ins tropfnasse Gesicht, dann gehe ich mit dem Panasonic drüber. Falls mit dem Pinsel Rasierseife aufgeschäumt wurde dann wird nochmal Rasierschaum nachgepinselt, ansonsten reicht die duech den Panasonic aufgeschäumte Rasiercreme für die Funktion absolut aus. Jetzt geht es direkt mit einem (gerne auch aggressiven) Hobel und einer scharfen Klinge gegen den Strich. Das ist fast genauso hautschonend und noch einen Tick nachhaltiger. Dieses Vorgehen funktioniert auch perfekt mit einem Zweitagesbart, da dann die Elektrofräse die kürzeren/härteren Stoppeln abmäht und der Hobel die weicheren/längeren Barthaare abschneidet ohne sich an den kurzen/harten Stoppeln zu verfangen. Deses Programm funktioniert unbegrenzt oft hintereinander.

Meine Gleichungen sind:

[Guter Rasierschaum] x [Saubere Technik] x [hautangepasste Nachbehandlung] = [Rasierergebnis], dabei ist
[Rasierergebnis] = [Glattheit] x [Hautschonung]

Wer sich nur rasiert um morgens rasiert zur Arbeit zu gehen für den ist hier Schluss. Für mich als Hobbyrasierer kommt zusätzlich das Equipment und der Spaßfaktor ins Spiel:

[Rasierergebnis] x [Equipment] = [Spaßfaktor]

Meine Definitionen dazu:

• Guter Rasierschaum: Darf die Haut nicht reizen, muss durch gute Gleiteigenschaften die Haut schützen, muss mit ausreichend Wasser zubereitet sein. Der Rasierschaum muss sich locker mit einer Feder von der Haut schieben lassen, ansonsten ist er zu fest. Nicht Nikolaus-Bauschaum sondern Joghurt-Konsistenz ist angesagt.
• Saubere Technik: Wuchsrichtung penibel beachten, Winkel einhalten, nur soviel Druck wie für die in allen anderen Aspekten bereits bestmöglich optimierte Technik unbedingt erforderlich. Länge der Züge je nach Kontur und Bartwuchs, Ausspülen zwischen den Zügen je nach Rasierhobelform und Rasierschaumkonsistenz.
• Hautangepasste Nachbehandlung: Für meine Haut ist Öl und alles was verstopft absolut tödlich. Ich nehme immer mal wieder ein gutes ASB direkt nach der Rasur aber ich habe auch viele ASLs verwendet die außergewöhnlich gut gepflegt haben. Platte Pauschalsprüche wie "Alkohol desinfiziert aber trocknet die Haut aus“ oder „Ich verwende nur Produkte von XYZ“ bringen niemanden weiter.
• Das Equipment trägt für mich massiv zum Spaß an der Rasur bei. Selbst wenn die Rasur jeden Tag perfekt wäre, ich brauche da immer wieder etwas Abwechslung. Ich mag es einfach, einen massiven Edelstahlgriff in der Hand zu haben obwohl er das Rasurergebnis sicher nicht signifikant verbessert.

So und jetzt schlagt mich. Vielleicht ist bei Euch ja alles anders und ohne stundenlanges Wasserleichen-Programm und einen Liter Öl geht garnix. Freut mich, dass hier jeder SEIN Programm gefunden hat. Das hier ist MEINES und ich stelle es hier vor weil ich erst durch Abweichung vom oft als unumstößlich und verpflichtend angesehenen VP wirklich zu einem im Ergebnis perfekten, absolut hautschonenden und mit mächtig Spaß erreichten Ergebnis gekommen bin.

--
Im Sommer 2014 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle drei Tage.
 
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Diskussionsnachricht 000001
01.05.2014, 20:44 Uhr
~Cognac
Gast


Dafür verleihe ich Dir den "Güldenen Hobel am Bande"....und alle GG-Opfer sollten sich das zu Herzen nehmen. Oder zumindest mal ausprobieren. Nur die Fräse..da bin ich nicht bei Dir.
 
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Diskussionsnachricht 000002
01.05.2014, 20:47 Uhr
Elbe
registriertes Mitglied


Volle Zustimmung! Ich treibe es allerdings noch weiter und dusche erst nach der Rasur.

Cleopatra und Wasserleiche sind übrigens erstklassige Vergleiche! Gefällt mir sehr!
 
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Diskussionsnachricht 000003
01.05.2014, 21:53 Uhr
toni
registriertes Mitglied


Sehr schöner Beitrag, hat Spaß gemacht ihn zu lesen - vielen Dank
Ich stecke wahrscheinlich irgendwo in der Mitte und mache es mal so, mal so und bin sehr glücklich damit

--
Merkur 33c, 15c, 37c, Progress Probiere gerade sehr viele aus VANTA RA 112C Shavette Semogue Excelsior 2015-HD
 
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Diskussionsnachricht 000004
01.05.2014, 22:06 Uhr
Oliver_S
registriertes Mitglied


Erst einmal vielen Dank für Deinen Beitrag, Drill Instructor. Das meiste könnte ich so unterschreiben. Motto: Das Einfache ist oft auch das Gute. Allerdings - wie so oft beim Rasieren - bin ich durch ähnliche Überlegungen zu anderen Resultaten gekommen. Bei mir z.B. wird die Rasur erst durch ein angemessenes Pre Shave gut. Gerne Proraso, aber Öl ist auch nicht schlecht. Aber ich will das nicht auswalzen. Dass die Rasur bei jedem anders ist, steht ja schon ca. 100000 mal hier im Forum.

Eines möchte ich noch ergänzen. Eine tägliche Rasur braucht nicht nur Abwechslung. Sind ja auch Deine Worte. Selbst das beste pragmatische Set-Up wird irgendwann langweilig.
Es ist auch ein KVP - ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Ich entdecke immer wieder Nuancen, die mich weiterbringen. Und wenns nur eine Wuchsrichtung der Barthaare in einem Abschnitt ist, dem ich bislang nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt habe. Also: Offen bleiben für Neues!

 
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Diskussionsnachricht 000005
01.05.2014, 22:07 Uhr
noir
registriertes Mitglied


Bravo! Du hast es auf den Punkt gebracht.

Für mich sind die wichtigsten Punkte:
1. Jeder muss seine eigene Erfahrung sammeln, um sein Programm bestimmen zu können. Das braucht vor allem: ZEIT und GEDULD. So unglaublich viele Leute denken, dass sich bedeutende Verbesserungen sofort nach der Umorientierung bemerkbar machen.

2. Die Rasiertechnik und Beachtung der Haarwuchsrichtungen sind essenziell für ein gutes Rasierergebnis, daher würde ich persönlich in Deiner Formel die "saubere Technik" als Exponenten von e ansehen - übrigens eine ausgezeichnete Idee, um eine Rasur zu definieren.

1. vereinigt 2.:
Die Schnittmenge aus individuellem Programm und der geforderten Technik ergibt schon eine Bombenrasur. Im Gegenzug bedeutet dies aber hauptsächlich eines:
Wenn die Technik miserabel ist, dann bringt einem nicht mal mehr das individuell angepasste Programm was. Ein Weichspülerprogramm wie das VP kann dann natürlich "tödlich" enden, sofern es von vornherein das falsche Programm ist.
Ebenso halte ich es für völlig überzogen, wenn man gezielt teure Mittelchen gegen Probleme einsetzt, die vermutlich durch Missachtung der Punkte 1. und/oder 2. entstanden sind.

3. Die Schärfe der Rasierklinge ist ebenso wichtig, wie die richtige Technik. Eine scharfe Klinge gepaart mit schlechter Technik kann übel enden. Eine ruppige und stumpfe Klinge gepaart mit guter Technik führt zu Frustration. Aber man beachte, dass eine einzige scharfe, glatte Klinge zusammen mit der idealen Technik ein vielfach besseres Ergebnis liefert, als mäßige Technik mit 3-5 scharfen Mach/Fusion/Hydro Klingen.
Pauschalaussagen, wie "Feather ist so scharf und nur für suizidale Vorhaben geeignet" sind ebenso unangemessen, wie die Behauptung das VP löse alle Probleme.

4. Das richtige Rasiergerät wählen und harmonierende Rasierer-Klingen-Kombinationen finden.
Nur weil ein Hobel toll aussieht und sich gut anfühlt muss er noch lange nicht gute Rasuren liefern. Auch hier braucht man viel Geduld, gerade wenn einem noch die Erfahrung mit der richtigen Technik fehlt. Bezüglich der Rasierer-Klingen-Kombination kann man Punkt 1 anwenden. Die für einen beste Kombination kann man nur selbst herausfinden.

Ich bin der Meinung, dass dieser Thread gleich neben dem VP angepinnt werden muss, um Einsteigern zu zeigen, dass ein Mann einfach Erfahrung sammlen muss und Geduld braucht bis er zum Ziel - der perfekten Rasur kommt. Und, dass die Qualität einer Rasur von vielen Variablen abhängig ist, die man nach und nach, wie Drill Instructor schon schrieb "experimentell" ergründet. Das VP ist somit nicht der "Wundertaschenrechner" - mich lässt das Mathematik-Thema einfach nicht mehr los .
Übrigens darf man sich auch nicht durch das Toleranzpotenzial einiger Mitstreiter entmutigen lassen. Manche scheinen eine Haut zu haben, die einfach alles mitmacht.

Also Anpinnen bitte!

--
Löppt!
 
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Diskussionsnachricht 000006
01.05.2014, 22:36 Uhr
Tenferenzu
registriertes Mitglied


Ich kann Drill Instruktor in den meisten Punkten zustimmen. Zu viel des Guten hat bei mir auch nur Probleme gemacht. Ich bin ja eigentlich ein Minimalist(sofern man das behaupten darf nach 1,5 Jahren in dieser für Minimalisten sehr feindlichen Gegend ) und habe mich zu diesem und jenem hinreißen lassen, aber, eins muss ich gestehen: Mir machts echt verdammt viel Spaß!

Mein PP ist momentan das:
Pinsel wässern
Zähne Putzen
Schaum aufschlagen auf der Vitos(20sek)
Einschäumen(20sek)
und losrasieren mit dem Gerät der Wahl
Abwaschen
AS(B) auf das feuchte Gesicht
-> Fertig!

Alles zusammen dauert keine 15min und ist bei mir absolut reizfrei!

--
"Ich weiß, dass ich nicht weiß."
-Sokrates
"Der Narr hält sich für weise, aber der Weise weiß, dass er ein Narr ist."
-Shakespeare
 
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Diskussionsnachricht 000007
01.05.2014, 23:42 Uhr
~Inselgrün
Gast


Mein PP:

Warmen Wasserhahn auf und während sich das Becken füllt Wasser ins Gesicht klatschen, Dachspinsel einstippen, etwas Rasiercreme drauf, einpinseln. Rasiergerät (Hobel oder System) ins Wasser tauchen und los geht's. Einmal mit dem Strich, neu pinseln, einmal gegen den Strich. Kühles Wasser. Fertig. Ich brauch kein Pre, kein AS, nichts (solange ich eine Lanolin-haltige Creme nehm, die zu meiner Haut perfekt passt

Zeit: 7 Minuten.
 
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Diskussionsnachricht 000008
01.05.2014, 23:48 Uhr
Drill Instructor
registriertes Mitglied


Zum Thema Rasierhobel und Klingen: Ja, klar, eine Machete wie die Zaza macht es einem nicht gerade leicht. Aber von solchen Spezialfällen mal abgesehen behaupte ich, dass der Einfluss der Technik absurd überschätzt wird.

Kein Rasierpinsel wird den Rasierschaum perfekt aufschlagen.

Keine Rasierklinge wird dich perfekt rasieren.

Kein Rasierhobel wird deine Haut perfekt schützen.

Das machst du alles selbst.

So wie der Koch kocht und nicht seine Töpfe. So wie der Fotograf fotografiert und nicht seine Kamera. So wie der Maler malt und nicht seine Pinsel.

Sicher, in der Anfangsphase ist es hilfreich für die Aufrechterhaltung der Motivation, eine Ausrüstung zu haben die kein kompletter Mist ist und auch ohne jahrzentelange Erfahrung benutzt werden kann.

Wenn man von wenigen radikalen Sonderfällen absieht dann beeinflusst das Equipment ausschließlich den Spaß an der Rasur. Ansonsten ist das Equipment schauderhaft oft eine Ausrede für den Unwillen und/oder die Unfähigkeit, den Hebel bei sich selbst anzusetzen.
Aber so wie man in den jeweiligen Foren oft liest "Meine Fotos wären weltberühmt, hätte ich doch nur Kamera XYZ" bzw. "Hätte ich den Kochtopf ZYX dann hätte ich schon einem Michelinstern" usw. bietet sich natürlich auch hier das Equipment an um das mangelhafte Ergebnis darin zu begründen. Das gibt einem für ein paar Minuten ein gutes Gefühl, aber weiter kommt man damit nicht.

--
Im Sommer 2014 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle drei Tage.
 
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Diskussionsnachricht 000009
02.05.2014, 01:17 Uhr
noir
registriertes Mitglied


Das sehe ich allerdings anders.
Man kann sich nicht mit jedem Produkt gleichermaßen komfortabel rasieren, selbst wenn man die Technik vermeintlich sauber beherrscht. Es ist ja so, dass man seine Technik nicht ausschließlich an die Gegebenheiten des Gesichts, Haarwuchsrichtung etc. anpasst, sondern ein Teil passt sich auch dem Hobel an, der muss ja schließlich geführt werden. Und ich bin der Meinung, dass die Anpassung an ein Rasiergerät natürliche Grenzen hat.
Da gibt es Produkte, die einem in der Handhabung soweit entegegenkommen, dass man seine Technik eben nicht anpassen muss. Arsch auf Eimer eben.
Bei dem einen ist das dann der Feather AS-D, beim anderen ein G&F Zahnkamm und beim letzten ein Torsionshobel. Und dann war da noch der, dem ist das alles Banane, der nimmt einfach den Wilkinson und ist damit total zufrieden.

Ich hoffe jeder kennt das Gefühl oder wird es kennenlernen, wenn er einen neuen Hobel oder eine neue Klinge oder sogar beides gleichzeitig ausprobiert und der erste Zug durchs Gesicht einfach nur einen WOW-Effekt hinterlässt und einen verstummen lässt. Das ist der Moment, in dem man vermutlich seine Hardware gefunden hat. Zumindest war es bei mir so und dann sind mir all die Kameras, Töpfe und Pinsel egal, weil ich genau weiß, dass es an der Hobel-Klingen-Kombi liegt, die einfach perfekt zu meiner Technik passt.

Resultat: Happiness

--
Löppt!

Diese Nachricht wurde am 02.05.2014 um 01:18 Uhr von noir editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000010
02.05.2014, 08:49 Uhr
Lafette
registriertes Mitglied


Sehr gute Idee Drill Instructor!

Ich vertrage ein Preshaveöl auch nicht, halte es aber für geeignet die mangelnde Gleitfähigkeit von manchem Anfängerschaum auszugleichen.
Würde ich als Option in Deine Liste aufnehmen. Für mich gehört Deine Liste ebenfalls in die FAQs, neben das "Volle Programm". Schon mal Stefan gefragt, ob er es aufnimmt?

Bin etwas verwirrt wegen des Begriffs "Technik". Für mich bedeutet Technik die Rasurtechnik (wie bei noir?, also Winkel, Druck etc.), liest sich aber bei Dir als ob Du damit das Equipment (Klinge, Hobel, Pinsel) meinst?

Gruß

Marc
 
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Diskussionsnachricht 000011
02.05.2014, 09:12 Uhr
Drill Instructor
registriertes Mitglied


@ Marc: O.k. der Text war lang, daher die relevanten Passagen rausgehoben:

Drill Instructor schrieb:

Zitat:
[Guter Rasierschaum] x [Saubere Technik] x [hautangepasste Nachbehandlung] = [Rasierergebnis]

(...)

[Rasierergebnis] x [Equipment] = [Spaßfaktor]

(...)

• Saubere Technik: Wuchsrichtung penibel beachten, Winkel einhalten, nur soviel Druck wie für die in allen anderen Aspekten bereits bestmöglich optimierte Technik unbedingt erforderlich. Länge der Züge je nach Kontur und Bartwuchs, Ausspülen zwischen den Zügen je nach Rasierhobelform und Rasierschaumkonsistenz.

Wie schon geschrieben: Wenn man sich in halbwegs gebräuchlichen Equipment-Bereichen bewegt, wirkt sich das Equipment meiner Meinung nach primär auf den Spaß aus. Für ein gutes Ergebnis brauchts nur wenige Elemente und die steuert man selbst.

Ich gönne jedem seinen Spaß mit bergeweise Hardware und Software, mache ich ja auch. Aber: Ein Rasierhobel ist Werkzeug, alles darüber hinaus ist Spielzeug.

--
Im Sommer 2014 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle drei Tage.
 
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Diskussionsnachricht 000012
02.05.2014, 09:38 Uhr
Lafette
registriertes Mitglied


Sorry, hätte die entsprechende Passage zitieren sollen.
Auf Deinen ersten Beitrag hatte ich mich nicht bezogen, sondern hierauf:

Drill Instructor schrieb:

Zitat:
Zum Thema Rasierhobel und Klingen: Ja, klar, eine Machete wie die Zaza macht es einem nicht gerade leicht. Aber von solchen Spezialfällen mal abgesehen behaupte ich, dass der Einfluss der Technik absurd überschätzt wird.
(...)

Sonst stimme ich Deinen Formeln uneingeschränkt zu!

Gruß

Marc

Diese Nachricht wurde am 02.05.2014 um 09:39 Uhr von Lafette editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000013
02.05.2014, 09:44 Uhr
Drill Instructor
registriertes Mitglied


Da hatte ich mich tatsächlich vertippe, sollte natürlich Equipment heißen. Korrigieren kann ich es leider nicht mehr.

--
Im Sommer 2014 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle drei Tage.

Diese Nachricht wurde am 02.05.2014 um 09:46 Uhr von Drill Instructor editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000014
02.05.2014, 10:16 Uhr
blüthner
registriertes Mitglied


Wirklich sehr interessante Beiträge. Ich habe auch lange gebraucht, bis ich meinen Stil und meine Ausrüstung, die zu mir passt, gefunden habe. Ich wasche heute bloß noch mein Gesicht vor der Rasur mit heißem Wasser, dann fahre ich mit dem nicht zu nassen Pinsel kreisend in einer Dose Rasiercreme, die ich anschließend mit kreisenden Bewegungen im Gesicht weiter aufschäume. Dadurch erspare ich mir die Einweichzeit und rasiere sofort mit meinem Merkur Progress 500 los mit bloß zwei Durchgängen. Ich habe täglich Ergebnisse, die bei weitem gründlicher und hautschonender sind als eine Gillette Fusion Klinge. Ich wechsle bloß im Wochenrythmus die RC, das AS und hin und wieder statt der Personna Klinge eine Feather. Das mag vielen fad erscheinen, ist mir aber egal, weil für mich der Merkur Progress der ideale Rasierer ist. Auf Stufe 3 mit der Bartwuchsrichtung, Stufe 2 dagegen, Stufe 1,5 gegen nur für Oberlippe und Kinn, da hier meine Haut besonders empfindlich ist. Die ganzen Pre Shave Vorgereitungen haben meine Haut zu sehr überfettet und die Bildung von Pickel war die Folge.
Ich denke auch wie Drill Instructor, dass weniger mehr ist.

Liebe Grüße aus Wien

--
30 verschiedene von 5/8 bis 8/8,davon 2 Mastro Livi, Shavette Feather Premier Strop Companie, Herold Juchten, derMosh-Lederriemen-Extraqualität, Mastro Livi Spannriemen medium 8 Stück Gillette Fatboy 1959, Mühle Rocca, Merkur Progress 500 und 510
 
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Diskussionsnachricht 000015
02.05.2014, 13:35 Uhr
wernerscc
registriertes Mitglied


Mein pragmatisches Programm kommt puritanisch daher:

- Gesichtswäsche mit Seife
- ein wenig 3P Crema mit wenigen Tropfen Rasieröl ins tropfnasse Gesicht einmassiert
- mit-quer-gegen mit dem Hobel und eingelegter Klinge in einem Durchgang
- kaltes Wasser, Alaunabreibung, kaltes Wasser (dabei Hobel- und Klingenreinigung)
- Nachpflege (3P Crema plus zwei Tropfen Rasieröl) ins feuchte Gesicht
- After Shave Splash
- fertig

Für mich selbst sehr überraschend ist diese minimalistische Variante der Nassrasur sehr hautschonend und trotzdem zufriedenstellend gründlich.

--
Was lange währt, wird endlich gut

Diese Nachricht wurde am 02.05.2014 um 13:37 Uhr von wernerscc editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000016
10.05.2014, 07:21 Uhr
Drill Instructor
registriertes Mitglied


Elbe schrieb:

Zitat:
Volle Zustimmung! Ich treibe es allerdings noch weiter und dusche erst nach der Rasur.

Mir graust es ja vor garnix, nichtmal vor Doppelklingenhobeln oder gar Systemies. Deshalb habe ich heute auch mal ausprobiert, erst nach der Rasur zu duschen. Also direkt rein ins Bad, Haut bisschen nassgemacht, RC ins Gesicht, mit dem Pinsel im Gesicht aufgeschäumt, rasiert.

Was soll ich sagen: Die beste Rasur ever. Danke für den Tipp!

--
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Diskussionsnachricht 000017
03.07.2014, 08:08 Uhr
Iarumas
registriertes Mitglied


Kann ich auch nur voll und ganz in den Kanon einstimmen. Mein Rasierritual schaut fast genauso aus, nämlich so:

- Pinsel in die Wassertasse
- Duschen, Wäsche erfolgt mit Aleppo- Seife (~ 5 Minuten)
- Rasierseife ins Gesicht, schön schlotzig wischen
- während der Schaum ein bisschen wartet, Messer ledern
- 1 mal mit, 1 mal gegen rasieren, dazwischen Schlotze wechseln
- Kaltes Wasser ins Gesicht, in selteneren Fällen auch Alaun auf etwaige "Markierungen"
- während das Gesicht trocknet, Messer, Pinsel und Tasse säubern
- After Shave, Tee aufsetzen während das trocknet
- Gesicht eincremen und seidige Glätte genießen

-> Frühstück (Tee ist ja jetzt auch schon fertig.

Insgesamt bin ich damit etwa 25 Minuten beschäftigt und nenne es meine "Rückverwandlung", vom Zombie zum Menschen.
 
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Diskussionsnachricht 000018
12.07.2014, 12:03 Uhr
joro
registriertes Mitglied


Gesicht mit heißem Wasser waschen
Schaum aus Rasierseife oder -creme mit Pinsel im Gesicht erzeugen
Mit dem Strich, gegen den Strich, an den Wangenknochen nochmals quer
Mit warmen Wasser abspülen
Mit kaltem Wasser nachspülen
AS ins Gesicht
Fertig
 
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Diskussionsnachricht 000019
21.09.2014, 16:50 Uhr
Bladebadger
registriertes Mitglied


Ich habe mal wieder das alte Thema der Rasurvorbereitung ausgegraben.

Bis dato habe ich, ohne vorher zu duschen, mein Gesicht gewaschen und habe mich dann mit dem Pinsel direkt im Gesicht eingeschäumt. Nach etwa zwei Minuten bin ich dann nochmal, zum Auffrischen, mit dem Pinsel und etwas Wasser über diesen Schaum gefahren. Dann habe ich mich in drei Durchgängen, m-q-g, rasiert. Zwischen den Durchgängen habe ich das Gesicht kurz abgespült und es mit dem Pinsel neu eingeschäumt.

Für die Hobelrasur, und seit ein paar Wochen auch für die Messerrasur, hat das immer zu einem guten Rasurergebnis geführt.

Heute Morgen habe ich gedacht, dass ich explizit für die Messerrasur wieder einmal das sogenannte komplette Programm ausprobieren könnte.

Also habe ich mir das Gesicht gewaschen, das GFT Skin Food als Preshave einmassiert, mich eingeschäumt und dann ein heißes Handtuch für zwei Minuten über die zu rasierenden Bereiche gelegt und den Moment genossen. Danach habe ich die noch vorhandenen Reste des Schaumes beseitigt und mich neu eingeschäumt.

Die nachfolgende Messerrasur ging kein bischen besser als sonst.

Nach der Rasur hatte ich allerdings Rasurbrand vom aller Feinsten. Und nur um den sicherlich kommenden Kommentaren schon einmal vorzubeugen: Ich habe mit dem selben Messer sonst keinen Rasurbrand und werde es morgen wieder nach meiner normalen Rasurvorbereitung nutzen. Sicherlich auch wieder ohne Rasurbrand.

Man sieht einmal wieder, dass zu viel Vorbereitung bei gewissen Haut-Barthaar-Kombinationen einfach nicht geeignet ist. Die Haut quillt zu sehr auf und die Wirkung auf das Baarthaar ist trotzdem nicht besser als beim normalen Einschäumen.

Wer also Rasurbrand trotz guter Vorbereitung bekommt, sollte mal umdenken. Denn es kann sein, dass er den Rasurbrand eben genau wegen dieser guten Vorbereitung bekommt.

Grüße

Alex

Diese Nachricht wurde am 21.09.2014 um 16:51 Uhr von Bladebadger editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000020
21.09.2014, 20:30 Uhr
Tabbewuckler
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Als neuling möchte ich hier kurz mal Drill danken.
Wie beschrieben hielt ich mich immer an das VP mit PS und Duschen und langen einwirken
hatte nicht daran gedacht, bis ich den thread gelesen habe, einiges auszulassen
und siehe da 12 minuten gespart und weniger hautreizung
da wie oben beschrien mit dem VP die haut etwas zu gequollen und haar schon supersoft war ein etwas höherer druck zum rasieren nötig ergo reizung
und gequollene haut lässt sich nich so gut spannen ergo schnitt

also danke Drill, wieder was gelernt was mir die rasur angenehmer macht

MfG,
Tabb

--
Universal Intera Lama Parker 91R Astra ASP
Mühle STF, Omega 10029 Tabac RS oder Diverse Tabac, Deesee, Diverse
 
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Diskussionsnachricht 000021
02.12.2014, 12:23 Uhr
Drill Instructor
registriertes Mitglied


Ich habe es schon vor einiger Zeit etwas aktualisiert und entrümpelt, aus aktuellem Anlass die aktuelle Version des PP:

Anscheinend ist es unter Neueinsteigern das unumstößliche Mantra des Nassrasierens: Man muss sklavisch alles durchziehen, was im VP auch nur erwähnt wurde. Oft war dann zu lesen: „Ich habe Hautprobleme, die Rasur ist ungründlich und Blutverlust gab es auch – obwohl ich doch das VP gemacht habe!“ Nicht obwohl, sondern deswegen: Leider wurde das an sich sehr gut gemeinte VP als absolutes Minimalprogramm angesehen und vieles, was alternativ genannt wurde, wird nacheinander durchgezogen. In der Folge wird manchmal die Haut über eine halbe Stunde oder länger mit so vielen „Vorbereitungsschritten“ malträtiert, dass sie nur noch verquollen und zerschunden war, bevor die Klinge das erste Mal auch nur in die Nähe der Haut kam. Da wurde heiß geduscht, am besten noch ein Peeling im Gesicht gemacht, dann heiße Kompressen ins Gesicht, Preshave und/oder Öl auf die total aufgequollene Haut gekleistert, die Seife viel zu lange einziehen lassen, etc. Insbesondere bei Umsteigern von Systemrasierern endet das sehr oft in blutigen Rasuren, da die engen Klingenabstände der Systemschabe wegfallen und daher alles geschnitten wird was der Klinge in den Weg kommt – die aufgequollene Haut ist dann deutlich empfänglicher für Schnitte als das Haar, das nun mal nicht signifikant Wasser aufnehmen, geschweige denn „weich“ werden kann.

Für mich ist das als geradezu verpflichtend wahrgenommene VP (Volle Programm) eher das GG (Große Gewese) das nichts macht außer die Haut zu terrorisieren.

Gut gemeint ist halt oft das Gegenteil von gut gemacht.

Aber wie macht man es dann gut? Über die Monate des Experimentierens habe ich sehr viele (gefühlt: alle) Varianten einmal durchgemacht und aus meinen Erfahrungen mein Pragmatisches Programm entwickelt, welches so aussieht:
- Keine Dusche vor der Rasur, keine heiße Kompresse, kein Pre, kein Öl, garnix.
- Ja, ein Naturborstenpinsel (Sau, Pferd, Dachs) wird durch die Wässerung weicher. Das geht aber genauso gut „on the fly“ während dem Aufschäumen. Der wird also auch nicht vorgewässert.
- Falls ich Rasiercreme (RC) verwende: RC ins Gesicht schmieren und mit dem komplett trockenen Pinsel (bevorzugt hierfür: Mühle STF) verteilen, dann so oft ein bisschen Wasser mit der Pinselspitze aufnehmen genommen und gleichmäßig verteilen bis ein Schaumteppich entsteht der nicht mehr an der Haut klebt. Der Vergleich mit Joghurt ist sehr treffend.
- Falls ich Rasierseife (RS) verwende: Am angenehmsten ist es, wenn ich destilliertes Wasser verwende, dann pumpe ich aus einem ehemaligen Flüssigseife-Spender dreimal Wasser auf die Seife und rühre mit dem bis dahin absolut trockenen Naturborstenpinsel durch den Seifentopf. Das mache ich, bis die Konsistenz von Rasiercreme erreicht ist, dann nehme ich die gesamte „Rasiercreme“ mit dem Pinsel auf und verteile sie im Gesicht. Ab hier das gleiche Vorgehen wie bei der RC, also immer wieder Wasser aufnehmen und weiterarbeiten. Hier gilt ebenso: Der Schaum darf nicht wie eine Gesichtscreme auf der Haut kleben sondern muss sich zur Seite schieben lassen. Wenn der Pinsel das schafft, wird es der Rasierhobel auch schaffen. Also bei Bedarf mit der Pinselspitze Wasser aufnehmen und im Gesicht einarbeiten, bis der Rasierschaum richtig joghurtcremig wird.
- 1 Zug südwärts, 1 Zug nordwärts. Mehr muss nicht sein und belastet nur die Haut. Elementar ist, die individuelle Wuchsrichtung der Barthaare zu kennen und zu respektieren. Selbstverständlich wird zwischen den Zügen neu eingeschäumt.
- Die Dusche nach der Rasur ist herrlich und erspart mühsame Gesichtswäsche bei der doch nur das halbe Bad vollgekleckert wird.
- Nach der Dusche trockne ich das Gesicht mit einem Blatt Zewa o.ä. ab, damit die Haut schnell und gleichmäßig trocknet.
- Sonstiges Hygieneprogramm bzw. Espresso ziehen um die Haut trocknen zu lassen
- Wenn die Haut spürbar trocken ist, AS(B) drauf.
- fertig

Meine Gleichungen sind:

[Guter Rasierschaum] x [Saubere Technik] x [hautangepasste Nachbehandlung] = [Rasierergebnis], dabei ist
[Rasierergebnis] = [Glattheit] x [Hautschonung]

Wer sich nur rasiert um morgens rasiert zur Arbeit zu gehen für den ist hier Schluss. Für mich als Hobbyrasierer kommt zusätzlich das Equipment und damit der Spaßfaktor ins Spiel:

[Rasierergebnis] x [Equipment] = [Spaßfaktor]

Meine Definitionen dazu:

• Guter Rasierschaum: Darf die Haut nicht reizen, muss durch gute Gleiteigenschaften die Haut schützen, muss mit ausreichend Wasser zubereitet sein. Der Rasierschaum muss sich locker mit einer Feder von der Haut schieben lassen, ansonsten ist er zu fest. Nicht Nikolaus-Bauschaum sondern Joghurt-Konsistenz ist angesagt.
• Saubere Technik: Wuchsrichtung penibel beachten, Winkel einhalten, nur soviel Druck wie für die in allen anderen Aspekten bereits bestmöglich optimierte Technik unbedingt erforderlich. Länge der Züge je nach Kontur und Bartwuchs, Ausspülen zwischen den Zügen je nach Rasierhobelform und Rasierschaumkonsistenz.
• Hautangepasste Nachbehandlung: Für meine Haut ist Öl und alles was verstopft absolut tödlich. Ich nehme immer mal wieder ein gutes ASB direkt nach der Rasur aber ich habe auch viele ASLs verwendet die außergewöhnlich gut gepflegt haben. Platte Pauschalsprüche wie "Alkohol desinfiziert aber trocknet die Haut aus“ oder „Ich verwende nur Produkte von XYZ“ bringen niemanden weiter.
• Das Equipment trägt für mich massiv zum Spaß an der Rasur bei. Selbst wenn die Rasur jeden Tag perfekt wäre, ich brauche da immer wieder etwas Abwechslung. Ich mag es einfach, einen massiven Edelstahlgriff in der Hand zu haben obwohl er das Rasurergebnis sicher nicht signifikant verbessert.

--
Im Sommer 2014 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle drei Tage.
 
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Diskussionsnachricht 000022
03.12.2014, 00:09 Uhr
ATEX
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Michael
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