Diskussionsnachricht 000004
25.05.2014, 16:27 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Hallo wush1,
Vor ca. vier Jahren habe ich dies in einem Thread kurz dargestellt:
Man schiebt ca. 20 Schübe nur in eine Richtung. Beachtet dabei, dass alle Klingenbereiche eins auf die Nuss kriegen. Nimmt das Messer vom Stein, fühlt entweder mit der Fingerkuppe in ca. 45° und im rechten Winkel zur Klinge über den Gratbereich und spürt hier ganz eindeutig die Rauhigkeit oder man macht schlicht und einfach den Abzug am Kleinfingerballen und fühlt, wie es kratzt.
Dann wendet man das Messer und arbeitet auf der anderen Seite seine 20 Schübe ab usw. Ist auch hier der Bart vorhanden, gibt es ca. 12 - 20 Schübe im Wechsel.
Dadurch ist der Materialabtrag auf beiden Seiten annähernd gleich. ---
Im Übrigen sind unterschiedliche Breiten in der Facette, die besonders häufig beim Facettenaufbau bei derben Messern entstehen, für die Gratbildung und die Rasureigenschaften bedeutungslos.
Du musst also diese Bartbildung unbedingt erreichen, denn sonst bekommst Du das Messer nicht auf eine Rasurschärfe.
Bei dieser Prozedur ist es ganz wichtig, dass Du sehr häufig das Tape wechselst. Der grobe Stein oder eine Diamantplatte schleift das Tape sehr schnell herunter. Dadurch ändert sich der Schärfwinkel. Er wird spitzer. Der Stein setzt also immer stärker in Richtung Übergang von Facette zur Klinge an und erfasst die Schneidkante immer weniger.
kpi1402 hat darauf hingewiesen, dass bei breiten Facetten, wie sie bei den alten Sheffield-Messern gang und gäbe sind, die Anzahl der Schübe erhöht werden muss. Du kannst demnach nicht davon ausgehen, dass nur einige Dutzend Schübe ausreichen würden, um bis zu Bartbildung durch zu kommen. Bei wedgen Messern, auf denen häufig schon Generationen herumgenudelt haben, muss die Anzahl der Schübe drastisch erhöht werden, und man kann für das Setzen der Facette, die oft 3-4 mm breit wird, die Zeit nicht mehr rechnen. In hartnäckigen Fällen kommt eine Anzahl von Schüben zusammen, die im vierstelligen Bereich liegt, legt man einen 400er zugrunde.
Dem Vorschlag von makethingssharp, einzelne Körnungsstufen zu überspringen, würde ich nicht folgen, denn je feiner die Steine in ihren Körnungen bei einem Wedge abgestuft sind, um so leichter fällt das Durchschärfen der Facette mit einer beträchtlichen Breite.
Freundlicher Gruß
Bartisto
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