Diskussionsnachricht 000005
27.05.2014, 11:01 Uhr
Jens-Helge
registriertes Mitglied
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Widerstrahl war seit 1954 eine Marke von Champredon Cognet aus Thiers:
www.marques-de-thiers.fr/3c/10876_10877.jpg
Auch wenn sich hartnäckig das Gerücht hält es käme von Hospital & Cie (Hersteler von Grelot und Lotus, beides nur Marken) dem ich Anfangs auch glauben schenkte.
Man kann durchaus ins Magen David etwas religiöses reininterpretieren, allerdings glaube ich eher das es ein typisch deutsches Ding ist überall was bedeutsames zu suchen, zumal es Nachkriegsware ist.
Für mich ists einfach nur ein sechszackiger Stern, ein dekoratives Element.
Ich zitiere mich mal aus der Prallelwelt:
Soo, jetzt, nach mehreren Wochen (die französische Post hat es etwas gemütlicher genommen) durfte ich endlich mein Widerstrahl
begrüssen, NOS und ohne jegliche Lagerspuren (mit Ausnahme der Box).
Entgegen anderer Messer welche mit "Pour Barbe Tres Dure" (fr. für den härtesten Bart) gekennzeichnet sind ist dieses vollhohl, wenn auch
wie für viele Franzosen üblich, nicht allzu dünn augeschliffen (viele anderen Tres Dure weisen Halbhohle bis derbe Grundschliffe auf).
Die Bezeichnung Widerstahl (altertümlich für Widerschein oder auch Reflexion) bezeichnet Nomen est Omen den Zustand der Politur bestens,
man sieht keinerlei Pliestspuren, das Messer glänzt wie poliertes Silber einem Spiegel gleich
Die Ätzung ist von wirklich guter Qualität (hoffe sie bleibt trotz Nutzung lange erhalten) und die Serierung der Erl-Oberseite wie auch bei den anderen in Rauten und auf Höhe der Erlblume in Riffelung ausgeführt.
Und last but not Least, das Messer ist 5/8" gemarkt aber wie bei vielen Franzosen (und Solingern) stattdessen fast 6/8" groß
Den Schneidwarenladen dessen Etikett noch auf den Schalen klebt (wird definitv auch so bleiben) gibt es leider nicht mehr, dank Google Streetview
konnte ich mich vergewissern das dort nun ein sehr modernen Bau aus den 70er-80er Jahren steht, ich vermute das Messer anhand der Plastikbox sowie der Keilseitigen Kopfniete an den Schalen (welche den braunen Revisor Schalen übrigens übrigens erschrecken ähnlich sehen und wahrscheinlich nicht aus Celluloid sind) aus Ende der 50er oder den 60ern stammt (würde sich auch mit dem Markenbuch von Thiers decken in welchem Champredon als Hersteller und Inhaber der Marke Widerstrahl für 1954 (Champredon Cognet) und Erneuerung 1968 (Champredon) decken).
Im Markenbuch von Thiers wurde die Erneuerung der Marke Widerstrahl 1968 mit dem Zusatz "en Gothique" versehen, leider habe ich keine Widerstrahl Messer ohne Fraktur Schrift entedekcne können, wenn es solche gibt, würde dieses dann wohl auf <1968 hindeuten.
Allerdings kann es auch sein das die Kennzeichnung "en Gothique" auf die Rohling-/Typenzahl auf der Erlrückseite hindeutet, welche in manchen Modellen in Fraktur und in anderen Modellen in einer Arial ähnlichen Schrift gepunzt wurde.
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-- Gratwanderer zwischen allen Messertypen :-) |