Diskussionsnachricht 000006
17.08.2014, 12:39 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Hallo Klemens,
dem Friseurmeister möchte ich hier Fachkenntnisse in Bezug auf das Rasiermesser nicht absprechen, wie es oben geschehen ist.
Auch finde ich die Abwertung der Shavette völlig unpassend, denn viele kommen über eine Shavette zum Rasiermesser und sind erst mit einem Rasiermesser vollständig zufrieden, wenn es auf eine ordentliche Schärfe gebracht worden ist. ---
Die Schärfmethode, die er anfänglich zeigt, ist eine Methode, die mir selbst noch von einem ortsansässigen Friseurmeister gezeigt wurde, dem ich sehr viel verdanke.
Bei diesen Achterschlaufen wurde das Messer in einem verfeinerten Verfahren noch am Ende des Steins mit der Schneide so angehoben, dass nur noch der Kopf den Stein berührte. Auf diesem Berührungspunkt wurde das Messer gedreht, eine Art Spitzentanz, und die Achterschlaufe wurde in entgegengesetzter Bewegung auf dem Stein abgewickelt.
Durch diese Zugbewegung des Messers entwickelt sich unmittelbar an der Schneidkante allmählich ein labiler Stahlrückstand während sich die Facette immer stärker einem total durchgespitzten "V" angleicht.
Ist die Facette vollständig durchgespitzt, löst sich dieser labile Stahlrückstand und bleibt auf dem Stein als feinster silbrig glänzender "Faden" liegen. Er wurde auch so als Faden bezeichnet. Auf einem dunklen Thüringer Schiefer kann man im Schärfschlamm diesen Faden am besten erkennen.
Hat der Schärfer diesen Faden erkannt, ist er sicher, dass das Messer aufs Leder kann.
Gruß
Bartisto
P.S. und OT: Ehe man von "viele Wege führen nach Rom" redet, sollten wenigstens einige davon bekannt sein. Das Video ist für "bare Münze" zu nehmen.
Alles, was dieser Mann macht ist professionell. Er macht es mit seiner Namensnennung und ohne Kultgehabe.
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius Diese Nachricht wurde am 17.08.2014 um 13:47 Uhr von Bartisto editiert. |