Diskussionsnachricht 000018
02.05.2018, 19:29 Uhr
~carnap
Gast
|
Ich habe den Parker 68S vor ein paar Monaten gekauft. Auszüge aus meinem Rasiertagebuch:
Im Vergleich zum R89: Mit dem Strich und quer sind beide sanft, der R89 aber geringfügig rauer (!) als der Parker. Dieser arbeitet sanfter und direkter. An kritischen Stellen (Kinn, dickes Barthaar) ist der Bart mit dem Parker nach wenigen Zügen ab, mit dem R89 muss ich deutlich öfter drüberhobeln.
Auch gegen den Strich schneidet der Parker direkter und gründlicher als der R89, ist aber gleich sanft. - Das ist interessant.
Der Rockwell 6S mit Seite 5 hobelt m. E. ähnlich gründlich wie der Parker, ist aber ein wenig sanfter. Parker deutlicheres Feedback als Rockwell. Der Parker fühlt um einen Tick direkter (nicht rauer) an als der Rockwell mit Seite 6, beide erlebe ich aber als sanft und nie als rau oder bissig (Klinge allerdings: GSB).
Der Parker arbeitet weicher als der Progress 500 auf Stufe 4, aber mut richtigem Winkel mit dem Progress ist der Parker einen Deut weniger gründlich.
Im Vergleich zum Timor mit Zahnkamm: Mit dem Strich sind beide Hobel sanft, beide geben etwa gleich viel Feedback. Gegen den Strich merkt man, dass der Timor deutlich direkter rangeht. An den kritischen Stellen (Halsbereich rechts) erziele ich mit wenigen Zügen ein gründliches Ergebnis, das ist mit dem Parker nicht so leicht möglich. Gegen den Strich fühlt sich der Parker geradezu weich an, wie etwa der Rockwell mit Seite 5, da fehlt mir fast schon etwas Feedback. Den Timor ordne ich bezüglich der Direktheit zwischen Parker 68S und Mühle R41 ein, obwohl der Timor nie bissig wird.
Im Vergleich zum Mühle Rocca: Mit dem Strich und quer mit beiden absolut weiche, sanfte Rasur. Die Hobel fühlen sich ziemlich ähnlich an (Feedback, Sanftheit). Der Rocca ist nicht so winkeltolerant wie der Parker.
Auch gegen den Strich fühlen sich beide Rasierer ausgesprochen sanft an. Beide Hobel in Bezug auf Direktheit und Gründlichkeit sehr ähnlich. Der Rocca lässt sich an kritischen Stellen merklich flexibler führen (Kinn, Mundwinkel).
Im Vergleich zum Mühle R41 (Klinge: GSB): Mit dem Strich und quer weiche, sanfte Rasur, auch der R41 ist heute kaum bissig. Dieser ist aber merklich direkter als der Parker. Gegen den Strich ist der Unterschied in der Direktheit ebenfalls deutlich. Auffällig ist, wie wenig rau der R41 arbeitet.
Nach vier Stunden ergibt ein Tasttest, dass links (Parker) bereits die Stoppel weiter nachgewachsen sind als rechts. Dennoch erziele ich mit dem Parker ein hinreichend gründliches Ergebnis.
Wer einen direkten Hobel sucht, der aber nicht bissig (wie der R41) ist, dem würde ich zum Timor 1353_K Zahnkamm raten, aber auch zum Parker 68S oder zum Mühle Rocca.
Der Parker ist für mich besser als z. B. der Merkur 37C, aber nicht ganz so gut wie der Timor verarbeitet, und schon gar nicht so gut wie der Mühle R89 oder R41.
Der Dr. Dittmar-Zahnkamm-Kopf ist übrigens m.M.n. identisch mit dem Parker-Kopf. Es fehlt beim Dittbar nur der Schriftzug INDIA auf der Unterseite der Platte. Ich vermute eine Lizenzfertigung durch Parker.
Der Griff ist übrigens aus Edelstahl.
Naja, is jetzt ein bissl lang geworden. Vielleicht interessiert es jemanden ... Diese Nachricht wurde am 02.05.2018 um 19:34 Uhr von carnap editiert. |