Diskussionsnachricht 000013
20.01.2015, 08:42 Uhr
Frank OZ
registriertes Mitglied
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Als vor langer, langer Zeit die REDs nicht mehr im Spender sondern nur noch im rotblauen Pappschächtelchen erhältlich waren, hatte ich zum ersten Mal die Idee, dass ich wegen der Entsorgung der verbrauchten Klingen eventuell mal den Anbieter wechseln müsste. Zwar habe ich die verbrauchten Rotbärte auch dann immer wieder hinten ins Päckchen geschoben, aber das war mir als Klingenbestattungsstelle zu unsolide. Alte Konservendosen hatten Globetrotter-Charme, die als Klingengräber designierten Blechschachteln mit Schlitz standen mir zu sehr in der Ecke Häkeldeckchen mit Wackeldackel drauf.
Mir ging’s aber weniger um die ökologische Komponente, sonst hätte ich mich wahrscheinlich am Plastik gestört, sondern nur darum, dass was man anfängt hinterher auch aufräumen muss. So habe ich dann ja auch den fliegenden Wechsel von den REDs zur ASP mitgemacht, deren haltlose Pappumverpackungen allerdings zur Beerdigung stumpfer Klingen völlig ungeeignet sind. Tesafilm drum rum? Nein, Bastelei, entfällt.
Darum (nur darum!, klar) habe ich mir dann mal Klingen im Spender besorgt, auch wenn deren Qualität nicht mit der der ASP vergleichbar war. Hauptsache Grabstätte. Ökologisch gesehen war das allerdings ein monströser Überfluss, denn rasieren wollte ich mich mit den gut verpackten Klingen ja eigentlich nicht (hab ich aber dann doch und siehe, das ging auch ganz gut).
Lange Rede, wenig Sinn: Bei mir stand der Wunsch nach Ordnung einer ökologischen Entsorgung eher im Weg. Das alles aber auf einem sozialverträglichen Niveau, würde ich sagen, denn in die Plastikgehäuse ramme ich unter Verwendung des oberen Fachs – keine Ahnung – 40? oder gar mehr? Klingen rein. Kann ich ja mal ein Datum draufschreiben, wenn ich wieder eine neue Gruft starte. Aber nicht, lieber AndreasTV, mit `nem Edding, ist doch hochgiftig, so was, sondern, klar, mit einem … ach so, Bleistift auf Plastik geht ja nicht – also dann wohl doch Edding… oder, sauber, ich schreib’s mir einfach hinter die Ohren!
Den Carbon-Footprint einer Rasierklinge von der Mine bis zur Müllverbrennungsanlage würde ich gerne mal wissen. Wahrscheinlich ist es ökologisch gesehen Irrwitz, zum Beispiel die Feather aus Japan zu importieren statt die WC im Drogeriemarkt abzugreifen. Aber nur wahrscheinlich, weil was weiß ich wo das Material der hiesigen WC, Merkur, oder Timor herkommt? Wurde es fair geschürft und gehandelt? Wieviel Energie wurde bei Produktion und Logistik verblasen? Und egal was da raus kommt, vielleicht sähe die Ökobilanz besser aus, wenn der Hersteller einen anderen Energiemix gewählt hätte? Oh je, eventuell Fahrlässigkeit? Sollte ich mein Kaufverhalten ändern?
Fragen über Fragen. Jetzt kommt es mir so vor, dass es der pure Irrwitz ist, sich darüber Gedanken zu machen und darum ist jetzt Schluss.
Glatte Grüße, Frank
-- Gut rasiert - gut gelaunt! (Rotbart) |