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NassRasur.com-Forum » Rasierklingen und Sicherheitsrasierer » Hobel vs. Rasiermesser? Sanftheit » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1- [ 2 ]
Diskussionsnachricht 000000
06.02.2015, 16:55 Uhr
mark.891
registriertes Mitglied


Hallo Zusammen,

ich wollte euer Expertenwissen einmal hören. Womit kann man sich eurer Meinung nach sanfter rasieren, mit einem Hobel + Sanfte Rasierklinge (Derby, Personna z.B.) oder mit einem Rasiermesser? Gute Technik bei beidem vorausgesetzt.

Freu mich auf eure begründete Antworten und eure Entscheidung Hobel oder Rasiermesser... Bitte schreibt nur wenn ihr schon beides benutzt habt...

Diese Nachricht wurde am 06.02.2015 um 16:55 Uhr von mark.891 editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000001
06.02.2015, 18:48 Uhr
Amantilado
registriertes Mitglied


Also ich finde die Rasur mit dem Messer ist bei mir um einiges sanfter, vorausgesetzt ich schneide mich nicht, was leider noch regelmäßig vorkommt ...
Aber Irritationen, Rasurbrand oder rote Punkte bzw verletzte Haarwurzeln hab ich mit dem Messer gar nicht! (Obwohl so en 1,5 cm langer Schnitt, wie neulich am Kinn, jetzt auch nicht sehr kleidsam ist , sieht meine Haut danach weniger strapaziert aus!)
Also mit etwas Übung glaub ich, ist das Messer schonender und gründlicher (Für mich!) Es gibt jedoch wohl auch Hobel, die mit der richtigen Klinge (und Bedienung) sehr sanft und gründlich sein sollen.

Die größte Offenbarung, im Sinne von schonender Rasur, war für mich aber die Entdeckung der PreShaves ! Ich merk es jedes mal, wenn ich es weg lasse!

--
Ralf Aust 6/8, DovoSemogue SOC, Semogue 2013, Plisson Omas Müslischale Edwin Jagger Fantasia, Cade, Proraso

Diese Nachricht wurde am 06.02.2015 um 18:50 Uhr von Amantilado editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000002
06.02.2015, 18:55 Uhr
mark.891
registriertes Mitglied


@Amantilado: Welches Messer benützt du? Und welche Preshaves? bin am überlegen vom Hobel auf Messer zu wechseln, wie lange versuchst du es bereits zu lernen?
 
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Diskussionsnachricht 000003
06.02.2015, 18:57 Uhr
~Inselgrün
Gast


Dass die Derby eine sanfte Klinge wäre, ist mir neu Die Personna empfinde ich aber durchaus als sanft, ebenso die ASP, deren Schnittleistung bei mir höher ausfällt.

Die gestellte Frage kann man pauschal nicht beantworten, selbst wenn man beides kennt. Nun kenne ich Hobel weit besser als Messer, aber bei beidem braucht es ein Gerät, das einem liegt. Mir liegt zB die Handhabung eines Messers generell eher als die des Hobels. Aber man kann es nicht verallgemeinern.

Beim Messer ist die absolute Voraussetzung, dass es sauber geschärft wurde und richtig geledert. Sonst ist der Hobel von vornherein im Vorteil, da kann man eine stumpfe oder ungeeignete Klinge wegschmeißen. Ferner muss das Messer zum Barttyp passen.

Ich glaube, ich habe den für mich richtigen Messertyp noch nicht ganz gefunden. Mit einem derberen Vierachtel komme ich weniger gut klar als mit einem vollhohlen Sechsachtel. Aber es gibt da noch Steigerungspotential. Ob ich jemals mit dem Messer eine so gute Rasur wie mit 37c oder Sensor hinbekomme, wage ich wegen meiner schlechten Lederkünste zu bezweifeln

Trotz dieser Vorbehalte würde ich tendenziell sagen, dass ein Messer, wenn gut geschärft, tendenziell sanfter ist, was sich durch die bessere Auflagefläche erklärt. Ich hätte ja mal Lust auf eine breitere, ältere, derbere, lächelnde Sheffielderin, eine solche ist aber schwer zu finden

Diese Nachricht wurde am 06.02.2015 um 19:01 Uhr von Inselgrün editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000004
06.02.2015, 19:06 Uhr
Amantilado
registriertes Mitglied


@mark das Messer ist das aust aus meiner Signatur, davon hab ich hier im Forum aber schon genug geschwärmt glaub ich ! (Auf jeden Fall kam es rasierfertig!)
Das PreShave ist das grüne Proraso.
...ich verstümmel mich jetzt, mal mehr oder weniger, seit knapp 2 Monaten mit dem Messer...

--
Ralf Aust 6/8, DovoSemogue SOC, Semogue 2013, Plisson Omas Müslischale Edwin Jagger Fantasia, Cade, Proraso

Diese Nachricht wurde am 06.02.2015 um 19:08 Uhr von Amantilado editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000005
06.02.2015, 19:12 Uhr
mark.891
registriertes Mitglied


Inselgrün schrieb:

Zitat:
Mir liegt zB die Handhabung eines Messers generell eher als die des Hobels. Aber man kann es nicht verallgemeinern.

Trotz dieser Vorbehalte würde ich tendenziell sagen, dass ein Messer, wenn gut geschärft, tendenziell sanfter ist, was sich durch die bessere Auflagefläche erklärt.

Wie meinst du das mit der Handhabung genau? Du schneidest dich weniger mit einem Messer, weil es leichter ist damit um zu gehen, oder wie genau?

Sanfter, weil der Auflagewinkel selber bestimmt wird oder weil man vielleicht vorsichtiger damit umgeht? :-)
 
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Diskussionsnachricht 000006
06.02.2015, 19:22 Uhr
~Don Esteban
Gast


Hallo Mark,

vor ein paar Tagen habe ich mich mit einem meiner Messer rasiert, welches von unserem geschätzten Bartisto geschärft worden war.
Die Rasur war nicht nur superglatt, sondern auch supersanft.
Ob ein direkter Vergleich immer zugunsten eines Messers oder zugunsten eines Hobels ausfällt, hängt aber nicht nur von der Qualität des Werkzeugs ab, sondern auch von der Tagesform, in der man sich (und auch die der eigenen Haut) befindet.
Genau so sanft rasiere ich mich auch beispielsweise mit einem EJ-Hobel und der ASP, oder aber mit der Sedef und Derby.
Deswegen fällt es mir ehrlich gesagt schwer, mich für das eine oder gegen das andere zu entscheiden und ich bin darüber überhaupt nicht unglücklich, sondern freue mich jeden Tag darauf, wieder mal wechseln zu können...mal Messer, mal Hobel und auch mal Shavette.

Gruß
Stefan.
 
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Diskussionsnachricht 000007
06.02.2015, 19:38 Uhr
~Inselgrün
Gast


Mark, es ist etwas schwieriger, mit dem Messer umzugehen, als mit dem Hobel. Ich schneide mich mit beidem eher nicht, viel eher mit der Shavette. Das Problem ist beim Messer nur, dass es viele Möglichkeiten gibt, es schnell stumpf werden zu lassen.

Sanfter kann, ich schreibe: kann das Messer sein, weil es mehr Auflage hat durch die längere Klinge. (Wie auch die Systeme mit den vielen Lamellen.) Schärfer als eine Rasierklinge ist ein Messer aber nicht, eher etwas stumpfer, aber es funktioniert trotzdem. Mit einem Messer muss man nach dem Ansetzen beherzter umgehen als mit dem Hobel, zugleich ist es dann gefühlvoller, wenn alles stimmt (Messer, Schärfe, Vorbereitung, Handhabung).

Es kommt aber sehr auf den Typ an und auf den, der es bedient. Pauschalurteile für alle funktionieren nicht. Dafür sind die System gut. Die sind narrensicher. Beim Messer schwingt etwas von Abenteuer mit. Und wenn ich meines mal wieder platt geledert haben sollte, werde ich fluchen wie einst die Alten

Schwer in Worte zu fassen, probiere es aus!
 
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Diskussionsnachricht 000008
07.02.2015, 09:09 Uhr
mark.891
registriertes Mitglied


Vielen Dank für euer Feedback, werde es auf jeden Fall mal probieren :-) wie lange dauert es ca. bis ein Messer (nach sehr gutem Schliff) wieder Stumpf wird. Regelmäßiges Ledern selbstverständlich vorausgesetzt?

@Inselgrün: Das hört sich irgendwie sehr verlockend an, das Messer einfach mal zu probieren, was hältst du von dem Messer: DOVO Rasiermesser Bergischer Löwe 5/8 Zoll, oder vom Bismarck Rasiermesser 6/8 Zoll Karbonstahl Olivenholz, welches würdest du besser finden und warum?
 
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Diskussionsnachricht 000009
07.02.2015, 13:19 Uhr
~Don Esteban
Gast


mark.891 schrieb:

Zitat:
Vielen Dank für euer Feedback, werde es auf jeden Fall mal probieren :-) wie lange dauert es ca. bis ein Messer (nach sehr gutem Schliff) wieder Stumpf wird. Regelmäßiges Ledern selbstverständlich vorausgesetzt?

Wenn Du das Messer richtig lederst, kann die Schärfe über viele Monate bis zu einem Jahr halten.
Bei falschem Ledern kann schon nach ein paar Tagen die gute Schärfe weg sein. Dann müsste das Messer nachgeschärft werden.
Deswegen empfehle ich Dir ausdrücklich die ausführliche Anweisung zum richtigen Ledern von Bartisto.
Schau bitte in die Messerthreads, da findest Du die Anleitung.
Als Einstieg in die Messerrasur finde ich persönlich eine Shavette sehr sinnvoll, damit man die grundsätzliche Handhabung üben kann.
Darüber hinaus hast Du bei einer Shavette das Problem mit Ledern nicht und immer scharfe Klingen. Es ist natürlich auch eine Stilfrage, klar.
Allerdings ist es auch ´ne Preisfrage.
Wenn Du feststellst, dass Dir die Messerrasur überhaupt nicht liegt oder Du nicht damit klar kommst, hast du die ganze Ausrüstung umsonst gekauft. Die könntest Du zwar wieder verkaufen, das ist aber wohl nicht der Sinn der Sache.
Ich würde Dir empfehlen, mit einer preiswerten Shavette wie z.B. der Sedef anzufangen. Bedenken hatte ich auch anfangs, die waren aber nach der ersten Rasur wegrasiert, und zwar sehr sanft und ohne Cuts.

Gruß
Stefan.
 
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Diskussionsnachricht 000010
17.02.2015, 22:42 Uhr
danterasur
registriertes Mitglied


Inselgrün schrieb:

Zitat:
Sanfter kann, ich schreibe: kann das Messer sein, weil es mehr Auflage hat durch die längere Klinge. (Wie auch die Systeme mit den vielen Lamellen.) Schärfer als eine Rasierklinge ist ein Messer aber nicht, eher etwas stumpfer, aber es funktioniert trotzdem. Mit einem Messer muss man nach dem Ansetzen beherzter umgehen als mit dem Hobel, zugleich ist es dann gefühlvoller, wenn alles stimmt (Messer, Schärfe, Vorbereitung, Handhabung).

Wieso sollte die größere Auflage das Messer sanfter machen? Den Zusammenhang verstehe ich nicht ganz.

Bzgl. des Systemie-Vergleichs:
Es ist doch was völlig anderes, ob Du 6 cm Klinge am Stück über die Haut ziehst, oder 3x2cm wie bei den Systemies?
 
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Diskussionsnachricht 000011
18.02.2015, 01:31 Uhr
Katerchen
registriertes Mitglied


Also bei mir geht das Messer auch als Sieger aus diesem Duell hervor, ich bin kein Hobel-Fan und empfinde es als unsanfter als das Rasiermesser, welches ich von der Sanftheit her an erster Stelle stellen würde, gefolgt von der Shavette.


Und bis auf die Hobel aus meiner Signatur, durfte ich letzte Woche mal zwei Tage den Pils 101NE testen (genial massives Teil, ich liebte das Gewicht, aber die Frässpuren konnt ich mit bloßem Auge auf der Innenseite sehen ).

Mein Fazit, ich bleib auch weiterhin beim Messer und sehe keinen Grund daran was zu ändern, aber vielleicht ist es bei dir ja vom Gefühl her anders.



Es gibt nur äußerst seltene Situationen in dem ich noch auf den Hobel zurückgreife, und ein "Zeitproblem" gab es bisher nicht, und für die Tage in denen es mal nicht klappt, hab ich immer ein kleines Shavette'chen im Portemonnaie samt 2-3Klingen und ein Tütchen Speick-RC, und selbst wenn es mal ein Tag nicht klappt, so what?
Von einem 1-Tage-Bart ist noch keiner gestorben.


Zumal wenn man sich mal vor Augen führt wie umfangreich einsetzbar so ein Messer im Vergleich zu einem Hobel ist:


++(Positiv) Zerstört ein Meertagesbart im Nu..
++ Kein nerviges ausspülen alle 1-3Züge
++ Kein Herumgedrehe um die Klingen auszuwechseln.
++ Es lässt sich problemlos mit ein bisschen Fingerspitzengefühl ein Teilbart/Schnauzbart/Kinnbart etc.. damit trimmen (ich wüsste nicht wie ich das gut mit dem Hobel hinkriegen sollte, ohne Hilfswerkzeuge ala Kamm dafür herzunehmen)
++ Hervorragend zur Konturierung geeignet (..falls kleiner 5/8 oder kurz, oder eine Shavette)
++ In meinem Fall um einiges sanfter.



O(Neutral)- zumindest (leicht) besser als ein Hobel zur Konturierung geeignet(..falls größer 5/8 und passender Kopfform) wenn auch nicht perfekt.



-(Minus) "Maintainance" nehmt mehr Zeit in Anspruch als der Hobel
- ...etwas kostspieliger zu Anfang (wobei es schon gute Messer für'n 50er hier im MH gibt!)

- Bei zeitkritischer/hektischer Rasur deutlich höhere Schnittgefahr als beim Hobel

- Handling ist schwerer zu erlernen als beim doch recht idiotensichere Hobel bei dem du bis auf den Druck nicht wirklich auf viel achten musst (fühlt euch jetzt nicht auf den Schlips getreten liebe Hobler )






Da hast du du Punkte die mir jetzt in den Kopf kommen, sicherlich fehlt da noch das ein oder andere.


Zumindest in meinem Buch obsiegt daher das Rasiermesser über den Hobel, weil er der bessere Allrounder ist, und dabei (für mich) deutlich sanfter als ein Hobel.

Wobei die Shavette nicht weit abgeschlagen wäre und sich irgendwo dazwischen positionieren würde, weil etwas aggressiver und ebenfalls mit Klingengefummel verbunden, ansonsten aber mit den selben Vorteilen wie das Messer...






Schöne Grüße.

--
Mühle SP Dachs 21mm Sedef Shavette&Parker 31R mit Wüsteneisenholzheften, "Portmonnaie-Shavette", Friodur RF; F.C Burgvogel mit York-Gum Schalen; G&Fürsthoff Butterf., Merkur 23C, W. Classic; Feather, ASP, Derby; Olivia Scuttle; Calani Havana C./Dubai, Valobra Menthol; Irgendwas findet sich immer (Armani Prive - Oud Royal)

Diese Nachricht wurde am 18.02.2015 um 01:39 Uhr von Katerchen editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000012
19.02.2015, 15:04 Uhr
noir
registriertes Mitglied


danterasur schrieb:

Zitat:
Wieso sollte die größere Auflage das Messer sanfter machen? Den Zusammenhang verstehe ich nicht ganz.

Die Erklärung hierfür liefert die Physik, besser die klassische Mechanik.
Angenommen die ausgeübte Kraft auf ein Objekt bleibt gleich, dann verteilt sich diese logischersweise großzügiger über eine größere Fläche des Objekts.
In diesem Fall kann man die Klinge als 2D-Objekt betrachten und hat somit eine Streckenlast.
Die Streckenlast definiert sich durch Kraft pro Länge. Angenommen Du übst eine definierte Kraft F auf das Messer aus, dann erhälst Du pro cm Länge der Klinge eine Streckenlast. Ein Zahlenbeispiel:
Kraft F = 1N (entspricht ca. 100g)
Länge der Klinge = 6cm
Dann ist die Streckenlast q = 1/6 N/cm. Also pro cm Auflage hast du eine Kraft von 1/6 Newton, ca. 17g/cm.
Wenn sich die Länge der Klinge nun halbiert dann verdoppelt sich die Streckenlast, also hättest du 1/3 Newton pro cm Auflage, ca. 33g/cm.

In der Realität sieht es aber so aus, dass man nicht immer die gesamte Klinge als Auflage nehmen kann, sondern nur Teile von ihr. Da ist dann das Talent des Messerschwingers gefordert, um genau soviel Kraft auf die Klinge aufzubringen, dass auch bei geringerwerdender Auflage eine annährend gleiche Streckenlast beibehalten wird.

Zitat:
Bzgl. des Systemie-Vergleichs:
Es ist doch was völlig anderes, ob Du 6 cm Klinge am Stück über die Haut ziehst, oder 3x2cm wie bei den Systemies?

Auch hier können wir wieder mit der Streckenlast argumentieren. Jedoch wandelt sich in diesem Fall die Streckenlast zur Flächenlast, welche definiert ist durch Kraft pro Fläche.

Angenommen die tatsächlichen Auflageflächen der Klingen und ebenfalls die Kräfte sind identisch, dann erhälst Du sowohl für das Messer, als auch für den Systemie dieselben Flächenlasten. In diesem Fall ist das Messer rein rechnerisch sofort hautschonender als der Systemie, weil Du mit einem Zug gleich Haare über 6cm Strecke vernichtest, während Du mit dem Systemie doppelt gehen musst.

Nun muss man aber differenzieren was beim Systemie denn alles zur Auflagefläche gehört. Wenn man den Rahmen mit Lubrastrip usw. nämlich dazu nimmt, dann wird die Flächenlast bezogen auf die Klingen im Vergleich zum Messer tatsächlich reduziert.
In der Realität sieht es wohl eher so aus, dass man beim Systemie eine etwas höhere Kraft auf die Klingen ausübt als beim Messer.
Wodurch sich die Flächenlasten wieder angleichen würden. So oder so, es ist sehr anwendungsabhängig und besonders der Umstand, dass man im Vergleich zum Systemie bei Kinn und Kanten deutlich weniger Auflage mit dem Messer hat, macht die Rechnung umso aufwendiger.

Letztlich lässt sich jedenfalls alles durch die Mathematik erklären, das war jetzt mein Statement

--
Löppt!
 
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Diskussionsnachricht 000013
19.02.2015, 16:52 Uhr
AndreasTV
registriertes Mitglied


Hallo .
Ich liebe so rationale Erklärungen ungemein *daumenhoch* .

MfG

Andreas

Diese Nachricht wurde am 19.02.2015 um 16:52 Uhr von AndreasTV editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000014
19.02.2015, 17:40 Uhr
Pc13187
registriertes Mitglied


Guten Abend,
mal ungeachtet aller physikalischen/mathematischen Erklärungen kann ich sagen, dass ich die Messerrasur tatsächlich als um einiges sanfter empfinde.

Warum das so ist kann ich nicht sagen. Natürlich spielt es auch eine Rolle, dass ich mich seit Jahren mit dem Messer rasiere aber erst seit kurzem mit dem Hobel. Das Handling ist halt nunmal etwas anderes und gerade die Druckverhältnisse spielen dabei eine große Rolle.
Während bei der Messerrasur ein gewisser Druck unerlässlich ist, reicht beim Hobel im Grunde der durch das Kopfgewicht erzeugte Druck.
Das erfordert eine klare Umstellung beim Rasurverhalten, mit welcher man erstmal klar kommen muss.

Meine Haut macht nach der Rasur einen gereizteren Eindruck als mit dem Messer. Während ich nach der Messerrasur beim Auftragen des AS eigentlich garnichts spüre, kann ich beim Hobel ein klares Brennen vernehmen. Und das obwohl ich mit dem Hobel viel sanfter und vorsichtiger zur Sache gehe als mit dem Messer. Bei diesem weiß ich halt wie stark ich aufdrücken kann und an welchen Stellen ich Vorsicht walten lassen muss.

Darüber hinaus habe ich festgestellt, dass ich mich mit dem Rasiermesser nicht nur sanfter sondern auch gründlicher Rasiere. Das Gesicht bleibt länger glatt. Das Setup bleibt dabei immer ähnlich (also keine Experimente).

Letztendlich denke ich, dass man sich mit beidem sicherlich sehr sanft rasieren kann, grade wenn drum herum alles stimmt. Mir persönlich macht die Messerrasur mehr spaß, ist gründlicher und sanfter und deshalb meine auserwählte Art mich zu rasieren

Schöne Grüße
Julian
 
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Diskussionsnachricht 000015
19.02.2015, 18:07 Uhr
~Don Esteban
Gast


@ noir:

Sehr schön erklärt...da wird manch einer jetzt ins Grübeln kommen, ob er sich nicht doch jetzt ein Messer zulegt.

Gruß
Stefan.
 
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Diskussionsnachricht 000016
19.02.2015, 22:56 Uhr
noir
registriertes Mitglied


Danke Euch.
Natürlich ist das relativ vereinfacht dargestellt.
Für die aufgewendete Kraft müsste man noch etwas mehr ins Detail gehen, auch hat man mit unterschiedlichen Reibwerten bei Messer, Hobel und Systemie zu tun.
Ich bin davon überzeugt, dass es keine echte subjektive Rasurerfahrung gibt, ohne dass man sie nicht auch durch eine objektive Betrachtungsweise und approximativer Berechnung erklären kann.

Leider sind es sehr viele Werte, die man da berücksichtigen muss und ganz ehrlich, ich möchte aus diesem genussvollen Hobby auch keine ernste Wissenschaft machen

--
Löppt!

Diese Nachricht wurde am 19.02.2015 um 22:56 Uhr von noir editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000017
19.02.2015, 23:55 Uhr
~Inselgrün
Gast


Also ich kann subjektiv sagen: ich muss mit dem Messer etwas mehr Druck ausüben als mit dem System. Sonst bleiben Stoppeln stehen.
 
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Diskussionsnachricht 000018
19.02.2015, 23:57 Uhr
~Inselgrün
Gast


Bei der Frage des Drucks müsste mathematisch objektiv auch die Schärfe der Klingenlamellen mit der Schärfe des (wie auch immer geschärften) Messers verglichen werden. Man kann aus allem eine Wissenschaft machen.
 
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Diskussionsnachricht 000019
26.02.2015, 21:35 Uhr
mark.891
registriertes Mitglied


Vielen Dank für die zahlreichen Antworten :-)
Macht wirklich Lust auf die Messerrasur
 
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Diskussionsnachricht 000020
27.02.2015, 20:29 Uhr
kinkjc
registriertes Mitglied


Das wollte ich lesen!

@Noir: Ich kann keinen Fehler entdecken. Ich liebe sowas ebenfalls. Aber jetzt stell Dir mal vor, was ja um Himmels Willen hier Gott sei Dank, nicht so weit verbreitet ist, der dumme Rasenmäher die Elektrofräse, diskutiert worden wäre, dann hätten wir es statt translatorischen, mit rotatorischen Kräften zu tun. Und das ist noch um einiges wilder, weil wir es dann mit Kräften zu tun haben, die es eigentlich nicht gibt, sondern rein im Moment der Rotation zustande kommen. Weiter kannst Du praktisch nicht von Kräften reden, weil die als Vektor immer eine Richtung haben müssen, sondern von Drehmomenten die richtungslos sind. Mein Physikgrundstudium liegt lange zurück - verbessert mich wenn ich falsch liege!

Und Edit sagt noch: Soll'n wa Ableitungen differenzieren und Strecken/Beschleunigung/Drehmoment Diagramme skizieren? Aber des bring i nimmer!

--
kinkjc - wie einst die Cäsaren: "Er kam, sah und rasierte!" Die Dekadenz kommt auch nicht von ungefähr!

Diese Nachricht wurde am 27.02.2015 um 20:35 Uhr von kinkjc editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000021
27.02.2015, 20:44 Uhr
kinkjc
registriertes Mitglied


Aber jetzt mal im Ernst. Ich bin Messerer, durch und durch, bis ins Grab, aber, ein richtig geiler Hobel, ein verstellbarer, voll aufgedreht, von zarter Hand geführt, ist weitgehend ebenbürtig!!! Das ich das Messer bevorzuge, ist die größere Anzahl an Freiheitsgraden um die Rasur sanft zu gestalten UND eine offene Klinge spricht meine Hypophyse voll an - der Hobel, da pennt sie weiter! Das ist der einzige Grund. Bei mir!

--
kinkjc - wie einst die Cäsaren: "Er kam, sah und rasierte!" Die Dekadenz kommt auch nicht von ungefähr!
 
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Diskussionsnachricht 000022
28.02.2015, 23:45 Uhr
tas
registriertes Mitglied


Diese Frage ist wirklich nicht zu beantworten. Mit meinem verstellbaren Merkur Futur Hobel bekomme ich makellose Rasuren hin, völlig glatt auch gegen den Strich gefühlt und meistens ohne rote Pünktchen. Von daher kann die Messerrasur nicht noch sanfter sein. Es kommt auf die Vorbereitung an und meine sieht so aus: Bart mit heißem Wasser einweichen, dann die Musgo Real Glycerin Preshave Soap auftragen und abwaschen, dan ein Preshave wie das Prep oder Proraso und dann aufschäumen mit einer guten Rasiercreme. Je besser die Vorbereitung, desto weniger fallen Mängel bei der Technik oder dem Material ins Gewicht.
Diese Nachricht wurde am 28.02.2015 um 23:46 Uhr von tas editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000023
01.03.2015, 01:52 Uhr
getz110
registriertes Mitglied


Ich rasiere grundsätzlich mit dem Messer. Nur wenn es in der Früh schnell gehen muß, nehme ich den Hobel. Meisten Fat Boy auf Stufe 8 oder 9 mit der Feather. Ich könnte nicht sagen, daß eine Rasur sanfter wäre als die andere. Hobel geht schneller. Mehr Spaß machts mit dem Messer.
 
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Diskussionsnachricht 000024
12.03.2015, 17:47 Uhr
danterasur
registriertes Mitglied


noir schrieb:

Zitat:
danterasur schrieb:

Zitat:
Wieso sollte die größere Auflage das Messer sanfter machen? Den Zusammenhang verstehe ich nicht ganz.

Die Erklärung hierfür liefert die Physik, besser die klassische Mechanik.
Angenommen die ausgeübte Kraft auf ein Objekt bleibt gleich, dann verteilt sich diese logischersweise großzügiger über eine größere Fläche des Objekts.
In diesem Fall kann man die Klinge als 2D-Objekt betrachten und hat somit eine Streckenlast.
Die Streckenlast definiert sich durch Kraft pro Länge. Angenommen Du übst eine definierte Kraft F auf das Messer aus, dann erhälst Du pro cm Länge der Klinge eine Streckenlast. Ein Zahlenbeispiel:
Kraft F = 1N (entspricht ca. 100g)
Länge der Klinge = 6cm
Dann ist die Streckenlast q = 1/6 N/cm. Also pro cm Auflage hast du eine Kraft von 1/6 Newton, ca. 17g/cm.
Wenn sich die Länge der Klinge nun halbiert dann verdoppelt sich die Streckenlast, also hättest du 1/3 Newton pro cm Auflage, ca. 33g/cm.

In der Realität sieht es aber so aus, dass man nicht immer die gesamte Klinge als Auflage nehmen kann, sondern nur Teile von ihr. Da ist dann das Talent des Messerschwingers gefordert, um genau soviel Kraft auf die Klinge aufzubringen, dass auch bei geringerwerdender Auflage eine annährend gleiche Streckenlast beibehalten wird.

Zitat:
Bzgl. des Systemie-Vergleichs:
Es ist doch was völlig anderes, ob Du 6 cm Klinge am Stück über die Haut ziehst, oder 3x2cm wie bei den Systemies?

Auch hier können wir wieder mit der Streckenlast argumentieren. Jedoch wandelt sich in diesem Fall die Streckenlast zur Flächenlast, welche definiert ist durch Kraft pro Fläche.

Angenommen die tatsächlichen Auflageflächen der Klingen und ebenfalls die Kräfte sind identisch, dann erhälst Du sowohl für das Messer, als auch für den Systemie dieselben Flächenlasten. In diesem Fall ist das Messer rein rechnerisch sofort hautschonender als der Systemie, weil Du mit einem Zug gleich Haare über 6cm Strecke vernichtest, während Du mit dem Systemie doppelt gehen musst.

Nun muss man aber differenzieren was beim Systemie denn alles zur Auflagefläche gehört. Wenn man den Rahmen mit Lubrastrip usw. nämlich dazu nimmt, dann wird die Flächenlast bezogen auf die Klingen im Vergleich zum Messer tatsächlich reduziert.
In der Realität sieht es wohl eher so aus, dass man beim Systemie eine etwas höhere Kraft auf die Klingen ausübt als beim Messer.
Wodurch sich die Flächenlasten wieder angleichen würden. So oder so, es ist sehr anwendungsabhängig und besonders der Umstand, dass man im Vergleich zum Systemie bei Kinn und Kanten deutlich weniger Auflage mit dem Messer hat, macht die Rechnung umso aufwendiger.

Letztlich lässt sich jedenfalls alles durch die Mathematik erklären, das war jetzt mein Statement

Wie Du schon selbst richtig schreibst macht Deine Erklärung nur dann Sinn, wenn Du sowohl das Messer als auch den Systemie als auch den Hobel mit dem Gleichen Druck und dem gleiche Winkel (und damit gleicher Auflagefläche) auf die Haut bringst. Das halte ich für absolut ausgeschlossen. Abgesehen davon spielen bei der Rasur noch soviel andere Faktoren eine Rolle (Hautstraffung, Bartlänge), dass ich den liebevoll ausgeführten Erklärungsansatz für Dein bessere Rasurergebnis mit dem Messer zwar schätze, aber für nicht massgeblich halte.
 
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(modifications © by Stefan P. Wolf)