Diskussionsnachricht 000016
16.02.2015, 20:59 Uhr
Frank OZ
registriertes Mitglied
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Klar, man kann sagen, dass ein AS überflüssig ist: Nach der Rasur ist die von Rasierseife und Klingeneinsatz malträtierte Haut dünn, ein AS trocknet sie aus, das kann nicht gut gehen. Kennen wir und freuen uns, wenn der Brand nachläßt und die Haut sich irgendwann wieder entspannt. Bei wem's noch nicht gezischt hat, der hat's noch nicht probiert.
Aber warum machen Männer das mit dem AS? Warum??? Ist der Auftrag von Rasierwasser nach der Rasur das, was die Fanfare nach der Schlacht ist, nämlich das Signal zur Einstellung jeglicher Kampfhandlung? Dann verbreitet sich Wohlgeruch über dem Schlachtfeld, ein kleines Ziepen beschließt die vorangegangenen Turbulenzen, Frieden liegt in der Luft. Glücksgefühle kommen hoch. Am Ende der Nassrasur, diesem immer noch leicht archaisch anmutenden Ritual - ganz egal wie hoch gerüstet man ins Feld zieht, um den Stoppeln den Garaus zu machen - am Ende der Nassrasur bedarf es eines Signals. Dafür gibt es das AS!
Oder ist das AS das, was vom Besuch beim Barbier geblieben ist? Könnte auch sein, oder? Beim Barbier gehört das AS zur Zeremonie wie in der Kirche das Weihwasser. Löschwasser für's große Brimborium?
Oder ist das AS das Pendant zum Schnaps nach der Mahlzeit?
Oder wirkt AS einfach nur "neutralisierend, adstringierend, antibakteriell, heilungsfördernd und/oder rückfettend" (Wikipedia) und wird darob seit anno dunnemals nach der Rasur verwendet? Aber genau das steht ja nun schwer in Frage! Bei der Verwendung eines Hobel, eines "Sicherheitsrasierers"!, ist das Ablöschen des Gesichts mit AS ... unnötig? Schließlich wurde ja nichts flambiert.
Ich glaube, dass es bei AS ums Symbolische geht. Bevor irgendein AS seinen besonderen Duft entfaltet riecht es auf jeden Fall erstmal nach Rasierwasser - eindeutig. Daran hat Mann sich seit Jahrhunderten gewöhnt. So ist das, glaub' ich.
Glatte Grüße, Frank
-- Gut rasiert - gut gelaunt! (Rotbart) |