Diskussionsnachricht 000007
08.01.2015, 22:09 Uhr
noir
registriertes Mitglied
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Als Kontrastprogramm zur Trockenrasurwoche gönnte ich mir eine abendliche Nassrasur.
Aber nicht mit einem klassischen Rasierhobel, sondern mit dem Gillette Contour Bj. X3, womit er um einiges klassischer ist, als die meisten meiner Hobel.
Dazu gab es aber nicht selbstgeschlagenen Schaum aus Seife oder Creme, sondern einfachen Gillette Classic Dosenschaum.
Aber der wurde nicht mit der Hand aufgetragen, sondern mit einer Plastikborste aus der Drogerie - so viel Stil muss sein
Wenn man sich schon in den Outlaw-Wochen befindet, dann darf man sowas!
Was also ist so wichtig an dieser Standardrasur, dass ich hier davon berichte?
Ganz einfach die Tatsache, dass die Rasur so angenehm und gründlich war und sich dazu auch noch nach der Rasur die ultimative Zufriedenheit einstellte. Für dieses Phänomen gibt es keinen eindeutigen Begriff, aber jeder Nassrasierer, der es schon mal hatte weiß wo von ich rede.
Schon zu Beginn der Rasur, dieser Moment, in dem man bemerkt, dass alles wie von selbst geht und diese erfrischenden Sekunden, wenn man nach der Rasur das Gesicht mit frischem Wasser abspült und gleichzeitig das super glatte Ergebnis ertastet und sofort weiß: "Das war eine Top-Rasur!"
Rasuremotionell ist das das höchste Ziel welches es zu erreichen gilt. Und, ob man es nun glaubt oder nicht, mit den oben genannten Komponenten habe ich es bis dahin geschafft.
Im Einzelnen:
Vom Schaum habe ich eine gesamte Handfläche auf den Pinsel gegeben, das reicht locker für mind. 3 Rasuren, aber jetzt der Clou: Den Schaum ordentlich verteilt, so dass sich auch der Pinsel damit vollfrisst - dann 2-3 mal ein ganz wenig Wasser aufgenommen und im Gesicht weitergekreiselt. Das sorgte für angenehme Wärme auf der Haut und für etwas mehr Gleitfähigkeit, ohne dass der Schaum zerfällt (daher auch die enorme Menge). Im zweiten Durchgang braucht man diese Prozedur im Grunde nicht wiederholen, da der Schaum im Pinsel bestens geeignet ist. Natürlich hatte ich schon einige Seifen und Cremes, die eine bessere Grundlage darstellten, aber mit dieser kleinen Zugabe verwandelt sich der klebrige, feste und dicke Gillette Dosenschaum zum echten Konkurrenten und überholt ganz schnell mittelmäßige RS/RC. Zudem zog der Lubrastrip gar keine Fäden mit dieser Unterlage.
Der Contour war allerdings der Hit!
Für mich ist der Contour noch näher am klassichen Sicherheitsrasierer, als an den modernen Systemrasierern. Etwas Erfahrung, Kontrolle und vor allem Wissen über die eigene Haarwuchsrichtung sind bei ihm Voraussetzung. Einfaches Aufstecken des Klingenblocks und munter kreuz und quer losrasieren ist meiner Meinung nach mit ihm nicht drin. Aber gerade dieser Umstand lässt mich zum echten Fan werden. An den richtigen Stellen den korrekten Druck ausgeübt, lässt auch sonst nur schwerzugängliche Haare verschwinden und der Herr vor dem Spiegel ist hin und weg von dieser Leichtfüßigkeit. Behutsames Rasieren gegen den Strich an empfindlichen Stellen ist angenehmer als bei manchen Hobeln, dabei jedoch genauso effektiv.
Dazu kommt die zeitlose Optik des Metallgriffes und man fängt an sich zu fragen, warum ein so gutes Produkt einfach so verschwindet und man es erst wiederentdecken muss. Dabei fällt einem auch der Sensor ein, dem wohl ein ähnliches Schicksal blüht.
Demnächst wird zum Testen mal eine Wilkinson Contact aufgesteckt.
Einziges Manko der Contour Plus Klingen in Verbindung mit RC/RS ist der breite Lubrastrip, der aber wie bereits erwähnt perfekt mit dem Dosenschaum harmoniert und keine Fäden zieht. Vermutlich wird der Contour auch diesmal keine Nachhaltigkeitsmedaille gewinnen, aber nach den letzten Trockenübungen mit dem alten Philishave ist in Sachen Nachhaltigkeit ein Quantensprung zu erwarten!
-- Löppt! Diese Nachricht wurde am 08.01.2015 um 22:58 Uhr von noir editiert. |