Diskussionsnachricht 000000
21.06.2015, 01:10 Uhr
Sinner1972
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Hi zusammen,
neulich bin ich - mal wieder - auf einen eher unbekannten Hobel gestossen. Es handelt sich dabei um den Schmidt R10. Ein relativ kurzer, pummeliger Geselle mit geschlossenem Kamm.
Er wird von der Firma Schmidt Shaving vertrieben, die ihren Sitz in Zürich haben soll. Von dort erfolgte auch der Versand. Bestellt hatte ich ihn über den "großen Fluss". Mit 20 Euro fällt er bei mir definitiv noch unter Budget-Hobel.
Angeliefert wurde er im grauen Pappkarton. Darin war der Hobel zum Schutz in Papier und "Knackfolie" eingewickelt
Nach dem Auspacken fiel mir zuerst - neben der sehr sauberen Verarbeitung - der dicke Griff auf. Hier mal im ausgepackten Zustand:
Der Hobel an sich ist relativ leicht. Vom Hersteller wird er mit 76 g angegeben. Er wirkt trotzdem gut ausbalanciert. Sein Schwerpunkt liegt am oberen Ende der Riffelung. Die Länge beträgt 9,5 cm und es handelt sich um einen Dreiteiler. Der Schmidt R10 verfügt über das übliche 5 mm-Gewinde. Kopf- oder Grifftausch sind damit kein Problem. Hier mal zerlegt:
Die Verarbeitung meines Modells ist hervorragend und kann problemlos mit den Großen der Branche mithalten. Das Finish ist sehr gut und die Klinge wird sauber eingespannt. Der Kopf des R10 entspricht keinem der größeren Hersteller, ähnelt aber den Parker- und Mühle-Köpfen. Es gibt jedoch subtile Unterschiede.
Der kleine Dicke wirkt erstmal nicht allzu aggressiv, hat aber einen Klingenspalt der durchaus mit einem Parker vergleichbar ist. Er sollte also aggressiver sein als ein Merkur oder Mühle CC. Zusätzlich scheint auch die Klinge etwas weiter herauszustehen, diese wird aber auch gut gebogen. Hier muss der Praxistest näheres zeigen. Ich hab mal versucht den Klingenspalt einzufangen (leider hab ich das Foto mit Klinge vergessen - wird aber nachgereicht - mea culpa):
Hier mal ein Kopfvergleich mit einem Parker 98R:
Und hier mit einem Mühle R89 Grande:
Gekauft hatte ich ihn hauptsächlich wegen des dicken Griffs. Dieser wirkt ziemlich rutschfest, kommt aber nicht an die extreme Riffelung eines Parker 91R oder Razor MD heran. Um den Griff in voller Pracht würdigen zu können hier mal eine Aufnahme mit dem Parker 98R, welcher ja schon ein ziemliches Monstrum ist:
Und der Vollständigkeit halber auch im direkten Vergleich mit einem Mühle R89 Grande - der ja auch kein Muster an Schlankheit darstellt :
Bisher bin ich sehr zufrieden mit dem Kleinen. Optisch wirkt er schön wuchtig und trotzdem noch edel, die Verarbeitung ist super und gut in der Hand liegt er auch. Für 20 Euro könnte der Schmidt R10 glatt ein Schnäppchen sein. Mein Praxistest folgt dann wie üblich in den nächsten Tagen.
cucu
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