Diskussionsnachricht 000004
03.10.2015, 20:17 Uhr
~emge27
Gast
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Ich hatte sogar die gegenteilige Erfahrung. Die erste Rasur mit der Derby war mies, das war die Klinge, die meinem ersten "richtigen" Hobel beilag. Die schlechte Rasur lag also vielleicht an mir und nicht an der Klinge.
Dann habe ich auf Astra SP umgestellt, war sehr zufrieden damit, und als ich mir aber den Mühle R41 gekauft habe und da wieder eine Derby drinlag habe ich diese in dem Hobel ausprobiert und war erstaunt, wie gut die funktioniert bzw. dass sie überhaupt schneidet. Die Rasur habe ich aber auch sehr vorsichtig und konzentriert durchgeführt. Sie funktioniert aber auch in meinem Alltagsrasierer, es liegt also nicht am Hobel.
Seitdem ist sie, auch aus Preisgründen, meine Alltagsklinge, und ich komme sehr gut mit ihr zurecht. Ich muss aber dazusagen, dass ich mich fast nie gegen den Strich rasiere, was sicher die größten Ansprüche an die Klinge stellt. Mit dieser Einschränkung bin ich aber bislang mit allen Klingen (Derby, Astra SP, Gillette blau, Wilkinson, Dorco, Lord Platinum, Feather, Croma) zurecht gekommen, und merke auch keine wirklichen Unterschiede. Ich habe zwar manchmal den Eindruck, dass z.B. die Astra minimalst angenehmer rasiert, aber das kann ich mir auch einbilden.
Es kann sein, dass die erste Rasur wegen der Beschichtung kratziger war (ich mache diese Erfahrung nicht), die zweite dann besser wird. Andererseits, wieso sollte man immer bei einer neuen Klinge eine schlechte Rasur überstehen müssen.
Ganz generell: Es ist mir ein Rätsel, weshalb manche mit bestimmten Klingen zurecht kommen und andere nicht. Ich akzeptiere, dass es so ist, aber ich verstehe es nicht: Der grundsätzliche Aufbau von Haut und Bart dürfte ja sehr ähnlich sein. Klar haben manche dichtere oder dickere Barthaare und eine robustere oder sensiblere Haut. Aber scharf ist scharf und stumpf ist stumpf, und die Beschichtungen sollten auch überall gleich funktionieren. Es ist ja auch nicht so, dass ein Wüsthof-Messer z.B. Karotten besser schneidet als ein Zwilling-Messer, dieses aber Kartoffeln oder Fleisch besser hinkriegt. Ein gutes Kochmesser ist ein gutes Kochmesser und ein schlechtes ist ein schlechtes, das ist nicht abhängig davon, was geschnitten wird oder wer schneidet. |