Diskussionsnachricht 000004
21.02.2016, 18:17 Uhr
~Inselgrün
Gast
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Den gezeigten Schrägschnitt-Bakelit-Hobel haben auch deutsche Firmen passend für die standardisierten Klingen gebaut, etwa die Fa. Walbusch. Sowas ist in sehr gutem Zustand nicht mehr einfach zu finden, v.a. wegen der massiven Preiserhöhungen infolge der Tatsache, dass klassische Nassrasur heute zum Mainstream gehört und Sammler verrückte Preise zahlen.
Ich würde mich nicht mit Industrieklingen rasieren, die haben nicht die entsprechende Schärfung und Beschichtung. Sicher wird man es mit Übung auch hinkriegen, sich damit irgendwie zu rasieren, aber ein Genuss wird das keiner.
Hintergrund für die "komischen" - französischen -Klingenaussparungen ist der, dass französische Firmen versucht haben, ihre Hobel so zu individualisieren, dass keine Standardklingen drauf passen -- quasi ein Vorläufer zur Geschäftspolitik der heutigen Systemies. Bekanntestes Bsp. dafür ist die Fa. Gibbs, die etwa bei ihrem Spitzenmodell Réglable, Pendant zum Merkur Progress oder auch zum Gillette Adjustable, auf besondere Klingenhalterungen an den Seiten achtete, so dass ein Kunde nicht einfach die üblichen Blättchenklingen anderer Hersteller verwenden konnte...
Man muss schon sehr rasur-verrückt sein, um heute so ein "System" von damals wieder zum Laufen bringen zu wollen. Für mich würde sich diese Mühe nicht lohnen, weil ein Hobel ist ein Hobel, unter'm Strich sind die Unterschiede im Rasurgefühl marginal, wenn man es nicht zu nerdig sieht Diese Nachricht wurde am 21.02.2016 um 18:20 Uhr von Inselgrün editiert. |