Diskussionsnachricht 000000
12.04.2016, 10:06 Uhr
Kleiner Rabe
registriertes Mitglied
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Seit das Thema Nassrasur langsam, aber immer sichtbarer in die stoppelige Gesellschaft sickert, haben in Heidelberg einige Friseure aufgemacht, die auch Nassrasur in ihrem Angebot stehen haben. Da kann ein passionierter Messerrasierer nicht so einfach vorbeigehen …
Hier schildere ich meine persönliche Erfahrung mit einem Barbier, dessen Geschäft sich in Heidelberg in der Kurfürstenanlage, etwa auf halber Strecke zwischen Bauhaus und Adenauerplatz befindet. Wie der Laden heißt, weiß ich nicht mehr, und eine Homepage habe ich nicht gefunden.
Ich versuche, meine Erlebnisse möglichst neutral und sachlich zu schildern. Wer sich mit der Messerrasur auskennt, kann den Bericht so am sichersten einordnen und für sich bewerten. Wer sich nicht auskennt, dem hilft womöglich mein Fazit bei der Entscheidung, ob er sich selbst einmal bei diesem Barbier unter das Messer wagen soll.
Die Sternzeit des Besuchs war ein Samstag Mittag im Frühjahr 2016. In den Laden gebeamt wurden ein Freund und ich mitsamt unserer besseren Hälften. Im Laden für die Rasur zuständig waren zwei Herren. Die Wartezeit ohne Anmeldung lag bei etwa 20 Minuten. Wir wurden nacheinander von dem gleichen Herrn rasiert.
Vorbereitung: Der Rasierschaum befand sich in einer Plastikschale und war sehr wässrig. Davon gab es einmal mit einem Pinsel ein paar Striche durch das Gesicht, anschließend wurde kurz einmassiert. Danach ging es gleich ohne Einweichen los. Zwischen meinem Freund und mir wurden weder der Schaum erneuert noch der Pinsel gewechselt oder gereinigt.
Rasur: Das Messer war eine Shavette. Die Kinge war für jeden von uns frisch aus der Packung, an dem Heft hingen noch reichlich Haare, die wie Kopfhaare von einem früheren Kunden aussahen. Rasiert wurde ein einzelner Durchgang mit dem Strich. Die Klinge schabte in einem Winkel von 90 Grad über die Haut. Das Gefühl war durchaus unangenehm. Es gab keinen weiteren Durchgang.
Nachbehandlung: Als Aftershave diente ein alkoholhaltiges Mittel.
Fertig!
Ergebnis: Meine Bartstoppeln waren fast alle wie vor der Behandlung. Mein Kinn blutete an mehreren Stellen. Mein Freund kam ohne Blutverlust davon. Seine Stoppeln waren zum Teil weg, zum Teil noch vorhanden.
Kosten: 7 Euro. Laut Preisliste kostet die Nassrasur "ab 7 Euro". Wonach sich der tatsächliche Preis richtet, habe ich nicht erfragt.
Mein Fazit: Ich persönlich werde mich lieber wieder selbst rasieren und vielleicht ab und zu einen anderen Barbier ausprobieren. Diese Nachricht wurde am 12.04.2016 um 10:10 Uhr von Kleiner Rabe editiert. |