Diskussionsnachricht 000011
22.11.2016, 15:22 Uhr
H31N
registriertes Mitglied
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mondnacht schrieb:
Zitat: | ...
Versteh ich Dich da richtig: Du schleifst 8K, dann noch 12K und machst dann noch ein Finish auf einem Naturstein ?!?
Ich war bisher der naiven Annahme, dass in der Regel schon nach einem 8K Schluß ist, es aufs Cromoxid geht und fertig. Wie groß sind denn von dem 12k und 30k die Schleifpartikel? Da müsstest Du doch schon feiner als die 0,3ym vom Cromoxid liegen.
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Meistens nehme ich den 8K um auf meinem 12K Shapton nicht so viel zu tun zu haben. Zehn Züge auf dem 8K sind manchmal 30 Züge auf dem 12K wert. Nur, dass man dabei den Stahl nicht so stresst wie mit dem 12K Stein. Shapton meint, die Korngröße liegt beim 12K bei 1,29µ soweit ich mich richtig erinnere. Beim amerikanischen Glassstone 16K liegt die Korngröße bei 0,93µ. Da nach 8000 die japanischen Hersteller alle ihr eigenes "Korngrößensüppchen" kochen, gehe ich davon aus, dass die Naniwa 10K und 12K in derselben Größenordnung liegen, beim 12K vermutlich besser als 1,29µ. Damit liegt man in der Größenordnung von 1µ Lapping Film, den kann man ebenfalls als Finisher nehmen, wird auf die Dauer eben teurer, weil man den Lapping Film alle paar Messer wegschmeißen kann.
Die Emfehlungstabelle von Shapton gibts in der englischen Übersetzung hier:
www.sharpen-up.com/close-look-shampton-sharpening-stones/
Im Übrigen: das mit der Korngröße sollte man eher als unverbindlichen Hinweis nehmen. Ganz entscheidende Qualitätsmerkmale wie Bindungshärte, Zuschlagsstoffe (etwa als Polierkomponente), Porosität, Kornform (länglich, rundlich etc.) und Kornart (monokristallin, polykristallin) kann man häufig nur raten. Je mehr der Hersteller zu seinen Steinen angibt, umso eher kann man wenigstens vorher eine Erwartung auf das genaue Verhalten hin entwickeln. Letzlich muss man jeden Stein einzeln durchprobieren. Oder besser auf die Leute hören, die sich schon einen Eindruck gemacht haben und bereit sind ihre Erfahrungen in der Forenszene wiederzugeben. Und die gut beleumundeten Steine von Naniwa und Shapton sind hier ausreichend bekannt und empfohlen.
Generell kann man für Anfänger empfehlen, erstmal mit weicher gebundenen Steinen anzufangen, die sollten schneller gute Ergebnisse liefern. Bei harten Steinen macht man am Anfang mit dem Andruck entscheidende Fehler und bekommt dadurch längere Zeit lang ein schlechteres Ergebiss. Mit verschiedenen Naguras kann man als Experte später mit härteren Steinen mehr Freiheitsgrade ausprobieren, aber das ist alles individuell und experimentell. Wer Spaß daran hat, kann ja versuchen da sein Schleifergebnis zu optimieren.
Das mit den 0,3µ für Chromoxid kann man im Übrigen bei den meisten Chromoxidprodukten in der Preife rauchen, da sind immer polykristalline Monsterpartikel bis zu 5 µ drin. Deswegen nutzt man diese Pasten auch immer auf weichen Unterlagen mit Poren (Leder). Die großen Störenfriede verziehen sich dann in ihre Ecke (in die Poren) und an der Oberfläche kann man darauf hoffen, die kleineren Körner anzutreffen.
Noch absurder ist das mit der Korngröße und dem Schleifergebnis bei extrem hart gebundenen Steinen (Barberhones, Spyderco, Kunst-Arkansas). Da hast Du meistens Korngrößen zwischen 9 und 25 µ und die kann man so verfeinern, dass sie eine bessere Schneide liefern als viele 8000er. Das Geheimnis liegt dann darin, wie man die Oberfläche so glatt bekommt, dass nur noch Erhebungen von weniger als 2µ übrig bleiben. Die Körner selber sehen dann auf der Mikroebene eher wie eine Mosaikfliese aus. Aber so superharte Steine sind eher nix für Anfänger, Du brauchst ja gerade am Anfang einen Stein der Dir beibringt, das Messer richtig zu halten und passend Druck zu erzeugen (Finger auf die richtige Stelle, richtiges Drehmoment usw. ).
peter-K schrieb:
Zitat: | Das müsste er sein. Aber ich habe ihn schon ein paar Jahre und leide an Alzheimer, auch die Namen meiner Natursteine kenne ich nicht (japanische, außer den Coticules).
Gruß
Peter
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Der Professional ist der Nachfolger vom Chosera, das ist die Magnesiumgebundene Serie von Naniwa. Sollte etwas weicher sein als die Shaptons, aber deutlich härter als die harzgebundenen Sharpening Stones (die hießen früher Super Stones). Der ist bei denen, die sich die teureren Steine leisten können ebenso beliebt, wie der Naniwa 12K Sharpening Stone.
Und das mit dem Namen vergessen liegt meistens nicht an Alzheimer. Wenn man seine Messer erst mal richtig gut hinbekommt, entwickeln die meisten Rasiermesserfans ja ein gesundes Desinteresse für den Stein. Außer, man gehört unter den Rasiermesserfreaks zu den richtig Gestörten, die sich mehr für das Schleifen und die Steine interessieren als für die gute Rasur... ;-) Diese Nachricht wurde am 22.11.2016 um 15:54 Uhr von H31N editiert. |