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NassRasur.com-Forum » Sonstige Nassrasurthemen » Zitate » Themenansicht

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Diskussionsnachricht 000125
05.03.2006, 12:12 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Neben meinem Zwiebelschälchen liegt griffbereit Charles Chaplin "Die Geschichte meines Lebens"; Deutscher Bücherbund.

"Hier herrschte in jenen Tagen ein elegantes Treiben. Selbst die Drogerie, in der wir gelegentlich einen Einkauf tätigten, wirkte mit ihrem vertrauten Gemisch von Wohlgerüchen, Parfüms, Seifen und Pudern elegant - seit damals verursacht mir der Geruch in gewissen Drogerien ein angenehm sehnsüchtiges Empfinden."

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 05.03.2006 um 12:13 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000126
06.03.2006, 08:14 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


Ich bin nun doch auf die Ganzkörperenthaarung gekommen. Ein durchaus reizvolles Thema, besonders dann, wenn man wie Johan vom Po Amerika entdeckt und feststellen muß, daß einige Wilde einen zum Fressen gern haben.

"Oweh! Plötzlich fielen sie über mich her und behandelten mich wie einen Dandi: Frauen, Kinder, sogar Männer begannen, mir am ganzen Leib die Haare auszurupfen ... auf dem Bauch, an den Beinen, die Barthaare, unter den Achseln und auch weiter unten ... noch unterm Bauchnabel ... Diese Scherzen! (...)

Ich sah aus wie eine Weihnachtsgans und war feuerrot am ganzen Körper, und sie lachten. (...)

Jetzt verstand ich endlich, warum die Kinder mich in den Hintern gekniffen hatten."


Es ist ja auch nicht schön, wenn man ein Haar in der Suppe findet.
Die Geschichte von Johan vom Po kann ich nur empfehlen. Ich habe selten so bei der Lektüre eines Buches gelacht. Dario Fo, "Johan vom Po entdeckt Amerika" im Verlag der Autoren, Frankfurt Main 1992, S. 28-29

"Bei Gott, hoffentlich haben diese Menschen noch keinen Christen kennengelernt, sonst werden sie wild." Die Wilden

Diese Nachricht wurde am 06.03.2006 um 08:15 Uhr von erik kormann editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000127
07.03.2006, 14:30 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Vereehrte BayRum-User,

scheint's, daß gerade an qualitativ höherwertigen Räuschen ein experimentelles Interesse besteht. Den Erkenntnissen der Suchtbekämpfung folgend, daß Mahnungen und Warnungen den potentiell Gefährdeten in den überwiegenden Fällen nicht erreichen, da der persönliche Tiefpunkt und Leidensdruck in all seiner Schwere erfahren werden muß, unterlasse ich mahnende Worte. Sondern beschränke mich auf die Beobachtungen, die der von mir sehr geschätzte Jazz-Pianist und Reisetagebuchschreiber Helge Schneider gemacht hat:


"...Die Sohle der Turnschuhe war nagelneu, nur merkwürdig, daß es so nach Parfüm roch. Ich nahm an, daß die beiden eine Flasche Parfüm mithatten, aus der, womöglich war Unachtsamkeit der Auslöser, hin und wieder ein paar Tropfen auf den Waldboden tropften. Ich nahm meine Finger und zerrieb den Boden an der Stelle, wo es feucht war, das Parfüm war mir bekannt, es handelte sich um Russisch Leder, auch eine Marke, die es nicht mehr gibt. Ein Mann mit seinem Sohn und altes Parfüm? Warum Sohn? Sie gingen weit auseinander, so gehen nur Verwandte. Und anhand des Altersunterschiedes mußte es sich um Vater und Sohn handeln. Aber die Parfümflasche. Ich zermarterte mein Gehirn. Und ich fand etwas heraus: Man nimmt nur Parfüm mit in den Wald, wenn man etwas zu verbergen hat. Mit Hilfe dieses Parfüms. Vielleicht wollten die beiden einen Mord vertuschen.Ich kletterte behende einen Baum hoch und konnte so weit in die Gegend spähen. Da vorne liefen sie. Ich konnte sogar ihre Gesichter erkennen. Sie unterhielten sich. Jetzt waren sie an der Stelle angekommen, wo meine Sachen versteckt waren. Ich hoffte vergeblich, daß sie sie nicht finden würden. Die beiden waren total besoffen, jetzt sah ich auch den Grund, sie tranken aus der Flasche Parfüm!. Jetzt fingen sie an, meine Sachen zu durchsuchen. Sie fanden schnell den 96 %igen Alkohol, mit dem ich meine Tonbandmaschine, gewissermaßen deren Tonköpfe säuberte von Zeit zu Zeit."

Aus: Helge Schneider "Globus Dei" Vom Nordpol bis Patagonien - Ein Expeditionsroman - Verlag Kiepenheuer & Witsch, Seite 57

Ich meine, - ja, was eigentlich -.

Gruß
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 07.03.2006 um 14:33 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000128
08.03.2006, 10:30 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Zum Thema BLUTZOLL der amerikanische Autor James Thurber in seiner Erzählung "Neun Nadeln":

..."Erst gegen halb drei Uhr nachmittags begann ich mit meiner Morgentoilette. Ich seifte mein Gesicht ein, um mich zu rasieren; das Waschbecken war mit heißem Wasser gefüllt. Plötzlich schnitt ich mich mit dem Rasiermesser. Ich schnitt mich ins Ohr. Sehr wenige Männer schneiden sich beim Rasieren ins Ohr, aber ich neige dazu. Vielleicht, weil ich in der Schule das Schreiben nach der alten Spencer-Methode gelernt habe, bei der man das Handgelenk locker halten muß. Ohren bluten sehr stark, wenn man mit dem Rasiermesser hineinschneidet, und man kommt schwer an die Wunde heran.

Mein Ärger war größer als der Schmerz. Ich riß die Tür des Medizinschränkchens auf, um einen Alaunstift zu suchen - und schon fiel vom obersten Brett ein kleiner schwarzer Umschlag herunter, der neuen Nadeln enthielt...Das Päckchen fiel in das seifige Wasser des Waschbeckens, wo das Papier rasch aufweichte und die neun Nadeln freigab. Ich war natürlich, wie man sich denken kann, weder seelisch noch körperlich in der richtigen Verfassung, neun Nadeln aus einem Waschbecken herauszufischen. Kein Mensch mit Seifenschaum im Gesicht und mit blutendem Ohr ist in der richtigen Verfasssung für irgend etwas, nicht einmal für den Umgang mit neun großen, stumpfen Gegeständen. Von neun kleinen, spitzen Nadeln ganz zu schweigen."


Aus James Thurber "Lachen mit Thurber" Rowohlt Verlag

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 08.03.2006 um 11:08 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000129
09.03.2006, 09:34 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Mir wachsen Haare auf dem Kopf,
mir wachsen welche aus den Ohren.
Sie kringeln aus der Nas' ans Licht,
sie sprießen täglich im Gesicht,
Und ein zwei Härchen dann und wann,
ich auf der Nasenspitz' entdecken kann.

(unbekannter bedeutungsloser münchener Vorortdichter)

Bitte schön, wie komme ich darauf? Ja, weil ich gestern neben einem älteren Mann stand, dessen drahtiges Haarungetüm auf seinem Nasenrücken im stürmischen Winterwind so auffällig wirbelte, daß mir ein Vers von Joachim Ringelnatz einfiel:

"Genau besehen

Wenn man das zierlichste Näschen
Von seiner liebsten Braut
Durch ein Vergrößerungsgläschen
Näher beschaut,
Dann zeigen sich haarige Berge,
Daß einem graut."


Aus "Das Ringelnatz-Lesebuch" Diogenes Verlag Hsg. Daniel Keel, Seite 228

It's a rainy day in Bayern, let the sunshine in. Yes.

Gruß Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 09.03.2006 um 09:39 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000130
09.03.2006, 23:02 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Hi Erik,

you must help me. I feel so alone in this thread. I travel from east to west, from north to south and speak with all good men about razour. I have spent all my money to interview James Thurber, Kurt Tucholsky, Helge Schneider, Ror Wolf, Joachim Ringelnatz, Charles Chaplin, Jürgen von Manger, Giovanni Guareschi. And tomorrow I have a date with the big Charles Bukowski. It is dangerous to meet this nervous persons, because they don't like to speak about their privacy. I hope you understand my small english. My english teacher, Mrs. Manskopf, said to me: "Ihr Englisch, Herr Achim, ist katastrophal." And my answer was: "I know it, Mrs. Manskopf, I know it."

More I would like to speak with Gina Lollobridgida, Doris Day, Audrey Hepburn, the lovely Vanillekipferl, Christine Neugebauer, Katherine Hepburn, Christiane Döring. But this elegant women have not enough stuff for us. I'm so sorry.

But only few persons write return something, and it's a great thread and I love it.

You understand?

Best wishes for all
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 09.03.2006 um 23:17 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000131
10.03.2006, 07:23 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


O Achim, Du sprichst und schreibst mir aus der Seele. Aber was soll ich sagen? Auch mir ist mein alter Englischlehrer in guter Erinnerung und ich werde nie vergessen, wie sich Michael - ein Riese meiner Schulzeit - stürmisch meldete, um dann zu formulieren "Mr. Retsch, your Hosenschlitz is open". Doch zur Zeit habe ich ich mich in einem für die Nassrasur unwichtigem Buch festgelesen und ich kann nicht davon lassen. Es geht einfach nicht. Schließlich muß ich noch herausfinden, wer dem Schäfer George den Spaten in den Wanst gestoßen hat. "Glennkill - Ein Schafskrimi" fesselt mich sehr. Du verstehst? Doch ich stimme Dir zu und werde gleich morgen wieder einige Zeilen schreiben.

Was ist eigentlich aus dem Vanillekipferl geworden?

Ach und da hier im Forum auch über Espresso gesprochen wird, möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß wir uns letztes Wochenende noch einmal David Lynchs "Mulholland Drive" angeschaut haben und man dort NICHT sehen kann wie man Espresso trinkt, sondern wie man ihn ausspuckt.

Alles wird gut.

Ein schönes Wochenende,
Erik

Diese Nachricht wurde am 10.03.2006 um 07:24 Uhr von erik kormann editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000132
10.03.2006, 08:00 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


"Der Parfumeur jedoch - und hier hob Baldini den Zeigefinger und wölbte seine Brust heraus - der Parfumeur jedoch braucht mehr als eine leidliche Nase. Er braucht ein über viele Jahrzehnte geschultes, unbestechlich arbeitendes Riechorgan, das ihn in Stand versetzt, auch komplizierteste Gerüche nach Art und Menge sicher zu enträtseln, ebenso wie neue, unbekannte Duftgemische zu kreieren. Eine solche Nase - und er tippte mit dem Finger an die seine - hat man nicht junger Mann! Eine solche Nase erwirbt man sich mit Ausdauer und Fleiß. Oder könntest du mir vielleicht auf Anhieb die exakte Formel von Amor und Psyche nenne? Nun? Könntest du das?"

aus Patrick Süskind "Das Parfüm", Volk und Welt, Berlin 1990, S. 80
 
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Diskussionsnachricht 000133
10.03.2006, 08:05 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Moin Erik,

ja, ich verstehe, denn in Flann O'Brian's Roman "Der dritte Polizist" wird Phillip Mathers die Kinnlade mit einem Spaten zerschmettert. Ein Feuerwerk lustiger Einfälle.

Und 1991 genehmigte mir mein Chef drei Wochen Urlaub, nicht ohne die Frage zu stellen: "Was wollen sie mit drei Wochen Urlaub?" Und ich antwortete sehr ehrlich: "Ich habe mir vorgenommen, Georges Simenon zu treffen." Und er: "Ach so, Bildungsurlaub." Und ich: "Ja, genau." "Genehmigt."

Ich las also Stücker 24 Maigret und non-Maigret Romane und war unterm Strich gefesselt und weg. Hier ein Zitat aus George Simenon "Der Zug" Diogenes-Verlag, Zürich 1986, Seite 87:

"Ich wußte nicht, wo wir waren. Wiesen, Pappelreihen, grüne Getreidefelder, Reklameschilder glitten vorbei, wir fuhren dicht neben einer fast menschenleeren Landstraße, wo nichts an den Krieg erinnerte.

Ich hatte Wasser in meinen Flaschen, ein Handtuch, Rasierpinsel und was ich sonst noch brauchte im Handkoffer. So rasierte ich mich, denn ich schämte mich schon seit gestern über die langen rötlichen Stoppeln, die Kinn und Wange bedeckten.

Als ich mit dem Rasieren fertig war, merkte ich, daß Anna mich unbeweglich anblickte.

Ich hatte keine Ahnung, wie lange sie schon wach war. Sicher hatte sie, wie ich vorhin, die Gelegenheit wahrgenommen, mich genau zu beobachten. Ich lächelte ihr zu, während ich mir das Gesicht trocknete, und sie lächelte zurück, aber gleichsam gezwungen, als wäre sie in Gedanken woanders."


Ja aber Hallo, Erik, jetzt kommen wir beide fast zu gleichen Zeit mit etwas Neuem. Da hat sich was überschnitten.

An Alle jetzt: Ist das okay, was wir hier raushauen? Unsereiner lebt vom Applaus. Ist das Laola?

Have a nice time
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 10.03.2006 um 08:23 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000134
10.03.2006, 09:39 Uhr
Tobias
registriertes Mitglied


LAOLA!!!

Einen wunderschoenen guten Morgen ihr zwei.
Was ihr da raushaut ist seeeehr schoen.
Es bringt mich jeden Tag zum Schmunzeln und einigermassen erstaunt, wie viele verschiedene Sachen ihr schon so gelesen habt bin ich auch immer. Zwar lese ich eigentlich auch fuer mein Leben gern, aber so richtig ausgiebig ging das zuletzt zur Schulzeit, sehr zu Lasten der Hausaufgaben.
Leider kann ich mich nicht erinnern, dass mir irgendwo in einem Buch schon mal eine Rasierszene begegnet waere, die ich zitieren koennte.
Aber einen schoen Spruch von meinem alten Englischlehrer hab ich auch:
"Tobias, in ihrem Englisch klingt der Ruhr-Pott Slang mehr durch, als im Deutschen!" Meine Antwort: "Well ..."

Und an Erik: Auch die Ladengeschichten sind immer herlich amuesant, genau wie die Geschichten von Mausi, die auch meine Frau immer sehr begeistern, wenn ich sie erzaehle.

Also noch mal einen grossen Applaus fuer euch beide: KLATSCH, KLATSCH, KLATSCH!
Und moegen euch nie die Zitate ausgehen.
Tobi
 
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Diskussionsnachricht 000135
10.03.2006, 10:02 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Hallo Tobias,

als oberhausener Ruhrpottjung freue ich mich ganz besonders über Deine aufmunternden Worte. Hier ein kleines Zitat aus dem Urtext von Julius Hey "Die Kunst des Sprechens": Ein köstliches Beispiel ist dieses Zwiegespräch zweier Frauen, die sich über die Unart eines Kindes unterhalten.

A: "Darf dat dat?"
B: "Dat darf dat."
A: "Dat dat dat darf."


Ich komme gerade von Charles Bukowski, aber was er mir da erzählt hat, da weiß ich nicht, ob das nicht doch verdammt starker Tobak ist. Ich kann damit umgehen und leben, aber wie das die Zensur sieht-

Gruß Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 10.03.2006 um 10:02 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000136
10.03.2006, 10:16 Uhr
Tobias
registriertes Mitglied


Hallo Achim,

na dat macht mich doch jetzt neugierig.
Du kannst ja eine Warnung fuer sanfte Gemueter vorwegschreiben.
Und dann wuerd ich mal sagen: "Dat darf dat!"

Schlimmstenfalls schreibt jemand kopfschuettelnd zurueck:
"Dat dat dat darf."

Schoene Gruesse
Tobi
 
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Diskussionsnachricht 000137
10.03.2006, 10:28 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Da heute schon zwei Zitate eingestellt wurden, Erik für Morgen was angekündigt hat, bleibt die Spannung also hoch.

Danke
Achim

--
1 goldener
 
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Diskussionsnachricht 000138
10.03.2006, 15:10 Uhr
Otthardt
registriertes Mitglied


Auch von mir nochmal beide Daumen hoch. Ich schrieb schon meine Begeisterung über diesen Thread, die nicht gesunken ist, also vielen Dank dafür und weitermachen, immer weitermachen!!! Falls mir mal was Passendes übern Weg läuft schreib ich´s auch dazu, ich lese aber wohl die falschen Bücher und im Moment sowieso viel zu wenig ( ausser im Forum).
Warte gespannt auf Neues,

Otthardt
 
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Diskussionsnachricht 000139
10.03.2006, 16:00 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Yeah, Otthardt,

das tut gut! Ich genieße es wie die kleinen erquickenden Schlücke meines frisch gebrühten Morgenkaffees, wie die frische Brise von L'Erbolario Periplo nach einer cutfreien Rasur. Charles Bukowski hat mir noch ein paar Sachen erzählt, oh mein Gott, was für abstruse Geschichten. Vor kurzem erst war ich auf einer Lesung, die sein Übersetzer Carl Weissner in einer kleinen Buchhandlung gab, es war ein durch und durch amüsanter und spannender Abend.

Herzliche Grüße und vielen Dank
Achim

--
1 goldener
 
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Diskussionsnachricht 000140
10.03.2006, 20:29 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


"(...)dat" ...

Dat kann ich auch! Und zwar als kurzen Witz.
Treffen sich zwei Berliner am Watt, sagt der eine "Wat dat?", antwortet der andere "dat Watt."

Gruß Erik
 
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Diskussionsnachricht 000141
11.03.2006, 09:44 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Moin,

Erik ist noch nicht am Ball. Ich hab meinen Schlaf abgebrochen, weil heute ein großer Tag ist. Gestern abend saß ich noch mit Charles Bukowski zusammen. Er war ziemlich aufgeräumt und guter Laune und erzählte mir folgende Geschichte:

"Er hieß Henry Beckett und es war Montag früh, er war gerade aufgestanden, schaute aus dem Fenster, sah, wie eine Frau im Minirock vorbeiging und dachte, man hat sich schon fast wieder daran gewöhnt, zu dumm. Aber schließlich mußte eine Frau noch was anhaben, sonst hatte man nichts zum Ausziehen. Das nackte Fleisch allein hatte keinen Reiz.
Er ging in Unterhosen ins Bad, um sich zu rasieren. Als er sein Gesicht im Spiegel sah, stellte er fest, daß seine Haut völlig goldfarben war, mit grünen Tupfen. Er stand da, den Rasierpinsel in der Hand, und schaute nochmal hin.
Der Rasierpinsel fiel zu Boden. Aber sein Gesicht blieb unverändert im Spiegel: gold mit grünen Tupfen. Die Wände begannen sich zu verschieben. Henry klammerte sich ans Waschbecken. Irgendwie schaffte er es zurück ins Schlafzimmer und warf sich aufs Bett. Da lag er fünf Minuten lang, und in seinem Hirn schwappte, würgte und schluchzte es durcheinander. Dann richtete er sich auf, ging ins Bad und schaute wieder in den Spiegel: goldenes Gesicht mit grünen Tupfen."


Charles Bukowski "Aufzeichnungen eines Außenseiters - Notes of a dirty old man" Fischer Taschenbuch Verlag. Ins Deutsche übertragen von Carl Weissner, 1973, Seite 90.

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 11.03.2006 um 09:46 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000142
11.03.2006, 15:55 Uhr
Rotbart
registriertes Mitglied


...und war wirklich entzückt zu sehen, daß ein Gesicht, von Haar und Bart in einen Rahmen eingefaßt, sich ganz anders ausnahm, als das bartlose Volk umher. Goethe, Italienische Reise, September 1787

Gruß Rotbart
 
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Diskussionsnachricht 000143
12.03.2006, 10:29 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Am Dienstag der zurückliegenden Woche las der Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino hier im Bürgerhaus. Wir kamen auf alles mögliche zu sprechen, und im Verlaufe des Abends erzählte ich ihm von diesem Forum. Er drückte mir ein Buch in die Hand, das er selbst geschrieben hatte, und daraus nun ein Auszug:

"Wenn ich mich recht erinnere, werden Herrensocken in der zweiten Etage verkauft. Ich durchstreife das Erdgeschoß und suche die Rolltreppe. Links von mir stehen auf langen Regalen Rasierseifen, Haarwasser, Rasierschaum in Tuben, Herrenparfüms, Wattestäbchen, Hautcremes, Babyartikel. Ich mache einen kleinen Umweg und biege in den Gang mit Haushaltsreinigern, Insektensprays und Wischlappen ein. Ich weiß nicht, warum ich etwa zehn Sekunden später ein Päckchen mit Rasierklingen in meiner Jackentasche verschwinden lasse. Vermutlich ist es wieder die Verstimmung darüber, daß ich ohne innere Genehmigung lebe...

...Statt dessen sehe ich eine Behinderte in einem Rollstuhl durch die Gänge fahren...Routiniert greift sie mit ihren kleinen Händen in die Speichen der beiden Rollstuhlräder. Ihr Anblick bewirkt, daß ich die Rasierklingen in meiner Jackentasche nun doch bezahlen möchte. Ich begreife diesen Zusammenhang nicht. Es scheint so zu sein, daß das Erscheinen einer Person, der es noch schlechter geht als mir, in mir das Verhalten eines guten Menschen hervorruft. Der Satz klingt plausibel, in Wahrheit klärt er nichts und läßt mich ratlos zurück...Schon stehe ich an der nächsten Kasse. Die Rasierklingen habe ich unauffällig aus meiner Jackentasche herausgeholt. Es sieht jetzt so aus, als hätte ich sie von Anfang an zur Kasse tragen wollen und als sei mir eine noch so versteckte Auflehnung gegen das nicht genehmigte Leben vollkommen fremd."


Wilhelm Genazino "Ein Regenschirm für diesen Tag" Roman, Hanser Verlag, 2001, Seite 19f.

Und jetzt werde ich mir eine ebenfalls legal finanzierte Rasur gönnen und wünsche allen

all the best
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 12.03.2006 um 10:40 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000144
12.03.2006, 12:46 Uhr
Martin Adler
registriertes Mitglied


Achim schrieb:

Zitat:

A: "Dat dat dat darf."


Jetzt weiß ich auch, woher der Bonner Beethoven seine Idee für das Schicksalsmotiv der Fünften herhat: Er hat Hausfrauen auf der Straße belauscht.

Viele Grüße
Martin
 
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Diskussionsnachricht 000145
12.03.2006, 23:54 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


Ich hatte ein Zitat versprochen, nun muß es auch her, bitte sehr.
Und da es hier oft um Haare geht, habe ich meinen alten Kumpel Wilhelm Busch angerufen und ihn um einen flotten Spruch gebeten.

"Ein Haar in der Suppe missfällt uns sehr, selbst wenn es vom Haupt der Gelehrten wär."

Und jetzt gehen Mausi und ich ins Bad.
Gruß Erik
 
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Diskussionsnachricht 000146
13.03.2006, 08:48 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


Neulich lief ich, weil ich nichts zu tun hatte und schwätzen wollte, diesem Typen - Stradlater - in den Waschraum hinterher. Er wollte sich rasieren und dabei pfiff er immer so durchdringend und falsch eine Melodie wie Song of India oder das Blutbad in der 10. Ave. Ich setzte mich auf das Becken neben seinem und drehte den Kaltwasserhahn auf und zu.

"Ich sagte schon, Stradlater war ebenso schlampig wie Ackley, nur in anderer Art. Er war sozusagen mehr im geheimen schlampig. Er sah immer korrekt aus, aber sein Rasiermesser zum Beispiel war sehenswert. Es war immer ganz verrostet und mit altem Seifenschaum und Haaren was weiß ich verklebt. Er putzte es überhaupt nie. Er sah immer gut aus, wenn er sich hergerichtet hatte, aber im geheimen war er trotzdem unsauber, wenn man ihn so kannte wie ich."

J. D. Salinger "Der Fänger im Roggen"

Und, ein scheenes Zitat, oder?

Diese Nachricht wurde am 13.03.2006 um 08:54 Uhr von erik kormann editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000147
13.03.2006, 08:58 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


@ Achim
A: "Darf dat dat?"
B: "Dat darf dat."
A: "Dat dat dat darf."

Wie würde es eigentlich in Berlin klingen? Vielleicht so.

A: "Darf dat didde?"
B: "Dat darf dat."
A: "Dat didde dat darf."

Diese Nachricht wurde am 13.03.2006 um 08:59 Uhr von erik kormann editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000148
13.03.2006, 11:27 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Hallo Erik,

ein schönes Zitat, oder wie der Bayer vielleicht sagen würde: "Paßt scho'." Holden Caulfield war in meiner sehr zerrissenen Zeit vom Übergang von der Adoleszenz ins Erwachsen-Dasein mein ständiger Begleiter. Meine Verweigerung ein ständiger Anlaß für häuslichen Unfrieden. Ein paar Flusen im Gesicht und wallendes Haar gehörten zum Widerstand.

Die berliner Variante ist ja zungentechnisch noch schwieriger zu bewältigen. Zur Übung des dentalen Verschlusslautes "D": Der dünne Diener trug die dicke Dame und den dummen Dackel durch den dicken Dreck. Da dankte die dicke Dame dem dünnen Diener, daß der dünne Diener die dicke Dame und den dummen Dackel durch den dicken Dreck trug.

Beste Grüße
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 13.03.2006 um 11:35 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000149
13.03.2006, 13:49 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


Hallo Achim,
den Salinger als ständigen begleiter hätte ich mir kaum gewählt. Ich weiß auch nicht, aber ich empfand den Text als langsam und irgendwie quälend. Frisch, Gide und Hildesheimer waren und sind mir da immer näher und wenn ich an Salinger denke, dann fällt mir nur ein, daß man dieses Buch auch in den Taschen eine bekannten Mörders fand. Ja. John Lennons Mörder trug das Buch während der Tat bei sich. Was jetzt aber nichts heißen soll.

Und die Berliner Variante muß doch vielleicht etwas anders klingen?

A: "Darf did didde?"
B: "Dat darf did."
A: "Dat didde did darf."

Bei Hildesheimer findet sich auch das schöne Zitat "Lieber Neurosen als gar keine Blumen.

Gruß Erik
 
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